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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

14.859 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Der Fall Birgit A. aus Lohmar

09.05.2021 um 02:07
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Die Idee mit dem Gespräch ist gut - jemand bittet sie um ein Gespräch ... sie möchte das aber kurz halten, kennt die Person aber nicht gut genug/ das Verhältnis ist nicht gut genug, dass sie die Person ins eigene Apartment einlädt. Sie sucht einen eher neutralen Ort aus - da sie sich in den umliegenden Ortschaften nicht auskennt, fällt ihr doch der Glascontainer ein, weil sie da ab und an ist.

Sie parkt tatsächlich selbst rückwärts ein, weil sie zuerst da ist (und gleich nach Hause fahren möchte). Sie steigt freiwillig ins Täterauto, weil sie von einem kurzen Gespräch ausgeht und es regnet ja und ist kalt. Da kommt es zu dem -für sie völlig ungeplanten- Übergriff.
Ich neige bisher auch eher zu der Theorie, dass BA selbst es war, die ihr Auto auf dem Parkplatz in Lautzenhausen abgestellt hat. Schließlich haben sich keine Spuren bzw. Anhaltspunkte dafür gefunden, dass da ein bisher nicht identifizierter Fahrer am Werk gewesen sein kann bzw. muss, der das Auto dort abgestellt hat.
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb: Spitzel .0 zitierend:

Es gibt zwei Fußwege um ihr Apartment zu erreichen und eine Strecke die nur wir Mitarbeiter intern genutzt haben, an alten Lagerhallen vorbei. Zwar recht zentral, aber schlecht einsehbar und verlassen.
Möglicherweise hat sie den Weg an den alten Lagerhallen vorbei zum Apartement genommen, ist dabei auf jemanden gestoßen bzw. auf jemanden, der wusste dass sie öfter diesen Weg nimmt (weiß man öffentlich überhaupt, welches ihr bevorzugter Weg zurück zum Apartement war??), hat ihr dort aufgelauert, hat sie vielleicht unter eine Vorwand um ein kurzes Treffen auf dem Parkplatz in Lautzenhausen gebeten, und sie ist nichtsahnend dann dort hingefahren. Oder die Bitte um so ein Treffen war kein Vorwand, aber die Situation auf dem Parkplatz in Lautzenhausen ist dann unerwartet eskaliert.

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09.05.2021 um 02:41
Wenn der Brötchenzeuge ihren Wagen an dem Karsamstag bereits morgens auf dem Parkplatz sah und wenn sie selbst es war, die den Wagen dorthin gefahren hat, hätte sie dann also nicht wie üblich sich ein paar Stunden nach Schichtende ausgeruht gehabt, bevor sie nach Hause gefahren wäre. Ihrem Bruder gegenüber hat sie nach dessen Angaben nichts gesagt oder getan, was darauf schließen ließe, dass heute etwas Abweichendes vom Üblichen passiert. Vielleicht ist dieses Abweichende dann ja tatsächlich erst auf dem Weg vom Tower bis zum Apartement passiert, eben wirklich diese eine schicksalhafte Begegnung, die sie nicht die gewohnten paar Stunden nach Schichtende schlafen ließ, was am Ende dann zu ihrem Tod geführt hat.

Ist natürlich alles Theorie, aber etwas in der Art würde erklären, warum erstens nichts darauf hindeutet, dass jemand anders als BA selbst den mit ihren Sachen vollgepackten Wagen zum Abstellort in Lautzenhausen gefahren hat und warum sie zweitens nach Schichtende im Tower nach Eindruck des Bruders wirkte wie immer.


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09.05.2021 um 04:06
Um die Rückwegsfrage vom Tower zum Apartement noch mal zu ergänzen: BA war Wanderfreundin, also Outdoor-Mensch. Ihr hätten ein paar fußläufige Meter in ein bisschen ungemütlichen mitteleuropäischen Temperaturen mit vielleicht etwas Regen, was für Couch-Potatoes ein einziger Graus analog einer Antarktis-Expedition, aber mindestens 2 Wochen Sibirien ist, nicht viel ausgemacht. Sie hätte, wie jeder Outdoor-Mensch, etwas frische Luft nach einer 12-Stunden-Schicht in klimatisierten Räumen und vor ein bisschen Schlaf drinnen mit nachfolgender stundenlanger Fahrt im stickigen Auto ziemlich wahrscheinlich geschätzt bzw. begrüßt.

