@brigittscheWir sind hier im Widerstreit von 2 Aspekten: Es ist etwas Unwahrscheinliches eben doch eingetreten, nämlich dass jemand im Umfeld eines belebten Ortes am helllichten Tag durch Fremdeinwirkung verschwindet und umgebracht wird.
Es gibt weitere Umstände, die nicht in die Geschichte „Dienstende, Sachen packen, heimfahren“ passen, aber auch keine offensichtlichen Tatelemente des Verbrechens sind.
Deswegen ist mein Ansatz, diese unerklärbaren Dinge erstmal weitgehend ohne Erklärung stehen zu lassen. Denn die Gefahr, damit in eine falsche Richtung zu interpretieren, ist groß. Sie zu ignorieren kann natürlich genauso in die falsche Richtung führen, deswegen darf eine Theorie über die Abläufe den Fakten nicht entgegen stehen, muss aber nicht jedes Detail erklären können.
Es geht IMHO um den roten Faden, nicht um einzelne Details, die nicht treffsicher erklärt werden können.
Für das Auto auf dem Gemeindeparkplatz gibt es z. B. keine direkt nachvollziehbare Erklärung.
Theoretisch hätte B. A. am Flughafen einsteigen und direkt heimfahren müssen, eine weitere Station passt nicht smooth ins Bild. Offenbar gab es aber doch einen Grund für sie, zu diesem Parkplatz zu fahren.
Oder der Täter hätte das Auto dort abgestellt. Aber warum? Der Ort ist zu öffentlich und zugleich zu klein um in der Masse unterzugehen, trotzdem stellt er den Wagen dort ab - wenn es der Täter war.
Während also Unwahrscheinliches doch passiert ist, müssen sich die Theorien dazu sinnvollerweise an den wahrscheinlichsten Szenarien orientieren.
@ sallomaeander
Ich hatte z. B. die Idee, B. A. könnte sich vorgenommen haben, einmal zu Fuß um „ihren“ Airport zu laufen und da sie nicht mehr lange dort sein würde war dieser Morgen vielleicht der Zeitpunkt um es „noch durchzuziehen“.
Dem Täter könnte sie dann im Wald begegnet sein. Man liest von Leuten, die Vögel mit Netzen fangen. Vielleicht hat jemand dort illegal Müll entsorgt…
Öffentlichkeit/Zeugen wären dann viel unwahrscheinlicher als im Umfeld des Flughafens.
Andererseits: tut man sich so eine Wandertour in kaltem, trüben Wetter nach einer Nachtschicht und vor einer längeren Heimfahrt an?
Da sind wir wieder an dem Punkt „wie wahrscheinlich ist das“? Es ist nicht definiv auszuschließen, aber nur eine beliebige, durch nichts belegte Idee, der „Umstände“ wie Wetter, vermutete Müdigkeit und Heimfahrt entgegen stehen.
In der Denkweise „Menschen tun immer wieder unlogische Dinge“ aber grundsätzlich vorstellbar.
Mein Grundansatz ist jedoch immer: nach relativ sicherem Kenntnisstand eine unauffällige Frau ohne versteckte Lebensbereiche oder „Abgründe“. Sie verschwindet tagsüber im Umfeld eines belebten Ortes. Keiner merkt etwas davon.
Dann muss die Konfrontation mit dem Täter zunächst sehr niedrigschwellig und unspektakulär begonnen haben, aber sehr schnell umgeschlagen sein und der Täter hat alles Weitere sehr schnell abgewickelt. Oder er hat das Geschehen zügig in einen nicht öffentlichen Bereich verlagert und hatte dann mehr Zeit weil das Entdeckungsrisiko nicht mehr so groß war.
Dagegen wiederum spricht, dass die Leiche nicht allzu weit entfernt gefunden wurde. Hätte er B. A. zunächst entführt und erst später ermordet und abgelegt, wäre eine Verbringung an einen entfernteren Ort aus Tätersicht sinnvoller gewesen, denn hier musste er doch von Suchmaßnahmen ausgehen…
Möglich wäre eine Kombination: z. B. ein Täter aus der regionalen Land- oder Forstwirtschaft. Der hätte vermutlich Zugang zu Ställen/Hallen in der Umgebung und er kann sich mit entsprechenden Gerätschaften bewegen ohne aufzufallen. Niemand gäbe es ungewöhnlich wenn derjenige mit dem Trecker dort herumfährt, sich umschaut, Dinge tut. Einen Leichnam im Wald abzulegen ist dann mit Hänger kein größeres Problem.
Ein solcher Täter würde, wenn er nicht im persönlichen Umfeld durch seltsames Verhalten auffällt, sehr unauffällig und unverdächtig bleiben. Selbst ein gesteigertes Interesse würde womöglich niemand komisch vorkommen, denn das wäre gewissermaßen „normal“ wenn in deiner Nachbarschaft ein mysteriöses Verbrechen passiert…
Aber das sind nur Ideen ohne konkrete Grundlagen.