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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

14.859 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.12.2023 um 14:16
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Und das wäre im Fall Ameis eben analog eine Wanderbegegnung. Ich würde so jemanden allerdings nicht zum engsten persönlichen Umfeld zählen. Eine solche unverbindliche Bekanntschaft, die unter dem Radar des Umfeldes blieb, halte ich als Mörder sehr wohl für möglich.
Keine Ahnung, wie das am Flughafen war - aber sechs Uhr klingt wie eine gute Zeit für einen Schichtwechsel. Vielleicht gab es mehrere Berufssparten, die um sechs beginnen und man traf sich dann regelmäßig, ohne näheren Kontakt - aber die Person begann, ungutes Interesse an BA zu entwickeln, was dann im Mord endete. Das ist ein Szenario.

Das andere ist, dass jemand einfach die Unterkunft beobachtet hat. BA räumte ihre Sachen ins Auto - er beobachtete das, überwältigte sie, zwang sie unter Waffengewalt, so zu tun, als ob sie wie geplant losfährt, hatte sein eigenes Auto auch schon an der Gemeindehalle abgestellt und zwang sie da, rückwärts einzuparken, damit er sah, ob die Luft rein war und es ging dann mit seinem Auto weiter - sie kooperierte, in der Hoffnung, dass es "nur" ein Sexualverbrechen wurde.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Man ist sich ein paarmal begegnet, kennt sich aber nicht namentlich und weiß nicht viel vom anderen.
Solche Begegnungen hat ja jeder, vom Wohnort und Tagesablauf mehr oder weniger ...

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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.12.2023 um 14:28
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Man ist sich ein paarmal begegnet, kennt sich aber nicht namentlich und weiß nicht viel vom anderen.
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Unter "dem begegne ich regelmäßig, aber man weiß nichts voneinander" fällt das nicht mehr.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Jain. Ich glaube, dass jeder Mensch einfach Leute, hat, von denen er selbst manchmal nicht weiß, wie sie heißen, er sie aber regelmäßig trifft.
Zitat von ManateeManatee schrieb:Ein Täter aus ihrem ganz persönlichen Umfeld scheint mir viel wahrscheinlicher als der grosse Unbekannte.
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Manchmal denke ich, die EB haben eine Theorie und können den Täterkreis vielleicht sogar einschränken, jedoch fehlt ihnen vielleicht noch der nötige Beweis.
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Natürlich könnte es eine Bekanntschaft geben auch wenn es dazu keinerlei Hinweise gibt.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Naja, so unlogisch ist das nicht: Was soll man denn sagen, wenn man nichts hat? ;)
Alle vorliegenden Informationen zum Fall habe ich in den letzten Jahren immer mal wieder wenn es sich ergeben hat mit Leuten vom Fach diskutieren können, wobei deutlich wurde: Der Fall ist vmtl Stand jetzt ausermittelt und spekuliert wird ungern ;-).

1. Die Beweislage scheint bescheiden zu sein, verschiedene Spuren/Indizien lassen sich vmtl nicht eindeutig als tatrelevant zuordnen (z.B. Parkplatz, Wäsche im Koffer, Wanderstöcke, Abschleppseil, Handy-Modus), es wurde nirgends fremde DNA sichergestellt, auch nicht an Gegenständen die im Rahmen eines mgl Tatablaufes eine Rolle gespielt haben können (z.B. Apartment, Gepäck, Auto, Handy, Wanderstöcke, Abschleppseil, Kleidung des Opfers), und noch blöder: ein Motiv lässt sich nicht eruieren. Am Endes des Tages wurde in alle Richtungen ermittelt, sehr viele Informationen zusammengetragen und ausgewertet, ohne dass sich Daten zugunsten eines Ermittlungsansatzes verdichtet hätten. Es scheint keine ausreichenden Beweise zu geben, weder um einen mutmaßlichen Täter zu ermitteln oder einen Tatverdacht zu begründen. Evtl ist der Täter bekannt, doch konnten keine beweiserheblichen Spuren von ihm festgestellt werden, die ihn direkt mit der Tat in Verbindung bringen. In dem Fall kann man nichts beweisen, aber darauf kommt es an. Wohl gemerkt "es scheint so zu sein", denn an die Öffentlichkeit gelangen nur sorgsam gefilterte Informationen, vieles wissen wir nicht.

