Der Fall Birgit A. aus Lohmar

sallomaeander schrieb:Alles sehr aufwändig. Vor allem hätte dann irgendwo ein Auto (BAs Renault oder das Täterfahrzeug) eine Weile in der Gegend herumstehen müssen. Das könnte jemandem aufgefallen sein.

Das ist für mich der Hauptgrund, weshalb ich das Anschlepp- oder Starthilfe-Szenario an sich für wenig wahrscheinlich halte. Es wäre auffällig gewesen und hätte leicht von Zeugen bemerkt werden können.
Zwar liefert das Szenario eine Erklärung, weshalb das Seil oben lag. Aber für die Lage des Seils lassen sich auch andere, teils banale Erklärungen finden.

Kielius schrieb:Zwar liefert das Szenario eine Erklärung, weshalb das Seil oben lag. Aber für die Lage des Seils lassen sich auch andere, teils banale Erklärungen finden.

Das Szenario böte allerdings auch eine Erklärung, warum BA nicht schnurstraks nach Hause fuhr, sondern ihrem Mörder in die Hände fallen konnte. Dass sie jemandem, der bei dem kalten Wetter Startprobleme mit seinem Auto hatte (bzw. dies vorgab), nicht die Hilfe versagen wollte.

Arthürchen schrieb:Wenn Sie gegen 8 Uhr auf demZimmer war, ein paar Stunden schläft, Duschen, etwas isst, vor der Abfahrt, Matratze hin und Her......Sachen packen....
wann würde sie dann überhaupt losfahren wollen/können? 14/15 Uhr ?

Das Fahrzeug von BA wurde aber bereits morgens auf diesem Parkplatz am Gemeindehaus von einem Zeugen gesehen. Außerdem war der Nachmittag zu spät für den Fahrtbeginn, selbst wenn man sich noch kurz hinlegt.

Arthürchen schrieb:Ergibt für mich absolut Sinn, vor der Autobahnfahrt, das Handy auszuschalten oder in den Flugmodus zu stellen.

Dass sie ihr Handy bei Fahrtbeginn üblicherweise in den Flugmodus versetzte, hast du dafür eine Quelle?

sallomaeander schrieb:Dass sie jemandem, der bei dem kalten Wetter Startprobleme mit seinem Auto hatte (bzw. dies vorgab), nicht die Hilfe versagen wollte.

Und wie könnte der Hilfsbedürftigte BA auf sich aufmerksam gemacht haben? Ich meine, wie ist der Kontakt zu BA entstanden. Könnte er an der Straße gestanden und gewunken haben, als sie vorbeifuhr?

sören42 schrieb:Außerdem war der Nachmittag zu spät für den Fahrtbeginn, selbst wenn man sich noch kurz hinlegt.

Wieso war der Nachmittag zu spät für den Fahrtbeginn? Es war die Rede von einer vierstündigen Fahrt.

Sören,
Nein, ich habe keine Quelle.
Ich gehe von mir aus.
Auf Flugmodus bin ich selbst noch nicht gekommen, aber wenn man am Flughafen arbeitet, ist es vielleicht naheliegend.
Ich selbst schalte mein Handy bei längeren Fahrten aus oder zumindest den Ton, damit ich konzentriert fahren kann.

sören42 schrieb:Das Fahrzeug von BA wurde aber bereits morgens auf diesem Parkplatz am Gemeindehaus von einem Zeugen gesehen.

Diese Zeugenaussage bleibt fraglich. Wenn der Zeuge sich irrte, stand der Wagen von BA morgens noch gar nicht auf dem Parkplatz.

Kielius schrieb:Wieso war der Nachmittag zu spät für den Fahrtbeginn? Es war die Rede von einer vierstündigen Fahrt.

Hin und zurück vielleicht. Von Lautzenhausen bis nach Lohmar benötigt man maximal etwa zwei Stunden. Vielleicht kannst du nochmal schauen, wo du das mit den vier Stunden her hast.

Kielius schrieb:Und wie könnte der Hilfsbedürftigte BA auf sich aufmerksam gemacht haben? Ich meine, wie ist der Kontakt zu BA entstanden. Könnte er an der Straße gestanden und gewunken haben, als sie vorbeifuhr?

Ihr Auto war ja zunächst auf dem Parkplatz beim Appartementhaus geparkt, wo es auch ihr Bruder gesehen hat. Dort könnte sie bereits angesprochen worden sein.

Sie musste ja durch Lautzenhausen fahren. Auch dort im Ort könnte jemand am Straßenrand gestanden und mit den Händen gewedelt haben - da gibt es, denke ich, mehr als eine Möglichkeit. Ein Angesprochenwerden auf dem Flughafengelände hätte sie vielleicht weniger misstrauisch gemacht, da dort nicht jeder Zugang hat und man sich sozusagen "unter sich" wähnt. Und die Hemmschwelle, dort jemandem seine Hilfe zu versagen, ist höher, da man "unter Kollegen" ist - in dem Sinne, dass man auf dem gleichen Gelände arbeitet.

Nach einer Nachtschicht ist man oft etwas aufgewühlt und braucht ein bißchen zum runterfahren... erst Recht bis zum Einschlafen.

