Verbrechen in Höxter

@emz
Es ging, so vermute ich, @retina darum die Frage zu klären ob W.W. Motorrad fuhr.

@retina
Ich kann deine Entscheidung verstehen, finde sie aber Schade.

Ich habe selten so einen Fall erlebt, wie diesen. WW total selbstverliebt und selbstverherrlichend. Eine Hörigkeit der Mithelferin voraussetzend, verständlich, aber dennoch nicht der Taten entschuldigend.

Man sollte sich immer vor Augen halten, mindestens zwei Opfer dieser beiden Irren haben ihr Leben lassen müssen und sind verstorben.

Ich bin ein harmonischer Mensch, aber dabei endet meine Empathie.

Man sollte hier nicht so viel über die Täter reden - sie haben die Tat bewusst begangen und ihnen kann eh nicht mehr geholfen werden - , sondern vielmehr der Opfer gedenken. Welche Qualen machen im Moment die Angehörigen durch? Wie kann ihnen geholfen werden?

Das wäre ein Grund, hier noch weiter zu diskutieren.

@Kodama

Kodama schrieb:Es ging, so vermute ich, @retina darum die Frage zu klären ob W.W. Motorrad fuhr.

Sagt weniger etwas darüber aus, ob er Motorrad fuhr, als darüber, dass er ein solches verkaufen wollte ;)

@SLOGEEK

Habe das mal aus dem FL-Thread herübergeholt.

SlogEek schrieb:
Das passt von der Absurdität zu den Selbstverletzungs-Bestätigungen, die die Todesopfer (und andere) von WW und AB unterschreiben musste. Wo sie aussagen musste, dass sie sich selbst aus Schusseligkeit verletzt hätten oder selbst Sadistinnen gewesen seien.

Hast du da was, das die genaueren Inhalte dieser "Bestätigungen" aufzeigt.
Ich habe hierzu bislang immer nur ganz allgemeine Andeutungen gelesen.

@emz in der Spiegelausgabe von gestern sind ein paar Texte mit Datum dieser Bestätigungen von Susanne gedruckt.
Als Quelle wird dir das aber nicht genügen ;)

Das Westfalenblatt hatte darüber auch schon berichtet:

Keine vier Wochen vor ihrem Tod musste die kahl geschorene, schwer misshandelte Susanne F. eine Erklärung unterschreiben: »Die blauen Flecken kommen davon, dass ich mich gestoßen habe. Meine Puschen waren zu groß, und ich bin gestolpert. Die Katze hat mich am Auge gekratzt. Dass ich gewürgt wurde, war Einbildung. Und ich leide an Haarausfall.«

http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kriminalfall-Hoexter-Bosseborn/2482273-Horror-Haus-Frau-schildert-Kripo-Misshandlungen-in-den-90ern-Wilfried-hat-mich-zu-einem-Wrack-gemacht

@Miss_Holmes

Miss_Holmes schrieb:@emz in der Spiegelausgabe von gestern sind ein paar Texte mit Datum dieser Bestätigungen von Susanne gedruckt.
Als Quelle wird dir das aber nicht genügen ;)

Wenn du mir dazu auch noch einen Link zukommen lassen würdest, wäre ich schon glücklich.
(Es sei denn, es handelt sich um einen Bezahlartikel)

Ich hatte mich da etwas missverständlich ausgedrückt. Mich interessiert da weniger die Auflistung der Verletzung, sondern mehr, wie der Kopf und der Schluss dieser Bestätigung ausformuliert ist.

@emz einen Link zu einer kostenlosen Ausgabe kann ich dir dazu nicht liefern. Den Spiegel lese ich in der ganz altmodischen Papierform, die man sich am nächsten Kiosk oder Tanke kaufen kann.

Du darfst dir diese Bestätigungen nicht allzu formell vorstellen. Notizzettel mit Datum und Unterschrift trifft eher zu.