2. Informationspolitik u. Öffentlichkeitsfahndung werden im Hinblick auf mangelnde konkrete Ermittlungsansätze wahrgenommen (z.B. Rote Klappbox, Handschuh, Autoschwamm, Mülltüte = Es werden etwaige Besitzer gesucht, um aus/einzuschließen, dass sie dem Täter o. BA gehört haben können? Selbst wenn sich jahrzehntelang niemand meldete, werden die Gegenstände nicht automatisch zu Beweismitteln. Sie müssten sich anhand von sichergestellten Spuren eindeutig mumaßlich tatverdächtigen Personen (o. dem Opfer) zuordnen lassen, andernfalls sind sie gerichtlich nicht verwertbar. Es entsteht der Eindruck, dass die Teile veröffentlicht wurden, um nichts unversucht zu lassen). Dadurch, dass die öffentliche Informationslage zu Opfer, Tat, Motiv etc. als unspezifisch einzustufen ist (man habe nichts "Greifbares"), fühlen sich etwaige Hinweisgeber mglw nicht ausreichend angesprochen? Wie so vieles andere, ist z.B. nicht bekannt, wie intensiv die Wanderungen von BA unter die Lupe genommen worden sind? Konnte dieser Personenkreis ausreichend erfasst und befragt werden? Dasselbe mit den Anwohnern an den Wanderstrecken? Die Informationspolitik steht anderseits immer im Interesse des Schutzes von Ermittlungsergebnissen. Und könnte der entstandene Eindruck damit zusammenhängen.

3. Um den Fall aufklären zu können, seien die EB auf neue Zeugenaussagen sowie Hinweise und Beobachtungen angewiesen. Ein Zufall könnte entscheidend sein. Nicht gerade vielversprechend. MMn wird es Gründe dafür geben, warum es dieser mysteriöse Fall bisher nicht zu Aktenzeichen xy geschafft hat. Dramaturgisches Potenzial hätte er alle mal. Vllt stehen Aufwand und Nutzen nicht im Verhältnis? Das können die EB am besten einschätzen. Vllt schafft es eine Cold Case Unit später mal, den Fall doch noch zu knacken? Das wäre BA, ihrer Familie und Freunden jedenfalls zu wünschen.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.12.2023 um 15:33
@inextenso Danke für die interessante Aufarbeitung. Über eine Passage bin ich allerdings gestolpert:
Zitat von inextensoinextenso schrieb:MMn wird es Gründe dafür geben, warum es dieser mysteriöse Fall bisher nicht zu Aktenzeichen xy geschafft hat. Dramaturgisches Potenzial hätte er alle mal.
Hätte er das wirklich? Sicher bin ich nicht der einzige, der schon mal im Gedanken eine Regie für die Gestaltung des Filmfalles entwickelt hat. Wir Foristen würden wahrscheinlich dazu neigen, uns an die bekannten Fakten und die realen Örtlichkeiten zu halten, aber bekanntlich spielen die aktuellen Filmfälle immer irgendwo in München (und eben nicht an den Originalschauplätzen), und die Personen, um die es geht, werden ja häufig über eine Rahmenhandlung vorgestellt, die den Zuschauer mitnimmt in die Welt des Verbrechensopfers, seinen Tagesablauf, sein Umfeld begreifbar macht, die Situation verständlich, und wo verschiedene Dinge eingebaut werden, die teils mehr um der Spannung und Unterhaltung willen, teils mehr zur Gewinnung von Zeugenaussagen aufgenommen wurden.

Um die Person des Opfers herum tauchen regelmäßig verschiedene Personen auf, die das Leben des Tatopfers plastisch machen sollen.

Wie soll man das im Fall B.A. inszenieren?

Vermutlich beginnt der Filmfall zu Hause bei den A.s; die Nachricht vom baldigen Kindersegen der Tochter. Dann sieht man die Filmdarstellerin in ein rotes Auto steigen und auf einer langen Autofahrt zum Hahn kommen Radiomeldungen, die dem Zuschauer die zeitliche Einordnung in das Jahr 2015 ermöglichen sollen. Blick auf den Flughafen. Stimme aus dem Off sagt etwas über den Arbeitsplatz. Frau A. packt ihr Gepäck ins Appartement, ein angetrunkener portugiesischer Steward-Schüler tänzelt über den Flur.
Szenenwechsel. B.A. im Tower. Sie tippt Wettermeldungen in den Computer. Neben der Tastatur liegen Sudoku-Hefte und Strickzeug.
Cut. Wanderszene. Frau A. mit blau-weiß-roter Bommelmütze und Walkingstöcken. Sie wandert allein, grüßt freundlich die Entgegenkommenden. Sitmme aus dem Off: "Sie liebt es, im Hunsrück zu wandern".

