Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

emz schrieb:Und daran müssen sich niedriger zu bewertende Straftaten nach unten hin anpassen.

So ist es wohl. Und ändert nix an meiner persönlichen Meinung dazu.

hANSaLBERS schrieb:So ist es wohl. Und ändert nix an meiner persönlichen Meinung dazu.

Würdest du es denn wirklich für richtig erachten, dass ein Mörder genau so lange in Deutschland einsitzt, wie jemand, der sich Kinderpronographie angesehen hat?

emz schrieb:Würdest du es denn wirklich für richtig erachten, dass ein Mörder genau so lange in Deutschland einsitzt, wie jemand, der sich Kinderpronographie angesehen hat?

Wo hab ich das denn geschrieben?
Zwischen "lebenslang" für einen Mörder oder "maximal 5 Jahre, aber wahrscheinlich Bewährung", wie Andy Sipowitz
als Anwalt die Situation in Deutschland bewertete gibt es ja wohl noch eine etwas größere Spanne an
Strafmaß, die man ausnutzen könnte.

Aber unabhängig, davon finde ich Kinderpornografie mit das perverseste was ich mir vorstellen kann. Und da sind nach meiner
persönlichen Meinung nach die Konsumenten sehr wohl härtestmöglich zu bestrafen. Die Macher dieses Drecks natürlich sowieso.

Das ist, wie schon erwähnt, meine Sicht der Dinge. Das magst Du natürlich anders sehen. Kein Problem.

hANSaLBERS schrieb:Und da sind nach meinerpersönlichen Meinung nach die Konsumenten sehr wohl härtestmöglich zu bestrafen. Die Macher dieses Drecks natürlich sowieso.

Und da stehen wir gleich vor einem Problem.

Was ist härtestmöglich?

Sollen nach Deiner Ansicht die Macher nur genauso bestraft werden wie die Konsumenten?

Aus dem oben verlinkten Artikel geht schon hervor, dass die Konsumenten wohl sehr schnell auch hier in D hohe Strafen erhalten und dafür die Macher nicht viel mehr, das wird dort schon kritisiert. Das solltest Du dem von @Rick_Blaine verlinkten Artikel eigentlich entnommen haben.

Dass bei leichteren Vergehen man mit einer Bewährungsstrafe davon kommt, sehe ich persönlich als vernünftig an (Im vorliegenden Fall scheint es sich um einen solchen NICHT zu handeln). Das erhöht den Druck sich psychologisch helfen zu lassen, denn bei einem Rückfall in der Bewährungszeit muss er dann in den Bau und wird noch zusätzlich etwas aufgebrummt bekommen.

Hier in Deutschland geht es zum Teil darum, welcher Tat der Mensch schuldig ist. Man versucht zusätzlich auch denjenigen - bei weniger schwerwiegenden Fällen - auf den richtigen Pfad zurück zu bringen. Man weiß, dass Gefängnisstrafe eher kontraproduktiv ist, da derjenige dann später selten wieder Fuß fassen kann, weitere Straftaten sind da öfter fast schon vorprogrammiert. Daher wird dann bei leichteren Fällen die Sache auf Bewährung ausgesetzt.

aero schrieb:Aber anstatt die situation zu nutzen und erste therapeutische ansätze zu machen die bei ihm mit dieser art von "trieb" dringend erforderlich sind, bzw. auch einsehen in bezug auf die mißbrauchsopfer zu zeigen und nicht nur weil dies eine auflage des FBI ist, ist er nur darauf so schnell wie möglich herauszukommen.

Hat er denn in der Untersuchungshaft die Möglichkeit, eine Therapie zu beginnen?
Meines Erachtens gäbe es das nichtmal in Deutschland. Und ob während der Haftstrafe Angebote dazu existieren, ist vermutlich eher Glückssache. Etwas anderes ist, wenn jemand in die Forensik kommt, oder unter Auflagen freigelassen wird.

Ich habe mal mitgelesen und finde es spannend, wie die Lagen so in den USA sind, speziell auch mit den Gefängnissen und deren Klassifikation.
Habe häufig Dokumentationen geguckt, aber selbst da werden solche Sachen nicht erklärt.

Was den Fall selber betrifft, kann ich nur sagen, dass es immer wieder unglaublich ist.
Bisher hatte ich gedacht, es geht um den Besitz und die Verbreitung von Pornografie, dass jetzt noch was dazu kam, ist schon echt arg. 

Die Sache mit den Strafen ist doch natürlich die, dass jeder, egal, was er tut, irgendwo in seiner Natur gehandelt hat. Daher sieht er es selber nicht als falsch, aber die Gesellschaft schon. Auch wenn die Leute das wissen. Wenn man dann erwischt wird und von der Gesellschaft angeklagt wird, dann ist es normal, auf niedrige Strafen hinzuarbeiten und es zu probieren.

