Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Raissa schrieb:Das kann ich nicht glauben. Aus Brandschutzgründen müssten die Türen von innen auch ohne Ausweis zu öffnen sein.

Das kann durchaus sein, wird doch aber dann auch vom System aufgezeichnet.

Die Polizei hat sämtliche Zugangsdaten an dem fraglichen Tag kontrolliert und keine Auffälligkeiten festgestellt.

Raissa schrieb:Würde man sich ein Zufallsopfer auf einem solchen Gelände suchen?

Suchen wahrscheinlich nicht, aber es kann sich ja so was "ergeben".
Wobei ich nicht an eine Zufallstat glaube.
Meine favorisierte Theorie unter Berücksichtigung der bekannten Fakten (Tower ist Hochsicherheitstrakt, keine Spuren im Appartement, Auto auf dem Gemeindeparkplatz): Birgit Ameis könnte, nachdem sie alles gepackt hat, zu jemanden, den sie kannte, auf dem Flughafengelände (Mitarbeiterparkplatz?) ins Auto gestiegen sein. Derjenige bat vielleicht um ein Gespräch, und bei dem schlechten Wetter steht man halt nicht draußen rum. Das Täterauto wäre der Tatort. Deswegen findet man nirgendwo irgendwas. Er fährt sie zu dem Auffindeort und parkt danach ihr Auto um und geht zum Flughafen zurück.

Tritonus schrieb:Meine favorisierte Theorie unter Berücksichtigung der bekannten Fakten (Tower ist Hochsicherheitstrakt, keine Spuren im Appartement, Auto auf dem Gemeindeparkplatz): Birgit Ameis könnte, nachdem sie alles gepackt hat, zu jemanden, den sie kannte, auf dem Flughafengelände (Mitarbeiterparkplatz?) ins Auto gestiegen sein.

Dito, aus den bis JETZT bekannten Fakten auch meine favorisierte Version, bei der man einigermaßen alles logisch zusammen führen kann.
Nur vermute ich,hat sie nach verlassen des Towers den direkten Weg zum Appartement Gebäude genommen und nicht den Umweg durch die FH Halle.

lucyvanpelt schrieb:Nur vermute ich,hat sie nach verlassen des Towers den direkten Weg zum Appartement Gebäude genommen und nicht den Umweg durch die FH Halle.

Das wäre aber in diesem Fall unerheblich. Ich denke, dass der Mitarbeiterparkplatz eine Rolle spielt. Der wird immer als "klein" beschrieben, das stimmt aber nur in Bezug auf die Massenparkplätze für Fluggäste. Für sich genommen ist er ziemlich groß, anonym und nicht wirklich übersichtlich. Da sieht man nicht, wer in welchem Auto was macht bzw. achtet nicht mal drauf, ob da überhaupt jemand drin sitzt.

Wie hier geschrieben, muss man davon ausgehen ohne Keycard das Gebäude verlassen zu können aus Brandschutzgründen. Nur hinein kommt man mit der Karte. Man stelle sich vor es brennt und die Tür geht mit der Karte nicht auf.

Tritonus schrieb:Das wäre aber in diesem Fall unerheblich.

Da gebe ich dir Recht, für den späteren Ablauf ist es wahrscheinlich unerheblich, würde aber erklären, warum es so wenige Zeugen gab.
Auch bin ich, wie sicherlich du auch, der Meinung, der Täter kannte sich vor Ort gut aus. Hatte einen Bezug zum FH.
Der Mitarbeiter Parkplatz ist der ideale Treffpunkt,egal ob vorher ausgemacht oder daß man sich an dem Nachmittag zufällig als BA ihr Auto beladen hat, getroffen hat.
Ich denke sie kannte den Täter, zumindest vom sehen und hatte auch vertrauen zu ihm.

Enterprise1701 schrieb:Wie hier geschrieben, muss man davon ausgehen ohne Keycard das Gebäude verlassen zu können aus Brandschutzgründen. Nur hinein kommt man mit der Karte. Man stelle sich vor es brennt und die Tür geht mit der Karte nicht auf.

