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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

14.859 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Der Fall Birgit A. aus Lohmar

16.11.2022 um 11:02
Zitat von sören42sören42 schrieb:Sie könnte beim Transport von etwas Schwerem auf dem Weg zum Auto kaputt gegangen sein.
Aber wo ist dann der Inhalt der Kiste. Man hat doch im Sternbericht sehr penibel und ausführlich aufgezählt, welche Gegenstände im Auto aufgefunden worden sind.
Von gestrickten Handschuhen bis Umhängetasche war da meiner Meinung nach nichts, was man eigentlich in einer Box transportiert. Man fand keinerlei angefangene Nahrungsmittel, Tupperdosen oder ähnliches im Auto, obwohl doch Frau Ameis dieses normalerweise in der Box transportiert. Außer die leere Milchflasche.

Für mich ist die Box mit Resten von Lebensmitteln und diversem Krimskram verschwunden.

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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

16.11.2022 um 11:12
Zitat von lucyvanpeltlucyvanpelt schrieb:Vor beladen ihres Autos räumt Frau Ameis den Kofferraum frei. Legt das Abschleppseil vorne auf die Wanderstöcke und den restlichen Krimskram in die Box. Vermutlich befand sich auch die leere Milchflasche vom Beifahrersitz in dieser Klappkiste.
Abschleppseil,Werkzeug etc liegen unter dem Kofferraum. Das muss in der Regel nicht entfernt werden.


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16.11.2022 um 11:14
Zitat von sören42sören42 schrieb:Sie wurde womöglich nicht geleert, um was anderes zu übergeben, sondern um was abzuholen?
Je nachdem was sie holt oder von jemanden erhält kann es Sinn machen die Box teilweise zu räumen vorher.


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16.11.2022 um 14:24
Zitat von lucyvanpeltlucyvanpelt schrieb:Aber wo ist dann der Inhalt der Kiste.
Wenn Frau Ameis diese Box normalerweise wirklich zum Transport von Lebensmitteln bzw. leeren Lebensmittelverpackungen wie Flaschen genutzt hat, wird der Täter den Inhalt ganz einfach in einen Müllcontainer irgendwo am Flughafen geworfen haben. Ich schätze mal, diese Dinger werden recht häufig geleert, so dass keine Gefahr bestand, dass gewisse verräterische Sachen nach ein oder zwei Wochen, wenn die Fahndung richtig angelaufen war, in einem Mülleimer hätten gefunden werden können.
Zitat von lucyvanpeltlucyvanpelt schrieb:Für mich ist die Box mit Resten von Lebensmitteln und diversem Krimskram verschwunden.
Eben. Ich besitze auch so eine Box (übrigens in ROT ;-) ) und die nutze ich in der Regel für Lebensmitteleinkäufe, manchmal auch für kleinere Gartengeräte, damit ich z.B. bei der Grabpflege immer eine Schaufel oder einen Rechen griffbereit habe. Kleidung, Abschleppseil etc. lege ich nie in diese Box, weil a) die Kleidung vielleicht schmutzig würde und b) das Seil seinen eigenen Platz unter der Kofferraumabdeckung hat. Dieses Scenic-Modell, dass Frau Ameis besessen hat, bin ich eine Zeitlang auch mal gefahren und gab es einen speziellen Stauraum für Dinge wie Warndreieck oder Seil. Warum sollte irgendjemand dann das Seil einfach so in eine Box oder ins Auto werfen...? Den Autoschwamm führe ich normalerweise in der Seitentasche der Fahrertür oder im Handschuhfach mit, denn ich will da ja bei Bedarf schnell herankommen.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Dann würde sich allerdings die Frage stellen, wo sich Abschleppseil, Autoschwamm und Handschuhe befanden, als die Kiste mit Lebensmitteln gefüllt war. Und welchen Anlass es gab, am Ablageort dieser Gegenstände etwas zu ändern. Zumal es Dinge sind, die man nicht gerade ständig benutzt. Das gilt insbesondere natürlich für das Abschleppseil.

