Morde von Rupperswil

Mauberzaus schrieb:Versetzt euch in die Lage der Täter. Gewonnen haben sie noch gar nichts, aber bereits eine Straftat begangen und sie sind sich sicher, dass CS, sie nicht verpfeift und die Polizei auftaucht, bevor sie irgendwas in Händen halten???
Und nach Rückkehr wird die Familie brutal ausgelöscht, Brandbeschleuniger eingesetzt?
Ich denke die Täter mussten sich nachher ziemlich beeilen, um das Haus zu verlassen. Wie konnten sie damit rechnen, dass sie nicht jemandem über den Weg laufen würden? Nein, meines Erachtens haben sie das Quartier und die Gepflogenheiten (auch Hundabgabe) genauer gekannt.

So etwas lässt sich heute leider ganz einfach auskundschaften. Eine Kamera dort irgendwo ins Gebüsch hängen, die alle 30s eine Aufnahme macht und die Kamera dann nach ein paar Tagen wieder abholen. Danach weiss man, wann die Leute zur Arbeit fahren, wann der Postbote kommt und wann der pensionierte Nachbar mit dem Fiffi Gassi geht. Ich sage nicht, dass das hier der Fall war, aber möglich wäre es. Es braucht also keine Insider, um die täglichen Abläufe in Erfahrung zu bringen.

Mauberzaus schrieb:Warum ein Doppelhaus in einem Quartier auswählen, wenn man in einem freistehenden an einem Waldrand bspw. die weitaus größere Chance bestünde, unerkannt zu bleiben?

Häuser am Waldrand sind häufig nur schlecht zugänglich, nicht selten gibt es nur eine längere und meist schmale Zufahrt. Von dort dann schnell wieder weg zu kommen, wenn man überrascht wird, das könnte ein Problem sein. Abgelegene Häuser sind also nicht unbedingt "leichte Beute".

Mauberzaus schrieb:Warum wurde das Haus von CS ausgewählt, wenn Geld die Hauptmotivation war?

Man hat vermutlich nicht das Haus, sondern die Familie gewählt, weil man dort auf leichte Beute hoffte.

Emodul

die Apotheke ist für mich auch nicht unwesentlich, hat man je herausgefunden wer diese Männer waren, die sich da verbinden ließen ? der zeitliche Zusammenhang würde eher für Täter aus der Umgebung sprechen - Durchzugstäter hätten in dieser Zeit schon viel weitere Strecken zurückgelegt - denk ich mal - und sich wo anders verbinden lassen

@Zweifler122

ich bin nicht zuhause und habe somit nicht meine notizen zur hand.
nur soviel, es gab zu der apotheke eine offizielle stellungnahme, dass man diese spur nicht mehr als so wichtig ansieht. allerdings gabs keine definitive verlautbarung.

Ich habe folgende Fragen nach der PK:
1. Wann verließ GM das Haus (bzw. hat er überhaupt da übernachtet)?
2. warum hat CS nicht ihr Kreditlimit ausreizen müssen?
3. Wer wusste, dass die Familie sehr häufig (oder immer) das Haus unverschlossen (freizugänglich) hielt.
4. spielen der helle Wagen und die Apotheken-Besucher für den Fall definitiv keine Rolle mehr?
5. Welche Art von Beziehung (freundschaftlich, neutral oder negativ geprägt) gab es zwischen Familie S. und der Familie des LG/ zum Sohn des LG?
6. Warum wurde der Hund noch an die Nachbarin gegeben, obwohl dadurch die Gefahr bestand, dass sie ihn zu ungünstiger Zeit zurück bringt?
7. hätte CS ihren LG telefonisch irgendwie erreichen können, oder hat sie es definitiv nicht versucht?

Es ist mir klar, dass der größte Teil meiner Fragen nicht in der PK hätten angesprochen werden können. Es sind nur allgemein meine Fragen.