Also hätte sie an dem Karsamstag vielleicht zu Fuß sogar (wie immer??) draußen einen kleinen Umweg vom Tower zum Apartment genommen, um vor dem beabsichtigten Schläfchen noch etwas Sauerstoff zu bekommen. Und während dieses Rück- bzw. Umweges mag ausgerechnet an jenem Karsamstag etwas passiert sein, was niemand beobachtet hat bzw. was keiner für eine wichtige Beobachtung hält.

Ich frage mich übrigens, wie aktuell die Angaben aus dem Stern-Artikel beim Stand der Ermittlungen von heute noch sind. Da könnte ja mal ein Update her - sofern die Ermittlungsbehörden sich nach dem Leichenfund in die Karten schauen lassen, heißt das. Der Brötchenzeuge zum Beispiel. Gehen die Ermittler immer noch von dessen Zeitangaben aus? BAs Handydaten, was den Flugmodus betrifft: gilt das immer noch? Was sind überhaupt, Stand heute, die Fakten, von denen man recht sicher ausgehen kann?

Aber natürlich kann niemand von uns hier so etwas sicher sagen. Man kann halt nur spekulieren....


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

09.05.2021 um 07:30
Zitat von AndanteAndante schrieb:Der Brötchenzeuge zum Beispiel. Gehen die Ermittler immer noch von dessen Zeitangaben aus? BAs Handydaten, was den Flugmodus betrifft: gilt das immer noch? Was sind überhaupt, Stand heute, die Fakten, von denen man recht sicher ausgehen kann?
Der Broetchenzeuge und die moegliche Abstellzeit bis 9.30 Uhr wird, so viel ich mitbekommen habe, mit keinem Wort mehr erwaehnt. Lass mich aber gerne eines besseres belehren.
Ich vermute ja, die Ermittler gehen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit davon aus, dass BA ihr Auto nicht so zeitig am Gemeindehaus geparkt wurde.
Vielleicht hat man doch ueber ihr Handy herausbekommen, dass sie sich noch woanders aufgehalten haben koennte.
Auch werden die Ermittler nicht alles preisgeben.
2. Wer hat den roten Pkw Renault Megan Scenic, SU-UA 256, wahrgenommen? Dieser war zuletzt auf dem Gemeindeparkplatz im Mühlenweg in Lautzenhausen abgestellt worden.
Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/117715/4881533


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09.05.2021 um 09:27
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Wenn das eine handelsübliche Klappbox war, passt da keine ausgewachsene Frau rein - besonders stabil sind die Dinger ja auch nicht.
???
Du hast mich missverstanden. Der Täter hat sie in einen sehr großen Koffer gelegt (zusammengekrümmt) und dann, damit man die ausgebeulten Konturen ihres Körpers nicht sieht, die zusammengeklappte Box an der Seite zum Stabilisieren bzw. Kaschieren ins Kofferinnere neben die Leiche gepresst hat.

Das eine 1.60 bis 1.70 m große Frau nicht in eine Aldiklappbox passt, ich auch mir klar...
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:An den Taschen gab es keine fremden Fingerabdrücke. Hat der Täter (Annahme niemand aus dem Familuenkreis) dann das Auto nicht beladen? Bei Handschuhen wären auch keine Abdrücke an der Box.
Dann lassen wir Handschuhe, Fingerabdrücke etc. einfach weg und die Box war dem Täter zu sperrig bzw. vielleicht kaputtgegangen, also hat er sie irgendwo entsorgt. Alle weiteren Gedanken dazu lieber wieder per PN.


