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Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

22.288 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Verschwunden, Südamerika, ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

09.03.2025 um 13:42
...noch eine Beobachtung: Ist die Lücke mal da (also ein Bild aufgenommen, das nicht direkt an das vorige grenzt), dann wird die Lücke scheinbar nicht gefüllt, selbst wenn das nächste Bild locker reinpassen würde (ich habe extra ein komplett schwarzes Bild aufgenommen, so dass die Datei dann besonders klein ist und ohne Fragmentierung in jede bestehende Lücke gepasst hätte).

Spätestens wenn die Karte voll wird (ein Bild nicht mehr hinten angefügt werden kann), müsste das dann allerdings doch passieren.

Was ich eigentlich probieren wollte, habe ich jetzt auch gemacht:
Zitat von cycliccyclic schrieb:Notiz an mich selbst: Mir fällt gerade ein, dass ich mal testen sollte, was mit dem Speicherort (bezogen auf die Blöcke/Cluster) passiert wenn man mit exiftool EXIF-Metadaten ändert (und zwar direkt auf der SD-Karte).
Wenn ich EXIF-Metadaten mit exiftool ändere (hier Zeitstempel), dann wird das Original gelöscht (es entsteht eine Lücke) und neu am Ende geschrieben. Obwohl die Datei immer noch dieselbe Block-Anzahl belegt (hier 94 32kB-Blöcke).
Übrigens werden auch dabei (also Schreiben am Rechner) die Lücken nicht gefüllt, sondern hinten angefügt (das scheint bei dem Filesystem also grundsätzlich so zu sein, aber da müsste ich mich erst einlesen).

Das ist schade, ich kenne zwar die Akten nicht, aber würden Lücken (zumindest wenn sie groß genug sind, also eine neue Datei ohne Fragmentierung hineinpasst) unmittelbar gefüllt, hätte man u.U. eingrenzen können, wann diese vier Videos gelöscht wurden. Da wären IP aber sicher auch schon drauf gekommen.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Es lässt sich also - wenn ich das richtig verstehe - aus dem Fehlen von Bild/Video #509 nichts ableiten, außer dass es gelöscht wurde. In der Kamera aber nur, wenn sie danach abgeschaltet und wieder angeschaltet worden ist.
Immerhin reale Erkenntnisse, Puzzlesteine...
Nochmal: der wesentliche Punkt ist (für mich) dass man den Befund, wie er aus den Akten hervorgeht, wahrscheinlich einfach durch ein Löschen auf der Kamera erzeugen kann. Und dass die Panamaer vermutlich nur einen Fehler begangen haben: die Bilder einmal direkt auf der SD-Karte mit diesem bekloppten Viewer anzusehen.
Und die Niederländer haben nicht völlig dummdrösig auf hin- und herkopierten Dateien Sektoranalysen gemacht, ohne es zu merken, sondern wohl nur übersehen, dass ihnen ihr Forensik-Tool EXIF-Thumbnails wie eigenständige Dateien anzeigt. 1:1 nach Eigentoren statt 10:10 würde ich sagen.
Ich finde das durchaus wesentlich und es würde ein sich ewig haltendes Gerücht über die Unfähigkeit der Panamera widerlegen.
Zitat von Offshore7Offshore7 schrieb:Könnte es auch ein Timing-Problem sein?
Was genau könnte ein Timingproblem sein? Alles was ich bisher beobachtet habe passiert bei gelöschten Bildern genauso wie bei gelöschten Videos und besonders schnell habe ich nicht gearbeitet. Die Kamera hatte ganz sicher genug Zeit nach dem Löschen festzustellen, dass der betr. Speicherbereich wieder frei ist. Aber ich kann es später mal noch laaaannnggggsssssaaaaammmmeeer machen, aber jetzt gehe ich ins Licht - also die Sonne ;-)


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Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

09.03.2025 um 14:13
Zitat von cycliccyclic schrieb:Ich finde das durchaus wesentlich und es würde ein sich ewig haltendes Gerücht über die Unfähigkeit der Panamera widerlegen.
Bleibt die Frage: Wer hat aufgehellt und skaliert?