Auch wenn das Auftauchen in einer Apotheke kurz nach dem Vorfall äußerst dämlich wäre, wenn es die Täter waren und wenn diese auch noch aus der Gegend kamen, schließe ich nicht aus, dass es hier einen Zusammenhang gibt.

Dass das Thema seitens der Behörden irgendwann als nicht relevant bzw. ohne Zusammenhang erklärt wurde, könnte taktierend gewesen sein.

Wie auch immer. Für meine deduktiven Schlüsse ist die Apothekenstory aktuell unwichtig - egal, ob es mit der Tat zu tun hatte oder nicht. Ob das (es meinerseits so abzutun) richtig ist, steht auf einem anderen Blatt.

@ Ivik

Wenn das hier eine Wettbewerbs- oder Selbstdarsteller-Plattform wäre, in der es darum ginge, herauszufinden und das dann auch schwarz auf weiß zu beweisen, wer die beste Theorie hatte, wäre das durchaus sinnvoll. Das ist aber nicht Sinn und Zweck dieses Forums.

... und wenn wir uns alle nicht irgendwo zwischen Vermutung und Tatsächlichkeit bewegen würden, wäre die Tat schon längst aufgeklärt - und ich denk für mich ists besser dass ich mich bis dorthin zurückhalte ... schönen Tag noch

Mauberzaus schrieb:Warum wurde das Haus von CS ausgewählt, wenn Geld die Hauptmotivation war?

Das kann durchaus Sinn machen und ist abhängig davon, welches Szenario man bemüht. Beispielsweise im Falle einer Vorgeschichte und wie auch immer gearteten Beziehung zwischen Täter/n und Opfern. Möglicherweise ging es ursprünglich nur um eine gewisse Geldforderung (Schulden, Erpressung).

Die Hohe Belohnung würde zum Beispiel gut dazu passen, dass man den/die Täter in einem gewissen Milieu vermutet (Kleinkriminelle mit Bezug zu Drogen, Hehlerei). Zumindest gehen die Vermittler offenbar stark von Mitwissern aus und das passt gut zu Tätern, die mit ihrer Tat prahlen. Dazu passt dann auch der Hinweis zu der Verausgabung des Geldes (auffallend teure Geschenke/ Anschaffungen). Ich stelle mir die Täterschaft um die 20 Jahre vor, im Selbstfindungsprozess befindlich und mit einer ausgeprägten Vorliebe für Statussymbole (à la "einen auf dicke Hose machen").

@x-aequitas

die höhe der belohnung ist auch dem aufwand geschuldet, den die ermittler haben,
da gibt es eine klare wirtschaftlichkeitsrechnung.

dazu kommt die schwere der tat und die gefahr, dass die sich wiederholt.

in summe sollten da 100.000 stutz angebracht sein, zudem wissen wir nicht, ob sich private daran beteiligt haben.

@x-aequitas
Dass Kleinkriminelle mit Bezug zu Drogen am Werke gewesen sein könnten, habe ich auch schon erwogen. Nur bestünden von dieser Täterschaft nicht bereits DNA-Spuren?

Zu

http://www.aargauerzeitung.ch/aargau/lenzburg/vierfachmord-die-deutschen-verstehen-den-fahndungsaufruf-nicht-130077080 (Archiv-Version vom 20.02.2016)

fällt mir ein, dass ich das Fahndungs-Flugblatt auch "speziell" wahrnehme.

Auf den ersten Blick kann man durchaus meinen, dass nach der Person gefahndet wird, die auf dem Foto gezeigt wird. Es fehlen ansonsten jegliche Hinweise darauf, auf was genau geachtet werden soll.

Im Grunde ist die Message des Aufrufs "Wer die Mörder der namentlich genannten Personen kennt, soll sich bitte melden.". Mehr steht dort nicht. Dass es auch nicht viel mehr gibt, ist klar, aber man hätte das Flugblatt trotzdem anders aufbauen können. Zumindest ein WWW-Link zu mehr Hintergrundinformationen hätte hier nichts geschadet.