Weshalb die leere Flasche auf dem Beifahrersitz lag, darüber kann man natürlich spekulieren. Vielleicht war noch ein Rest drin, den sie, bereits auf dem Fahrersitz sitzend, noch trank. Oder es sollte danach aussehen.
Dito...
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:welches Szenario passt zu dem Abschleppseil?
Diejenigen, die hier im Thread schon länger mitlesen, wissen, dass ich die Theorie vertrete, dass das Seil vom Täter schon obenauf drapiert wurde, um die Dorfsheriffs, die gerne mal in fremde Autos spähen, weil die ihnen ein Dorn im Auge sind, milde zu stimmen, dass sie nicht gleich das Ordnungsamt rufen. Das Szenario schreit förmlich nach "Seht her, das Auto hat eine Panne, bitte keine Polizei rufen, der Abschleppdienst kommt bestimmt bald!"

Natürlich sind auch andere Szenarien denkbar, aber ich persönlich finde in Anbetracht der Umstände (Gewaltverbrechen) diese Erklärung am schlüssigsten. Natürlich kann ich nicht nur von mir ausgehen, aber mal ehrlich, wie viele der Mitschreiber hier nutzen diese Box, WENN sie denn eine besitzen UND im Auto mitführen, für andere Zwecke? Oder: Wie viele haben ein Abschleppseil ganz oben auf der Rückbank liegen? Ja, es gibt eine Wahrscheinlichkeit, aber die scheint mir nicht besonders hoch.


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16.11.2022 um 14:26
Zitat von FlaviaFlavia schrieb:Diejenigen, die hier im Thread schon länger mitlesen, wissen, dass ich die Theorie vertrete, dass das Seil vom Täter schon obenauf drapiert wurde, um die Dorfsheriffs, die gerne mal in fremde Autos spähen, weil die ihnen ein Dorn im Auge sind, milde zu stimmen, dass sie nicht gleich das Ordnungsamt rufen. Das Szena
Das kann dann aber nur bedeuten, der Vorgang fand am Apartment statt vor dem Beladen des Kofferraums. Ansonsten hätte man alles wieder rausräumen müssen.


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16.11.2022 um 14:43
Zitat von FlaviaFlavia schrieb:Das Szenario schreit förmlich nach "Seht her, das Auto hat eine Panne, bitte keine Polizei rufen, der Abschleppdienst kommt bestimmt bald!"
So unterschiedlich denkt man.
Ich würde, wenn ich in ein Auto schaue und ein Abschleppseil mit dem ganzen anderen Zeug auf dem Rücksitz sehe, nicht an eine Panne denken.
Eher in die Richtung, ist aber ein ziemliches Durcheinander in dem Fahrzeug.

Schon der Gedanke, daß der Täter in dem Auto rumkramt um das Abschleppseil zu suchen, nur um dann später auf einem öffentlichen Parkplatz eine Pannensituation zu simulieren.....
Auch der Einwurf von @Enterprise1701 ist richtig, daß ganze müsste dann passiert sein, bevor das Auto beladen wurden ist.


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16.11.2022 um 16:01
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Das kann dann aber nur bedeuten, der Vorgang fand am Apartment statt vor dem Beladen des Kofferraums. Ansonsten hätte man alles wieder rausräumen müssen.
Na klar! So denke ich mir das. Der Täter hat gut vorausgeplant.
Zitat von lucyvanpeltlucyvanpelt schrieb:So unterschiedlich denkt man.
Ich würde, wenn ich in ein Auto schaue und ein Abschleppseil mit dem ganzen anderen Zeug auf dem Rücksitz sehe, nicht an eine Panne denken.
Eher in die Richtung, ist aber ein ziemliches Durcheinander in dem Fahrzeug.
Steht dir ja frei so zu denken. Ich habe nur geschrieben, wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines solchen Szenarios ist und die ist meiner persönlichen Meinung nach nicht hoch. Jedenfalls habe ich noch nie (z.B. auf Parkplätzen beim Einkaufen, Blick ins Auto des Nebenmanns) ein Abschleppseil auf der Rückbank gesehen. Egal, wie zugemüllt das Auto war.
Vielleicht gibt es aber auch Gegenden in Deutschland, in denen das absolut üblich ist.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

16.11.2022 um 16:14
Übrigens gehe ich von einer Beladung des Autos am Vorabend oder in der Nacht aus, als BA an ihrem Arbeitsplatz saß. An den Schlüssel ist der Täter irgendwie gekommen.

