Vermisste Familie aus Drage

Ihr denkt ein wenig zu sehr ums Eck: selbst für einen lebensmüden Menschen ist der Suizid eine absolute Stresssituation. * Wenn man sich also dazu entschließt, lebt man im Alltag einfach so weiter, wie man es sonst tun würde - mit allen Kleinigkeiten wie Mülleimer rausstellen und Termine koordinieren. Das gibt einem nämlich die Sicherheit und Routine, die man braucht, um so einen Schritt zu gehen. Man ist eigentlich bis zuletzt sehr sortiert und organisiert.

* gilt bestimmt nicht für ausnahmslos alle Fälle, ganz bestimmt aber ist das kein seltsames Verhalten, was Vater S. da an den Tag gelegt hat.

Mit geradeaus denken kommt man n diesem Fall nicht weiter.
Die Mülltonne wurde rausgestellt, damit kein Verdacht geschöpft wird, dass etwas nicht stimmt.
Wann die Karte verkauft wurde, weiß ich nicht.
Zumindest hat er zu diesem Zeitpunkt bestimmt nicht vorgehabt seiner Familie und sich etwas anzutun,
sonst wäre ihm die Karte und das Geld egal gewesen.

Solania schrieb (Beitrag gelöscht):Warum etwas vertuschen, wenn man dafür nicht mehr gerichtet werden kann?

Weil man ein bestimmtes Bild von sich aufrecht erhalten will? Warum töten sich manche Menschen in der Badewanne und sind bekleidet? Sie wollen nicht nackt aufgefunden werden... Manche regeln auch vorher alle Angelegenheiten und sortieren sorgfältig alle Unterlagen, um den Angehörigen so wenig Umstände wie möglich zu machen... Also nicht jeder handelt im Sinne von "Nach mit die Sinflut". MS wollte offenbar (mit seiner Familie) einfach nur verschwinden... Hat er ja auch fast geschafft...

@MATULINE

Ich denke eher, dass der Auslöser ein eher "trivialer" Grund war. Eine von Frau S. beabsichtigte Trennung beispielsweise. Er hat sich jahrelang den Allerwertesten aufgerissen, um der Familie ein komfortables Leben zu ermöglichen, Hausbau, 2 PKW, Reitstunden, Reiterurlaub, Mexikourlaub... und mit einer Trennung alles weg. In den meisten Scheidungsfällen ist eine noch nicht abgezahlte Immobilie nicht mehr zu halten. Also Verkauf oder schlimmstenfalls Zwangsversteigerung, bevorstehende Unterhaltszahlungen, Trennung vom geliebten Kind...
Wenn es so gewesen sein sollte, hat Miri das sicherlich mitbekommen, ihre Erkrankung eher psychosomatisch, vielleicht auch um durch die gemeinsame Sorge der Eltern um ihre Tochter eine Trennung zu verhindern.

Es hiess immer die Handys der Familie haben sich am Abend des 22.7.15 nacheinander abgeschaltet. Fall jemand hier noch detaillierte Infos darüber hat, wäre das super.
- Uhrzeit
- Reihenfolge des Abmeldens

Wobei ich 2 unterschiedliche Angaben festhalten möchte:

- Abmeldung WLAN
- Abmeldung aus dem Handynetz

@Enterprise1701

Enterprise1701 schrieb:Es hiess immer die Handys der Familie haben sich am Abend des 22.7.15 nacheinander abgeschaltet. Fall jemand hier noch detaillierte Infos darüber hat, wäre das super.
- Uhrzeit

Das wurde nirgends erwähnt, es hieß nur die Handy,s gingen zu unterschiedlichen Zeiten aus dem Netz. Mit 20.58 Uhr wurde nur das Handy von M.S. erwähnt. Vermutlich weil es das letzte Handy war das vom Netz ging und die anderen vorher.

Das bedeutet aber auch wiederum, die Familie kann nicht erst nach dem Anruf um 19.30 Uhr zum Teich gefahren sein. Diese Diskussion gab es auch, weil dann das enge Zeitfenster entzerrt wäre. Da die Fahrtzeiten in Summe 90 Minuten betragen, kann er unmöglich gleichzeitig zu Hause das Handy aus dem Netz entfernt haben. Was veranlasste aber M. das Handy eigentlich so früh abzumelden ?

Enterprise1701 schrieb:Was veranlasste aber M. das Handy eigentlich so früh abzumelden ?

So früh? Wie meinst du das?

-Leela- schrieb:So früh? Wie meinst du das?

Bzw in der Regel meldet man sein Handy eigentlich nicht aus dem WLAN oder Handynetz ab. Daher die Frage was passierte gegen 21 Uhr ?

@Enterprise1701

Enterprise1701 schrieb:Bzw in der Regel meldet man sein Handy eigentlich nicht aus dem WLAN oder Handynetz ab. Daher die Frage was passierte gegen 21 Uhr ?

In der Regel nicht, aber manche schalten es halt aus. Gelegentlich wird es auch als Wecker genutzt und da ist es passender es aus zu schalten wegen der Strahlen neben dem Bett. Das sagt also nichts aus, weil man nicht weiß ob es bei M.S die Regel war. Und was passierte nach 21 Uhr, ich glaube das werden wir nie raus bekommen. Irgendwann wird er sich fertig gemacht haben für seine Radfahrt, Sonnenuntergang war 21.30 Uhr. Aufschlussreicher wäre auch gewesen was hat er vorher gemacht, wo ist er mit dem grünen Fahrrad hin, wann und wie hat er das Haus noch mal verlassen. Waren die beiden Mädels noch im Haus, gingen sie wirklich schlafen und er hat sie vorher betäubt. Es gibt 2 verschiedene Aussagen, einmal am Teich gesehen und M.S wurde 18.15 Uhr gesehen Mülleimer rausstellen. Aber es müssig darüber nach zudenken, was nun wann und wo war. Die endgültige Reihenfolge mit Aussagen hat die Polizei bestimmt vorliegen.

