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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

11.655 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Entführung, München ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre
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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

28.12.2018 um 00:34
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Es ist bei jungen Bäumen üblich im Herbst die Triebe (v.a. die Spitze) gegen Wildverbiss zu schützen (es gab verschiedene Methoden; meist wird so wie bei uns angestrichen). Ist bei einer Fichte die Spitze (Terminaltrieb) abgefressen kannst du den Baum forstwirtschaftlich vergessen.
Wie war das konkret in diesem Fall? Gibt es hierzu Informationen.

Das Ausgraben und Einpflanzen kann sehr unterschiedlich ausfallen. Bei einer Kiste im Boden mit dünner Lehmschicht kann ja nicht tief gegraben werden. Gerade die Feinwurzeln sind empfindlich und viel Licht ist wichtig. Sonst hat man - ähnlich wie in den Boden gesteckte Äste - eine hässliche braune Markierung gesetzt.

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

28.12.2018 um 01:00
Zitat von roberndrobernd schrieb am 02.04.2018:Es war eine Batterie der Firma Sonnenschein. Im Gegensatz zu den meisten bei uns üblichen Autobatterien ist bei diesem Batterietyp die Anordnung von Minus- und Pluspol vertauscht. Davon wurden nur wenige hundert produziert. Diese Anordnung war typisch für viele Fiat-Autos.
Könnte aus einer zugänglichen Werkstatt / Garage (geklaut?) kommen, in denen an Fiats gebastelt wird.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

28.12.2018 um 09:19
@ErwinKöster
Vielen Dank für das Bild, jetzt verstehe ich, was unter diesem Verbiss-Schutz zu verstehen ist.
Da gebe ich @AnnaKomnene recht, es scheint zur sehr guten Ortskenntnis noch zusätzlich forstliche Kenntnisse zu geben. Ansonsten kann ich mir kaum vorstellen, dass jemand auf die Idee mit dem Verbiss-Schutz käme. Oder wie seht ihr das? Vielleicht bin ja nur ich eine Forst-Niete 😐


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28.12.2018 um 10:19
@panta_rhei

Nein, soweit ich das verstehe, wurden die Baeume von einem Foerster mit dem Verbissschutz versehen, und dann als solche vom Taeter entwendet und ueber der Kiste eingepflanzt. Der Taeter musste also nur wissen, wie man einen Baum pflanzt... was insgesamt nicht so schwierig ist.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

28.12.2018 um 10:25
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Der Taeter musste also nur wissen, wie man einen Baum pflanzt...
Wie tief war der Baum gepflanzt. Ich stelle mir da so einen Faustballen tief vor. Sonst überlebt der ja eine Verpflanzung nicht.


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28.12.2018 um 10:28
@AnnaKomnene
Ach so! Dass der Schutzanstrich vom Förster war, ist mir völlig entgangen, Danke.


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28.12.2018 um 11:31
@Hug

Allerfruehestens wurden die Baeume im August gepflanzt, also hoechstens sechs Wochen vorher. Da wurde naemlich das Loch gegraben. Ich persoenlich halte es fuer wahrscheinlicher, dass sie zeitnah zur Entfuehrung gepflanzt wurden, und spaetestens bei Abbruch der Kommunikation am Freitag. Damit haetten wir also ein Zeitfenster von knapp ueber zwei Monaten maximum und knapp ueber zwei Wochen Minimum. Meiner Erfahrung mit Weihnachtsbaeumen nach haetten sich die Fichten draussen im Herbst sicherlich zwei Wochen auch ohne ausreichende Wurzeln gehalten.


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28.12.2018 um 11:36
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Allerfruehestens wurden die Baeume im August gepflanzt, also hoechstens sechs Wo
Ich dachte die wurden auf der Kiste gepflanzt. Nachdem sie vergraben wurde.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

28.12.2018 um 11:38
@Hug

Das Loch fuer die Kiste wurde im August gegraben, und ich gehe davon aus, dass die Kiste zeitnah darin versenkt wurde. Ich gehe ebenfalls davon aus, dass sie danach verschlossen und verscharrt wurde. Der Taeter haette ja zu diesem Zeitpunkt bereits Baeume pflanzen koennen. So schnell wachsen die Wurzeln nicht, die kann man schnell herausziehen, die Erde wegraeumen und dann die Kiste oeffnen.


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28.12.2018 um 11:49
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Der Taeter haette ja zu diesem Zeitpunkt bereits Baeume pflanzen koennen. So schnell wachsen die Wurzeln nicht, die kann man schnell herausziehen, die Erde wegraeumen und dann die Kiste oeffnen.
Ja, das macht Sinn! Ich habe mal irgendwo aufgeschnappt, dass nach dem Krieg mit Lawinenstangen gesucht wurde um Erddepots aufzusuchen (Essen, Schmuck, Waffen der Besiegten). Nur das Gemüsebeet blieb unversehrt und da war das Depot mit dem Schmuck oder was auch immer.