Und mal ehrlich - ich war auch schon auf Parkplätzen von Flughäfen: Wer würde da jemanden genauer beobachten, der an einem Kofferraum herumkramt und gegebenenfalls ein Seil herausnimmt? In der Regel bin ich immer selbst mit meinem Gepäck etc. beschäftigt und möchte so schnell wie möglich zur Abfertigung, da schaue ich nicht genau hin, was mein Parknachbar macht. Dem steht ja frei, so lange im Kofferraum zu wühlen, wie er will.

Aber auch hier mag es Ausnahmen geben und Leute, die andere akribisch bei solchen Aktionen beobachten. Und auch hier gilt: Ich gehe wie immer von Wahrscheinlichkeiten aus. Und die ist meiner persönlichen Meinung auch hier nicht besonders hoch.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

16.11.2022 um 16:53
Zitat von FlaviaFlavia schrieb:Und mal ehrlich - ich war auch schon auf Parkplätzen von Flughäfen:
Es geht aber doch nicht um den Parkplatz für Passagiere, sondern um den vor dem Apartmentgebäude. Das ist schon etwas anderes, weil da a) weniger Autos stehen und so eines an dem jemand hantiert eher auffällt und b) ist es recht wahrscheinlich, dass die anderen Bewohner des Hauses BAs Auto zumindest vom Sehen her kannten und daher vielleicht aufgefallen wäre, wenn ein Fremder daran hantiert ("Nanu, mit dem Auto fährt doch sonst immer so eine Frau? Wer ist denn jetzt das?")


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

16.11.2022 um 17:51
An dem Fall, am Ablauf und an den Informationen kann etwas nicht stimmen. Wir führen hier gute Diskussionen und präsentieren Thesen und zerlegen auch einige, weil immer wieder Grenzen auftreten oder scheinbare Unlogiken. Aber versuche ich nicht als vermeintlicher Täter die Öffentlichkeit sehr gering zu halten ? Wir haben den Parkpplatz vor dem Apartment , die Strasse und gegenüber ist auch ein großer Parkplatz. Im Apartmentgebäude sind in der Regel die Flugbegleiter die eine Ausbildung machen. In dem Gebäude sind auch Firmen mit ihren Büros. Auch wenn der Gemeindehausparkplatz nicht groß reflektiert wird, so ist er doch öffentilch. Dort wohnen Anwohner und dort ist das Gemeindehaus. Rätselhaft und mysteriös (O-Ton Polizei) ist etwas nur, wenn etwas übersehen wurde oder der Ablauf tatsächlich ganz anders ist. Als Täter versuche ich doch mein Risiko zu mindern, besonders dann wenn etwas geplant ist. Selbst wenn BA absichtlich in das Terminal ging um dort jemanden zu treffen (diese These gab es auch), dann wäre es ein weiterer öffentlicher Ort mit möglichen Zeugen. Ohne jetzt bestimmte Personen zu verdächtigen, das Szenario so wie es mitgeteilt wurde ist mir zu risikoreich um am Ende erfolgreich zu funktionieren. Sogar die Leichenablage sehr nahe an der Landebahn bzw Flughafen birgt für mich ein weiteres Risiko. Die Nullspurenlage kommt noch hinzu. Wie schaffe ich das als Täter ?
Konzentrieren wir uns mal auf das Gemeindehaus. Was hat es mit der Zeugenaussage auf sich ? Angenommen der Zeuge irrte sich , dann wäre das Auto vermutlich später dort angestellt wurden. Nehmen wir nun mal an kurz besagter Brötchenzeuge wäre 2-3 Stunden später dort entlang gefahren ? Hätte er BA und den Täter gesehen ? Das ist doch ein potentielles Risiko. Nun war Ostersamstag. Menschen machen Einkäufe, sicherlich auch die Anwohner. Die Polizei (diesen Gedanken haben wir noch nicht diskutiert)wird jeden Anwohner, jede Anwohnerin befragt haben ob sie an diesem Samstag das Haus verlassen haben. Es werden Uhrzeiten genannt und es wird dann nochmal gefragt, ob jemanden das rote Auto aufgefallen ist. Das Auto stand auf der rechten Seite von der Hauptstrasse kommend. Würde man sich an das Fahrzeug erinnern im Hinterkopf wenn der Parkplatz ansonsten leer gewesen ist ? Wie plausibel ist es, dass sich nur ein Anwohner an das Fahrzeug erinnert hat ? Oder waren es am Ende doch mehr Zeugen ? Wenn ich mich richtig erinnere, war oder ist hinter dem Parkplatz noch ein kleiner Bezahlparkplatz ? Der konkrete Zeuge der das Auto meldete war der Postbote. Dieser meldete sich aber nach den ersten Plakaten. Das war nach einer Woche. Ob der Brötchenzeuge in Urlaub gewesen oder sonstwas ist nicht bekannt, denn er meldete sich erst nach 3 Wochen als Zeuge.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