Dann das Ablösegespräch, dauert im Filmfall nur wenige Sekunden. B.A. geht zur Unterkunft, Stimme aus dem Off: "Bald ist Ostern. Frau A. möchte sich nach ihrer Schicht vor der Heimfahrt noch ein wenig ausruhen." Tür am Appartement klappt zu. Dunkelheit, cut.
Nächste Szene: Einem morgendlicher Brötchenholer fällt der rote Wagen auf dem Parkplatz auf. Cut. Angehörige zu Hause werden unruhig. Cut. Polizisten gehen von Tür zu Tür, fragen nach der Vermissten. Cut. Stimme aus dem Off: "Jahre später". Pilzsammler. Schwarzes Textilstück, aufgerissene Augen der Pilzsammler. Cut. Schwenk zurück ins Studio, Cerne moderiert.

Ich schätze das dramturgische Potential, ehrlich gesagt, eher als gering ein. Kein zweifelhafter Lebenswandel, dessentwegen man Mühe hätte, das Tatopfer in ein sympathisches Licht zu setzen, keine Konflikte, keine Trennung, keine Affären, keine Verbindung zu Menschen, denen man so etwas schon zutrauen würde.

Was soll Cerne sagen? "Die Polizei steht vor einem Rätsel"?


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.12.2023 um 16:15
@sallomaeander
Hm, also ich finde schon, dass man da, ohne sich groß zu verrenken, einen interessanten Film hinkriegen könnte. Allein die ungewöhnlich einsame Gegend auf dem Hunsrück, die längst verlassenen Kasernen, einschließlich der, in der sie wohnte, wie aus einem Horrorfilm; der Leichenfundort in Winterstimmung, obwohl es April war; der Einzel-Arbeitspatz oben im Tower; das "zweckmäßige" Appartement; der Weg zwischen Massenparkplätzen vom Tower zum Appartement. Dann im Kontrast dazu das ganz unauffällige, bürgerliche Leben von BA und Familie, das hat schon Spannung, die muss man gar nicht künstlich herstellen. Allerdings kann man das natürlich nicht in München drehen, da müssten schon ein paar Aufnahmen vom Originalschauplatz her, denn irgendwas Ähnliches gibt es sonst ja nirgends.
Aber vielleicht, fällt mir grad ein, ist genau das einer der Gründe, warum XY nicht intereesiert ist: einfach zu aufwendig und zu teuer.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.12.2023 um 16:41
Ein XY Filmfall zeigt Fakten und wirft Fragen auf. Der Film möchte etwas bewirken und am Ende sollen sich dann hoffentlich Zeugen melden. Ein Film mit Aufnahmen am Airport, Apartment, der Parkplatz etc bewirkt sicherlich mehr Erinnerungen oder verdrängte Erlebnisse oder Beobachtungen als ein Text im Internet oder in der Zeitung. Die Filmfigur wird ähnliche Kleidung tragen und der gewöhnliche Tagesablauf erhält Bilder. Viele Fälle in XY zeigen doch eher ein banales gewöhnliches Leben. Trotzdem gehen in der Regel Hinweise ein.

Dramaturgisch ist ein Begriff der vielleicht zu stark ist. In XY geht es nie oder selten um Dramaturgie. Es geht um Kriminalfälle jeglicher Art. Kein Film ist reißerisch im Sinn von einem Spannungsbogen aufbauen. Es sind tragische Gegebenheiten meist mit einem traurigen Ende. Selbst Cold Case Filme waren bei XY erfolgreich bei der Tätersuche. Natürlich wäre der Fall BA sinnvoll für XY.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.12.2023 um 16:52
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:In XY geht es nie oder selten um Dramaturgie. Es geht um Kriminalfälle jeglicher Art.
Das ist ohne Frage richtig. Andererseits soll die Sendung für ein Millionenpublikum attraktiv und sehenswert sein, obwohl nur ein Anteil im Promillebereich der Zuschauer zur jeweils angesprochenen Zielgruppe eines Falles gehört.