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28.12.2018 um 13:03
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb: So schnell wachsen die Wurzeln nicht, die kann man schnell herausziehen, die Erde wegraeumen und dann die Kiste oeffnen.
In der Tat konnten die Fichten leicht aus dem Boden gezogen werden weil sie noch nicht verwurzelt waren. Obwohl man, wie du richtig sagtest, im August keine Bäume setzen soll, da sie den Stress nicht vertragen, dauert es trotzdem eine Weile bis sie braun werden. Offenbar hat es auch ausreichend geregnet (zB ich glaube am Abend des Entführungstages??) sodass sie genug Feuchtigkeit hatten.

Ob die Fichten direkt AUF der Kiste oder um die Kiste gepflanzt wurden weiß ich allerdings nicht.

Im Gegensatz zu der 2m-Fichte, die direkt am Entführungsort in den Boden gesteckt wurde und vermutlich dem Entführer, der das Opfer zum Anhalten zwang, als Hinterhalt diente.

Fichten, Wasser, Leiter - alle Bezugs- und Fundstellen um den Kistenort spielten sich im Radius von 200 m ab. Und auch der Entführungsort war perfekt gewählt. Der einzige Platz am Seeweg, wo man ein Opfer und sein Fahrrad problemlos im Wald verschwinden lassen konnte, unmittelbar neben dem Trampelpfad. Überall anders war der Wald zu einsehbar oder zu undurchdringlich.


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28.12.2018 um 19:28
@ErwinKöster

War die Fichte 2m gross? Dann haette er damit ganz einfach den Weg blockieren koennen. Da haette sie einfach etwas verwundert angehalten. Also so: Signal per Klingeldraht, Taeter rennt raus, nimmt die Fichte, legt sie quer auf den Weg und verschwindet wieder im Trampelpfad. Opfer haelt an, Zugriff von hinten mit Maske aufs Gesicht. Letzteres waere zu zweit aber trotzdem einfacher.

Ich gehe nach reiflicher Ueberlegung weiterhin von einer improvisierten Maske, einem Schlauch und einem Sahnespender aus. Hier braeuchte man zwei, eine Person, um das Lachgas zu dosieren und eine, um das Opfer festzuhalten und spaeter zu tragen.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

28.12.2018 um 20:33
Der Weg führt durch eine Landschaft aus Mulden, Morasten, steilen Hängen, Lichtungen mit kleinen Seen und kreuzenden Wegen. So ein Team müsste dann bestehen aus:

Einer trägt das Opfer
Einer trägt die Lachgaskonstrukrion
Einer trägt die Fichten
Zwei stehen Schmiere, denn dieses Team darf wahrlich niemand sehen. Bei dem komplizierten Gelände müsste jeweils einer rechts und links vorauslaufen. Einer reicht nicht.

Ein genialer Planer und ein Kistenbauer und es sind Deine gesuchten sieben Schwaben ;-)

Nein, im Ernst, schon ein bisschen viele? Das hätte man doch an den Spuren gemerkt?

Die Unwegsamkeit bedeutet eben auch: Tiere und Menschen teilen sich wenige verschlungene Pfade durch Hänge, Morast, Dickicht. Das kann ganz schnell zu Überraschungen kommen.


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28.12.2018 um 20:46
@Hug

Ich wuerde sagen, einer steht Schmiere und gibt ueber den Klingeldraht bescheid. Zwei sind am Zugriff beteiligt, eventuell drei. Nachdem das Opfer betaeubt und im Wald ist, rennt die Person am Ende des Klingeldrahtes zu den anderen und laeuft dann voraus, um zu sehen, ob der Weg frei ist. Fuer den Transport des Opfers braucht man in der Lachgasversion zwei Personen, einen fuer die Narkose und einen zum Tragen.

Zu viert ginge das einfacher, vor allem, weil man auch noch eine Person braucht, um das Rad in den Wald zu schieben, und eventuell auch, um die hypothetische Fichte vom Weg zu holen.


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28.12.2018 um 20:52
Bei dem Gelände brauchst Du zwei Personen, die voraus gehen.


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28.12.2018 um 21:27
@Hug

Ich war nie selbst da, mir fiel bei den Photos von @ErwinKöster sofort auf, dass der Hoehenweg ein gewaltiges Risiko bedeutete. Den mussten sie ja ueberqueren.

Bei vieren haette man zwei Personen, die vorausliefen, einen zum Tragen des Opfers und einen fuer die Betaeubung, das wuerde genau ausreichen.


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28.12.2018 um 22:02
Ich bin den Weg von der Entführung zur Kiste gelaufen und das ist schon ein ungewöhnlich schwieriges Gelände. Da sind steile Abbrüche in denen sich der Wald zum See entwässert. Überwachsene Schlammulden und Moraste in enger und versetzter Abfolge. Forstwirtschaft ist kaum möglich und wurde damals kaum praktiziert. Man spricht von einem Dickicht. Man quert ständig Pfade und Wege. Man geht nur wenige Meter und es tun sich immer wieder neue Perpektiven auf. Das ist so ein Gelände bei dem es gut passen würde, wenn ein Waldmonster bei Dunkelheit ein Opfer vom Uferweg greift und es dann tief im Dickicht des Waldes vergräbt. Das ist ja der Grund warum diejenigen, die den Ort des Geschehens kennen, so verwundert sind. Man hat einfach sofort das Gefühl: Entweder man ist hier zu Hause oder man lässt es sein, als Täter.