17.11.2022 um 12:33
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Wir haben den Parkpplatz vor dem Apartment , die Strasse und gegenüber ist auch ein großer Parkplatz. Im Apartmentgebäude sind in der Regel die Flugbegleiter die eine Ausbildung machen. In dem Gebäude sind auch Firmen mit ihren Büros. Auch wenn der Gemeindehausparkplatz nicht groß reflektiert wird, so ist er doch öffentilch. Dort wohnen Anwohner und dort ist das Gemeindehaus. Rätselhaft und mysteriös (O-Ton Polizei) ist etwas nur, wenn etwas übersehen wurde oder der Ablauf tatsächlich ganz anders ist. Als Täter versuche ich doch mein Risiko zu mindern, besonders dann wenn etwas geplant ist. Selbst wenn BA absichtlich in das Terminal ging um dort jemanden zu treffen (diese These gab es auch), dann wäre es ein weiterer öffentlicher Ort mit möglichen Zeugen.
Wenn ich Täter wäre und mir einen Tatplan überlegen müsste, würde ich spontan sagen, dass ich ein belebtes Terminal für ein Treffen oder überhaupt ein Flughafengelände eher meiden würde, weil es da ja hunderte von Zuschauern gibt. Aber wenn ich hier als unbeteiligter an meinem Schreibtisch sitze und drüber nachdenke, ist das die beste Tarnung, die man sich vorstellen kann. Jedenfalls für ein freundliches Treffen, also nicht für einen Überfall, bei dem ich plane, das Opfer gewaltsam zu verschleppen. So etwas würde da natürlich sofort von vielen Menschen bemerkt, einige würden sicher auch eingreifen und dem Opfer helfen (das hoffe ich doch zumindest....). Aber wenn im Terminalbereich zwei Menschen gemeinsam Kaffee trinken wird das kaum jemandem so auffallen, dass er sich am nächsten Tag noch dran erinnert. Die meisten Menschen dort sind gerade echt mit ihrem eigenen Kram beschäftigt, weil sie gerade dabei sind, etwas eher außergewöhnliches nicht alltägliches zu tun (verreisen) und das organisert bekommen müssen.