Natürlich muss man es als Außenstehender nicht verstehen oder gar nachvollziehen können, aber ich denke, man kann sich auch mal den Schneid herausholen, mal sachlich zu bleiben.
Wenn ich in solchen Threads die Wünsche der User lese, dann frage ich mich, was das mit dem Thema zu tun hat.
Und frage mich, ob sie nicht mal ne Minute drüber nachgedacht haben.
Solche Fälle sind nicht schön, das ist klar.
Aber das sagt auch keiner.

Ich bin auch kein Fan davon, was Rouven so gemacht hat und was er vorhatte, aber ich verstehe das Rechtssystem und dass jeder Mensch seine Rechte hat. Was auch gut so ist.


Las Vegas.
Als Magier in solch einer bunten Welt zu arbeiten ist doch schier klasse. Frage mich, wie man das so aufs Spiel setzen kann. Ja, ich weiß, meine eben angesprochene innere Natur eines Menschen.
Dennoch - nicht gerade die beste Entscheidung.
Dass manche ihr Glück einfach so wegwerfen...
Sein Weg begann in Deutschland und führte nach Vegas und letztendlich dann in den Knast.
Nicht gerade die beste Reihenfolge...

Bin mal gespannt, wie der Prozess laufen wird.
Bin gespannt, wie die Strafe ausfällt und bin gespannt, ob er da bleibt, wo er ist, oder ob er wieder verlegt wird.

sunshinelight schrieb:Was den Fall selber betrifft, kann ich nur sagen, dass es immer wieder unglaublich ist.
Bisher hatte ich gedacht, es geht um den Besitz und die Verbreitung von Pornografie, dass jetzt noch was dazu kam, ist schon echt arg. 

Die Sache mit den Strafen ist doch natürlich die, dass jeder, egal, was er tut, irgendwo in seiner Natur gehandelt hat. Daher sieht er es selber nicht als falsch, aber die Gesellschaft schon. Auch wenn die Leute das wissen. Wenn man dann erwischt wird und von der Gesellschaft angeklagt wird, dann ist es normal, auf niedrige Strafen hinzuarbeiten und es zu probieren.

So, er hat in seiner Natur gehandelt. Ich glaube es ja nicht.
Ich bin sowieso im Gegensatz zu vielen der Meinung, das Pädophilie keine " innere Natursache" ist.
Auch wenn die Wissenschaft etwas anderes sagt.


Hier geht es um Kinder und natürlich wusste er was er da tut, dass er kranken Mist betreibt.

Grundsätzlich wäre es angebracht, für den Bereich Kindsmissbrauch in allen Facetten eine eigene Gesetzgebung zu schaffen.
Dazu gehört auch das familiäre Tatumfeld.

Auf jeden Fall härtere Strafen, engmaschiges Therapieangebot (was voraussetzt, dass der Täter mit macht).

Allein der Begriff Kinderpornografie dürfte es gar nicht geben.

Bluelle schrieb:Ich bin sowieso im Gegensatz zu vielen der Meinung, das Pädophilie keine " innere Natursache" ist.
Auch wenn die Wissenschaft etwas anderes sagt.

Damit ist doch alles gesagt.

Was die Höhe der Strafen in den verschiedenen Ländern angeht, ist das eine endlose Diskussion. Was eher auffällt ist, dass es in Deutschland eine Diskrepanz gibt zwischen dem, was Politiker vorschlagen und umsetzen (relativ niedrige Strafen) und dem, was die Bevölkerung in der Regel erwartet (weitaus höhere Strafen). Das führt dann oft zu Frust und zu Vorwürfen gegenüber der "Kuscheljustiz" usw.

In den USA ist der Trend eher umgekehrt: hier sind viele Politiker fleissig und versuchen den Wunsch der Bevölkerung nach harten Strafen noch zu überbieten, im Sinne von "ich bin der härteste Kämpfer gegen den Verbrechenssumpf." Heraus kommen dann oft absurd hohe Strafen, die am Ende die Finanzpolitiker vor das Problem stellen, dass immer mehr Gefängnisse gebaut werden müssen.

Beides ist sicherlich nicht ideal, aber es ist natürlich schwierig, zu bestimmen, was eine "gerechte" Strafe ist.

Im Zusammenhang mit Kinderpornographie ist auffallend, dass es ein Massendelikt ist. Und das sollte zu denken geben. Sobald sich ein Täter halbwegs sicher fühlt, dass er im Netz unentdeckt bleibt, wird gewaltig konsumiert. Rouven hat zugegeben mehr als 9000 (!) brutale Kinderpornos besessen zu haben, nahezu alle mit über 5 Minuten Spieldauer. Das sind 750 Stunden Videos, also ein ganzer Monat, wenn man rund um die Uhr 24/7 Videos anschauen würde.