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28.12.2018 um 23:11
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Ich war nie selbst da, mir fiel bei den Photos von @ErwinKöster sofort auf, dass der Hoehenweg ein gewaltiges Risiko bedeutete. Den mussten sie ja ueberqueren.
Zitat von HugHug schrieb:Forstwirtschaft ist kaum möglich und wurde damals kaum praktiziert. Man spricht von einem Dickicht.
Im Westteil Richtung Schondorf war ich nicht, der kommt (hoffentlich) im Frühjahr dran. Zumindest der "Ostteil" ist aber forstwirtschaftlich in relativ gutem Zustand, teilweise für meinen Geschmack sogar etwas zu stark durchforstet, aber das ist vielleicht einer Kalamität (Schneebruch, Käfer) geschuldet. Ein richtiges Dickicht habe ich eigentlich nirgends gesehen, ausser vielleicht im Bereich des Hochstandes im Nahebereich zur Kiste.

1981 war das teilweise sichers anders, aber das wurde bereits diskutiert. Es war aber ohne Belang, da die Entführer sowieso nur ihre vorbereiteten und extra ausgeschnittenen Pfade benutzten, fast so wie die Pfade im Vietnamkrieg. Der Waldteil, in dem die Kiste verbracht war ist offenbar so 8 bis 10 Jahre vorher kahlgeschlagen worden und dort bildete sich natürlich eine undurchdringliche Dickung aus Jungbäumen. Das Auslichten stand offenbar noch bevor.

Während der Seeweg kurvig und unübersichtlich ist (was 1981 mit dem Wildwuchs am Wegrand und den tiefhängenden Ästen sicher noch mehr der Fall war) und der Verbindungsweg zwar relativ gerade, aber uneben ist und man ihn deshalb aufgrund der Kuppen nicht einsehen kann, verhält es sich beim schnurgeraden Höhenweg so: wenn man vom Trampelpfad am Teich vorbei aus dem Wald kommt, hat man nach rechts Richtung Eching ca. 150 m freie Sicht; problematisch ist höchstens nach links die Kreuzung, wo man nicht sehen kann, ob unten vom See oder von der Aumühle einer kommt. Die ist allerdings auch mindestens 100 m entfernt. Dort könnte man einen Posten aufstellen, fer prüft ob det Weg frei ist, allerdings waren die Entführer nur kurz am Weg bis zum gegenüberliegenden Trampelpfad. Ein Posten könnte also reichen und das könnte der Mann am oberen Ende des Klingeldrahts gewesen sein, der zum Höhenweg vorgegangen ist. Meine Fotos zeigen ja ua den Höhenweg Richtung Kreuzung.

Ich kann auch ein "steiles Gelände" im Bereich des Trampelpfades vom Entführungsort zum Höhenweg nicht bestätigen, sondern es handelt sich um ein leicht ansteigendes Waldstück zum plateauartigen Höhenweg. Steiler ist es weiter westlich - siehe Fotos.

@AnnaKomnene

Die Fichte war groß genug dass sie den Weg versperrt hätte. Sie dort hinzulegen bevor das Opfer kommt klingt sehr plausibel. Das Opfer musste anhalten, wunderte sich über den Baum, der bei der Hinfahrt noch nicht da gewesen war und dieser Moment der Ablenkung reichte schon.

Ich finde es nur merkwürdig, dass die Fichte direkt am Tatort erst Ende 1981 von einem Spaziergänger entdeckt wurde und nicht von der SOKO. So wie der Klingeldraht.

Gruß EK


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Hug ehemaliges Mitglied

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

28.12.2018 um 23:37
Der Wald wurde extrem ausgeholzt. Das sieht man ja auch auf den Bildern. Jetzt befinden sich im Wald in regelmäßigen Abschnitten Schneissen und den Spuren zufolge wurde mit großen modernen Maschinen der Wald geradezu luftig gemacht.

Klar kann man sich einen geschwungenen Pfad vorstellen, der geschickt dem Gelände ausweicht und zur Kiste führt. Das Ausweichen nach Rechts und Links ist aber sehr eingeschränkt. Ich war erstaunt.

Der Pfad was ausgeschnitten? Gibt es Fotos bzw eine genaue Karten, die den Weg entsprechend der Spursicherung zeigen. Schnittspuren halten ja ewig. Es gibt einen Plan hier im Archiv, aber der Kistenstandort widerspricht sich immer wieder.

Auch weiß ich nicht, wie ein stark ausgeschnittener Pfad zur Kiste dem Bedürfniss an Diskretion der Täter entspricht.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

28.12.2018 um 23:51
Zitat von HugHug schrieb:Der Pfad was ausgeschnitten?
Ja, der Weg war ausgeschnitten und der zuständige Forstwirt war erstaunt, als ihm im Rahmen der Ermittlungen die ausgeschnittenen Pfade gezeigt wurden. Er selbst war, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, im Urlaub gewesen.


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