Sehr ungeeignet finde ich dagegen den Parkplatz am Gemeindehaus. Natürlich kann man sagen, dass da halt nur sehr wenige Personen lang kommen, dafür steht man da eben auch als einziger auf weiter Flur, sozusagen mitten auf dem Präsentierteller. Selbst wenn keiner direkt vorbei geht oder fährt, weiß man nie, wer gerade irgendwo aus dem Fenster genau auf diesen Bereich schaut. Selbst wenn man da nur steht und freundschaftlich eine Viertel Stunde quatscht kann das jemandem so sehr auffallen, dass er mehrmals hinschaut, auf die Uhr schaut ("Seltsam, jetzt stehen die da schon eine Viertelstunde...?!") und ihm das deshalb auch noch länger in Erinnerung bleibt.
Als Täter würde ich spontan sagen, dass es eher dumm ist, das Auto dort abzustellen (oder stehen zu lassen), weil es als einziges da rumsteht und somit schnell auffällt. Ich hätte eher überlegt, es in einen Seitenweg im Wals abzustellen (wenn es denn der Täter war, der es angestellt hat), aber hier von meinem Schreibtisch aus überlegt wäre das natürlich eine sehr dumme Idee. Denn selbst wenn es dort von viel weniger Menschen gesehen würde, aber im Wald würde es jedem sofort als außergewöhnlicher "Fremdkörper" auffallen, und ein Spaziergänger, der es an zwei aufeinander folgenden Tagen dort unbewegt stehen sieht, würde es vielleicht schon melden, einfach, weil ihm das ungewöhnlich vorkommt und er sich nicht erklären kann, warum es da steht.

Insofern finde ich es schwer zu sagen, welche Argumente ein einigermaßen intelligenter und nachdenkender Täter sich überlegen würde. Einiges was auf den ersten Blick dumm aussieht, ist vielleicht eigentlich eine ganz gute Idee. Und dann kommt einfach auch noch eine ganze Portion Unkalkulierbarkeit dazu. Im Prinzip kann ein Täter nur mit unterschiedlich großen Wahrscheinlichkeiten rechnen, aber selbst bei 99% Erfolgschance kann man Pech haben und es tritt der zu 1% wahrscheinliche Misserfolg ein.....

Aber, und das vergessen wir hier beim Diskutieren meiner Meinung nach zu oft: natürlich kann der Täter planen, aber er kann die Reaktion des Opfers nur bedingt einplanen und muss auf diese und zudem noch auf unplanbare Umstände der Umwelt dann wiederum reagieren. Wenn er dem Opfer einen aus seiner Sicht für einen Überfall idealen Treffpunkt vorschlägt, das Opfer sich aber lieber ganz woanders (oder an einem ganz anderen Tag) treffen will. Oder man trifft sich am Gemeindehaus und da stehen ausgerechnet an dem Tag 5 andere Autos und es ist ein ständiges kommen und gehen, weil ein Lautzenhausener seine Kumpels zum Osterbrunch eingeladen hat und ihnen gesagt hat, sie können ruhig am Gemeindehaus parken, "da stört ihr an dem Tag eh niemanden".

Insofern können wird überlegen, wieso der Täter etwas so oder so gemacht hat und was er sich dabei gedacht hat. Letzendlich kann es aber auch einfach eine dumme Idee von einem dummen Täter gewesen sein. Oder eben eine spontane Reaktion auf sich aus dem Ablauf des Tages ergebende Umstände. Oder eine dummer Entscheidung, die der Täter in Panik, also nicht mit klarem Kopf getroffen hat, weil er plötzlich mit einer Leiche da stand....


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

17.11.2022 um 13:33
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:natürlich kann der Täter planen, aber er kann die Reaktion des Opfers nur bedingt einplanen und muss auf diese und zudem noch auf unplanbare Umstände der Umwelt dann wiederum reagieren.
Grundsätzlich gibt es Personen in meinem näheren Umfeld, deren Reaktionen sind im Hinblick auf bestimmte Vorschläge meinerseits sehr berechenbar. Ich denke, jeder von euch kennt das oder kann es sich zumindest vorstellen. Klar kann es aber nun so gewesen sein, dass das bei BA nicht möglich war, man nicht wusste, wie sie reagiert. Jetzt kennt man den Planungsgrad und die Flexibilität des Täters nicht. Möglich wäre, dass er die Tat nicht um jeden Preis an diesem Tag durchführen wollte. Wir wissen auch nicht, ob er es schon vorher mal in Erwägung zog, aber ihm dann irgendetwas im Gesamtablauf zu riskant oder nicht geeignet erschien, so dass er zunächst davon Abstand nahm.