Die Panamaer durch ihren Viewer? Das muss doch nochmals ein eigener Bearbeitungsschritt gewesen sein? Oder hat die Quelle, also der Leak, nur diese Versionen zur Verfügung?

Und wie kam es, dass es doch ein oder zwei (wenn ich es richtig im Kopf habe) Bilder in Orginalauflösung öffentlich sind?

Vielen Dank, wie überhaupt für diese ganzen Analysen! :-)


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Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

09.03.2025 um 16:25
Zitat von cycliccyclic schrieb:Übrigens werden auch dabei (also Schreiben am Rechner) die Lücken nicht gefüllt, sondern hinten angefügt (das scheint bei dem Filesystem also grundsätzlich so zu sein, aber da müsste ich mich erst einlesen).
Also am FAT32-Filesystem liegt das nicht. Aber vllt. an der SD-Karte, bzw. deren Ansteuerung. Interessant ist das schon, weil die Analyse dann anders wäre. Mal sehen ob ich noch ne SD-Karte finde, bisher hab ich einfach mit ner FAT32-Partition getestet. Da läuft das wie erwartet und freie Blöcke werden gefüllt, bevor es "am Ende" weitergeht.


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09.03.2025 um 16:32
Zitat von cycliccyclic schrieb:..hat sich geklärt: Eine Lücke auf dem Datenträger bleibt, wenn man das nächste Bild direkt nach dem Löschen macht. Keine Lücke bleibt hingegen, wenn man die Kamera nach dem Löschen erst aus- und wieder einschaltet um dann erst das nächste Bild zu machen (habs sowohl mit einem gelöschten Bild als auch Video getestet).
Es gelten also zwei Bedingungen um ein fehlendes Bild ohne Lücke zu generieren durch bedienung des Kameras:
1. Das Bild muss gelöscht werden BEVOR das nächste Bild aufgenommen wird (Beitrag Outback)
2. Nächstes sollte die Kamera AUSGESCHALTET und wieder eingeschaltet werden BEVOR das nächste Bild aufgenommen wird


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09.03.2025 um 16:32
Zitat von OriginesOrigines schrieb:ein oder zwei (wenn ich es richtig im Kopf habe) Bilder in Orginalauflösung öffentlich sind?
Bei diesem Fall lohnt sich allein rein für die Fotos bzw deren Outing (wer was wann wo wie, Original ?,...) eine eigene Timeline...


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09.03.2025 um 18:55
Zitat von Offshore7Offshore7 schrieb:Also am FAT32-Filesystem liegt das nicht. Aber vllt. an der SD-Karte, bzw. deren Ansteuerung. Interessant ist das schon, weil die Analyse dann anders wäre. Mal sehen ob ich noch ne SD-Karte finde, bisher hab ich einfach mit ner FAT32-Partition getestet. Da läuft das wie erwartet und freie Blöcke werden gefüllt, bevor es "am Ende" weitergeht.
Gerade noch mit einer 32GB-Karte getestet - allerdings mit meiner S120 (Softwarestand dürfte aber gleich sein). Gleiches Ergebnis:
  • Lücke bleibt wenn man letztes Bild löscht aber Kamera nicht ausschaltet
  • Keine Lücke wenn man letztes Bild löscht und dann Kamera aus und wieder anschaltet
  • Lücken werden nicht gefüllt, obwohl nächstes Bild locker reinpasst (hab wieder ein schwarzes Bild erzeugt)


@Anthurium Korrekt!
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Bleibt die Frage: Wer hat aufgehellt und skaliert?

