@Kielius :
Kielius schrieb:Ich möchte gar nicht besserwisserisch erscheinen.
Das ist schön.
Kielius schrieb:Wenn ich versuche, mich in einen Täter hineinzuversetzen,
Ich denke, Du setzt zu spät an und die Richtung stimmt nicht. Nicht
Du hast die Tat begangen und musst jetzt eine Leiche loswerden. Du solltest aus den vorliegenden Informationen erstmal den Täter skizzieren.
Kielius schrieb:Dew schrieb:
Wenn der Täter sich in Wald- und Forstfragen auskannte, sieht das etwas anders aus.
@Kielius antwortete:
Kielius schrieb:Gut, aber das wäre schon eine ziemlich spezielle Annahme, für die es bislang jedenfalls keinen konkreten Anlass gibt.
Das sehe ich anders. B.A. arbeitete unter den uns bekannten Bedingungen am Flughafen Hahn. Weiß eigentlich jemand, wie lange sie dort schon tätig war?
Ich gehe davon aus, dass dieses Arbeitsverhältnis schon eine längere Zeit bestand. Also länger als ein Jahr, um mal einen Zeitrahmen zu setzen.
B.A. wird als begeisterte Wanderin und Naturfreundin geschildert und wir wissen, dass Sie ihre Ausrüstung mitführte.
Ich halte es daher für naheliegend, dass Sie, abhängig von Dienstplan, Wetter, Lust und Laune auch die Umgebung des Flughafens zu Fuß erkundete.
Und siehe da, von einer Wanderung dort wissen wir sogar:
Kielius schrieb:Enterprise1701 schrieb:
Kielius....diese Annahme beruht auf ihre Wanderung am 15.3.15 in der Umgebung und der Tatsache, dass sie die Natur liebte. Das ist kein Anlass aber ich denke durchaus möglich.
@Kielius antwortete:
Kielius schrieb:Und auf dieser Wanderung soll Frau Ameis einen "Forstexperten" kennengelernt haben, der sie später umbrachte.
Das würde ich für "ziemlich weit hergeholt" halten.
Das ist nicht weniger weit hergeholt, als die Annahme, B.A. hätte während ihrer Zeit am Hahn
nur diese eine Tour gemacht. Wir wissen eben nur von dieser Wanderung.
Sie auf diese Tour zu beschränken halte ich für genauso wenig zutreffend wie die Annahme, sie hätte ansonsten ihre freie Zeit dort
immer häkelnd in dieser nicht eben gemütlichen Unterkunft verbracht. Und das Wanderzeug im Auto gelassen.
Enterprise1701 schrieb:Selbst die Polizei brachte diesen Gedanken ins Spiel. Es ist ja nur ein Gedanke. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist mag ich nicht beurteilen. Aber, jemand war in der Lage warum auch immer diese Frau zu töten.
Zudem geht mir die Äußerung der Tochter, dass da jemand ihre Mutter und deren Gewohnheiten gekannt haben muss, nicht aus dem Kopf.
Sinngemäß:
Wenn alles Unmögliche ausgeschlossen wurde, ist das, was übrig bleibt, die Lösung, auch wenn es noch so unwahrscheinlich erscheint.
Arbeitskollegen ausgeschlossen, Familie ausgeschlossen, was bleibt denn da übrig?
Zum Zufallstäter passt der so gekonnt abgestellte Wagen nicht. Für ein Doppelleben fehlen die Indizien. Genau in der Lücke dazwischen vermute ich den Täter.
Ein Mann aus der räumlichen Umgebung ohne direkten Bezug zum Flughafen. Interessenspektrum mit Überschneidungen zu B.A., also ein Naturliebhaber, möglicherweise Wanderer, Jäger, Forstmann, Landwirt. Alter und Bildungsstand vergleichbar mit B.A., alleinstehend. Gesund und körperlich fit, körperliche Arbeit gewöhnt. Er kann sich seine Zeit selbst einteilen. Ein ruhiger Typ, dem niemand so eine Tat zutrauen würde.