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09.05.2021 um 09:30
Zitat von FlaviaFlavia schrieb:und dann, damit man die ausgebeulten Konturen ihres Körpers nicht sieht, die zusammengeklappte Box an der Seite zum Stabilisieren bzw. Kaschieren ins Kofferinnere neben die Leiche gepresst hat.
natürlich ohne das "hat"...


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09.05.2021 um 09:30
Sie kann an dem Morgen nicht allzu müde/ erschöpft gewesen sein, sonst wäre das Gespräch mit dem Bruder kürzer ausgefallen - sie wusste ja auch, dass der Bruder 12 Stunden im Tower sitzt, sie hätte (hätte sie mit ihm reden wollen), auch später nochmal mit einem Kaffee vorbeigehen können, nachdem sie ausgeschlafen hatte.

Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sie an dem Morgen, vor dem Schlafen, noch große Kapriolen machte ... müde oder nicht. Sie musste (1) ausräumen (2) grob durchputzen (3) heimfahren (4) vermutlich für Ostern noch einkaufen ... Da das gesamte Auto gepackt war, denke ich persönlich, dass sich der Brötchenzeuge vermutlich im Tag irrt und sie erst mal planmäßig geschlafen hat und dann gepackt. Vielleicht war sie mit Packen noch gar nicht ganz fertig (Box lose auf der Rückbank), vielleicht war das aber auch ihr Packstil - sie war müde, wollte heim und wusste, dass sie das Zeug ohnehin drei Stunden später wieder aus dem Auto holt.

Es gibt ja auch so Leute, die man schlecht wieder losbekommt ... vielleicht wollte sie wirklich jemand kurz etwas geben (Klappbox) und hat sich das mit Lutzenhausen so überlegt "du, bin schon auf dem Heimweg" - würde auch das Rückwärtsparken erklären - man wartet auf die Person und möchte ihr nur die Box in die Hand drücken "bin gerade schon auf dem Sprung" und rechnet nicht mit dem, was da kommt.
Zitat von FlaviaFlavia schrieb:Du hast mich missverstanden. Der Täter hat sie in einen sehr großen Koffer gelegt (zusammengekrümmt) und dann, damit man die ausgebeulten Konturen ihres Körpers nicht sieht, die zusammengeklappte Box an der Seite zum Stabilisieren bzw. Kaschieren ins Kofferinnere neben die Leiche gepresst hat.
Ah okay, das kann natürlich sein.


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09.05.2021 um 09:43
Es kann durchaus sein, dass BA ihre Taschen oder Trolleys schon am Tag vor ihrer letzten Schicht selbst gepackt und sogar in den Kofferraum verfrachtet hat. Ich würde darauf tippen, dass das nötigste wie ein paar Hygieneartikel sowie die Klappbox noch im Apartment standen und sie diese Gegenstände eigentlich nach ihrem Ausruhen und unmittelbar vor der Fahrt ins Auto packen wollte.

Insofern will ich da gar keinem widersprechen, der behauptet, dass sie das Auto selbst beladen hat.

Aber dass sie den Wagen selbst zum Gemeindehausparkplatz gesteuert hat, halte ich persönlich für sehr unwahrscheinlich. Dieses rote Auto sollte außer Sichtweite sein, damit der Bruder und die Kollegen alle ruhigen Gewissens sagen konnten, dass sie weggefahren wäre.

Die Hygieneartikel bzw. die Box hat der Täter dann aus dem Apartment entfernt, um vollends den Anschein von BAs Abreise zu erwecken. Und da diese Gegenstände für ihn nutzlos waren, hat er sie irgendwo weggeschmissen.



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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

09.05.2021 um 10:18
Zitat von Ms.DaisyMs.Daisy schrieb:Aber 2015 war das eine ganz andere Situation......da war viel mehr los als jetzt.
Zitat von itfcitfc schrieb:Das ist nicht ganz Richtig. Die Zahlen für Luftfracht steigen jährlich.
Auf Wikipedia ist eine Tabelle dazu.
Nur die Passagierzahlen werden geringer
Die Zahl der Passagiere, die am Karsamstag den Flughafen Hahn genutzt haben, ist durch den STERN Artikel bekannt.
In diesem Artikel wird von 2632 Passagieren geschrieben.
Es sollen am Karsamstag morgen ein paar Maschinen abgeflogen sein, das heißt, dass schon morgens sich grob geschätzt 1000 Passagiere am Flughafen Hahn aufgehalten haben.
Es gab also einige potenzielle Zeugen für den Weg von BA zwischen Tower und Gebäude 669 oder für ein eventuelles Tatgeschehen auf dem Parkplatz am Gebäude 669.