Die lauten so:

3. April 2016 "Ich, Susanne F. quäle Wilfried W. vorsätzlich. Die Macken und blauen Flecke wurden von Angelika W. verursacht, durch Handgreiflichkeiten mir ihr. Ich lege es darauf an mich mit Angelika zu kloppen. Wilfired W. hat mit den Handgreiflichkeiten nichts zu tun. Susanne F. "

9.März 2016 "Ich erteile meinem verlobten Wilfried W. die Erlaubnis, mein Huaweihandy zu vernichten.Ich brauche es nicht mehr. Susanne F."

@Miss_Holmes
Das ist doch schon mal was, damit ich mir ein Bild machen kann.
Danke

@emz freut mich wenn ich dir helfen konnte.

Es gibt auch noch einen Abschiedsbrief von Susanne, der einen Suizid von ihr suggerieren soll.
Geschrieben am 21. April, zurückdatiert auf den 14. April.

Sie schreibt, sie kann nicht mehr, bevor sie ins Gefängnis geht beendet sie lieber ihr Leben und nennt ihn "mein süßer Schatz".

Aus dem "Suizid" wurde dank Autopanne nichts.

Was dieser und anderen Frauen angetan wurde ist unvorstellbar grausam.

@Miss_Holmes
Ja genau im aktuellen PRINT-Spiegel steht das, Auszüge auch anderswo.
Aus dem vollen Artikel, der volle 39 cent kostet, ergibt sich auch, dass mit einer der Telnrnm mit der Wilfried W Kontaktanzeigen schaltete, im August und September 2014 auch mind. zwei Wohnungssuchen annonciert wurden, mit Text der Art:

Su. 1 bis 2-Zi.-Whg., auch möbl., zu sofort, gern sep. Eingang. Tel. 01xx / xxxxxxx

Und zwar in Kassel und Berlin

Am 17.8.2014 wurde geschaltet, im Generalanzeiger Zerbst (Sachsen-Anhalt)

Symp. Fischmann, 44 J., 1,88 m, romant., temperamentvoll, volles dunkles Haar, sucht liebe Sie für gemeinsame Zukunft, Alter Nebensache 01xx / xxxxxxx

Die Wohnungsgesuche sind etwas irritierend, v.a. an so weit auseinander liegenden Orten. MMn könnte es sein, dass es sich bei der Handynummer um die von Annika E. handelt, die Anfang August 2014 getötet worden war und dass mit den Wohnungssuch-Anzeigen Lebendigkeit vorgetäuscht werden sollte und das in deutlicher Entfernung von Bosseborn und Uslar.

Ansonsten frag ich mich nach dem Sinn dieser Wohnungsannoncen. 1-2 Zimmer möbliert würde jetzt nicht zu W+A passen.

Am 13.12.2015 wurde mit einer anderen Telefonnummer, die WW in seinen Kontaktanzeigen angab, ein Haus zum Kauf oder Mietkauf gesucht. Im Stralsunder Blitz, Ausgabe 50 / 25. Stil der Annonce, extrem kurz, keine Details, passt.
"Su. älteres Haus zu Kauf oder Mietkauf. Tel 01xx-xxxxxxxx".
Kombiniert mit dem Versuch das Bosseborner Haus zu verkaufen, Annonce vom November 2015, kann man das schon so deuten, dass WW vorhatte, OWL zu verlassen, mit oder ohne AB. Stralsund liegt bei Rügen in Meck-Pomm, 515 km nördlich von Höxter.

Ich denke aber mehr und mehr, dass er sich absetzten wollte bzw. sein Tätigkeitsfeld woanders hin verlagern wollte - hier wurde ja das Pflaster für ihn zu heiß ?!

@SLOGEEK

das mit dem "gern separater Eingang" ist ja echt makaber, wenn man die Zusammenhänge kennt..

