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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

11.655 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Entführung, München ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre
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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

28.12.2018 um 23:57
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Im Westteil Richtung Schondorf war ich nicht, der kommt (hoffentlich) im Frühjahr dran.
Schau Dir mal im Westteil Richtung Schondorf den Hang an. Wenn Du Richtung Schondorf durch den Wald gehst ist ja rechts / südwestlich der Platz, an dem die Maske gefunden wurde. Gehe weiter etwas nach links und Du kommst an einen etwas steileren Hang. Hier findest Du ca. 20 tiefe handausgegrabene Löcher mit Erdhügel. Wie wenn eine kleine Armee vor einigen Jahrzehnten Munitionskisten ausgegraben hat, dann sieht das so aus. Durch die Erosion angenagt, aber das Lehm Stein Zeugs scheint sich gut zu halten. Wuzelballen von umgestürzten Bäumen sind es nicht, würde ich sage, da fehlen die Wurzeln. Und auch keine Arbeit eines Baggers. Eigentlich müsste man nur die Forstverwaltung fragen. Die wissen es sicher. Es gibt sicher eine einfache Erklärung. Spektakulä wäre es natürlich, wenn hier tatsächlich eine Säuberung von einem Munitionslager stattgefunden hätte. Mit den alten Gräbern hat das nichts zu tun, das ist sicher.

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

29.12.2018 um 00:15
Zitat von HugHug schrieb:Jetzt befinden sich im Wald in regelmäßigen Abschnitten Schneissen und den Spuren zufolge wurde mit großen modernen Maschinen der Wald geradezu luftig gemacht.
Die Spuren habe ich auch im Waldteil Richtung Aumühle gesehen (Traktor oder Harvester), aber auch dort gab es Erdhügeln, die aussahen als ob dort gegraben wurde.
Zitat von HugHug schrieb:Es gibt einen Plan hier im Archiv, aber der Kistenstandort widerspricht sich immer wieder.
https://www.allmystery.de/i/6eca213ce93f_Weingarten.png

Der Plan wurde von KHK Baumgartner gezeichnet, die färbigen Anmerkungen sind von mir. Das mit dem Kistenstandort ist eine berechtigte Frage. Auf der Skizze ist die Kiste die kolportierten 80 m vom Schranken aufgezeichnet. Von dieser Distanz bin ich auch bei meinem Besuch im Weingarten ausgegangen. Es wird aber von offizieller Seite auch fast die doppelte Distanz kolportiert. Das wäre dann im Bereich des Hochstandes, den ich fotografiert habe.
Zitat von HugHug schrieb:Schau Dir mal im Westteil Richtung Schondorf den Hang an.
@Hug
@panta_rhei

Mach ich. Ich hätte aber eine Bitte an euch zwei: Könntet ihr bei Gelegenheit nachsehen, ob es den Tümpel ca 50 m westlich des Hochstandes noch gibt, wo die Entführer das Wasser holten?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

29.12.2018 um 00:19
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Er selbst war, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, im Urlaub gewesen.
Ohhh ... im CB Thread würden Dir jetzt einige Verschwörungstheretiker unterstellen, Du willst mit den Hinweis auf den Forstwirt die Öffentlichkeit verunsichern, auf einen neuen Täter hinweisen und damit Deinem Auftraggeber im Gefängnis ein verspätetes Weihnachsgeschenk machen, weil Du ja Teil seiner geheimen Unterstützergruope bist, die mit den Medien gemeinsam Fake News verbreitet.

Bitte distanziere Dich davon, damit das Forum nicht wieder geschlossen wird!


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

29.12.2018 um 00:27
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Könntet ihr bei Gelegenheit nachsehen, ob es den Tümpel ca 50 m westlich des Hochstandes noch gibt, wo die Entführer das Wasser holten?
Ist was für das Vorort-Team panta_rhei mit Spürhund.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

29.12.2018 um 00:31
Ich habe ja bereits beschrieben, dass ich vor Ort wohne und durch gelegentliche Spaziergänge den Weingarten ein bisschen erkundet habe (allerdings nicht wirklich waldkundig bin, wie z.B. @ErwinKöster).