Ich hätte locker bis 14/15 Uhr gebraucht um einigermaßen erholt auf die Autobahn zu fahren.

Kielius schrieb:Wenn der Zeuge sich irrte, stand der Wagen von BA morgens noch gar nicht auf dem Parkplatz.

Ja, wir wissen, dass Zeugen sich irren können. Aber man muss auch in Erwägung ziehen, dass ihre Wahrnehmungen der Wahrheit entsprechen.

sören42 schrieb:Von Lautzenhausen bis nach Lohmar benötigt man maximal etwa zwei Stunden.

Wenn es sogar nur zwei Stunden bis nach Hause waren, wieso war es dann zu spät, am Nachmittag noch loszufahren? Da hätte sie ja sogar abends noch fahren können.

Also, ich glaube nicht, dass es ein Bekannter war.
Die haben sie sicher alle ganz gewaltig durch die Mangel genommen. Handydaten abgelichen usw.

Ich glaube auch nicht, dass der Täter nach der Tat zum PKW fährt nur um das Handy in den Flugmodus zu stellen..... Das müsste ein absoluter Vollidiot sein.

Da hätte ich als Täter
1. Den PKW des Opfers gemieden
2. Wenn nicht, das Handy, alle Personlien entsorgt
Oder
3. eine falsche Fahrten gelegt.

Aber ganz sicher nicht den Flugmodus gewählt um anschließend zur Leiche zu fahren und ihr den PKW Schlüssel unterzujubeln.

sallomaeander schrieb:Sie musste ja durch Lautzenhausen fahren. Auch dort im Ort könnte jemand am Straßenrand gestanden und mit den Händen gewedelt haben - da gibt es, denke ich, mehr als eine Möglichkeit.

Es könnte so gewesen sein.
Letztendlich war es aber die Lage des Seils, die den Anlass gab, über An- und Abschleppszenarien zu spekulieren.
Alles in allem bleibe ich persönlich dabei, dass ich ein solches Szenario für wenig wahrscheinlich halte und dass die Lage des Seils im Wagen von BA vermutlich irgendeine banale Erklärung hat.
Somit halte ich auch für wahrscheinlich, dass es für das Abstellen des Wagens von BA auf dem Parkplatz eine andere, möglicherweise auch recht banale, Erklärung gibt.

Arthürchen schrieb:Nach einer Nachtschicht ist man oft etwas aufgewühlt und braucht ein bißchen zum runterfahren... erst Recht bis zum Einschlafen.

Ich hätte locker bis 14/15 Uhr gebraucht um einigermaßen erholt auf die Autobahn zu fahren.

Es war keine körperlich anstrengende Arbeit. Wetterdaten, die von Mess-Systemen automatisiert erfasst werden, wurden manuell weitergegeben. Normal wäre - sich kurz hinlegen, vielleicht etwas essen und dann losfahren. Bei einem Dienstende um ca 7:00 und anschließender ca. 45minütiger Konversation mit dem Bruder, der sie ablöste, bin ich da nicht bei 14/15 Uhr, insbesondere nicht angesichts einer nur ca. 2-stündigen Fahrt. Wäre die Fahrt vier Stunden, wie zunächst von @Kielius angenommen, sähe die Sache womöglich wieder anders aus.

Es ist doch eher so, dass das Handy zu einer Zeit in den Flugmodus geschaltet wurde, als ihr Fehlen auffällig werden konnte, weil sie zurück erwartet wurde.

@Kielius - dies beantwortet deine Fragen gleich mit.

Kielius schrieb:Alles in allem bleibe ich persönlich dabei, dass ich ein solches Szenario für wenig wahrscheinlich halte und dass die Lage des Seils im Wagen von BA vermutlich irgendeine banale Erklärung hat.

Das Seil könnte auch einfach eine Ablenkung des Täters gewesen sein. Warum sollte BA ihren Wagen selbst auf dem Gemeindeparkplatz abgestellt haben, wo sie doch einen Stellplatz vor dem Doppelapartment hatte?

sören42 schrieb:Von Lautzenhausen bis nach Lohmar benötigt man maximal etwa zwei Stunden. Vielleicht kannst du nochmal schauen, wo du das mit den vier Stunden her hast.

Das hatte ich falsch in Erinnerung. In der ersten Pressemitteilung der Polizei war von einer Strecke von 170 km die Rede und einer zweieinhalbstündigen Fahrzeit.

Kielius schrieb:Das hatte ich falsch in Erinnerung. In der ersten Pressemitteilung der Polizei war von einer Strecke von 170 km die Rede und einer zweieinhalbstündigen Fahrzeit.

Routenplaner sagt 1:45 h, ich hab mal auf 2 Stunden aufgerundet. Aber 2,5 Stunden sind auch keine vier Stunden. Ist ja auch egal, jeder irrt sich halt mal.

Nein, Sören
Normal wäre nach 12 h Schicht nicht, sich etwas hinlegen, essen, Duschen und dann los.
Jedenfalls nicht für eine Frau von 54 Jahren.

Nach so einer Schicht und Schlafmangel muss man in der Helligkeit erst mal zur Ruhe kommen. Dass kann dauern. 3-4 h Schlaf sind dann eher minimum um wieder einigermaßen fit zu werden.

Aber es kann sein, dass es für dich normal wäre.