Er mag ein schwuler Magier sein, aber das Phänomen Kinderpornographie ist eines, das vor keiner Gesellschaftsschicht, keiner Bildungsschicht usw. Halt macht: jedes Jahr werden Ärzte, Juristen, Polizisten, Lehrer, Pfarrer, Professoren, Künstler, Fabrikarbeiter, Unternehmer, Erzieher, Strassenbahnfahrer, Bauarbeiter, Soldaten, Krankenpfleger usw usw erwischt. Konsumenten gibt es auf allen Kontinenten, in allen Ländern, usw.

Es ist so weit verbreitet, dass man m.E. auch nicht von einer "Krankheit" reden kann, die man wegtherapieren kann. Das wäre dann ja schon eine Epidemie.

Interessant ist, dass man in anderen Fällen, wo eine Straftat so eine Massenerscheinung ist, irgendwann in der Regel kapituliert und die Strafverfolgung abschafft: z.B. bei Ladendiebstahl, Schwarzfahren, aber auch vor allem Marihuana- und anderem Drogenmissbrauch immer wieder diskutiert und auch oft schon praktiziert. Im Bereich Kinderporno dagegen wird auf immer härtere Strafen gesetzt: im sogenannten "Drogenkrieg" hat das nicht funktioniert.

Gleichzeitig wird auf immer ausuferndere Überwachung gesetzt: mit immer neuerer Technik soll der Strafverfolgung geholfen werden, in den USA werden die Internetanbieter immer mehr daran beteiligt, ihre Kunden zu überwachen und zu melden, wenn diese irgendwelche verdächtigen Fotos oder Filme anschauen oder herunterladen. Was in anderen Zusammenhängen einen Riesenaufschrei verursachen würde, von wegen Privatsphäre usw., gilt im Kampf gegen Kinderpornos als akzeptabel und sogar wünschenswert.

Das macht das Thema zu einem interessanten aber bisher ungelösten Problem. Rouven ist da nur eine tragische Figur in einem grossen Zusammenhang.

Wie gesagt, ich stelle das nur fest. Ich habe auch keine Ahnung, wie man das Problem besser beherrschen könnte. Ich weiss auch nicht, ob nun 20 Jahre Haft besser oder schlechter sind als 5 Jahre. Ich habe nur die Befürchtung, dass es den KP Markt nicht im geringsten beeindruckt oder auch nur interessiert, was mit Rouven passiert.

Rick_Blaine schrieb:Das führt dann oft zu Frust und zu Vorwürfen gegenüber der "Kuscheljustiz" usw.

Aber nur weil sie nicht wissen, was 5 Jahre bedeuten.
Das ist keine Zeit, die flugs mal vergeht, nehmen aber viele an.

Rick_Blaine schrieb:Beides ist sicherlich nicht ideal, aber es ist natürlich schwierig, zu bestimmen, was eine "gerechte" Strafe ist.

Das ist richtig. Außer, man wird selbst bestraft.^^
Ich finde, das sollte auch weiterhin Aufgabe des Staates sein, die Maße zu bestimmen, denn das Volk verliert da schnell die Relation aus den Augen und mehr gefühlte Gerechtigkeit kommt zum Vorschein als irgendwelche tatsächlichen.

Rick_Blaine schrieb:Wie gesagt, ich stelle das nur fest. Ich habe auch keine Ahnung, wie man das Problem besser beherrschen könnte. Ich weiss auch nicht, ob nun 20 Jahre Haft besser oder schlechter sind als 5 Jahre. Ich habe nur die Befürchtung, dass es den KP Markt nicht im geringsten beeindruckt oder auch nur interessiert, was mit Rouven passiert.

Ich auch nicht. Ich will mich auch nicht in dieses Gewässer werfen. Hier in Deutschland finde ich es jedenfalls gut. Eine Strafe sollte ja auch mal enden. Das macht eine Strafe ja auch nun mal aus.
Was heißt KP?

Rick_Blaine schrieb: Sobald sich ein Täter halbwegs sicher fühlt, dass er im Netz unentdeckt bleibt, wird gewaltig konsumiert. Rouven hat zugegeben mehr als 9000 (!) brutale Kinderpornos besessen zu haben, nahezu alle mit über 5 Minuten Spieldauer. Das sind 750 Stunden Videos, also ein ganzer Monat, wenn man rund um die Uhr 24/7 Videos anschauen würde.