Die Panamaer durch ihren Viewer?
Nein, das kann man auschließen. Nur die autom. gedrehten Bilder wurden gelöscht, soweit ich verstanden habe. Es wurden aber augenscheinlich fast alle Bilder bearbeitet (aufgehellt). Nur bei ein paar "Blob"-Bildern kann man es mE nicht wirklich sagen.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Das muss doch nochmals ein eigener Bearbeitungsschritt gewesen sein?
Ob das der Viewer kann, weiß ich nicht. Das kann @Offshore7 evtl. beantworten. In den Metadaten die ich kenne haben sich div. Bild-Tools verewigt. Aber das dürfte immer das letzte Tool sein, mit dem das Bild gespeichert wurde. Und ja die Bearbeitungen muss dann jemand (anders) unmittelbar vor dem Leaken vorgenommen haben, sonst würde es ja wahrscheinlich mehrere Versionen geben. Ich kenne aber nur Versionen die sich in den Metadaten unterscheiden, vom Bildinhalt aber gleich aussehen.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Und wie kam es, dass es doch ein oder zwei (wenn ich es richtig im Kopf habe) Bilder in Orginalauflösung öffentlich sind?
Ich kenne überhaupt kein Bild in Originalauflösung (weder Tag- noch Nachtbilder). Ich kenne eines (#550 "Tüten") wo es zwei Versionen gibt, die scheinbar einen noch vollständigen Satz an Metadaten haben (insbes. die Canon-spezifischen "MakerNotes"). Lustiger Weise haben die beiden Dateiversionen aber nicht exakt dieselben Metadaten bzw. passen die Metadaten auch nicht zu dem was die Canon an Metadaten generieren sollte - s.a: Beitrag von cyclic (Seite 1.037).


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Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

09.03.2025 um 19:52
Zitat von cycliccyclic schrieb:Gerade noch mit einer 32GB-Karte getestet
Danke erst mal. Muss ich mir mal durch den Kopf gehen lassen. Vllt. will Canon Fragmentierung vermeiden. :-)
Zitat von cycliccyclic schrieb:Ob das der Viewer kann, weiß ich nicht. Das kann @Offshore7 evtl. beantworten.
Nein, der kann nix außer Drehen. (was die Bildbearbeitung betrifft)
Zitat von cycliccyclic schrieb:Ich kenne überhaupt kein Bild in Originalauflösung (weder Tag- noch Nachtbilder).
Wir haben ja das "Original" #505. Dem Fehlen aber Preview und Thumbnail. Halte ich dennoch für ziemlich original. :-)


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Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

09.03.2025 um 21:22
Zitat von Offshore7Offshore7 schrieb:Vllt. will Canon Fragmentierung vermeiden.
Das könnte ich jetzt auch nochmal genauer testen, aber es sieht halt danach aus, dass mein Rechner das auch nicht macht (SD-Karte via SD-Kartenleser an USB) - jedenfalls wurde das von exiftool veränderte Bild hinten angefügt, obwohl u.a. eine Riesenlücke eines gelöschten Videos verfügbar war (und das Bild sogar an der alten Stelle hätte bleiben können, weil die Block/Cluster-Anzahl sich nicht verändert hat, aber gut dass weiß das Filesystem nicht wenn das Schreiben beginnt, wie es wahrscheinlich auch auf der Kamera nicht weiß wie groß die zu schreibende Datei werden wird, je nachdem auf welchem Level Canon den entspr. Controller implementiert hat / oder eben nicht, sondern aus bestehenden Libraries übernommen hat, was mE wahrscheinlicher ist).
Zitat von Offshore7Offshore7 schrieb:Wir haben ja das "Original" #505.
#505 (Kris steht kurz hinter dem Mirador gebückt auf dem Weg)? Du meinst auch #550 (Tüten) oder? Ja da gibt es eine Version die ist 4096 x 3072. Das ist nicht die Auflösung die die Kamera macht (4000 x 3000). Außerdem sieht das Bild für mich schwer danach aus, dass da irgendwelche Filter drübergejagt wurden. Aber ja das Bild hat mit Abstand die meisten EXIF/Meta-Daten (aber eben auch nicht alle, die es eigentlich haben müsste).