Mein laienhafter Eindruck war immer, dass es durch Höhendifferenzen (hügelig) und auch Windungen immer wieder den Effekt gibt, dass man den Eindruck hat, ganz plötzlich taucht irgendjemand auf, den man gar nicht hat kommen sehen. Daher denke ich: Auch wirklich "ortskundige" Menschen, also deutlich kundiger als z.B. ich (zumal der Wald damals ja viel dichter war) bräuchten unabdingbar mindestens eine Person, die vorausgeht, zusätzlich eine Person, die Ursula trägt. Und jemanden, der hinterher läuft, das Fahrrad wegräumt, nach hinten absichert.

Vielleicht hat diese letzte Person das Fahrrad ein Stück weit getragen, dann brauchte aber derjenige, der Ursula trug, Unterstützung (z.B. beim Thema Narkose: weil es sich zeigte, dass sie aufwacht und laut wird, die Lachgasmaske also festgehalten werden musste, um sie umgehend. Wenn N2O pur eingeatmet wird, ohne Sauerstoff, wird aus der Sedierung eine Narkose). Weil die Gefahr, dass es Geräusche gibt, akut viel wichtiger ist, als das Fahrrad zu beseitigen, lehnt die 3. Person das Rad am nächsten Baum an und hilft dabei, den Transport möglichst lautlos bis zur vorbereiteten Kiste zu bewältigen. Dabei müssen alle beteiligten Täter unter maximalem Stress gestanden haben. Das wichtigste war, lautlos zu sein. Die Gefahr einer Überdosierung war weder präsent, noch momentan wichtig. Ursula war still und so konnte sie problemlos bis zur Kiste getragen werden, niemand hat etwas gesehen oder gehört. Es würde sicher einige Zeit dauern, bis nach ihr gesucht würde, denn es war ja noch gar nicht so lang her, kein Grund zur Beunruhigung. Die Kiste wird geöffnet, Ursula ziemlich schlaff hineingesetzt. Kurzes Überlegen, Schreck: sie ist völlig bewegungs- und reaktionslos, stimmt was nicht? Jemand hat die Idee, dass man bei einer tief bewusstlosen Person den Nacken überstrecken soll um die Atemwege frei zu halten. So wird sie platziert. Die Tüte mit dem Jogginganzug auf ihren Schoß gelegt und die Kiste verschlossen.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

29.12.2018 um 00:33
Zitat von HugHug schrieb:ErwinKöster schrieb:
Könntet ihr bei Gelegenheit nachsehen, ob es den Tümpel ca 50 m westlich des Hochstandes noch gibt, wo die Entführer das Wasser holten?
Ist was für das Vorort-Team panta_rhei mit Spürhund.
Entschuldigung, ich hatte die Beiträge erst gelesen, nachdem ich meine Spekulation gepostet habe.

Ich kann gerne mal nachsehen, auch wenn ich wenig Hoffnung habe, dass mein fauler Hund hilfreich dabei ist...


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

29.12.2018 um 01:02
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Dabei müssen alle beteiligten Täter unter maximalem Stress gestanden haben.
Klar, dass die vom Gericht Verdächtigten extrem gestresst waren:

M.: Er trägt allein das Opfer, das Opfer könnte aufwachen und ihn Wiedererkennen
M‘s Frau läuft voraus. Wegen den zwei Krücken und Ihrer schweren Behinderung kommt sie im Dickicht kaum voran und bleibt mit den Krücken ständig im Boden stecken
P: Kann als schwerer Alkoholiker kaum das Lachgas halten und selbst der kleinste Atemzug haut ihn um

Doch zu Dritt sind sie unaufhaltsam.