Die Brandschutztüren in dem Tower in dem Ich mal gearbeitet habe waren Alarmgesichert. Sollten sie von Innen ohne Code (wir hatten keine Karten) geöffnet werden, ertönte ein Alarm. So wie heutzutage in vielen Kaufhäusern an den Notausgängen

Der Sternbericht beschäftigt sich ausführlich mit dem Schichtende aber nicht mit einer Zeugenaussage von Schichtbeginn am Freitagabend. Das führt natürlich zu Spekulationen im Gesamtkontext hinsichtlich arg wenig Zeugen am Morgen.

Es sind ebenso Zeugen wichtig ob es eine Auffälligkeit in den Schichttagen zuvor gab.

Enterprise1701 schrieb:Es sind ebenso Zeugen wichtig ob es eine Auffälligkeit in den Schichttagen zuvor gab.

An was denkst du dabei?

Enterprise1701 schrieb:Der Sternbericht beschäftigt sich ausführlich mit dem Schichtende aber nicht mit einer Zeugenaussage von Schichtbeginn am Freitagabend.

Zu ihrem Schichtbeginn wird es keine Auffälligkeiten gegeben haben.

Die Idee mit dem Gespräch ist gut - jemand bittet sie um ein Gespräch ... sie möchte das aber kurz halten, kennt die Person aber nicht gut genug/ das Verhältnis ist nicht gut genug, dass sie die Person ins eigene Apartment einlädt. Sie sucht einen eher neutralen Ort aus - da sie sich in den umliegenden Ortschaften nicht auskennt, fällt ihr doch der Glascontainer ein, weil sie da ab und an ist.

Sie parkt tatsächlich selbst rückwärts ein, weil sie zuerst da ist (und gleich nach Hause fahren möchte). Sie steigt freiwillig ins Täterauto, weil sie von einem kurzen Gespräch ausgeht und es regnet ja und ist kalt. Da kommt es zu dem -für sie völlig ungeplanten- Übergriff. Der Täter verbringt sie mit seinem Auto zur Fundstelle. Er kehrt dann nochmal zum Gemeindehaus zurück, stellt das Handy in den Flugmodus und schmeißt ein generisches Abschleppseil auf die Rückbank, um für Verwirrung zu sorgen - und eine mögliche Erklärung, falls BAs Auto sofort entdeckt wird.

Raissa schrieb:An was denkst du dabei?

Ob sie Kollegen etwas sonderbar aufgefallen ist, war sie mit jemanden Kaffee trinken etc? Man trifft nicht jemanden ohne vorher Kontakt zu haben. Ein möglicher Täter wird sich kaum in einem überwachten Bereich mit BA treffen. Übrigens auf allen verfügbaren Zeitleisten Google Maps/Earth Aufnahmen vom Geneindehausparkplatz sieht man keine Autos. Dort ist anscheinend selten Trubel. Daher ist es durchaus nachvollziehbar wenn sich ein Zeuge im Nachhinein daran erinnert. Falls der Täter tatsächlich BAs Auto umparkte dazu rückwärts um unbemerkt an Kofferraum zu gelangen, das Handy zu manipulieren und ggfs Jacke und Umhängetasche noch hinzuzufügen sowie mit Abschleppseil eine Panne vorzutäuschen, dann haben wir keinen Zufallstäter. Das sind zu viele Puzzleteile. Das spricht für eine geplante Tötung. In dem Fall liegt ein persönliches Motiv vor. Waere BA dort umgestiegen und mitgefahren, der Täter konnte nicht wirklich ahnen ob BA das Handy nicht doch dabei hat und einige Daten durch die Bewegung protokolliert werden. Gar ein Funkzellenwechsel wäre möglich gewesen. Das Handy wurde noch nicht einmal vernichtet. Für mich gibt es keinen plausiblen Grund warum BA das selbst hätte tun sollen. Eine länger andauernde Affäre ohne irgendein Nachweis? Beim Handy Provider kann man durchaus in den Logdaten sehen ob es am letzten Schichttag regelmässig einen längeren Logoff gab. es wäre aber vermutlich bekannt wenn es Auffälligkeiten gab, Ich bleibe ein Freund der verschwundenen Box. Es muss einen zwingend Grund geben, warum diese verschwunden ist.