Wenn nicht "Dramaturgie", so muss für die große Masse der Zuschauer doch ein gewisser Unterhaltungswert vorhanden sein, sonst würden viele die Sendung nicht, oder nicht zu Ende, schauen.

Seien wir ehrlich, nur aus staatsbürgerlicher Verantwortung, bei der Verbrechensbekämpfung zu helfen, schaut fast niemand die Sendung. Selbt die Fernsehleute wünschen "spannende Unterhaltung"- was den dargestellten Schicksalen nun auch nicht unbedingt gerecht wird.

Ich finde es schon eine großartige Leistung, ein eher verdrängtes Thema wie Verbrechensbekämpfung einem so großen Publikum zu vermitteln. Und das in einer Zeit, wo es zum linearen TV allerhand Alternativen gibt.
Natürlich wäre der Fall BA sinnvoll für XY.
Absolut.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.12.2023 um 17:01
Das soll jetzt nicht eine Werbemessage sein oder ähnliches, aber der Fall BA "schaffte" es mindestens zwei Mal in die Zeitschrift Stern und es war einen Artikel in der Fachzeitschrift Stern Crime wert. Der Fall hat schon seine Brisanz. Der Stern Journalistin Anette Lache die den Fall mehrmals als Erinnerung wieder veröffentlichte scheint der Fall ebenso wichtig zu sein.

Hier ist auch ein brisanter Fall aus dem Stern den Frau Lache recherchierte.

https://www.stern.de/panorama/verbrechen/polizei-geht-neuen-hinweisen-im-vermisstenfall-annette-l--nach-6359070.html

Sie beschäftigt sich viel mit Fällen wo der Täter aus dem nahen Umfeld kommt und wo Frauen die Opfer sind. Ich finde ihre Artikel sehr
bemerkenswert.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

28.12.2023 um 12:37
@Enterprise1701
Interessanter Fall, zu dem es hier sogar einen eigenen Thread gibt:

Vermisstenfall v. Mai 2010: Annette Lindemann (Gelsenkirchen)

Allerdings ist bei dem Fall von Anfang an eine deutliche Tendenz hinsichtlich eines möglichen Täters erkennbar, die sich über die Jahre nie wirklich entkräften ließ.

Bei BA gibt es jedoch KEINE Tendenz in irgendeine Richtung, weder hier, noch im Stern und offensichtlich auch nicht bei der Polizei.

Somit völlig andere Voraussetzungen.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

28.12.2023 um 12:42
Zitat von ForesterForester schrieb:Bei BA gibt es jedoch KEINE Tendenz in irgendeine Richtung, weder hier, noch im Stern und offensichtlich auch nicht bei der Polizei.
Das besondere an dem Fall ist, dass sie so ein normales Leben führt - kein Doppelleben, die 12 Stundenschichten strukturieren den Tag soweit, dass man noch 60 Minuten walken gehen kann, aber keine außergewöhnlichen Dinge unternimmt.

Sie scheint normal eingebunden: in berufliche Strukturen, die Familie (Bruder), sie freut sich offensichtlich auf die Enkelkinder, hat völlig normales Gepäck dabei, zeigt auch, dass sie vorplant für die anstrengende Zeit der Arbeit (Vorkochen, etc.), hat konkrete Pläne, die auch noch einer Vorbereitung bedürfen, so dass man davon ausgehen kann, dass sie an dem Tag nach dem Aufwachen einfach loswollte, im Gespräch mit dem Bruder wird über Belangloses gesprochen ... und dann verschwindet ist und wird ermordert.

Und es macht einen irgendwie verrückt, wenn man nachdenkt, weil: Man ist irgendwie diese Frau und man fragt sich: Was war an dem Tag anders? Zuvor ist sie jahrelang (?) in den Hunsrück gefahren, hatte ihre Routinen und nie ist irgendetwas passiert. Wenige Stunden vor ihrem Tod war sie noch völlig arglos, sonst hätte sie ihrem Bruder ja etwas erzählt.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

28.12.2023 um 13:16
@MissMary
Ich finde diese - deine Schilderung sehr beeindruckend und genau das bewegt mich auch von Anfang an, dass es scheinbar nichts gibt was für eine normal sterbliche in irgendeiner Weise irgendwie außergewöhnlich sein könnte, bzw niemand konnte dafür bis jetzt irgendeinen Ansatz finden.

