Mord an Maria D. - Frauenleiche im Elsterbecken

Ich habe bzg. der Polizei Sachsen und insbesondere der Polizei Leipzig auch schon festgestellt, dass sie eine sehr dürftige Informationspolitik betreiben. Dies war auch im Dezember letzten Jahres beim so genannten Pferdehof Mord der Fall, wo sich meines Wissens nach bis heute nicht weiter zu Motiv o.ä. geäußert wurde wegen der "laufenden Ermittlungen", obwohl der TV seit Monaten tot ist und der Tatverlauf und insbesondere die Flucht des Täters einige Fragen aufwirft. Auch bis damals überhaupt eine Fahndung raus ging, dauerte es 4 Tage in denen der flüchtige Täter der Polizei bereits bekannt war. Daher würde ich, nur weil weder Polizei noch Staatsanwaltschaft sich nicht äußern, nicht zwingend davon ausgehen, dass sie nicht bereits wissen, wer das Opfer ist. Ich würde ihnen sogar zutrauen bereits einen TV zu haben.

@MacTire
Ich glaube auch, dass sie schon weiter sind, als bekannt und solang sie oftmals sehr schnell solche Verbrechen aufklären, find ich das auch ok. Bei Fällen, wo sie nicht weiterkommen, suchen sie dann schon die Öffentlichkeit, von daher kann man hoffen, dass der Fall recht schnell geklärt wird.

Neuer Erkenntnisse:

Zitat: "Leipzig – Die zerstückelte Leiche aus dem Elsterflutbecken ist identifiziert. Wie BILD erfuhr, handelt es sich bei der Toten um eine etwa 40 Jahre alte Portugiesin."

...

"Am Dienstag erfuhr BILD jedoch, dass die Leiche mittlerweile zweifelsfrei identifiziert wurde. Die Portugiesin, die seit Jahren ihren festen Wohnsitz ein Leipzig hatte, war bislang nicht vermisst gemeldet worden."

...

"Details will die Polizei noch am Dienstag bekanntgeben."

http://www.bild.de/regional/leipzig/mord/zerstueckelte-leiche-von-leipzig-identifiziert-45539116.bild.html

Also keine Langzeitvermisste. Ich bin ja gespannt, wie man sie identifizieren konnte, wenn sie nicht als vermisst galt. Normal hat man ja keine DNA vorliegen, wenn man nicht gesucht wird. Oder wurde sie heute als vermisst gemeldet und man kam so auf sie.

Möglicherweise ist es erst jetzt aufgefallen, dass sie fehlt. Vielleicht war die DNA bekannt. Wenn sie niemanden hatte, dann ist es vielleicht Nachbarn aufgefallen oder anderen entfernten Bekannten. Bild ist stets mit Vorsicht zu genießen.

http://www.bild.de/regional/leipzig/leipzig/frau-an-gruselbruecke-verschwunden-45531288.bild.html

wieder so ein Artikel bei dem ich mich frag, was Bild mir damit sagen will. Das Fahrrad der 50 jährigen Vermissten Cornelia Marci-Leistner, von der ich zuvor sprach ist in der Nähe der Landauer Brücke gefunden worden. Laut Polizei ist sie aber nicht die Tote.

Es ist das Fahrrad, das ein BILD-Reporter zufällig am vergangenen Freitagmorgen am Zaun der Tennisplätze fotografierte. Zu jener Zeit suchte die Polizei in Sichtweite Fluss und Uferböschung nach weiteren Körperteilen der am Vorabend dort gefundenen zerstückelten Frauenleiche ab.

und nun? Was denkt ihr?

wir haben vermutlich eine 40 jährige tote Portugiesin mit Hauptwohnsitz in Leipzig als Tote und eine psychisch erkrankte, vermeintlich suizidgefährdete 50 jährige Leipzigern als Vermisste. Zufall? Zusammenhang? "Bild"-Unfug?

Ein Zusammenhang kann ich irgendwie nicht erkennen, andererseits ist es dann doch ein großer Zufall, dass ihr Fahrrad an dem Fundort gefunden wird, zumal die vermisste Frau aus Gohlis stammt. Aber mir würde kein Zusammenhang einfallen.

