Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

Nebelzauberer schrieb:Gegen ein Verbrechen mit längerfristigem Festhalten spricht übrigens aus meiner Sicht auch, dass es sich - sofern ein Verbrechen vorliegt - am ehesten um eine spontane Tat handeln müsste. Gelegenheit macht insofern Diebe. Allerdings sind dazu bei 2 Frauen mehr als nur ein Täter nötig und die Frage ist dann, wie diese wissen konnten, dass genau an diesem Tag 2 junge Europäerinnen den Weg entlang kommen würden, wo doch sonst keiner wusste, welchen Weg die beiden genau genommen haben.

Darüber habe ich auch schon nachgedacht und ehrlich gesagt F. z.B. ist ja nun weder ein Riese, noch Bodybilder.. Damit hätten zwei sportliche junge Frauen wohl fertig werden sollen. :brille:

Aber mir ist in den Videos immer wieder aufgefallen, wie selbstverständlich dort Macheten sind. Das scheint dort so eine Art Grundausstattung zu sein. Und macht ja auch Sinn. Damit kann man zwei Mädchen u.U. schon in Schach halten?

Letztendlich haben mindestens der Taxifahrer und dessen letzter Gast gewusst, dass die Mädchen sich auf den Weg begeben haben. Sie könnten davon anderen erzählt haben. Und wenn die beiden wirklich bei F. waren, dürfte auch er von dem Plan gewusst haben. Auch er kann sein Wissen weitergetragen haben.

@all

Mir ist gerade aufgefallen, dass es eigentlich einen Hinweis gibt, dass die beiden schon vor der Nacht am 08. auf dem Felsen gelandet sein müssen. Die roten Tüten, sofern sie nicht als Zivilisationsmüll dort selbst gelandet, sondern von den Mädchen dort aufgehängt wurden - sowas würde man nicht nachts machen, wenn man gerade verunglückt ist. Die roten Tüten sprechen dafür, dass die beiden sich schon vorher dort aufhielten. Damit ist meine nächtliche Flucht- und Unfallversion zumindest für diese Nacht hinfällig. Gut, sie können auch tagsüber geflohen und verunglückt sein. Dann aber passt es nicht mehr, dass sie nachts Fotos machten, um sich zu orientieren.

Ergo bleibt für mich jetzt, dass die Fotos gemacht wurden, um mit den Blitzen auf sich aufmerksam zu machen. Sollte Sinaproc wirklich so nah dran gewesen sein? Aber dann könnte man doch an der Stelle, wo Sinaproc campiert hat, nach dem gespaltenen Felsen suchen. Das kann ja dann nicht mehr weit weg gewesen sein.

geht man von der Möglichkeit aus, dass die beiden geschwächt und/oder verletzt an einem Punkt verharren mussten und auch nicht in der Lage waren, aufzustehen oder zu gehen, wäre es doch durchaus möglich, dass das Blitzlicht verwendet wurde, um ein sich rumschleichendes Tier zu verschrecken, oder nicht?

Kam da vor ein paar Seiten schon mal drauf, weil wir bei einer Nachtwanderung in Schweden aus Versehen einen Elch mit Blitzlicht fotografiert haben und der panikartig davonrannte (sorry Elch ^^)

Wie auch immer es gewesen sein mag, ich finde es nach wie vor mysteriös, dass sie in den Tagen
zwischen dem 1. und 8/11. und auch danach, wenn das der Todeszeitpunkt war, nicht gefunden wurden.
Es musste doch den Suchenden klar gewesen sein, dass sie sich in der Nähe einen Flusslaufes aufhalten müssen.
Natürlich war anfangs nicht klar wo sie überhaupt lang gingen, aber mir erschliesst es sich trotzdem nicht warum
man nicht nach und nach alle Bachläufe abgelaufen ist, bzw. warum man sie nicht finden konnte.
So riesig war das Gebiet nun auch nicht. Aber auch das hatten wir alles schon...

@bikini-apoll

bikini-apoll schrieb:@Mr.ise
Ich konnte der Bedienungsanleitung nicht entnehmen, ob die Kamera überhaupt ein AF-Suchlicht hat.

gemäß der ersten Seiten der Anleitung hat sie eines, das ist fakt.
Ich hatte schonmal spekuliert daß damit geleuchtet werden sollte und die Fotos evtl. nur ein Versehen waren. Denn ein AF licht kann man wunderbar als Taschenlampe benutzen ohne das Handy zu bemühen, es blendet auch nicht wie ein Blitz den Benutzer selbst.


@AveMaria

AveMaria schrieb:weder ein Riese, noch Bodybilder..