Keinerlei wie auch immer geartete Beziehung zu einem anderen Menschen in der Region Hunsrück, keine Handyaktivitäten, keine Scheidung, kein Doppelleben, keine außergewöhnlichen Hobbys, keine bekannten Geld-Probleme, keine bekannten psychischen Probleme usw usw.

Alles für dritte total im grünen Bereich.

Man hat immer irgendwie das Gefühl, dass es sowas doch eigentlich nicht geben kann, also völlig grundlos ermordet zu werden.

Vielleicht fehlt aber auch ein kleines wichtiges Puzzleteil? Oder UNS fehlt eine kleine Information.

Soweit ich das in den über 700 Seiten hier gelesen habe und auch die einschlägigen Artikel etc. gibt's auch kein mögliches bekanntes Motiv in diesem Fall, was zusätzlich äußerst ungewöhnlich ist.

Da müsste ja dann eine Person nur aus Spaß/Lust am Töten getötet haben?

Äußerst unwahrscheinlich, oder?


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

28.12.2023 um 13:29
Zitat von ForesterForester schrieb:Vielleicht fehlt aber auch ein kleines wichtiges Puzzleteil? Oder UNS fehlt eine kleine Information.
Davon gehe ich aus. Wahrscheinlich würde dieses Puzzleteil, wenn es ein solches gibt, alles in einem anderen Licht erscheinen lassen.
Wir wissen von Birgit Ameis nur das, was Polizei- und Medienberichte uns erzählen, und das ist weniger als die Oberfläche. Wir machen dann den Fehler, dieses bis zum Gehtnichtmehr heruntergebetete Häkeln-Wandern-Rätsellösen-Datendurchgeben für die ganze Birgit Ameis zu nehmen. Über ihre Freundschaften und Bekanntschaften wissen wir rein gar nicht und über die Familie fast nichts. Dass sie ein "ganz normales" Leben führte, hat es zwar den Anschein, aber der Schein kann trügen.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

28.12.2023 um 13:58
@Tritonus
Die Polizei wird aber standartmäßig als erstes die familiären Hintergründe gründlich ausermittelt haben und dann alle eventuellen Bekanntschaften und Beziehungen unter die Lupe nehmen, wie eben immer in allen Mordfällen.

Dabei scheint ja auch nicht so viel herausgekommen zu sein. Nichtmal eine (vorübergehende) Festnahme.

Laut einem der aktuellsten Artikel hat noch nicht mal die Staatsanwaltschaft einen Ansatz:
Trotz intensiver Ermittlungen. „Außer Hypothesen haben wir nichts in diese Richtung. Wir stehen vor einem Rätsel“, erklärt Gerd Deutschler von der Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach jetzt gegenüber EXPRESS.de. Es gebe nicht mal Hinweise, was laut Oberstaatsanwalt Deutschler eher ungewöhnlich sei.
Ein sexuelles Motiv sowie Raub kann offenbar auch ausgeschlossen werden:
Laut Deutschler hatte Birgit Ameis sowohl Geld als auch Wertgegenstände noch bei sich. Es gäbe auch keine Anhaltspunkte für ein Sexualverbrechen. Fremd-DNA konnte an dem Leichnam nicht sichergestellt werden, was laut Fachleuten allerdings wegen der langen Liegezeit auch nicht zu erwarten war.
Quelle:

https://www.express.de/nrw/lohmar-mord-an-birgit-ameis-bleibt-ein-raetsel-112915

Von daher würde ich zwar @Tritonus
Recht geben, dass wir hier sehr wenig wissen, aber mit mehr wissen (wie ich es beim Oberstaatsanwalt vermute) kommt man auch nicht weiter, zumindest bis jetzt.