Andererseits: Nimmt man vor dem Abflug eine unauffällige Mittfünfzigerin, die normal gekleidet ist und über das Flughafengelände oder durch das Terminal geht, wahr?

Wenn nichts Ungewöhnliches passiert, wohl eher nicht.
Die Kripobeamten schrieben die 2632 Flugpassagiere an, die am Ostersamstag vom Flughafen Hahn aus gestartet oder dort gelandet waren, ebenso die Gäste der umliegenden Hotels und Pensionen
STERN


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

09.05.2021 um 10:21
Zitat von FlaviaFlavia schrieb:Es kann durchaus sein, dass BA ihre Taschen oder Trolleys schon am Tag vor ihrer letzten Schicht selbst gepackt und sogar in den Kofferraum verfrachtet hat. Ich würde darauf tippen, dass das nötigste wie ein paar Hygieneartikel sowie die Klappbox noch im Apartment standen und sie diese Gegenstände eigentlich nach ihrem Ausruhen und unmittelbar vor der Fahrt ins Auto packen wollte.
Nein, denn laut Bruder standen die Taschen um 19 Uhr im Apartment und seine Schwester war schon auf der Schicht. So die Aussage des Bruders


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

09.05.2021 um 10:33
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Andererseits: Nimmt man vor dem Abflug eine unauffällige Mittfünfzigerin, die normal gekleidet ist und über das Flughafengelände oder durch das Terminal geht, wahr?
Korrekt. Das bedeutet im Umkehrschluss, ich müsste theoretisch von Anzahl N Personen eine Personenbeschreibung gedanklich abspeichern um mich wiederum an eine Person X zu erinnern. Es sei denn man verbindet es mit einer Situation: Kaffee verschüttet, aussergewöhnliche Kleidung etc


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

09.05.2021 um 10:52
Was mir nicht klar ist:

Wenn von einer dreitägigen Schicht die Rede ist, wird ja BA trotzdem nicht drei Tage rund um die Uhr durchgearbeitet haben. Es muss ja mindestens noch ein weiterer Kollege vor Ort gewesen sein, der ihre Ruhepausen füllte und umgekehrt.

Das müsste dann ein Kollege gewesen sein, der BA das letzte Mal vor ihrer Schicht lebend gesehen hat (außer dem Bruder im Anschluss an ihre Schicht). Oder war der Bruder selbst der Kollege, der sie zwischendurch ablöste?

Da ich beruflich in einem völlig anderen Bereich arbeite, habe ich vom Schichtdienst keine Ahung. Und im Sternartikel ist nur vom Bruder im Anschluss an ihre Schicht die Rede.

Außerdem wird im Artikel nur von "Einloggen" und "Zugangsprotokollen geschrieben. Von Ausloggen steht da nichts. Ich weiß, dass es hier wohl einen User gibt, der am Hahn gearbeitet hat und genauere Einblicke hat, aber von offizieller Seite aus ist ja nichts über Zugang und Ausgang im Towerbereich bekannt.

Im Sternartikel steht außerdem, dass im Tower an diesem Wochenende noch weitere 100 Mitarbeiter tätig waren. Das ist nicht viel, aber auch nicht besonders wenig. Niemand hat etwas gesehen. Wenn ich durch das Treppenhaus an meinem Arbeitsplatz gehe, passiert es selten, dass ich mal wirklich niemandem begegne. Egal ob auf dem Flur oder auf dem Klo: Ich renne eigentlich immer mal in jemanden rein. Aber vielleicht hängt das auch mit den Schichtarbeitszeiten zusammen und ich verstehe das einfach nur falsch.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

09.05.2021 um 10:54
Nichtdestotrotz kann man Zeugen nie ausschliessen. Dann beginnt hier wieder die Endlosdiskussion: Zeugen können sich immer irren :-)


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09.05.2021 um 10:57
Zitat von FlaviaFlavia schrieb:aber von offizieller Seite aus ist ja nichts über Zugang und Ausgang im Towerbereich bekannt.
Ich wollte schreiben "über Ausgangsmodalitäten". Der Zugang ist ja bekannt...