Erstes Zusammentreffen zufällig, bei einer Wanderung, beim Einkaufen, an der Tankstelle. Es ergibt sich aus einer Situation heraus ein Gespräch, ein lockerer Kontakt. Für B.A. nicht mal erwähnenswert. Vielleicht wollte Sie aber auch Fragen in der Familie aus dem Weg gehen. Was keiner weiß, macht keinen heiß.
Man trifft sich also gelegentlich auf einen Spaziergang oder einen Kaffee mit Gespräch.
Das geht eine Zeitlang so und wird zu einer regelmäßigen, geschätzten Routine. Geordneter Abzug aus der Unterkunft, Auto auf die Parkoase am Gemeindehaus, eine kurze Fahrt an einen Ort, von dem aus man ein paar Stunden gemeinsam verbringen kann. Danach kehrt jeder zurück in sein Leben. Bis nächste Woche.
Vielleicht war das ja nicht so einer:
sallomaeander schrieb:Skrupellose Menschen nutzen das für ihre egoistischen Zwecke.
Sondern so einer:
sallomaeander schrieb:Mehr als ein Mensch hatte in der Mitte des Lebens das Gefühl, etwas verpasst zu haben, zu wenige Risiken eingegangen zu sein, noch etwas erleben zu wollen, was bisher nicht auf dem Plan stand.
...oder worauf man ( n ) nicht mehr zu hoffen wagte.
Und dann verabschiedet sich B.A. für immer. Sie will am Hahn aufhören, zurück zur Familie, die Zuwachs erwartet. Was, wenn in diesem Moment ein Traum in Trümmer geht? Eine Sicherung fliegt raus. B.A. ist plötzlich tot.
"Danach" geht alles ganz schnell. Quasi automatisch. Die Leiche wird an einen Ort verbracht, der notwendigerweise ein Kompromiss zwischen Ortskenntnis und Sicherheitsbedürfnis des Täters, geringer Auffindewahrscheinlichkeit und schneller Erreichbarkeit ist. Der aufgeht. Sie bleibt über fünf Jahre unentdeckt.
@Tritonus
Tritonus schrieb:Tote und bewusstlose Körper sind ohne eigene Spannung und dadurch um Vieles schwerer als lebendige.
Da geht Dir im Eifer wohl ein bisschen die Phantasie durch. Wenn ein Mensch von einem Moment auf den anderen bewusstlos oder tot umfällt, ist er kein Gramm und auch kein Milligramm schwerer.
Mir ist natürlich klar, was Du meinst: der Körper ist schwerer zu handeln.
Aber eine Frau von 50 kg bleibt eine Frau von 50kg und die kann Man ( n ) sich über die Schulter werfen und wegtragen. Vor allem, wenn man keine Rücksicht mehr nehmen muss, die Person nicht zu verletzen.
Tritonus schrieb:Auch der Vergleich mit den Übungen bei der Bundeswehr, Kameraden von A nach B zu tragen oder ziehen, hinkt, denn diese Leute sind, nehme ich an, weder richtig bewusstlos noch tot.
Da hinkt überhaupt nichts. Natürlich leben die Kameraden noch aber es wäre schon vom Ansatz her völliger Blödsinn, etwas zu üben, was in einer realen Situation nicht funktionieren kann. Außerdem darfst Du den Unterhaltungswert solcher Übungen nicht unterschätzen. Da macht sich jeder so schlapp und schwer wie möglich um zu sehen, ob der Kamerad, der ihn tragen oder schleifen soll, das auch hinkriegt.
Natürlich stoßen hier kleinere und leichtere Personen an Grenzen, wenn sie mit großen und schweren "Verletzten" konfrontiert sind aber das war im Fall B.A. offensichtlich nicht der Fall.
Denn Eifer hin oder her, der Täter hat es nun mal geschafft, die Tote dort hinzubringen, ohne eine auffällige Schneise in die Schonung zu pflügen. Da ist es völlig egal, welche Erfahrungen des eigenen Unvermögens hier als Argumente herbeigezogen werden.
Er konnte es. Und ich habe lediglich ein paar Möglichkeiten erwähnt, wie er das gemacht haben könnte. Das war keine Hexerei.
MfG
Dew