Ich habe mal meine "Test-Protokolle" in einen neuen Blog-Eintrag übernommen:
SD-Karte Filesystem Block/Cluster-Versuche

Da kommt vermutlich noch das eine oder andere dazu. Kann man eigentlich Kommentare zu Blog-Einträgen nachträglich noch bearbeiten? Falls nicht würde ich vorschlagen dass du @Offshore7 ggf. auch noch einen Eintrag für deine eigenen Versuche und Ergebnisse anlegst, falls du das für sinnvoll hältst. Ich finde jedenfalls gerade die Editiermöglichkeit sehr praktisch.
Ansonsten darf man natürlich auch gerne in meinem Blog kommentieren.


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09.03.2025 um 21:33
Zitat von cycliccyclic schrieb:- jedenfalls wurde das von exiftool veränderte Bild hinten angefügt, obwohl u.a. eine Riesenlücke eines gelöschten Videos verfügbar war
Moment. Das macht der bekloppte Viewer genauso. Aber beim zweiten gedrehten Bild füllt er die Lücke. Lieg daran, dass die gelöschte Datei während des Drehens noch im Zugriff ist.
Zitat von cycliccyclic schrieb:Du meinst auch #550 (Tüten) oder?
Nee, ich meine schon #505, hatte ich dir per PN geschickt. Aber wie wir anhand der Originalsektoren berechnen können, müsste die Datei größer sein.
Zitat von cycliccyclic schrieb:Ich habe mal meine "Test-Protokolle" in einen neuen Blog-Eintrag übernommen:
SD-Karte Filesystem Block/Cluster-Versuche
:Y:


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09.03.2025 um 21:39
Zitat von cycliccyclic schrieb:Gerade noch mit einer 32GB-Karte getestet - allerdings mit meiner S120 (Softwarestand dürfte aber gleich sein). Gleiches Ergebnis:
Lücke bleibt wenn man letztes Bild löscht aber Kamera nicht ausschaltet
Keine Lücke wenn man letztes Bild löscht und dann Kamera aus und wieder anschaltet
Lücken werden nicht gefüllt, obwohl nächstes Bild locker reinpasst (hab wieder ein schwarzes Bild erzeugt)
Das dürfte aber normales Verhalten bei SD-Karten sein, die Schreibvorgänge möglichst auf verschiedene Sektoren verteilen, da die Lebenszeit solcher Speicher begrenzt ist. Wikipedia schreibt dazu: "
Flash-Speicher ist nicht unbegrenzt oft beschreibbar, aber alle Karten haben einen Algorithmus zur Maximierung der Nutzungszeit. Dabei werden Schreibzugriffe auf einen logischen Block des Mediums auf wechselnde physische Speicherbereiche umgelenkt (englisch wear leveling ‚Verschleißnivellierung‘), so dass beispielsweise das häufige Schreiben von Dateisystemtabellen nicht immer auf denselben Speicherzellen stattfindet und diese frühzeitig unbrauchbar machen kann
Quelle: wikipedia, "SD-Karte "


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Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

10.03.2025 um 20:01
Zitat von PhischPhisch schrieb:Das dürfte aber normales Verhalten bei SD-Karten sein, die Schreibvorgänge möglichst auf verschiedene Sektoren verteilen, da die Lebenszeit solcher Speicher begrenzt ist.
Nur der Flashspeicher-Controller weiß, wo sich die Daten auf einer SD-Karte physisch befinden. Das Wear Leveling sorgt dafür, dass alle Speicherzellen gleichmäßig oft beschrieben werden, um die Lebensdauer zu verbessern. Deshalb können die belegten Daten-Blöcke intern / physisch vollkommen durcheinander sein. Via Mapping simuliert der Controller nach außen eine geordnete physikalische Umgebung, welche der einer mechanischen Festplatte entspricht.