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09.05.2021 um 11:51
Zitat von FlaviaFlavia schrieb: Wenn von einer dreitägigen Schicht die Rede ist, wird ja BA trotzdem nicht drei Tage rund um die Uhr durchgearbeitet haben. Es muss ja mindestens noch ein weiterer Kollege vor Ort gewesen sein, der ihre Ruhepausen füllte und umgekehrt.
Das stimmt - es ist aber nicht gesagt, dass dieser Kollege nicht irgendwo in der Nähe von Hahn wohnte und daher gar nicht im Apartment wohnte. Zudem gibt es ja Kollegen, mit denen man besser kann und Kollegen, denen man weniger zu sagen hat. Sie haben sich 2x täglich bei der Übergabe getroffen - da nichts bekannt ist, wird das eine sehr alltägliche Situation gewesen sein.
Zitat von FlaviaFlavia schrieb:Das ist nicht viel, aber auch nicht besonders wenig. Niemand hat etwas gesehen. Wenn ich durch das Treppenhaus an meinem Arbeitsplatz gehe, passiert es selten, dass ich mal wirklich niemandem begegne. Egal ob auf dem Flur oder auf dem Klo: Ich renne eigentlich immer mal in jemanden rein. Aber vielleicht hängt das auch mit den Schichtarbeitszeiten zusammen und ich verstehe das einfach nur falsch.
An einem Flughafen gibt es ja verschiedene Funktionen mit verschiedenen Schichten. Die Fluglotsen, wenn ich das richtig weiß, hatten ihren Schichtwechsel um 6 Uhr morgens. Ob sich die einzelnen Berufsschichtler untereinander wirklich kennen? Einer meiner Cousins ist Flugbegleiter bei einer großen US Airline - er sagt z.B., dass sie äußerst selten mit der gleichen Crew fliegen, die Piloten kennt man vom kurzen Smalltalk, bevor sie im Cockpit verschwinden und das Bodenpersonal kennt man überwiegend gar nicht.

BA war natürlich immer in Hahn beschäftigt, aber ich kann mir vorstellen, dass die Fluglotsen und der Wetterdienst nicht gemeinsam agierten (und z.B. auch unterschiedliche Pausenräume haben).


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

09.05.2021 um 13:00
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Das stimmt - es ist aber nicht gesagt, dass dieser Kollege nicht irgendwo in der Nähe von Hahn wohnte und daher gar nicht im Apartment wohnte. Zudem gibt es ja Kollegen, mit denen man besser kann und Kollegen, denen man weniger zu sagen hat
Das kann sein. Aber auf das Apartment oder "gut mit jemandem können" wollte ich gar nicht hinaus, sondern eher darauf, dass dieser betreffende Kollege wohl der letzte war, der sie definitiv lebend gesehen hat.

Ich weiß nämlich nicht, wie das mit Aussagen von Verwandten ist. Gilt eigentlich eine Aussage als offiziell/gerichtlich anerkannt, auch wenn sie von einem Ehepartner, einem Kind, den Eltern oder Geschwistern gemacht wird? Also könnte es problematisch sein, wenn der Bruder behauptet, er habe mit ihr 45 Minuten lang geredet, weil er halt ihr Verwandter ist und die Aussage vor Gericht keinen Bestand hätte?

Wenn ja, wäre der Schichtler, der am Abend vorher an BA übergeben hätte, der letzte Zeuge, der sie gesehen hat. Insofern wäre die Aussage dieser Person wichtiger als die des Bruders, weil er eben ein Verwandter ist.