Kreuzbergerin schrieb:Die Verwaltung war nach diesen Angaben nur bis Dienstende am Freitag im Tower.

Danke, das hatte ich nicht mehr im Kopf.

Tritonus schrieb:Würde man sich ein Zufallsopfer auf einem solchen Gelände suchen?
Suchen wahrscheinlich nicht, aber es kann sich ja so was "ergeben".
Wobei ich nicht an eine Zufallstat glaube.

Ich auch nicht. Dazu gibt es zu viele Merkwürdigkeiten.

itfc schrieb:Wie hier geschrieben, muss man davon ausgehen ohne Keycard das Gebäude verlassen zu können aus Brandschutzgründen. Nur hinein kommt man mit der Karte. Man stelle sich vor es brennt und die Tür geht mit der Karte nicht auf.

Die Brandschutztüren in dem Tower in dem Ich mal gearbeitet habe waren Alarmgesichert. Sollten sie von Innen ohne Code (wir hatten keine Karten) geöffnet werden, ertönte ein Alarm. So wie heutzutage in vielen Kaufhäusern an den Notausgängen

Ja, wie war das wohl am Flughafen Hahn?! Ich finde das relevant für meine eigene Theorie der Abläufe.

Enterprise1701 schrieb:Der Sternbericht beschäftigt sich ausführlich mit dem Schichtende aber nicht mit einer Zeugenaussage von Schichtbeginn am Freitagabend.

Das könnte relevant sein in Bezug auf Personen, die am Tag oder Abend vorher schon mal den Tower betreten hatten oder zu denen sie in irgendeiner Form Kontakt hatte.

Enterprise1701 schrieb:Ich bleibe ein Freund der verschwundenen Box. Es muss einen zwingend Grund geben, warum diese verschwunden ist.

Ich bin auch eine Freundin der verschwundenen Box. Aber ich denke da in die Richtung "zu sperrig, Fingerabdrücke darauf und dann im nächsten Müllcontainer entsorgt".

Enterprise1701 schrieb:Ich bleibe ein Freund der verschwundenen Box. Es muss einen zwingend Grund geben, warum diese verschwunden ist.

Aber welchen? Sie soll doch darin immer ihre Lebensmittel transportiert haben. Welchen Bezug soll das zum Täter gehabt haben?

Tritonus schrieb:Aber welchen? Sie soll doch darin immer ihre Lebensmittel transportiert haben. Welchen Bezug soll das zum Täter gehabt haben?

Der Täter hatte Zugriff auf die Box. Wollte sie in BAs Auto legen, aber da lag schon zu viel Krempel. Dazu hatte er sie vielleicht ohne Handschuhe angefasst (Fingerabdrücke), weil er die darin enthaltenen Flaschen/Gläser/Dosen/Bücher/Stricksachen (???) entsorgt hat um Ballast loszuwerden. Danach wurde er sich seines Fehlers mit den Fingerabdrücken bewusst und hat die Box mitgenommen und irgendwo weggeschmissen.

Mein Favourite: BAs Leiche lag in einem Koffer, der ausgebeult werden konnte (wie heißt das, wohl Nylonmaterial?), also in keinem Hartschalenkoffer. Um die Konturen der Leiche zu kaschieren bzw. den Koffer zu stabilisieren, hat er die zusammengeklappte Box verwendet. OK, vielleicht ist das jetzt eher Tatort, aber es könnte sein. Als ich mal mit der Familie in den Urlaub gefahren bin, hatten wir einen sehr großen Koffer dabei und Witze gemacht, dass die Kinder und sogar ich da reinpassen würden. Also 1.60 bis 1.70 m hätten da locker Platz gehabt... Außerdem muss ich dabei immer an die sog. Stuttgarter Koffermorde denken.