Dateisysteme und Tools wie filefrag arbeiten mit dieser simulierten Realität, weshalb Fragmentierungen im Dateisystem (heutzutage) keine Rolle mehr spielen. Feststellungen wie "Sektor an Sektor" oder "Lücke / gap" beziehen sich nur auf die simulierte physikalische Wirklichkeit, nicht auf die echte.

Ein gelöschtes Foto kann physikalisch nicht überschrieben werden, wie das früher bei mechanischen Festplatten möglich war. Der Controller sucht sich einfach einen neuen physikalischen Ort, während es im Dateisystem via Controller-Mapping so aussieht, als sei die Lücke des gelöschten Fotos oder der Speicherbereich nach dem letzten Foto genutzt worden.

So würde ich es vereinfacht erklären. Aus forensischer Sicht ist das jedoch höchst kompliziert. Einerseits zerstören Funktionen wie TRIM viele Daten, die man retten will, auf einen Schlag. Andererseits ist es in Wahrheit nur mit einem Hammer möglich, alle Daten zB auf einer SSD zu löschen. :-)


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Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

10.03.2025 um 22:33
Zitat von PhischPhisch schrieb:Das dürfte aber normales Verhalten bei SD-Karten sein, die Schreibvorgänge möglichst auf verschiedene Sektoren verteilen, da die Lebenszeit solcher Speicher begrenzt ist.
Obwohl @Offshore7 sicher recht damit, dass man mit dieser Analyse, auf diesem Level ohnehin nicht sehen kann, was auf der physikalischen Ebene passiert, könnte ich mir vorstellen, dass das scheinbare Nicht-Befüllen von vorhandenen Lücken auf das Konto von Wear-Leveling geht. WL ist nicht Teil der FAT32-Spezifikation. Jeder Hersteller kann da sein eigenes Ding drehen. Das funktioniert über einen extra Controller auf der SD-Karte. Sehr billige Karten hatten wohl gar kein WL. Ganz teure gehen scheinbar soweit plötzlich existierende Dateien zu verschieben (also umzukopieren). Selbst wenn man jetzt das genaue SD-Kartemodell kennen würde (steht vermutlich in den Akten) dürfte es schwierig werden das genaue Verhalten herauszubekommen. Am ehesten noch, wenn man mit viel Glück eine originale auftreiben und testen kann. Meine beiden Test-Karten dürften übrigens ungefähr aus der Zeit sein (mind. die in meiner S120, da ich die nie gewechselt habe und das erste Bild ist von Anfang 2016).

Aber das mit den Lücken war ohnehin nur ein Gedanke, weil das (ohne WL, bzw. mit Lückenbefüllung) evtl. erlaubt hätte einzugrenzen, wann diese vier Videos gelöscht wurden, aber auch nur wenn die nötigen Informationen dazu in den Akten stehen (und man die Infos hätte).

Der andere Effekt dass Lücken bleiben, selbst wenn man sofort das letzte Bild löscht und dann ohne Ausschalten gleich weitere Aufnahmen macht, könnte auch eine ganz andere Ursache haben, nämlich dass die Kamera nach dem Löschen das sog. File-Handle nicht schließt und daher der Löschvorgang noch nicht als abgeschlossen gilt. Mir fällt dafür kein Grund ein, aber das kann auch einfach ein Bug sein. Solche Resource-Leaks sind häufige Software-Bugs. Dann käme das nicht vom Verhalten der SD-Karte. Aber es kann auch, wie @Offshore7 vermutet, eine Initialisierungs-Geschichte der SD-Karte beim EInschalten der Grund sein.