Ich weiß nicht, welche Regelungen es hier in D dazu gibt. Hoffentlich habe ich das verständlich formuliert.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Die Fluglotsen, wenn ich das richtig weiß, hatten ihren Schichtwechsel um 6 Uhr morgens. Ob sich die einzelnen Berufsschichtler untereinander wirklich kennen?
Finde ich interessant. Stand das irgendwo, Quelle?
War nicht auch der Schichtwechsel der DWDler um 6.00 Uhr? Vorausgesetzt, du erinnerst dich richtig: Dann wäre es in all den Jahren der Berufstätigkeit am Hahn durchaus möglich gewesen, dass man sich nach getaner Arbeit auf den Towergängen begegnete und sich zumindest flüchtig grüßte?

Am Tag ihres Verschwindens ging BA nicht direkt nach ihrer Schicht aus dem Tower heraus und hätte theoretisch einem Lotsen usw. begegnen können, sondern erst viel später. Also somit auch keine Zeugen.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

09.05.2021 um 13:14
Zitat von FlaviaFlavia schrieb:Ich weiß nämlich nicht, wie das mit Aussagen von Verwandten ist. Gilt eigentlich eine Aussage als offiziell/gerichtlich anerkannt, auch wenn sie von einem Ehepartner, einem Kind, den Eltern oder Geschwistern gemacht wird? Also könnte es problematisch sein, wenn der Bruder behauptet, er habe mit ihr 45 Minuten lang geredet, weil er halt ihr Verwandter ist und die Aussage vor Gericht keinen Bestand hätte?
Der Verwandtschaftsgrad spielt für die Verwertbarkeit vor Gericht keine Rolle.


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09.05.2021 um 13:23
Zitat von FlaviaFlavia schrieb:Ich weiß nämlich nicht, wie das mit Aussagen von Verwandten ist. Gilt eigentlich eine Aussage als offiziell/gerichtlich anerkannt, auch wenn sie von einem Ehepartner, einem Kind, den Eltern oder Geschwistern gemacht wird?
Hier geht es ja zunächst um die Aussage eines Angehörigen des Opfers, nicht um die Aussage des Angehörigen eines Tatverdächtigen. Prinzipiell sind Angaben von Opferangehörigen oder Tatverdächtigen/Angeklagten genau so verwertbar wie die von „unbeteiligten“ Zeugen. In jedem Einzelfall müssen Ermittler bzw. im Prozess die Richter natürlich immer gucken und entscheiden, wie glaubhaft die Aussagen eines Zeugen sind und wie glaubwürdig dieser Zeuge ist, egal ob unbeteiligt oder in einem Verwandtschaftsverhältnis zum Opfer oder zum Beschuldigten/Angeklagten stehend.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

09.05.2021 um 13:41
@Andante
@wagner

Danke für die Infos!


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

09.05.2021 um 13:57
@Flavia

Die Frage der „Verwertbarkeit“ von Zeugenaussagen, was zu unterscheiden ist von der Beurteilung der Glaubhaftigkeit von Zeugenaussagen, stellt sich nur dann, wenn ein Zeuge ein gesetzliches Auskunfts- oder Zeugnisverweigerungsrecht hat, hierüber aber nicht belehrt worden ist. Nach der Rechtsprechung kann auch eine ohne entsprechende Belehrung zustande gekommene Zeugenaussage im Ermittlungsverfahren bzw. im Prozess verwertet werden, weil das Zeugnisverweigerungsrecht einzig dem Schutz des Zeugen dient, nicht aber dem Schutz eines Beschuldigten/Angeklagten.

Anders ist es mit der Verwertbarkeit der Aussagen des Beschuldigten selbst. Wird dieser nicht oder nicht ausreichen über sein Recht, zu schweigen oder einen Anwalt hinzuzuziehen, belehrt, können seine im Ermittlungsverfahren gemachten Angaben später im Prozess von vornherein nicht als Beweismittel verwertet werden, ohne dass es weiter auf die inhaltliche Richtigkeit der Aussagen ankäme.


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