Hier der Bericht von der LVZ mit Foto (vom März 2016) und etwas mehr Infos:

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag gemeinsam mitteilten, handelt es sich bei der Toten um die 43-jährige Portugiesin Maria D. „Die Verstorbene hielt sich seit mehreren Jahren in Leipzig auf, wobei sie seit längerem über keinen festen Wohnsitz verfügte“, heißt es im Schreiben.

http://www.lvz.de/Specials/Themenspecials/Leichenfund-am-Leipziger-Elsterbecken/Ermittler-Leiche-aus-dem-Leipziger-Elsterbecken-ist-eine-43-jaehrige-Portugiesin


DNA muss man doch eigentlich nur bei schweren Verbrechen abgeben?

Wo steht denn, dass sie mittels DNA identifiziert wurde??

Zu dem Vermisstenfall: ich denke schon, dass es Zufall ist; bei dem kollabierten Mann in der Innenstadt wurde ja auch ein Zusammenhang vermutet - erwies sich aber auch nur als Zufall.

@WoIstSpongebob

WoIstSpongebob schrieb:wobei sie seit längerem über keinen festen Wohnsitz verfügte

Hier könnte sich u.U. ein Problem auftun, DNA-Vergleichsmaterial sicherzustellen, sofern das Opfer "auf der Straße" gelebt hatte. Eine Identifizierung ohne DNA halte ich auch für vorstellbar, anhand anderer Merkmale wie z.B. Tätowierungen oder Zahnstatus. Wenn sie allerdings gar nicht als vermisst gemeldet war, dann wäre diese zügige Identifizierung schon ein kleines Kunststück der Polizei.

Nachtigal ich hör dich zwitschern. Hier ein Auszug aus einem Mopo-Artikel

"Die Frau, die sich erst kürzlich von ihrem Lebensgefährten getrennt hatte und seither keinen festen Wohnsitz mehr hatte, galt offiziell nicht als vermisst. Der Mann wurde bereits vernommen, gilt aber derzeit nicht als Verdächtiger.

Der rechtsmedizinischen Untersuchung zufolge soll die Frau schon vor ca. vier Wochen (!) zu Tode gekommen sein. Die Mordkommission hat zur Zeit keinen konkreten Hinweis auf einen Tatverdächtigen.

Die Ermittler bitten nun um Hinweise aus der Bevölkerung."

Quelle:
https://mopo24.de/nachrichten/leipziger-leiche-identifiziert-torso-elsterflutbett-67638

Was ist eigentlich "kürzlich getrennt", wenn die Frau schon 4 Wochen tot sein soll? Es ist immer eigenartig, wenn man extra betont, dass jemand derzeit nicht Verdächtiger ist...

Na gut das wird erstmal ne Menge aufzuarbeiten sein, wenn sie sich getrennt hat und dann mal da und mal da gewohnt hat, ist das sicherlich nicht ganz ungefährlich. Keiner vermisst sie wirklich, sie kann an sonstwen geraten sein, war sicherlich in einer hilflosen Lage.

@PeFi
Ich hab mich auf @doan bezogen:

doan schrieb:Vielleicht war die DNA bekannt.

weil ich mir das mit der DNA auch nicht so recht vorstellen konnte, da sind vielleicht mehr Männer in der Datenbank (hätt ich jedenfalls gedacht)
Die Formulierung "Ohne festen Wohnsitz" kann ja sowohl obdach- als auch wohnungslos heißen. Wobei ich denke, sie war eher zweitens.

Sie wird ja sicher bei Freunden untergekommen sein. Kommt ja garnicht mal so selten vor: man trennt sich und einer zieht, bis er eine neue Bleibe hat, zu Freunden. Vielleicht immer bei verschiedenen Freunden und ihr Fehlen ist nicht gleich aufgefallen, weil man dachte, sie ist wieder bei den anderen etc.

@WoIstSpongebob
das war ja nur eine von mehreren Möglichkeiten, die ich aufgezählt habe. Wenn jemand etwas von ihrer Habe hatte, ist es vllt möglich gewesen sie so zu identifizieren. Lass es den Exfreund sein, dem auffiel, dass er und andere Bekannte lang nichts von ihr gehört hatten. es war wie gesagt nur eine Möglichkeit. Ja bei Straftaten gibt man auch DNA ab aber darauf wollte ich gar nicht hinaus zu dem Zeitpunkt, da man überall DNA hinterlässt, hätte man auch einfach etwas aus ihrer Wohnung nehmen können. Zu dem Zeitpunkt war mir nicht bekannt, dass sie ohne Wohnsitz war

Die Polizei hat die Identität geklärt, die 19köpfige Soko "Brücke" zusammengestellt und nun wird nach Hinweisen aus der Bevölkerung gefragt:

Wer hat Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt stehen könnten?