Aber nun lief natürlich auch BAs Einsatzzeit am Hahn bald ab. Wenn er sie dort töten wollte, standen insgesamt nur noch wenige Wochen zur Verfügung, an denen sie dort arbeitete.

Die Nähe zum Flughafen spielt beim Standort des Fahrzeugs, der Leichenablage, usw. meiner Ansicht nach eine Rolle. Womöglich waren die Orte nicht ideal (ex post betrachtet, so schlecht aber wohl offenbar auch nicht aus Sicht des Täters), aber einer gewissen Zeitnot des Täters geschuldet.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

17.11.2022 um 15:16
Zitat von sören42sören42 schrieb:Jetzt kennt man den Planungsgrad und die Flexibilität des Täters nicht. Möglich wäre, dass er die Tat nicht um jeden Preis an diesem Tag durchführen wollte.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Aber nun lief natürlich auch BAs Einsatzzeit am Hahn bald ab. Wenn er sie dort töten wollte, standen insgesamt nur noch wenige Wochen zur Verfügung, an denen sie dort arbeitete.
In meinen Augen kann man nicht mal sicher sein, dass es sich überhaupt um eine geplante Tat handelt. Vielleicht war das ganze von beiden Seiten als einvernehmliche Verabredung z.B. ein gemeinsamer Spaziergang geplant und ist dann durch Streit eskaliert und aus dem Ruder gelaufen.
Dann hätte der Täter die Tat gar nicht geplant, was natürlich nicht heißt, dass er sich zu den folgenden Schritte - Verstecken der Leichen, ggfls. Umparken des Autos und Einstellen des Flugmodus - nicht planende Gedanken gemacht hat, sich also überlegt, was er wo macht, in welcher Reihenfolge und zu welchen Zeitpunkt (z.B. Verstecken der Leich e in der Nacht).
Zitat von sören42sören42 schrieb:Grundsätzlich gibt es Personen in meinem näheren Umfeld, deren Reaktionen sind im Hinblick auf bestimmte Vorschläge meinerseits sehr berechenbar. Ich denke, jeder von euch kennt das oder kann es sich zumindest vorstellen. Klar kann es aber nun so gewesen sein, dass das bei BA nicht möglich war, man nicht wusste, wie sie reagiert.
Dazu muss man die Person aber recht gut kennen und wissen, was sie an dem Tag vorhat. Also bei BA z.B. dass sie sich nach der Schicht erst mal ausruhen will, dass die ihr Auto noch beladen muss, dass sie an dem Tag plant am frühen Vormittag oder gegen Mittag nach Hause zu fahren etc.
Und dann kann immer noch etwas unvorhergesehenes passieren. Normalerweise ruht sie sich nur kurz aus und fährt gegen 9.00 Uhr los, an dem Tag ist sie aber besonders müde und schläft erst noch ein paar Stunden. Man verabredet sich zu einem Spaziergang, aber an dem Tag ist das Wetter mies, BA leicht erkältet und sagt deshalb lieber ab und will das Treffen verschieben.
Das sind jetzt nur kurz überlegte Begründungen für durch den Täter unplanbare geänderte Abläufe, die selbst bei absolut zuverlässigen
und ansonsten völlig unspontanen Personen eintreten können....


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17.11.2022 um 18:10
Thema DNA
Soeben gab es einen interessanten Bericht in "Hallo Deutschland" im ZDF. Dort wurde über einen alten Mordfall aus den 90er Jahren im Raum Frankfurt berichtet. Dank modernster Kriminaltechnik und einer Kriminal DNA Chorephäe konnte der Fall nun geklärt werden. Der Täter wurde aufgrund neuentdeckter DNA Spuren überführt obwohl Speichelprobe verweigerte und dazu noch in den USA lebte.
Es genügte die Probe seiner Mutter und Tochter. Es erfolgte eine Ausweisung aus den USA. Aber wie kam es nun zu DNA Spuren ?