So stelle ich mir das Killer Team vor und.... mir tut das Hirn weh


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

29.12.2018 um 01:38
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Ich kann gerne mal nachsehen, auch wenn ich wenig Hoffnung habe, dass mein fauler Hund hilfreich dabei ist..
Danke!

Ich stimme deiner Theorie zu, möchte nur anmerken, dass das BTM, das sie an der Entführungsstelle bekommen hat, etwas gewesen sein muss das sofort wirkt. Andernfalls wären die Täter ein zu hohes Risiko eingegangen, dass ihr nur benommenes Opfer zu schreien anfängt oder um sich schlägt. Später als sie wieder aufzuwachen drohte bekam sie dann eine Dosis, die eine längere Bewusstlosigkeit verursachen sollte.

Es ist auch merkwürdig, dass sie trotz des Transportes durch einen durchschnittlich 80 cm breiten Korridor inmitten von lauter Ästen ohne Kratzer geblieben ist. Wie wurde sie transportiert? Das können nur zwei Träger gewesen sein.
Zitat von HugHug schrieb:So stelle ich mir das Killer Team vor und.... mir tut das Hirn weh
Du hast J. vergessen. Der ging unterwegs verloren, weil er andauernd nach Pilzen Ausschau hielt.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

29.12.2018 um 08:27
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Es ist auch merkwürdig, dass sie trotz des Transportes durch einen durchschnittlich 80 cm breiten Korridor inmitten von lauter Ästen ohne Kratzer geblieben ist
Vielleicht haben sie einen Rollstuhl benutzt. So etwas war vielleicht in M Haushalt vorhanden.

80 cm ist Türstockbreite


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29.12.2018 um 09:23
@Hug

Ich glaube kaum, dass man mit einem Rollstuhl dort durchkommen wuerde. Da bliebe nur der Weg, und das waere nun wirklich zu gefaehrlich. Eine Schubkarre ginge aber sicherlich.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

29.12.2018 um 09:31
Nein, im Wald macht weder der Rollstuhl noch die Schubkarre Sinn. Dann hätte das Killer Team gleich das Opfer auf das Fahrrad schnallen können. All die drei Varianten passen zu Tätern mit IQ um die 85. Extremst auffällig!!!! Jemand tragen, heißt auch ablegen und verstecken können bzw auch Laufen ...


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

29.12.2018 um 13:28
Wenn man den Tatvorgang entsprechend der Verurteilung schildert, dann war es so:

Der männliche Täter mit starkem Körperbau (1) zerrt das Mädchen vom Uferweg in das Gebüsch. Ein weiterer Täter gibt Lachgas zur Betäubung. Ein Streckenposten (2) mit Klingeldraht steht Schmiere Richtung Eching. Das Opfer ist ausgewählt, die Familie besitzt zwar kein dem Lösegeld entsprechendes Vermögen (3), aber da sie die Möglichkeit sehen, jemand anderes zahlt das Geld, spielt das bei der Wahl des Opfers keine Rolle. Durch einen in den Wald gebauten Weg gelangen die drei Täter zum Versteck, der Kiste. In diese wird das Opfer gesetzt, die Kiste wird verschlossen. Die Täter entfernen sich. Auf handfeste Alibi achten sie nicht, weil sich auch nicht glauben eines zu brauchen (4) . Die Kiste wurde von den Tätern aus Teilen gebaut, die überall verfügbar sind (5). Zum Bau der Kiste muss der Täter eine Bohrmaschine, eine Handsäge und eine Kreissäge benutzen können (6). Da die Täter keine Ahnung von Strömungslehre haben und die Luftzirkulation nicht berechnen können (7), funktioniert das Entlüftungssystem nicht. Auch besitzen sie keine medizinischen Erfahrungen um mit Betäubungsmitteln umgehen zu können und überdosieren. Auch fehlen den Tätern das Wissen über die Konsequenzen einer Überdosierung (8) und deswegen bringen sie ihr Opfer letztendlich auch um. Auch wenn die Dosierung gestimmt hätte, wäre das Opfer nach spätestens fünf Stunden durch Ersticken gestorben. Die Tat war zu diesem Zeitpunkt schon gescheitert. Die Täter verschicken einen aus populären Zeitungen (9) einen Erpresser Brief im bekannten Buchstaben-Klebe Stil (10). Sie beabsichtigen über ein Sprachrohr mit dem Opfer zu kommunizieren. Als Erkennungszeichen für die Täterschaft wird ein Signal mit einem weit verbreiteten Tonbandgerät (11) verwendet, das jedem Haushalt in Bayern mehrfach täglich zur Verfügung steht (12) und sie dadurch nicht verdächtig macht. Technische Mängel entstehen bei der Nutzung des Signals und der Kommunikation mit den Geldgebern mangels Erfahrung mit Erpressungen (13). Die Kiste wurde wo gebaut, wahrscheinlich in einer Werkstatt, aber nicht in der eigenen (14), daher gibt es trotz intensiver Untersuchungen keine Spuren am Werkzeug oder in der Werkstatt selbst. Gefunden wurden zwar zahlreiche DNA Spuren, Haare, Fasern, Fingerabdrücke und weiteres. Keine von diesen DNA Spuren, Fasern, Fingerabdrücken etc. stimmen mit den Tätern überein (15). Das spielt allerdings auf Grund der Gesamtschau (die zwar aus Indizien aber keinen Beweisen besteht) eine so geringe Rolle, dass eine trotz fehlender Beweise wenigstens mindestens einer der Täter lebenslänglich bekommt.

Fallanalytisch betrachtet: Das Hauptmerkmal der 15 hier genannten Eckpfeiler der Gesamtsicht besteht aus Merkmalen, die in aller erster Linie eines gemeinsam haben: Ihre weite Verbreitung rund um den Tatort

1: Viele Männer sind stark genug ein Mädchen zu heben und ein Loch zu graben (Wahrscheinlichkeit > 60)
2: Ein Draht mit einer Batterie und eine Lämpchen kann jeder kaufen. Ein Streckenposten sein auch. (Wahrscheinlichkeit >90)
3. Jedes Kind einer Familie kommt in Frage, denn Vermögen spielt keine Rolle (Wahrscheinlichkeit >90)
4. Die meisten Bürger organsieren Ihr Leben nicht nach dem Prinzip: Ich brauche ein Alibi (Wahrscheinlichkeit >90)
5. Jeder konnte sich die Bauteile besorgen (Wahrscheinlichkeit > 60)
6. Viele Männer können auf dem Land mit einer Kreissäge, einem Bohrer und einer Handsäge umgehen. (Wahrscheinlichkeit >60)
7. Kaum jemand kann Strömungen berechnen. Eine nicht funktionierende Lüftung bauen kann jeder. (Wahrscheinlichkeit >90)
8. Medizinische Erfahrung dieser Natur besitzen wenige (Wahrscheinlichkeit >80)
9. Die Verfügbarkeiten der Zeitung ist sehr hoch (Wahrscheinlichkeit > 90)
10. Bekanntheit von Buchstaben Kleben bei kriminellen Taten (Wahrscheinlichkeit >80)
11. Verfügbarkeit eines Tonbandgerätes (Wahrscheinlichkeit >70)
12. Verfügbarkeit des Tonsignals (Wahrscheinlichkeit >90)
13. Kaum jemand hat Erfahrungen mit Erpressungen (Wahrscheinlichkeit >90)
14. In nur einer Werkstatt in der Umgebung können Spuren gefunden werden, in allen anderen nicht (Wahrscheinlichkeit >90)
15. Nur dort wo die Täter sind, gibt es die Spuren, nicht bei allen anderen (Wahrscheinlichkeit >90)


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

29.12.2018 um 14:58
Und was sagt uns jetzt das über Alter / Reife der Täter ?
Waren das Leute mit Realschulabschluss oder Abi oder in der Lehre oder...?