Um um das ganze noch etwas komplizierter zu machen habe ich gerade mal jeweils drei Fotos am Stück gelöscht. Einmal ohne vor dem nächsten Bild die Kamera abzuschalten. Da bleibt dann wieder eine Lücke, die von der Größe etwa drei Bildern entspricht (ich kann ja nicht vor dem Löschen prüfen wie groß die Bilder genau waren, weil sich dabei zwangsweise die Kamera ausschaltet). Soweit so erwartbar. Danach habe ich dasselbe nochmal mit Ausschalten gemacht. Und das überraschende ist: das nächste Bild hat er jetzt in die Lücke vor dem vorletzten Bild gesetzt (obwohl davor noch diverse auch größere Lücken existieren). Wahrscheinlich muss ich da noch mehr Tests machen...

Wie auch immer. Auf diesem Level ist "Sektor an Sektor" nach Löschen eines Bilds/Videos auf jeden Fall möglich (nicht dass ich IP nicht trauen würde, aber selber testen ist noch besser) - allerdings scheinbar nur mit Ausschalten der Kamera (getestet mit 2 SD-Cards und 2 Kameras). Aus der Notwendigkeit des Abschaltens würde ich nicht viel ableiten. Interessanter ist, dass sich der SD-Karten-Befund durch Löschen auf der Kamera erklären lässt und auch was der ganze Aktenbefund zur SD-Karte bzgl. der Panamaischen Ermittler bedeutet, oder zumindest wahrscheinlich erscheinen lässt (wie gestern beschrieben).


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12.03.2025 um 18:02
@Phisch

Ah, Korrektur: Ich habe jetzt eine grafische Ausgabe der Speicherkartenbelegung bei meinen Tests und erst dadurch habe ich gesehen, dass tatsächlich alle Lücken gefüllt wurden (sorry ich musste für die Tests 100x die SD-Karte auslesen und auf die textuelle Ausgabe starren und irgendwann übersieht man da einfach Dinge). Aber so sieht man das jetzt schön:

xfrt8iguw4mg Original
(Details: SD-Karte Filesystem Block/Cluster-Versuche (Beitrag von cyclic))

Das bezieht sich auf bestehende Lücken zwischen zwei existierenden Dateien. Solche Lücken kann man durch Löschen von Bildern/Videos (anderen als dem allerletzten) erzeugen, oder eben auch durch Löschen des Letzten Bilds/Videos und dann weiter fotografieren ohne die Kamera auszuschalten. Alle später gefüllten Lücken bei meinen Tests sind auf die zweite Art entstanden.

Jedenfalls ergeben sich dadurch theoretisch dann doch interessante Fragen:
  • Wurden die Lücken der gelöschten Videos gefüllt?
  • Wenn ja von welchen Bildern (grenzt den Zeitraum ein)?
  • Und kann das Forensik-Tool, das die Niederländer scheinbar verwendet haben solche Dateien trotzdem finden? Theoretisch möglich, da ja physikalisch dann immer noch die Möglichkeit besteht, dass die Dateien nicht wirklich überschrieben wurden (so jedenfalls verstehe ich das momentan). Das ist dann wieder was für @Offshore7 ;-)

Aber ob man da weiterkommt hängt davon ab, ob dazu was in den Katen steht und in welcher Genauigkeit...


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21.03.2025 um 13:37
Hier sieht man mal wie schnell man sich im Dschungel verlaufen kann und wie ewig während die Suche ist.
Es geht zwar nicht um Kris und Lisanne aber dennoch.
einer Tageswanderung in der Provinz Negros Oriental auf, doch kehrten nicht zurück. Jetzt durchsuchen Rettungskräfte das schwierige Gelände von Mt. Talinis.
Quelle: https://m.bild.de/news/ausland/wanderer-auf-philipinen-vermisst-drei-deutsche-touristen-verschollen-67dd11210413f84ad5fcca18
Sie waren am Mittwochmorgen ohne Ausrüstung für eine Übernachtung losgezogen, ihr Ziel waren die Zwillingsseen Balinsasayao und Danao.
Quelle: selber Link wie oben


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21.03.2025 um 19:18
Und sie machen immer dieselben Fehler, nicht wahr?
Sich mitten im Dschungel in einem völlig unbekanntem Gebiet trennen und auch nie etwas für eine Übernachtung oder längeres Verweilen mit nehmen.