Die Menschen dort sollte man nicht unterschätzen was sie leisten, klein und gemein ;)

Ich bin wesentlich größer als die aber würde mir nicht die geringste chance ausmahlen.. könnte höchstens noch mit schmutzigen Tricks und ehrlosigkeit ein paar sekunden rausschinden ;) Man ist durch die heutige glitzibunti Welt der irrigen Annahme Kraft würde man an den Konturen sehen. Die benutzen ihre Muskeln täglich und ausgiebig.

Sie sind ja in der Spanisch schule informiert worden über Angebote von guides (DB Artikel "last one...") und da ich vermute die Guides müssen ablöhnen dort waren die ebenfalls informiert über die Angebote, eine Neugier bzgl. Freizeitplänen seitens der Veranstalter/Animateure/Hotels ist nicht immer persöhnlicher Natur ;)
Also halte ich es für unwahrscheinlich daß sie irgendeinen Guide gebucht haben von dem IL nichts wusste, sie waren also meiner MEinung nach wie die Fotos zeigen wahrscheinlich alleine aufgebrochen.


@Nebelzauberer
ja, das hatte glaub ich inci2 schonmal gebracht, hier sieht man noch viele "wilde"
http://roadsandkingdoms.com/2015/the-madonna-of-the-ngabe/
welcher von denen kennt wohl kein Handy ;)
http://i0.wp.com/roadsandkingdoms.com/uploads/2015/09/Ngabe-9781.jpg?w=2048&zoom=2&quality=75&strip=all

d.fense schrieb:Also halte ich es für unwahrscheinlich daß sie irgendeinen Guide gebucht haben von dem IL nichts wusste, sie waren also meiner MEinung nach wie die Fotos zeigen wahrscheinlich alleine aufgebrochen.

Wenn ein Guide dabei gewesen wäre, dann hätten sie ihn sicher oft gebeten, sie beide mal zusammen zu fotografieren. Und wahrscheinlich hätte es auch Fotos von dem Guide gegeben.
Und wenn irgendjemand direkt für Ihren Tod verantwortlich wäre, dann erscheint es mir unvorstellbar, dass er nicht die Handys und Kamera entsorgt hätte.

@Gurnemanz

wenn es den täter gibt,dann kann er die Handys & die Kamera zum täuschen nutzen.(bilderzeitstempel ändern,Fotos

somit nützen ihm die dinge dort im Rucksack mehr - zumal er so auch der Gefahr einer handyortung entgeht.....

@fauchi
Das halte ich für sehr spekulativ und unwahrscheinlich, weil man weiss, dass auch solche Manipulationen hinterher erkannt werden können. Verschwinden lassen ist doch viel einfacher.

@fauchi

fauchi schrieb:(bilderzeitstempel ändern,Fotos
somit nützen ihm die dinge dort im Rucksack mehr - zumal er so auch der Gefahr einer handyortung entgeht

Deine Ausführungen ist schwer zu folgen. Es wäre gut wenn du dazu mehr Erklärungen gibts, dann weiss man auch besser was du damit sagen willst.

@Gurnemanz

Gurnemanz schrieb:Das halte ich für sehr spekulativ und unwahrscheinlich, weil man weiss, dass auch solche Manipulationen hinterher erkannt werden können. Verschwinden lassen ist doch viel einfacher.

Da gebe ich dir völlig recht. Noch absurder und umständlicher zu denken geht nicht. Einfach weg das Zeug, der Urwald überwuchert das schneller als gedacht. Wo nichts ist, kann auch kein Verbrechen nachgewiesen werden.

Ich habe jetzt noch mal alles durchgelesen- offensichtlich wurde mehr als intensiv nach den beiden gesucht. Daher ist es wirklich mehr als eigenartig, dass die beiden nicht gefunden werden konnten. Irgendwie drängt sich ja fast der Verdacht auf, dass sie zuerst gar nicht gefunden werden wollten. Weil sie z.B. Angst vor jemanden hatten. Ich denke dabei vor allem an die Übungsteilnehmer von Sinaproc. Ich weiß zwar nicht in welcher Form diese Übung abgelaufen ist, aber es könnte ja sein, dass sie sich erstmal zu Tode erschreckt haben, als da plötzlich Menschen aufgetaucht sind, die vielleicht noch in Uniform waren und dunkelhäutig. Ich bin einmal in Österreich in den Donauauen in eine unangekündigte Bundesheer-Übung geraten und werde das nie vergessen, wie mich das erschreckt hat! D.h. die Mädels haben sich vielleicht in der ersten Zeit absichtlich versteckt und sind dann in immer größere Schwierigkeiten geraten.
Es ist jedenfalls irgendwie nicht ganz nachvollziehbar, dass man in so einem doch relativ überschaubaren Gebiet nicht gefunden wird, wenn so viele Menschen das Gebiet immer wieder abgekämmt haben.