Flavia schrieb:Der Täter hatte Zugriff auf die Box. Wollte sie in BAs Auto legen, aber da lag schon zu viel Krempel. Dazu hatte er sie vielleicht ohne Handschuhe angefasst (Fingerabdrücke), weil er die darin enthaltenen Flaschen/Gläser/Dosen/Bücher/Stricksachen (???) entsorgt hat um Ballast loszuwerden. Danach wurde er sich seines Fehlers mit den Fingerabdrücken bewusst und hat die Box mitgenommen und irgendwo weggeschmissen.

Das mag unscheinbar klingen, ist aber für den Ablauf eine wichtige Erkenntnis. An den Taschen gab es keine fremden Fingerabdrücke. Hat der Täter (Annahme niemand aus dem Familuenkreis) dann das Auto nicht beladen? Bei Handschuhen wären auch keine Abdrücke an der Box.

Enterprise1701 schrieb:Das Handy wurde noch nicht einmal vernichtet.

Prinzipiell - das Auto wurde so gefunden, als ob BA es für einen Moment verlassen hat - Handtasche, Handy, Jacke im Auto, alles gepackt ....
Wäre es schnell entdeckt worden, hätte man eventuell noch abgewartet "sie muss ja wieder auftauchen, es gibt sicher eine logische Erklärung". Vielleicht war das die Intention?

Enterprise1701 schrieb:Ich bleibe ein Freund der verschwundenen Box. Es muss einen zwingend Grund geben, warum diese verschwunden ist.

Vielleicht war dieses Treffen zunächst wegen etwas, was in der Box übergeben wurde - dann eskalierte es. "Wenn ich aufgestanden bin, fahre ich schnell auf dem Heimweg auf dem Parkplatz vorbei und gebe dir ...". Wäre das möglich? Der Täter lud die Box ein - dann überwältigte er sein Opfer.

Flavia schrieb:Mein Favourite: BAs Leiche lag in einem Koffer, der ausgebeult werden konnte (wie heißt das, wohl Nylonmaterial?), also in keinem Hartschalenkoffer. Um die Konturen der Leiche zu kaschieren bzw. den Koffer zu stabilisieren, hat er die zusammengeklappte Box verwendet. OK, vielleicht ist das jetzt eher Tatort, aber es könnte sein.

Wenn das eine handelsübliche Klappbox war, passt da keine ausgewachsene Frau rein - besonders stabil sind die Dinger ja auch nicht.

Plyxe schrieb:Es ist keineswegs so viel Trubel wie an großen Airports in Frankfurt oder München.

Aber 2015 war das eine ganz andere Situation......da war viel mehr los als jetzt. Der Hahn ist auf einem absteigenden Ast UND Corona. Nur mal so zur Info.

Ms.Daisy schrieb:Der Hahn ist auf einem absteigenden Ast

Das ist nicht ganz Richtig. Die Zahlen für Luftfracht steigen jährlich.
Auf Wikipedia ist eine Tabelle dazu.
Nur die Passagierzahlen werden geringer

itfc schrieb:Das ist nicht ganz Richtig. Die Zahlen für Luftfracht steigen jährlich.
Auf Wikipedia ist eine Tabelle dazu.
Nur die Passagierzahlen werden geringer

Ist es nicht so, dass Ryanair Hahn nicht mehr so intensiv anfliegt? Ich bin eine Weile öfters von Hahn geflogen, als ich frisch berufstätig war, die Welt endlich sehen wollte und aufs Budget achten musste. Da war ich immer froh, weil in Hahn natürlich auch die Nebenkosten sehr viel geringer waren als z.B. in Frankfurt - man konnte für n Appel und ein Ei parken, günstig übernachten, .... Das war ein richtiger Studi-Budget-Flughafen (viele übernachteten gar nicht in einer Pension, sondern im Auto) ....

Beim Landeanflug war es echt immer idyllisch: viel deutsche Landschaft, wenig Siedlungen ... lag schon sehr abgelegen. Ryanair hat dann eben die Geschäftspolitik verändert und Hahn war nicht mehr so wichtig.