Schon sehr ungewöhnlich, wie selbst der Staatsanwalt äußert.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

28.12.2023 um 14:08
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Über ihre Freundschaften und Bekanntschaften wissen wir rein gar nicht und über die Familie fast nichts. Dass sie ein "ganz normales" Leben führte, hat es zwar den Anschein, aber der Schein kann trügen.
Es wird ja hier in der Diskussion mehr oder weniger oft davon ausgegangen, dass es noch irgendeinen "dicken Fisch" geben müsse, den die Ermittler aber, aus welchen Gründen auch immer, der Öffentlichkeit "vorenthalten" (gerne mit vorwurfsvollem Unterton geäußert).

Ich glaube das aber nicht, da die Dinge, die bekannt sind bzw. veröffentlicht wurden, nichts dergleichen erkennen lassen.

Wenn man nun (nur mal als Beispiel) davon ausgeht, dass es irgendwelche Verdächtigen aus ihrem Umfeld in Lohmar gäbe, dann wären ja, auch wenn man den Verdächtigen nicht benennen will, doch irgendwelche Fragen gestellt worden, die in diese Richtung gehen.

Aber da ist nichts dergleichen. Stattdessen werden solche Aktionen gestartet wie die Frage nach irgendwelchem im Wald gefundenen Plunder, dessen Verbindung zu BA nicht mal feststeht.

Auch die wiederholte Aufforderung hier in der Diskussion, man sollte den Fall doch endlich mal bei Aktenzeichen XY bringen, unterstellt doch (neben dem Wunsch, einen spannenden Fall als Film zu sehen), dass es irgendwelche erfolgversprechenden Fragen gibt, die man an ein überregionales Publikum stellen kann. Nur: Wenn es keinerlei Hinweise darauf gibt, dass irgendwelche Fernsehzuschauer aus Hamburg, München, Berlin dann plötzlich vom Sessel aufspringen und zum Telefon rennen werden, weil sie die alles entscheidende Beobachtung gemacht haben, dann kann das auch dazu führen, dass man sagt: "Nee, die Sendezeit nehmen wir lieber für Fälle, bei denen wirklich die Chance besteht, dass da etwas bei heraus kommt." Ist ja nicht so, als ob der Fall BA der einzige ungeklärte Mord da draußen wäre...

Von daher tendiere ich, ähnlich wie @Forester dazu, die Aussage des Staatsanwalts zu glauben: Sie wissen wirklich nichts und haben keine Idee, in welcher Richtung die Lösung liegen könnte.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

28.12.2023 um 14:18
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Von daher tendiere ich, ähnlich wie @Forester dazu, die Aussage des Staatsanwalts zu glauben: Sie wissen wirklich nichts und haben keine Idee, in welcher Richtung die Lösung liegen könnte.
Also dann bliebe wirklich nur noch ein Zufallstäter.
Findest du denn, dass die Umstände danach aussehen?
Auf den großen Unbekannten tippt man jetzt nur, weil der Staatsanwalt nichts weiß. Aber das ganze Ding sieht doch eher geplant aus.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

28.12.2023 um 15:05
Auf den "großen unbekannten" würde ich jetzt nicht "tippen". Kann ja auch ein den Behörden "bekannter" gewesen sein.

Allerdings würde ich mich jetzt mal so weit aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass nach fast neun Jahren seit der Tat Begehung und einem einigermaßen handfesten Verdacht schon entsprechend auffällige Maßnahmen ergriffen worden wären, die man der Öffentlichkeit schwer verheimlichen könnte und auch garnicht will, falls sich ein Verdacht erhärtet hätte, oder auch nur vorübergehend bestanden hätte.

Aus welchen Gründen auch immer, gibt's da aber nichts was irgendwie durchgesickert ist.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

28.12.2023 um 15:23
Auffällig finde ich den Kontrast zwischen dem Aktivismus der Ermittler vor ungefähr zwei Jahren, als die Schilder aufgestellt wurden und dem Schweigen, beziehungsweise der Ruhe danach.

Ich werde den Eindruck nicht los, dass die Ermittler einen TV im Auge hatten, den sie durch die Aktionen zu Reaktionen veranlassen wollten.
Möglicherweise, weil die gegen diesen TV vorliegenden Indizien nicht ausreichen, um Anklage zu erheben.

Wäre dieser Eindruck richtig, dann kann man spekulieren, wieso die Ermittlungen trotz der Aktivitäten nicht weiter gekommen sind.