Der Kriminalist stellte die Tat aus Sicht des Opfers dar. Das Opfer wurde mit einer Krawatte erwürgt. Seine Schilderung der Spurensuche bezog sich auf die automatische Reaktion des Opfers wenn man erwürgt wird. Abwehrspuren an der Krawatte und entscheidende Spuren an und unter den Fingernägeln des Opfers. Da das Opfer sich heftig wehrte musste dort Spuren vom Täter ersichtlich sein.

Im Fall BA gehe ich eigentlich auch von einer körperlichen Abwehr aus. Es stellt sich nun die Frage ob nach so langer Zeit noch Fingernägel vorhanden waren. Der Fund der Überreste war schon ein Glücksfall für die Ermittler. Auch die gut erhaltene Kleidung hätte noch irgendwelche Spuren haben können wenn nicht gar haben müssen. In dem Frankfurter Fall war es DNA unter den Fingernägel und an der Krawatte.


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17.11.2022 um 18:16
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Es stellt sich nun die Frage ob nach so langer Zeit noch Fingernägel vorhanden waren. Der Fund der Überreste war schon ein Glücksfall für die Ermittler. Auch die gut erhaltene Kleidung hätte noch irgendwelche Spuren haben können wenn nicht gar haben müssen. In dem Frankfurter Fall war es DNA unter den Fingernägel und an der Krawatte.
Ja, und was bringt uns das jetzt für BA? Die Ermittler sind ja nun auch nicht blöd, und Spuren unter den Fingernägeln sind nun auch nicht gerade neu und originell. Das wird man schon geprüft haben.


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17.11.2022 um 22:25
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:An dem Fall, am Ablauf und an den Informationen kann etwas nicht stimmen.
Entweder das, oder uns fehlt eine ganz entscheidende Information.

In den filmischen Darstellungen bei Aktenzeichen XY sind bei Menschen, die Opfer eines Verbrechens werden, immer mal wieder kleine Hinweise eingestreut, wenn es irgendeine erwähnenswerte Besonderheit im Leben dieses Menschen gab, die besonders charakteristisch für diese Person war, aber zugleich vom Durchschnitt von Menschen mit ähnlicher Lebensweise abwich. Sei es ein gesundheitliches Problem, eine besondere Neigung oder Angewohnheit, oder Details aus dem Privatleben, die man nicht erfahren hätte, wäre dieser Person nicht etwas zugestoßen.

Diese Hinweise dienen nicht der Unterhaltung der Zuschauer, sondern lenken die Aufmerksamkeit oft in eine bestimmte Richtung. Gehen oft Hand in Hand mit den Fragen der Ermittler, sprechen bestimmte Kreise an.

Im hier diskutierten Fall wird das Opfer freundlich und liebenswert dargestellt, es fehlt aber ein wenig an kontrastierenden Merkmalen, an Angaben, die nicht allein aus dem nachvollziehbaren Wunsch entstanden sind, einen verstorbenen Menschen in ein vorteilhaftes Licht zu rücken.

Die Ermittler wissen natürlich erheblich mehr. Was sie uns vielleicht eines Tages in einer Fernsehfahndung an zusätzlicher Information zu dem Menschen Birgit Ameis eröffnen, zu ihrer Wesensart, zu ihren bisher nicht verlautbarten Ansichten, Neigungen und Gewohnheiten, wird vielleicht das Bild stimmiger machen.

Aus der Perspektive eines hoffentlich irgendwann aufgeklärten Falles werden wir vielleicht rückblickend sagen, dass die ganze Diskussion im Thread anders verlaufen wäre, hätte man nur von diesem oder jenem Detail eher gewusst. Und das muss nichts Spektakuläres sein. Und schon gar nichts Verbotenes oder Negatives. Aber wir hätten von Anfang an vielleicht den Fall anders aufgefasst. Wir wissen praktisch nichts über Birgit Ameis. Nichts, was nicht schon im Stern-Artikel stand.


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18.11.2022 um 07:22
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Im hier diskutierten Fall wird das Opfer freundlich und liebenswert dargestellt, es fehlt aber ein wenig an kontrastierenden Merkmalen, an Angaben, die nicht allein aus dem nachvollziehbaren Wunsch entstanden sind, einen verstorbenen Menschen in ein vorteilhaftes Licht zu rücken.
@sallomaeander
Meines Wissens, wenn ich mich nicht täusche, ist der Fall Birgit Ameis nie bei Aktenzeichen XY ungelöst gelaufen.