@d.fense

Aber sag mir doch mal, wozu die ein Handy haben sollten, wenn es in ihrem Gebiet eh keinen Empfang gibt. Man schafft sich doch ein Handy an, um es zu nutzen. Dass sie Handys und Kamera kennen, steht für mich außer Frage. Die werden regelmäßig nach Bouquete und in andere Ortschaften kommen und haben sicher auch anderweitig Kontakte zu Touristen z.B. auf dem Trail. Da beobachten sie sicher genug. Aber dass sie Handys und Kamera benutzen, kann ich mir eher nicht vorstellen in einem Gebiet ohne Empfang. Bin mir nichtmal sicher, ob die z.B.in Alto Romero über Strom verfügen? Das wäre ja die Mindestvoraussetzung.

Die Ngobe Frau soll mit dem Rucksack mehrere Stunden in die Stadt gelaufen sein. Das hätte sie doch nicht gemacht, wenn sie den Fund mittels Handy hätte bekannt geben können.

@lisabetta

lisabetta schrieb:Ich denke dabei vor allem an die Übungsteilnehmer von Sinaproc. Ich weiß zwar nicht in welcher Form diese Übung abgelaufen ist,

Da stehe ich gerade auf dem Schlauch, verstehe nicht was du meinst und uns damit sagen willst? Wo hast du was wegen einer Übung gelesen?

lisabetta schrieb:Weil sie z.B. Angst vor jemanden hatten. Ich denke dabei vor allem an die Übungsteilnehmer von Sinaproc. Ich weiß zwar nicht in welcher Form diese Übung abgelaufen ist, aber es könnte ja sein, dass sie sich erstmal zu Tode erschreckt haben, als da plötzlich Menschen aufgetaucht sind, die vielleicht noch in Uniform waren und dunkelhäutig. Ich bin einmal in Österreich in den Donauauen in eine unangekündigte Bundesheer-Übung geraten und werde das nie vergessen, wie mich das erschreckt hat! D.h. die Mädels haben sich vielleicht in der ersten Zeit absichtlich versteckt und sind dann in immer größere Schwierigkeiten geraten.

Sie waren in einer Extremsituation, kämpften ums überleben. Glaubst Du wirklich, daß sich so jemand vor Menschen versteckt, wenn er endlich gefunden wird ?

@AveMaria

AveMaria schrieb:Aber sag mir doch mal, wozu die ein Handy haben sollten, wenn es in ihrem Gebiet eh keinen Empfang gibt. Man schafft sich doch ein Handy an, um es zu nutzen.

Ja, z.B. um sobald man in Bocas ist oder auf dem Mirador zu telefonieren, texten, surfen,...
sonst fotografieren, filmen,...
Keine Ahnung was alles, das mußt Du die Leute dort fragen. Es ist auch ei Unterschied zwischen "wissen was ein Handy ist und was es macht" und "ne Steckdose im Haus haben".
Es ging nicht darum daß jeder eines hat, sondern daß die nicht wie Affen vor einer Box sitzen wenn sie ein Handy sehen.

Hast du die links mal genau angesehen?
ich sehe da Plastikbrillen, shorts, Hemden, kleinkram, Handys, Radio, ...
Der Ortsrepräsentant wird vom Präsidenten auf seinem Handy angerufen (in Bocas nahe staudamm).
Die Masse versammelt sich, mindestens einer filmt mit einem weißen Telefon.
Auf den Tischen liegen Handys.

@AveMaria

AveMaria schrieb:Die Ngobe Frau soll mit dem Rucksack mehrere Stunden in die Stadt gelaufen sein. Das hätte sie doch nicht gemacht, wenn sie den Fund mittels Handy hätte bekannt geben können.

Selbst wenn sie den Fund per Handy gemeldet hätte, ist der Rucksack schneller in Boquete, wenn sie selbst dahin läuft. Jemand aus Boquete hätte erst ins Dorf gemusst und den Weg wieder zurück.

Es gibt mittlerweile in Brasilien im tiefsten Amazonas indigene Stämme die Strom mit Generatoren produzieren und damit Computer mit Internetanbindung via Satellit betreiben... Diese Stämme leben schon lange nicht mehr hinter dem Mond.

d.fense schrieb:Es ging nicht darum daß jeder eines hat, sondern daß die nicht wie Affen vor einer Box sitzen wenn sie ein Handy sehen.

Darum geht es mir auch nicht. Ich meine nur, dass jemand, der nicht so alltäglich wie wir ein Handy nutzt oder nutzen kann, und sich zudem in einer Gegend befindet, in der es keinen Empfang gibt, dem Vorhandensein eines Handys nicht viel Beachtung schenken dürfte. Zumal dann nicht, wenn er ein ganz anderes Ziel verfolgt.

der_ungläubige schrieb:Es gibt mittlerweile in Brasilien im tiefsten Amazonas indigene Stämme die Strom mit Generatoren produzieren und damit Computer mit Internetanbindung via Satellit betreiben... Diese Stämme leben schon lange nicht mehr hinter dem Mond.