Wer kannte die Verstorbene und kann zu ihr Angaben machen?

Wer hat wann und wo die Verstorbene in Leipzig gesehen oder kann Angaben zu ihren Aufenthaltsorten machen?

vgl. LVZ Artikel, den WOistSpongebob zuletzt gepostet hat
http://www.lvz.de/Specials/Themenspecials/Leichenfund-am-Leipziger-Elsterbecken/Ermittler-Leiche-aus-dem-Leipziger-Elsterbecken-ist-eine-43-jaehrige-Portugiesin

Nach wie vor find ich das Vorgehen völlig legitim. Sie machen ihre Arbeit und beziehen, wenn nötig, also so wie jetzt, die Öffentlichkeit ein. Gruselig finde ich hingegen die Vorstellung, dass nach wie vor alles möglich ist bzgl eines Täters. Der Exfreund muss ja tatsächlich nichts damit zu tun haben. Man weiß ja nichts über die Trennung. Maria D. kann genauso gut einem wildfremden in die Arme gelaufen sein.

Irgendwie muss ich da auch wieder an den Fall der getöteten Mariya in Halle denken:

29-jährige bulgarische Studentin in Halle ermordet aufgefunden (Seite 14)

Beide Male sind es Frauen, bei denen sich zuerst der Gedanke an eine Beziehungstat aufdrängt.
Sie sind ausländische Frauen, deren hilflose Lage vllt ausgenutzt wurde.
Beide wurden über nahegelegenes Wasser entsorgt. Ist die Frage, ob Maria D. ans Elsterbecken verbracht wurde, als sie schon tot war oder ob der Tatort dort in der Nähe ist.

obskur schrieb:Ein Zusammenhang kann ich irgendwie nicht erkennen, andererseits ist es dann doch ein großer Zufall, dass ihr Fahrrad an dem Fundort gefunden wird, zumal die vermisste Frau aus Gohlis stammt. Aber mir würde kein Zusammenhang einfallen.

@obskur
Ist zwar jetzt weit hergeholt. Aber vielleicht hat die 50-jährige bereits einen Suizid begangen und die obdachlose Portugiesin nahm das verwaiste Fahrrad an sich. Die Portugiesin könnte sich mit dem Fahrrad in der Nähe des Elsterbeckens aufgehalten haben als sie auf ihren Mörder traf.

Noch weiter hergeholt wäre natürlich, wenn die suizidgefährdete Frau ihr Fahrrad ausgerechnet dort abgestellt hätte. Ggf. könnte sie auch etwas beobachtet haben und wurde letztendlich selbst Opfer. Aber das wäre schon zu absurd.

@Robin76
Die Leiche wurde ja stark zugerichtet und zudem zerstückelt, der Fundort ist nicht der Tatort, ich denke nicht, dass sie an dem Ort, wo sie ins Wasser geworfen wurde auch von ihrem Mörder aufgegriffen wurde.

Aber die 50 jährige als Zeugin wäre noch denkbar, zwar sehr vage, aber absurd ist es allemal, dass ihr Fahrrad genau dort gefunden wird.

@doan

doan schrieb:Maria D. kann genauso gut einem wildfremden in die Arme gelaufen sein.

Es wäre genauso gut denkbar, dass Maria D. nach der Trennung neue Männerbekanntschaften gesucht hat und auf diese Weise ihrem Mörder begegnet ist.

Haut mich, wenn ich gaga bin oder damit nerve, aber woran ich mich aufhänge ist die Ausdrucksweise:

WoIstSpongebob schrieb:"Die Verstorbene hielt sich seit mehreren Jahren in Leipzig auf, wobei sie seit längerem über keinen festen Wohnsitz verfügte"

- VERSTORBENE -

"Die Ermittler gehen von einem Tötungsdelikt aus"

Ja was denn nun??? Verstorben? Getötet??

Sagt man dann nicht "Getötete", auch in nem Zeitungsartikel??? Oder ist das einfach nur "unglücklich" ausgedrückt?? Iwie störte mich das schon beim ersten Lesen des Artikels...


Quelle: http://www.lvz.de/Specials/Themenspecials/Leichenfund-am-Leipziger-Elsterbecken/Ermittler-Leiche-aus-dem-Leipziger-Elsterbecken-ist-eine-43-jaehrige-Portugiesin