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2r2n ehemaliges Mitglied

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

29.12.2018 um 15:40
@Hug
Punkt 11: Ein Tonbandgerät war nicht nötig. Wahrscheinlicher erscheint aufgrund des besseren Handlings die Verwendung von zwei oder mehr Diktiergeräten/Cassettenecorder.
Du müsstest noch erklären, welchen Zweck deine Wahrscheinlichkeitsrechnung hat...


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Hug ehemaliges Mitglied

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

29.12.2018 um 17:02
Zitat von 2r2n2r2n schrieb: Zweck deine Wahrscheinlichkeitsrechnung
Letztendlich geht es bei einer Verurteilung immer um Wahrscheinlichkeiten.

100 % DNA völlig klar vom Täter in einem völlig klaren Bild des Tatvorgangs
100 % Die Tat erfolgt vor laufenden Kamera in Gegenwart von mehrern Menschen
100 % Der Täter gesteht die Tat und zeigt, wo er die Leiche versteckt hat und wie es so gekommen ist
100 % Der Fingerabdruck am Messer und das Geständnis des Täters, ein Zeuge sieht den Täter fliehen

Hier bleibt kein Platz für Spekulation. So etwas ist unumstößlich, hat eine uneingeschränkte Überzeugungskraft

Fehlen echte Beweise im Sinne von dem was die "harten Wissenschaften", also DNA, Figerabdruck, Fasern etc. produzieren, so wird es immer schwammiger (geringe Wahrscheinlichkeit). Klar kann man ohne Zweifel jemanden zu lebenslänglich verurteilen, wenn die verschiedenen Puzzle die ein schlüssiges Gesamtbild ergeben mit hohen Wahrscheinlichkeiten hinterlegt werden können.

1.Beispiel: Im Hochhaus passiert ein Mord durch ein Messer. Frau Meier sagt: Es war Herr Huber ein Stockwerk höher. Die Polizei findet Herrn Huber, keine Fingerabdrücke, keine DNA, einfach nichts. Aber ein Messer, irgendein Messer, nicht das Tatmesser. Hier wäre es falsch zu sagen Herr Huber ist der Täter, denn er hat sich zur Tatzeit im Haus aufgehalten, er hat grundsätzlich Messer im Haus und kein Alibi. Denn auf die 20 weiteren Anwohnern trifft das auch zu. Wieso er? Nur weil Frau Meier es gesagt hat? Unwahrscheinlich.

2. Beispiel: Im Hochhaus passiert ein Mord durch ein Messer. Nun ändern wir das Beispiel so ab, das genau das Messer das in die Wunde passt blutverschmiert in der Wohnung von Herrn Huber liegt. Jetzt wird es eng für ihn. Denn das findet man bei den anderen Mitbewohnern nicht. Hoch wahrscheinlich.

3. Beispiel: Im Hochhaus passiert ein Mord durch ein Messer. Man stellt fest es muss vom Schnitt einem bestimmten populären Rostenthal Besteckset entnommen worden sein. Man findet kein passendes Messer. Aber 20 Jahre später kommt die Polizei bei Herrn Huber am anderen Ende der Welt vorbei und findet ein Rosenthal Messer. Nicht wirklich genau das der Serie, aber mit der Hilfskonstruktion könnte es ein Ergänzungskauf sein, da ein anderes Messer kaputt gegangen ist. Gering wahrscheinlich. Sozusagen nicht ausgeschlossen.

Nur bei Beispiel 2 kann man die Wahrscheinlichkeiten des konstruierten Tatvorgangs so hoch rechnen, dass man mit ihr lebenslänglich geben kann.