Das Flugblatt ist für jene, die den Fall nicht ohnehin kennen, annähernd sinnfrei. Für die, die ihn kennen, ist lediglich die Information über die Belohnung interessant. Aber das wissen genau diese Menschen wahrscheinlich ohnehin schon als den Medien.

Das Flugblatt bringt jemandem der das Bild nicht gleich mit dem Fall in Verbindung bringt, nichts und zwar gar nichts.
Aber die Leute sind auch nicht die primären Adressaten, sondern die welche mehr Wissen, als wir alle.

Die Frage, warum CS in der Bank nicht auf ihre Lage aufmerksam gemacht hat, lässt sich vielleicht damit erklären, dass ihr gesagt wurde: Da ist einer, der Dich beobachtet. Mach nichts Falsches, sonst sind Deine Kinder tot.

Und was @Mauberzaus gerade gepostet hat, zeigt doch eigentlich, dass man in Minutenschnelle einen Laden ausrauben kann und nachher viel mehr Geld hat.

Für 10.000 Euro oder CHF diesen Aufwand betreiben und vier Morde zu begehen, macht gar keinen Sinn.

Diese Tat hat entweder ein Wahnsinniger begangen, oder jemand, für den es um etwas anderes ging. Eine Würstchenbude auszurauben, wäre luktariver und schneller.

Jedenfalls war es jemand, der sich über die Konsequenzen seiner Tat absolut nicht im Klaren war.

Man muss sich ja nur mal die Fotos anschauen:





Diese Frau hat panische Angst.

@Ingrid1
Volle Zustimmung und ja, das Bild von Frau CS am Bankomaten ist einfach nur schrecklich. Ich frage mich, ob sie bereits vor der Tat etwas belastet hat, war sie krank?
Hoffentlich findet man endlich diese brutalen Mörder.

@Ingrid1

Auf dem ersten Foto kann ich keine Angst erkennen.

Auf dem zweiten Foto könnte man Angst ablesen. Zwingend muss die Person aber im Moment, in dem das Foto entstand, keine Angst gehabt haben.

Ein Foto ist eine Momentaufnahme. Daraus kann man nur schwierig eine Stimmung ableiten.

Und irgendwelche Fotos, die optimal ausgesucht wurden oder in einem Fotostudio entstanden sind (Foto #1) mit einem Schnappschuss einer Geldautomaten-Kamera (Foto #2) zu vergleichen, ist meiner Meinung nach völlig sinnlos.

Grundsätzlich steht für mich außer Frage, dass die Person beim Geldabheben in einer sehr angespannten Stimmung war, da, soweit wir es wissen, eine massierte Stresssituation herrschte.

Ich finde diese Foto-Analyse sinnfrei.

Verbindet man bei den Bildern nicht schnell das Hintergrundgeschehen?
Auf dem unteren Bild sieht sie für mich nicht "panisch" aus. Sie wirkt gestresst, fertig, müde vllt, aber übertrieben ängstlich finde ich nicht. Wer nicht weiß, in welcher Situation die Frau sich da gerade befindet, der würde wohl vieles dahinein interpretieren können.

Ingrid1 schrieb:Diese Tat hat entweder ein Wahnsinniger begangen, oder jemand, für den es um etwas anderes ging. Eine Würstchenbude auszurauben, wäre luktariver und schneller.

Danke bin da ganz bei dir! @Ingrid1

Jedoch Fotos der toten Frau zu analysieren bringt uns überhaupt nicht weiter. Und find ich auch eher unpassend - sorry

xTrina schrieb:Jedoch Fotos der toten Frau zu analysieren bringt uns überhaupt nicht weiter. Und find ich auch eher unpassend - sorry

Genauso unpassend bzw. pietätlos wie die Analyse finde ich, diese Bilder hier noch einzustellen. Wer sie sehen mag, kann das im WWW an diversen Stellen tun.