Bekleidung für jede Witterung, essen und trinken für mehr als nur einen Tage, wird sogar Wanderern hierzulande empfohlen, weil man nie weiß, was passieren kann.


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22.03.2025 um 07:27
Zitat von _Salzbrezel_Salzbrezel schrieb:Hier sieht man mal wie schnell man sich im Dschungel verlaufen kann und wie ewig während die Suche ist.
Die Umstände für diese Gruppe waren ganz anders als für Kris und Lisanne.
In diesem Fall herrschte starker Regen und gab es wenig bis gar keine Sicht. Ihr Weg führte weder durch eine Schlucht, noch war er mit Stacheldraht umzäunt.


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22.03.2025 um 10:23
Wie kann man (bei K + L) die Lage einschätzen, angenommen den Fall sie hatten keine(!) Verletzung und sich einfach "nur" verlaufen. Wie hoch schätzt ihr die Wahrscheinlichkeit dass man sich so verfranzt (und irgendwo sozusagen "unverletzt" stirbt) dass man gar keinen Orientierungspunkt mehr wahrnimmt obwohl man sich tagelang fort bewegt, also keine menschlichen Geräusche, Motorengeräusche z B, Suchtrupps, Waldarbeiter, Wanderer, Einheimische, etc PP?


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Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

22.03.2025 um 10:31
Zitat von FL106772FL106772 schrieb:Wie kann man (bei K + L) die Lage einschätzen, angenommen den Fall sie hatten keine(!) Verletzung und sich einfach "nur" verlaufen. Wie hoch schätzt ihr die Wahrscheinlichkeit dass man sich so verfranzt (und irgendwo sozusagen "unverletzt" stirbt) dass man gar keinen Orientierungspunkt mehr wahrnimmt obwohl man sich tagelang fort bewegt, also keine menschlichen Geräusche, Motorengeräusche z B, Suchtrupps, Waldarbeiter, Wanderer, Einheimische, etc PP?
Wenn man erstmal richtig vom Haupt weg weg ist gut möglich aber so wie ich den Trail bei gutem Wetter wahrgenommen habe ist die Wahrscheinlichkeit überhaupt in die Situation zu kommen wenn man vorsichtig ist doch sehr gering.
Wenn du natürlich auf diese kleinen Trampelpfade abbiegst und nochmal abbiegst kann es schnell schwierig werden.
Aber so wie ich die beiden einschätze glaube ich nicht, dass sie sich einfach verirrt haben. Möglich natürlich trotzdem.


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22.03.2025 um 16:56
Es passiert leider sehr häufig, dass Menschen die Gefahren des Wanderns in den Tropen unterschätzen. Habe in solch einem tropischen Land Familie und weiß daher, es werden regelmäßig Wanderer gesucht und wieder aufgegabelt. Selbst die Menge an Wasser, die man mitbringen sollte, wird unterschätzt. Es sind halt auch wirklich große Mengen, die man mitbringen sollte, wenn man nicht sicher irgendwo sein Wasser auffüllen kann. Kleinere verzweigte, selbst befestigte Wege, können schon für Verwirrung sorgen wenn man den zigsten gleich aussehenden kleinen Weg sieht. Wegen Bächen, mini Wasserfällen und dem Wasserdampf kann es schnell rutschig werden, sodass man schnell ausrutscht bei der ohnehin schon hohen Luftfeuchtigkeit. Regen tut sein Übliches. Ich persönlich habe riesigen Respekt vor Dschungel-Wanderungen und mache das nicht ohne Guide.