Ich glaube zwischen dem Besitz und dem wirklichen "konsumieren" besteht schon ein Unterschied, was auch schon aus der von Dir aufgeführten Zeit hervorgeht, die man zum "konsumieren" benötigen würde. Ich glaube kaum, dass Rouven die alle angesehen hat, ich nehme an, dass es nur ein Bruchteil war.

Mich erinnert das an meine Zeit, wo bei mir der illegale Tausch von Programmen zur Tagesordnung gehörte (schon Jahrzehnte her). Da hat man ebenfalls massenhaft Programme besitzt und weitergegeben, wirklich genutzt hat man davon nur einen sehr kleinen Anteil. Bei mir steckte da jedenfalls der Sammeltrieb dahinter, einfach auf die vielen Floppys zu schauen und die Möglichkeit die Programme, die darauf waren, nutzen zu können, reichte da zur Befriedigung schon aus.

Wenn es schon über die Gesetzgebung nichts bringt, wie Du @andy sagst (Drogen z.b) dann sollte man das Internet
anders aufziehen.
Allein 9000 !! Allein von ihm - wahrscheinlich geht das dann in die Milliarden, da wo es geboten wird.

Alles einstampfen, andere Netzwerksysteme, wie auch immer- kenne mich in dieser Art der Materie nicht gut aus, denke
aber das das möglich wäre.
Der High-Tech ist soweit fortgeschritten, dass es sicher IT Experten gibt, die das entwickeln könnten.
Leider verdienen die Suchmaschinen, das wäre für diese wahrscheinlich ein Einschnitt.
Und nicht nur für diese.

Im Prinzip ein transparentes System, mit Einschliessung der persönlichen Anonymität natürlich.

Bluelle schrieb:Alles einstampfen, andere Netzwerksysteme, wie auch immer- kenne mich in dieser Art der Materie nicht gut aus, denkeaber das das möglich wäre.

Nein, das dürfte kaum möglich sein, denn man wird immer andere Wege finden, die Technik ist einfach da. Zur Not könnte man das dann auch auf physikalischem Wege tauschen.

Nur ein Beispiel aus vergangener Zeit(vor Internet-Zeit, bzw. als Datentransfer noch teuer war), aus der Anfangszeit von mp3: Da hatte manche untereinander ganze Harddisks ausgetauscht, auf die man dann die eigenen CDs draufgespielt hatte. Man bekam dann das Archiv des anderen dafür.

Wo ein Wille, da ein Weg.

Bluelle schrieb:Im Prinzip ein transparentes System, mit Einschliessung der persönlichen Anonymität natürlich.

Ist das nicht ein Widerspruch?

SCMP77 schrieb:Ist das nicht ein Widerspruch?

Transparenz gibt es ja in vielen Facetten. Heisst ja nicht mein Name wird überall bekannt gegeben. 
Transparenz im Sinne, was alles im Netz  drauf darf, Schlüssel die man haben muss um etwas online zu laden, keine Ahnung wie das gehen soll.
Filter, Schlüssel, meinethalben auch Aufgabe meiner Anonymität (wenn man nur FB ansieht gibt es das sowieso schon lange nicht mehr- Personenschutz- da ist ja alles schon transparent)
 
Also wenn man mitbekommt, was alles entwickelt wird, dann denke ich ganz sicher dass das möglich wäre.
Man bräuchte halt Auftraggeber oder eine Kommission aus allen Ländern, die das als Ziel sieht.

Aber ich glaube das wird jetzt zu OT.

@Bluelle
Letztendlich würde das darauf hinauslaufen, dass der Stadt überall schnüffeln kann.

Das würde viel Negatives bedeuten, aber da die Gruppen immer andere Wege finden werden s.o. werden die wenigen Vorteile bei weitem nicht die schweren Nachteile aufheben können.

Aber hast recht ist OT

@sunshinelight KP heißt KinderPornografie, falls das deine Frage war.
Letztendlich ist R. einer von vielen und Kinderpornografie gibt es sicher auch nicht erst seit vorgestern. Kindervergewaltigungen kann ich mir seit Jahrhunderten vorstellen, jetzt kommt nur der Voyeurismus dazu, was den Markt ausmacht.

gibt es in den USA eigentlich forensische Psychiatrien wie hierzulande?

TatjanaHolmes schrieb:gibt es in den USA eigentlich forensische Psychiatrien wie hierzulande?

Ja. Aber Rouven ist ja nicht psychisch krank, nach herkömmlicher Definition, und schon gar nicht schuldunfähig. Er kommt nicht in die Psychiatrie, sondern in ein Gefängnis.

Er wird dort allerdings ein Therapieangebot erhalten, wobei nicht klar ist, wie wirksam solche sind.

@TatjanaHolmes

So ist es wohl. M an darf sich da wohl nicht zu grosse Hoffnungen auf einen Erfolg machen.