Mit dieser Methode wird schlicht und einfach verursacht, die vielen persönlichen Störfaktoren wie eigene Gefühle, eigenen Vorurteile, medialer Druck etc. aus der Analyse fernzuhalten. Es ist ein Konzept rational denken zu können. Keine Hetze nur Analyse.

Gesamtbilder zu entwickeln und nach Wahrscheinlichkeiten zu gewichten ist auch ein kreativer Prozess. Die Ergebnisoffenheit spielt eine grosse Rolle. Entscheidend ist das schlüssige Bild mit hoch hinterlegten Wahrscheinlichkeiten.

Diese Vorgehensweise ist nicht verbindlich für den Richter. Denn es obligt allein ihm, mit seiner Erfahrung und Weisheit Recht zu sprechen. Das ist so gesellschaftlich entschieden, das dient der Rechtssicherheit. Damit mal Schluss ist und die Angehörigen des Mordes Ihre Gewissheit und Ruhe finden können. Leider läuft das bei Dir gegenteilig, was vielleicht darin liegt, dass Du zu intelligent bis und ausgerechnet mit dem unumstösslichen Beweis "Tonbandgerät" dem Fall ein Ende gesetzt wurde. Ausgerechnet Tontechnik!

Betrachte das Forum als Fussballspiel. Die meisten hier sind so wie Moderatoren eines Fussballspiels, sie sind immer im Recht, denn sie kommentieren nur etwas was schon geschehen ist. TOR TOR, klar musste es kommen! KEIN TOR KEIN TOR, klar musste es kommen! Das ist ok, hat aber mit Fussballspielen nichts zu tun. Der Ermittler ist der Spieler auf dem Feld. Er schiesst den Ball in das eine Tor oder in das andere Tor oder in gar kein Tor. Er bestimmt das Spiel, er weiß nicht was im nächsten Augenblick kommt, bis ganz zum Schluss. Doch hier im Forum darf nicht aktiv Fussball gespielt werden, dass sagen die Spielregeln. Also keine neuen Täter, keine neuen Thesen etc.

Dummerweise bis Du jetzt nicht nur leidender Angehöriger des Opfers sondern auch noch ein unliebsamer Ermittler geworden, den man (was pietätlos ist) unterstellt wird, einen Mörder zu decken.

Ich wünsche Dir viel Stärke für 2019.


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2r2n ehemaliges Mitglied

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

29.12.2018 um 17:27
Zitat von HugHug schrieb:Ich wünsche Dir viel Stärke für 2019.
Danke!


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29.12.2018 um 20:45
Wir entfernen uns von der Realität zugunsten wildester Spekulationen. Speziell Wahrscheinlichkeitsüberlegungen führen in der Regel zum Ergebnis "nicht schuldig". Nehmen wir an, es gibt 10 unabhängige Bedingungen, die mit 90 % (= 0,9) Wahrscheinlichkeit erfüllt sind. Dann bedeutet es, dass die Gesamtwahrscheinlichkeit lediglich 35 % (= 0,910) beträgt. Objektiv lässt sich damit niemand verurteilen.

Mit rein subjektiven Überlegungen haben es die Richter trotzdem getan, weil sie von Wahrscheinlichkeiten Null Ahnung haben. Ebenso wenig wie z.B. von Elektronik, Schreinerei, Lüftung und Forstwirtschaft. Es gibt kein einziges Gutachten, das die Richter in Auftrag gegeben haben, um eventuelle Zweifel auszuräumen. Sie haben allem blind vertraut, das sie vorgekaut bekamen.