Die Aktivitäten vor zwei Jahren zeigen deutlich, dass die Ermittler zumindest zu diesem Zeitpunkt noch an dem Fall dran waren und die Hoffnung nicht aufgegeben hatten, ihn zu lösen.
Die Frage ist, ob sich das jetzt geändert hat, nachdem die Suchschilder bis zum heutigen Tage keinen Erfolg hatten.
Die Möglichkeit Aktenzeichen XY zu kontaktieren, besteht weiterhin.
Ich vermute, dass die Aktenzeichen-Redaktion einer Bitte einer Mordkommission um Verfilmung eines Cold Case, in dem man sich Hinweise auf Aufklärung erhofft, nachgeben würde.

Eine mögliche Frage an die Zuschauerschaft wäre beispielsweise, ob Zeugen, die damals am Ostersamstag Menschen zum Flughafen gefahren oder abgeholt haben, auf den Parkplätzen oder am Apartmenthaus etwas ungewöhnliches wahrgenommen haben.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

28.12.2023 um 15:47
Die Untersuchung der Überreste nahm damals viel Zeit in Anspruch um zu dem Ergebnis Gewaltverbrechen zu kommen. Ihre Kleidung wurde als sehr gut erhalten beschrieben. Nun kann man darüber spekulieren ob an der Kleidung Kampf/Abwehrspuren festgestellt wurden sind. Risse , fehlten Knöpfe, war die Brille defekt...falls das alles nicht zu trifft kann BA die Person sehr gut gekannt haben. Bei einem Übergriff entstehen in der Regel Abwehrspuren. Das Rätsel wäre durchaus dann noch größer wenn es keine Hinweise auf einen Kampf gibt. Gab es Plastikspuren einer Tüte unter den Fingernägeln (Erstickungstot)..? Ob und welche Erkenntnisse die Polizei darüber hat wissen wir nicht. Am Ende ist es natürlich auch Täterwissen.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

28.12.2023 um 16:08
Also ich habe von einem solchen Fall, bei dem man überhaupt nichts in der Hand hat, noch nie gehört. Lasse mich aber gern eines Besseren belehren, falls jemand von euch einen kennt.
Meistens weist doch irgendetwas in eine Richtung, oder jemand gerät ins Visier, oder es gibt einen Anfangsverdacht, oder Details an der Fundsituation sind besonders oder oder oder. Aber ein Mord aus heiterem Himmel und nichts deutet auf irgendwas hin - ich hab
schon Probleme, mir das vorzustellen.
Man könnte es noch verstehen, wenn alles auf einen Zufallsmord hinweist. Das tut es aber nicht, im Gegenteil.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

28.12.2023 um 16:50
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Also ich habe von einem solchen Fall, bei dem man überhaupt nichts in der Hand hat, noch nie gehört. Lasse mich aber gern eines Besseren belehren, falls jemand von euch einen kennt.
Es gibt ein paar dieser Fälle ... Nellie Graf z.B., da gibt es auch einen Thread. Gerda Wiese - dreht eine Runde, während die Ente fürs Mittagessen auftaut und verschwindet dabei spurlos. Der Fall Scarlett, wo hier auch gerade diskutiert wird. Der Fall Straten in Koblenz, wo ein Obdachloser nachts geköpft wird.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

28.12.2023 um 18:14
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Davon gehe ich aus. Wahrscheinlich würde dieses Puzzleteil, wenn es ein solches gibt, alles in einem anderen Licht erscheinen lassen.
Wir wissen von Birgit Ameis nur das, was Polizei- und Medienberichte uns erzählen, und das ist weniger als die Oberfläche. Wir machen dann den Fehler, dieses bis zum Gehtnichtmehr heruntergebetete Häkeln-Wandern-Rätsellösen-Datendurchgeben für die ganze Birgit Ameis zu nehmen. Über ihre Freundschaften und Bekanntschaften wissen wir rein gar nicht und über die Familie fast nichts. Dass sie ein "ganz normales" Leben führte, hat es zwar den Anschein, aber der Schein kann trügen
So sehe ich das auch. Es weiß doch niemand ganz genau wie Fr.Ameis ihre Freizeit verbracht hat. Saß sie nur im Apartment häkelte und rätselte, war sie nur wandern oder hat sie auf den Wanderungen noch jemanden besucht? Gab es vielleicht doch ein Geheimnis oder hätte sie einfach das Pech einem Mörder in die Arme zu laufen?


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