Das nun wiederum kann ich mir gut vorstellen. Zu meiner Zeit in Brasilien hatten wir auch einen Generator bei der Familie bei der ich wohnte. Er reichte für einen Abend Licht im ganzen Haus und ich glaube auch noch für den Herd, aber da bin ich mir nicht mehr ganz sicher. Am Amazonas standen damals schon Hotels mit Stromversorgung. Das wird sicherlich ausgebaut worden sein.

@d.fense
@AveMaria
Es gibt durchaus Orte mit Empfang - allerdings nur wenige. Eigentlich sollte das schon seit Jahren im Rahmen eines Projekts zur sozialen Teilhabe ausgebaut sein, geht aber nur äußerst schleppend voran.
Es ging ja im Wesenlichen darum, dass hier einige User unterstellten, etwaige Entführer hätten ihnen die Smartphones gelassen, weil sie deren Funktionen gar nicht kannten. Dass sie dann aber ihre Spuren so gekonnt verwischen, falsche Fährten legen und moderne polizeiliche Ermittlungsarbeit (DNA) kannten, leuchtet mir nicht ein.
Im Übrigen ist alleine das IPhone doppelt so viel wert wie das Jahreseinkommen eines durchschnittlichen Ngobe. Insofern wären, selbst wenn es ein Verbrechen aus sexuellen Motiven gewesen wäre, Smartphones, Kamera und das Geld im Rucksack ein recht ordentlicher "Beifang".

@fauchi

Verrätst Du uns noch netterweise, was "UT" ist?

Beitrag von inci2 (Seite 489)

Theoretischer Ablauf eines Verbrechen:

Handys und Kamera so manipulieren, dass sie im Nachhinein keine Beweisfotos, Nachrichten oder Hinweise auf Täter enthalten.
Material sichten, Fotos auswählen ohne Spuren zu hinterlassen, löschen, Zeiten verändern damit die Abfolge wieder stimmt.
Handys aufladen, Pin eingeben, sich vorher mit der Funktion vertraut machen, unerlässlich wenn man im Handy gespeicherte Daten manipulieren will. Die Pin der beiden Handys vorher unter Androhung erpressen und notieren.

Alles, ohne Spuren zu hinterlassen zurück in den Rucksack, diesen so präparieren, dass es wirkt als ob er tagelang im Wasser lag und so platzieren, dass er gefunden wird. Aber nicht mit der nächsten Flut verschwindet. Sonst wäre ja alles umsonst gewesen.

In der Zwischenzeit müssen die Leichen noch zwischengelagert und ihre Knochen gebleicht werden. Geht mit links, zwischen den aufwendigen Fotofälschungen und Suchaktionen, an welchen man sich tagsüber beteiligt um über jeden Verdacht erhaben zu sein.

Dann immer wieder ein paar Überreste am Fluss so platzieren, dass sie gefunden werden, b.z.w. vom Täter selber bei einer Suchaktion. Und zwar ohne beobachtet zu werden..

Bei der Suche die anderen geschickt lenken, damit die Gebeine vermeintlich zufällig gefunden werden. Würde auffallen, wenn sie ständig zu einem angestrebten Ziel gelotst würden, also ist Psychologie gefragt.

Ach ja, die Jeans wird auch noch drapiert, zusammen gefaltet und zugezippt, warum auch immer, in der Nähe eines Reisfeldes.

Dann noch Tatort reinigen, Spuren beseitigen, weil das zerlegen von zwei Leichen dürfte sehr viel Spuren hinterlassen haben und es muss ja nach einem Unfall aussehen. Aber auch das, dürfte kein Problem darstellen.

Eine wirklich perfekte, hochkomplizierte " Mordsarbeit ". Sorry, für den etwas geschmacklosen Ausdruck.

Die Wetterbedingungen, lassen wir mal großzügig außen vor.




Also ich persönlich ( auch wenn ich mir das nicht wirklich vorstellen möchte ) hätte irgendwo in diesem Riesengebiet ein noch stilleres Plätzchen gesucht, in aller Ruhe ein sehr tiefes Loch gegraben, alles rein, mit großen Steinen beschwert, Erde drauf, Laub und was sonst noch am Boden liegt drüber damit es nicht sofort auffällt für den sehr unwahrscheinlichen Fall das jemand ausgerechnet an diese Stelle kommt. Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?

@nodoc

Nicht zu vergessen, sich nachts in den Regenwald zu begeben und haufenweise Fotos zu schießen. Vorher aber noch Fähnchen mit Kaugummipapier basteln und Spiegel/Toilettenpapier anordnen.