Lesenswertes Interview mit WWs Anwalt:
"Binder: Wilfried und Angelika W. können eigentlich nicht miteinander. Sie wissen beide, dass eine Trennung das Beste wäre. Deshalb waren sie dafür, dass er sich eine neue Partnerin sucht. Mit einer neuen Frau im Haus ging es am Anfang immer gut, dann hätte Angelika W. eigentlich ausziehen müssen - aber sie blieb. Es kam zu Konflikten zwischen ihr und der Neuen, es gab Gezänk, Schläge, das Ganze eskalierte. Mein Mandant muss sich vorwerfen, dass er nicht eingegriffen hat.
"
Der Anwalt lässt tief blicken, aber ob AW sich so ohne weiteres als Sündenbock zur Verfügung stellen wird, darf bezweifelt werden. Mich würde interessieren, ob das Opfer, welches zum Glück überlebt hat und nun aussagen wird, diese Geschichte bestätigen wird können. Nämlich, dass ohne den Verbleib von der Ex, bzw. "Schwester" W.W. es zu keinen Gewaltausbrüchen gekommen wäre.
Denn den nachvollziehbaren Abläufen nach, haben die beiden sich doch in allen Belangen gegenseitig zu gespielt (sie hat ihn gefahren, er hat für neue Kandidatinnen gesorgt und diese auch bei der Stange gehalten). Ich glaube vielmehr das die zwei wie füreinander geschaffen waren, die Angelika und ihr Wilfried... Niemand, der auch nur eine Spur Skrupel hätte, wäre ein zweites mal so in eine "dreieicksgeschichte" eingestiegen.
Quelle: http://m.spiegel.de/panorama/justiz/a-1112866.html

@gruselich

Sehr interessant, wie Dr. Binder WW gedenkt darzustellen. Jetzt steht aus, welches Bild Wüller von AB zeichnen wird. Weiß im Moment gar nicht, bei welchem Blatt Wüller seine Interviews gibt.
Ob es gelingen wird, sich im Prozess selbst ein Bild von den beiden zu machen? Ich bin schon gespannt.

Ws Anwalt vergisst, dass W schon vor über 20 Jahren für einen ähnlich brutalen Fall verurteilt wurde, der sich von den jetzigen nur dadurch unterschied, dass das Opfer von ihrer Familie gerettet werden konnte. Damals kannten W und A sich noch nicht; W hatte aber eine andere Folter-Partnerin. Zweifellos ging die Haupt-Intention von W aus. Oder soll der arme Mann etwa ständig an derart dominierende Frauen geraten und deren Gewalttätigkeit hilflos zusehen müssen? Das wäre vielleicht in einem Film möglich, aber doch icht in der Realität!
Ich hoffe, dass das Gericht auch auf den damaligen Fall Bezug nehmen wird, sagt er doch viel über Ws Charakter aus.

mich regt das schon wieder auf - Ironiemodus an: Vermutlich sind ja auch die Opfer Schuld, sie haben sich ja auf seine Anzeige gemeldet...echt unfassbar der Anwalt.

da es ja anscheinend Videoaufnahmen/Fots gibt - ist vielleicht ersichtlich, dass W nicht das Unschuldslamm von Bosseborn ist.

Wüllner wird wahrscheinlich A. auch als Opfer darstellen, als reumütiges, geständiges Opfer ( milder vielleicht das Strafmaß). Vermutzlich werden sie sich gegenseitig beschuldigen bis zum Gehtnichtmehr.

@AlteTante
@olga40humorlos

Aber da der Tatvorwurf "Mord durch Unterlassen" lautet, ist meiner Ansicht nach relativ irrelevant wer, wann, wie gefoltert hat.
Entscheidend scheint mir dabei zu sein, dass der physische Zustand des Opfers (Gewicht, Temperatur, Verletzungen) so schlecht war, dass beide durch Nichteingreifen schuldig sind.

Nachtrag zu meinem Beitrag:

Insofern sehe ich da gute Chancen, dass beide, egal wie sie sich die Schuld gegenseitig in die Schuhe schieben, wegen Mordes verurteilt werden.

@Kreuzbergerin
Und die Folterungen sollen keine Rolle spielen?
Die beiden könnten ja einfach behaupten, sie wären medizinische Laien und hätten einfach nicht rechtzeitig bemerkt, wie bedrohlich der Zustand der Opfer war!
Dann hätte ja jeder, der Spaß am Foltern hat und zusieht, dass das Opfer gerade noch überlebt, freie Bahn!