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22.03.2025 um 21:41
Zitat von FL106772FL106772 schrieb:Wie kann man (bei K + L) die Lage einschätzen, angenommen den Fall sie hatten keine(!) Verletzung und sich einfach "nur" verlaufen. Wie hoch schätzt ihr die Wahrscheinlichkeit dass man sich so verfranzt (und irgendwo sozusagen "unverletzt" stirbt) dass man gar keinen Orientierungspunkt mehr wahrnimmt obwohl man sich tagelang fort bewegt, also keine menschlichen Geräusche, Motorengeräusche z B, Suchtrupps, Waldarbeiter, Wanderer, Einheimische, etc PP?
Für mich etwa bei 0,1%, weil der Rückweg mE deutlicher klarer ist, als Seiten- oder Abwärtsswege.

Bei 40% sehe ich dagegen so ein Szenario:

Lisanne rutsch an Q1 aus. Verletzung schlimm genug, nicht mehr 200 Höhenmeter bergauf zu gehen. Aber bergab ginge vllt. in Etappen. Alternative: Man trennt sich, eine läuft zurück, um Hilfe zu holen. Womöglich wollten beide aber nicht alleine im Dschungel sein oder man wollte keine Riesen-Rettungsaktion aufgrund eigener "Blödheit" und Übermut am Mirador weiterzugehen auslösen.

Man erreicht schnell die Paddocks und beschließt, auf keinen Fall mehr in den dichten Dschunegl bzw. Wald zu gehen. Also durchquert man die Paddocks in östlicher Richtung, vllt. findet sich am Ende ein Weg zum weiteren Abstieg. Ist aber nicht so. Man übernachtet an Tag 1 am östlichen Ende der Paddocks.

An Tag 2 steigt man bis zum Culebra ab, irgendwie. Das war es dann, keine Zivilisation in Sicht. Idee: Man folgt ab Tag 3 dem Fluss. Aber nicht durch den Fluss, sondern einem Pfad lang. Zwischen Cablebridge 1 und 2 begibt man sich immer wieder mal an die 10-20 Meter Steilhänge, um den Verlauf des Flusses im Auge zu behalten. Dabei stürzen beide ab, weil Lisanne eh die ganze Zeit schon von Kris gestützt werden musste.

Ende der Reise am 3. April, an der NL zwischen CB 1 und CB 2. Notrufe gingen die ganze Zeit nicht durch, auch nicht an höheren Punkten. Nun war man am tiefsten Punkt angelangt, quasi im Fluss. Fortbewegung unmöglich. Idee: Man nimmt die SD-Ersatzkarte und nimmt ein Hilfe-Video auf, was man in einer Wasserflasche flussabwärts schickt. Das wird #509, alternativ drückt Lisanne beim Sturz an Q1 halt mit dem Daumen den Video-Button. :-)

Zuvor sucht man den Miriam Kontakt und ritzt die Nummer auf Papier oder einem Stück Stoff ein, das auch in der Rettungsflasche landet, die aber nie gefunden wird. Außerdem bastelt man analoge Signale und am 8. April versucht man Flugzeuge oder Geräusche anzublitzen. Am 10. April ist Lisanne geschockt, Kris hat völlig unerwartet die Nacht nicht geschafft.

Lisanne probiert es ein letztes Mal mit ihrem Samsung, aber Akku leer. Das iPhone geht nicht an, wohl auch Akku leer, obwohl das eigentlich nicht sein kann. Daher am 11. April noch mal das iPhone probiert. Nun geht es an. Das Display ist nicht defekt, aber die Hintergrundbeleuchtung geht nicht, weil die Ansteuerung spinnt.

Lisanne kennt den Entsperr-Code nicht, weil Kris überraschend die vorletzte Nacht nicht schaffte. Sie swiped trotzdem mal nach rechts zum Eingabefeld des Entsperr-Codes, übersieht aber den kleinen Link zum Notruf, weil unbeleuchtet. Sie lässt das iPhone dennoch mal ne Stunde an, vllt. wird es wie auch immer geortet. Dann schaltet sie es wieder aus, um sich den letzten Versuch, den letzten Akku aufzusparen. Zum Glück ist der Ausschalt-Button 20 mal so groß, wie der Notruf-Button.

Rest bekannt ..


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