Um einen Fall zu verstehen, diesen zu begreifen und erkunden setzt in der Regel auch voraus, dass mich sich zumindest ein Stück weit in den Täter hinein versetzt. Wie würde man selbst in Situationen reagieren, was würde man tun etc.

@Lissy61

Das ist korrekt, trotzdem stört mich die frühe Uhrzeit. Die berühmte Radfahrt ist auch so ein Thema. M. wurde mit schwerer Kleidung gefunden, Jacke , schwere Schuhe etc. Er wird mit Sicherheit die Dunkelheit abgewartet haben , ansonsten wäre er mit dem Outfit im Sommer aufgefallen. Rucksack ,Tasche o.ä wurde nicht gefunden, daher wird er die Kleidung getragen haben. Eine gewisse Erschöpfung nach der längeren Radfahrt wird mit Sicherheit vorhanden gewesen sein.

Die Aussagen Teich und Mülleimer, Telefonate passen alle nicht in Summe. Ebensowenig die Spurenlage bezüglich nicht vorhandenen Leichengeruch im Auto oder Haus. Ein Abtransport möglicher Leichen wäre auch erst bei Dunkelheit sinnvoll gewesen, aber dafür fehlen die berühmten Spuren. Bedeutet das im Umkehrschluss, dass einige Angaben und Aussagen nicht stimmen ?

@Enterprise1701

Ich finde Uhrzeit in Anbetracht der Tatsache, was er vorhatte, sogar recht spät.

Solania schrieb am 15.07.2017:Sowit stimme ich dir zu, bis auf den Teil in Klammern mir Smiley's. ;)

Ähm... PET = IRONIE 😂😂


@palina

palina schrieb am 15.07.2017:Wenn die Leichen gefunden werden sollten, kann man eventuell die Art des Mordes nachvollziehen bzw. nachweisen, vielleicht sogar den Tötungsort.

Ich bezweifle dass man nach so langer Zeit noch Belastbares feststellen kann. Es wird sich ja wohl um Skelette handeln (sollten sie in naher Zukunft gefunden werden) sofern die Leichen nicht in spez. Behältnissen oder luftdichten Schächten verbracht wurden.

Würde mich echt mal interessieren... was glaubt ihr, gibt es da noch fest zu stellen ?

MR________X schrieb:Würde mich echt mal interessieren... was glaubt ihr, gibt es da noch fest zu stellen ?

Du schreibst es ja selbst. Es kommt darauf an, wo die Leichen gelagert wurden. Mit viel Glück könnte mit Sicherheit die Todesursache festgestellt werden und vielleicht der Tatort, wenn es nicht gleichzeitig der Fundort wäre.

Mein Gefühl sagt mir, dass es für Marco S. eine Rolle gespielt hat, dass am Pferdehof gerade ein Besitzerwechsel stattfand und dass die neuen Besitzer über Nacht nicht auf dem Hof waren. Dieses Absagen der Reitstunden, das klingt für mich nach einem Vorwand, dort noch etwas auskundschaften zu können.

@Robin76

Ja, wahrlich ein komischer Zufall mit dem Besitzerwechsel bzw dass der Hof kurzeitig leer stand ... das könnte ihm gut in die Karten gespielt haben. Er wird jeden qm auf dem Anwesen gekannt haben. Wenn er sogar nicht zu früheten Zeiten mal gedacht hat : wenn x passiert, dann verstecke ich sie an y auf dem Hof.

Für die Todesursacheermittlung braucht es sehr viel Glück, wie andere langjährige Fälle zeigen. Und es würde mich nicht wundern wenn er diesen Umstand nicht auch vorher bedacht hat
Es wär dann womöglich eine Entscheidung zwischen perfektem Versteck (zb einen zubetonierten Sickerschacht) vs. zeitmässig normale Verwesung der Leichen.

@Enterprise1701
"Kümmerer" hat ihn wortwörtlich die Mutter von Miriams Freundin bezeichnet.
Und mir schwant es auch als ob Hope in auch mal so bezeichnet hat

Enterprise1701 schrieb am 15.07.2017:Düker erwähnt auch in anderen Interview gerne den Vortag als Auslöser. Dieses widerspricht aber eine längeren ausgeklügelten Planung.

Für mich sieht das so aus als ob schon seit längerem was im Argen war wovor er Manscheten hatte dass dieses eventuell aufkippen würde. Spätestens ab dann hatte er eineN lockeren Plan zb "wenn X, dann Y".
Anders gibt es für mich keinen Sinn.

MR________X schrieb:Würde mich echt mal interessieren... was glaubt ihr, gibt es da noch fest zu stellen ?

Ich habe an Schädelverletzungen gedacht. Einschußlöcher oder Schädeltrauma durch schwere Schläge.

@Enterprise1701

Enterprise1701 schrieb:Bedeutet das im Umkehrschluss, dass einige Angaben und Aussagen nicht stimmen ?

... davon geh ich zb sehr stark aus !!

@palina

Ok, das wäre natürlich nachweisbat.

Schüsse könnte ich mir als Tat noch vorstellen aber Gewalt gegen den Kopf nicht, aber ist nur mein Empfinden.