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18.11.2022 um 07:59
Zitat von sören42sören42 schrieb:Meines Wissens, wenn ich mich nicht täusche, ist der Fall Birgit Ameis nie bei Aktenzeichen XY ungelöst gelaufen.
Das war eine generelle Betrachtung der XY Fälle. Unterschwellig werden dort ab und an Tendenzen gezeigt oder angedeutet.


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18.11.2022 um 11:57
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Aus der Perspektive eines hoffentlich irgendwann aufgeklärten Falles werden wir vielleicht rückblickend sagen, dass die ganze Diskussion im Thread anders verlaufen wäre, hätte man nur von diesem oder jenem Detail eher gewusst. Und das muss nichts Spektakuläres sein.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Entweder das, oder uns fehlt eine ganz entscheidende Information.
Diesen Eindruck habe ich auch schon die ganze Zeit, dass da irgendwas nicht gesagt wird, und dass dies wahrscheinlich Birgit Ameis in einem anderen Licht erscheinen ließe und auch für die Tat eine Rolle spielt, und, wenn wir es wüssten, das alles nicht so rätselhaft wäre. Keine Ahnung, was das sein kann (falls es so ist).


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18.11.2022 um 13:07
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Diesen Eindruck habe ich auch schon die ganze Zeit, dass da irgendwas nicht gesagt wird, und dass dies wahrscheinlich Birgit Ameis in einem anderen Licht erscheinen ließe und auch für die Tat eine Rolle spielt,
Darüber denke ich auch schon eine ganze Weile nach. Aber es ist schwierig einzuschätzen, wie da zwischen etwas nicht zu sagen und der Möglichkeit, dass das Nichtgesagte zur Lösung führt, abgewogen wird.

Ich meine damit, dass es zum Beispiel (Achtung, rein fiktives Gedankenspiel!) möglich wäre, dass man doch Anzeichen dafür hat, dass es eine, wie auch immer geartete, Bekanntschaft im Leben von BA gab.

Und da wäre es natürlich möglich, zu argumentieren: "Das hat man nicht gesagt, weil BA sonst in einem schlechten Licht erscheint!" Und da würde ich aber annehmen, dass man so etwas doch bekanntgegeben hätte, weil es wichtiger ist, die mögliche Lösung zu verfolgen als zu verhindern, dass irgendwelche Idioten über das Opfer herziehen ("Ja, was lässt die sich denn auch mit irgendwelchen Fremden ein, selbst schuld!").

Anders wäre der Fall dann aber m. M. wenn man von dieser Bekanntschaft wüsste, aber ausschließen kann, dass die Bekanntschaft etwas mit dem Mord zu tun hat. In so einem Fall halte ich es für denkbar, dass man zum Schutz des Opfers und als Schutz für jemand Unbeteiligten, die ganze Sache verschweigt. Aber in dem Fall würde dann ja auch die "Bekanntschaft" eben NICHT zur Lösung führen, das Verschweigen würde die Chancen zur Aufdeckung nicht verschlechtern.

Die dritte Variante wäre, dass man jemanden im Verdacht hat, ihm aber nichts nachweisen kann, was ja auch im Verlaufe des Threads schon mehrfach als Möglichkeit angesprochen wurde. Nur spricht m. M. die ganze Kommunikation nach außen, nicht zuletzt das doch pessimistische Statement der Staatsanwaltschaft, eher dagegen. Und auch in den gestellten Fragen lässt sich irgendwie nichts richtiges erkennen, das in eine bestimmte Richtung deutet. Man fragt nach der Herkunft von (mehr oder weniger) Allerweltsartikeln, bei denen zum Teil gar nicht mal klar ist, ob sie etwas mit dem Fall zu tun haben. Ja, das wirkt ein wenig verzweifelt, so wie der letzte Strohhalm, nach dem man greift.


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