Es gibt viele technische Dinge, mit denen ich mich zumindest einigermaßen auskenne. Entsprechende Gutachten dieses Falls zweifle ich in einigen Punkten an, auch wenn sie von hochkarätigen Leuten erstellt sind (Tonbandgerät, Transistorradio, Autobatterie, Kistenkonstruktion, Lüftungssystem, Klingeldraht). Gutachten zu anderen Themen glaube ich zunächst ebenso vorbehaltslos wie die Richter (z.B. den ganzen vermutlich widersprüchlichen DNA-Komplex). In der Gesamtschau frage ich mich, warum allein Gutachten von Gebieten, in denen ich mich nicht auskenne, über Zweifel erhaben sein sollen. Diese naive Frage haben sich die Richter nie gestellt, weil sie aus Unwissenheit offenbar in keinem der begutachteten Bereiche Zweifel gehegt haben.

Hier im Forum spekulieren einige Mitglieder über die Art der benutzten Waldwege, die Art des Transports, die Art der Betäubung und wie dicht der Wald vor über 35 Jahren war. Sind wir doch einmal ehrlich, keine der Spekulationen kann einen Anhaltspunkt geben, wie die Entführung wirklich abgelaufen ist. Und schon gar nicht, ob und wie eine Geldübergabe hätte erfolgen sollen. Seit ungefähr einem Jahr drehen wir uns im Kreis, indem wir heute wieder Dinge diskutieren, die vor einem Jahr eigentlich abgehakt waren.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

29.12.2018 um 21:02
@robernd

Das wuerde ich nicht sagen. Mir werden immer wieder Dinge ueber diesen Fall klar. Letzt hatte ich die Idee, die Fichte koennte zur Absperrung des Weges verwendet worden sein, zum Beispiel, und das ist bisher die einzige Ereignishypothese des Zugriffes, die praktikabel erscheint. Mir war nicht klar, wie man sie ohne Kampfspuren vom Rad bringen koennte, um sie dann in einem Ueberraschungsangriff zu betaeuben. Wahrscheinlich gibt es noch andere praktikable Moeglichkeiten, aber das hier ist zumindest mal die erste aus meiner Sicht.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

29.12.2018 um 22:44
Zitat von roberndrobernd schrieb:Sind wir doch einmal ehrlich, keine der Spekulationen kann einen Anhaltspunkt geben, wie die Entführung wirklich abgelaufen ist.
Nur soviel zu dem Thema: Das stimmt generell gesehen sicher nicht. Selbstverständlich spielen alle Details in einem Kriminalfall eine Rolle und dazu gehört auch das Wissen um die Tatörtlichkeiten zur Tatzeit. Da kann jedes Detail eine Rolle spielen. Dir ist hoffentlich klar, dass - um nur ein Beispiel zu nennen - die Art der Betäubung und vor allem die daraus resultierenden Folgen für den Fall sehr wohl relevant sind bzw sein könnten, vor allem wenn man sich das dazu einschlägige Gutachten zu Gemüte führt.
Es mögen nicht alle Beiträge gleichwertig informativ sein, aber immerhin befinden wir uns in einem Forum. Da wird naturgemäß hauptsächlich spekuliert und ich muss sagen, dafür sieht unsere Bilanz nicht so schlecht aus, was sich ja Gerüchten zufolge schon bis nach Augsburg herumgesprochen hat :-)


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

30.12.2018 um 10:53
Zitat von roberndrobernd schrieb:Nehmen wir an, es gibt 10 unabhängige Bedingungen, die mit 90 % (= 0,9) Wahrscheinlichkeit erfüllt sind. Dann bedeutet es, dass die Gesamtwahrscheinlichkeit lediglich 35 % (= 0,9^10) beträgt. Objektiv lässt sich damit niemand verurteilen.
So würde mann auch nicht rechnen, denn dann würde er umso unschuldiger werden je mehr gegen ihn spricht, weil er nur schuldig wäre, wenn alle Indizien voll zutreffen.
Ebenso: P(Er war es nicht) = 0,1 und bei 10 unabhängigen Bedingungen P(Er war es nicht) = 0,110.

Also eher dann der Durchschnitt: P(Er war es) = 1/10*Summe110(0.9)=0.9


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