Maria L. in Freiburg ermordet

@its_just_me

Immerhin halte ich es für sehr ungewöhnlich, dass nach einer Vergewaltigung die Flußnähe die "Möglichkeit" zum "nicht alleinbeteiligten" Ertrinken bietet. Ich frage mich, ob Marie an einem anderen Ort überleben hätte können.

@Hammurapi

Naja wenn man die Tat mit anderen vergleicht, dann wirkt sie doch sehr plump.
Dann kommt auch noch dazu, dass viele Vergewaltiger ihr Opfer nicht töten, sondern nach der Tat einfach unerkannt flüchten. (z.B. mit dem Fahrrad)

Vielleicht hat der Täter in Panik gedacht er könne Spuren vernichten indem er sie ins Wasser verbringt?
Vielleicht dachte er sie sei tot. Ich denke das kam bestimmt schon häufiger vor, dass ein Täter sich geirrt hat.

@its_just_me

Wenn der Sexualtrieb das Motiv war, dann ist es doch noch meilenweit bis zum Tötungsimpuls und dem Blick zum nahen Gewässer. Warum ist sie "nicht alleinbeteiligt" ertrunken? Das ist für mich die entscheidende Frage. Warum sollte sie tot sein? Töten verletzt in unserer Kultur höchste Hemmschwellen. Es muss einen Grund für das zumindest billigend in Kauf genommene Ertrinken geben. Dieser Grund führt demnächst direkt zum Täter, vermute ich stark.

@Hammurapi

Der Grund könnte ganz einfach der sein, dass der Täter etwas zu verlieren hat.
Und evtl. der, dass sie ihn weidererkannt hätte.

Ich meine ein Täter, der 100 km entfernt lebt wäre einfach geflüchtet und nie gefunden worden.

Hammurapi schrieb:Es muss einen Grund für das zumindest billigend in Kauf genommene Ertrinken geben. Dieser Grund führt demnächst direkt zum Täter, vermute ich stark.

Hatte sie den Täter gekannt, musste Maria im Rahmen einer Verdeckungstat sterben. Falls sie ihn nicht kannte, kommen Totschlag oder Mord aus Sexualtrieb in Frage. In allen drei Fällen gibt es einen Grund. Somit kann ich nicht erkennen, welcher der Gründe nun zum Täter führen sollte?

@Anothertruth

Nach meinem "Bauchgefühl" (R. Cerne) - der erste.

@its_just_me

Vielleicht war sie auch schon gen Bach gerannt, in Panik oder um dorthin zu flüchten, und wurde an genau der Stelle attackiert, an der sie später ertrank.

@Hammurapi
Dann hat der Täter ihren Tod aber nicht billigend in Kauf genommen, sondern sie ertränkt. Er musste ja sicher sein, dass sie stirbt. Deine Formulierung passt also nicht ganz, das hat mich irritiert.

@Bulbjerg

Das passt meiner Meinung aber nicht zur Sexualstraftat.
Natürlich kann sie in Richtung Dreisam gelaufen sein, aber die Frage war ja ...
Warum hat man sie ertränkt oder ertrinken lassen?

Und das geschah ja vermutlich nach dem Sexualdelikt.

@its_just_me

Möglichkeit 1) Er ließ sie an Ort und Stelle liegen, und das war die Dreisam
Möglichkeit 2) Er hat sie in den Bach gezerrt, damit sie dort verstirbt (mit oder ohne Zutun seinerseits)
Möglichkeit 3) Sie schleppte sich nach der Vergewaltigung zum Wasser und verlor dort ihre Kräfte, weshalb sie letztlich ertrank

Es muss, wie gesagt, nicht zwangsläufig so sein, dass er ihr Ertrinken aktiv verschuldet hat.

@Bulbjerg

Der Täter wird sie wohl nicht kopfüber in der Dreisam vergewaltigt haben, also 1) schließe ich aus. Aber ich ergänze
Möglichkeit 4) Er hat sie nach der Vergewaltigung in der Dreisam aktiv und mit hohem Energieaufwand zum Ertrinken gebracht.

@Hammurapi

Dazu kann ich nun nicht mehr viel sagen, als dass ich inständig hoffe, dass er bald gefunden wird. Denn wer so eine grausame Tat einmal begeht, begeht sie sicher auch ein zweites Mal.

@Bulbjerg

Das glaube ich nicht. Für mich sieht alles nach einem Ersttäter im Affekt aus, der vermutlich seit Wochen hochgradig aufgewühlt sein dürfte und dem Ermittlungsdruck in seiner Nähe standhalten muss. Es hängt an der Frage, welcher Trieb befriedigt wurde und wie lange diese Befriedigung anhält, bis der Trieb wieder brennend wird. Aus der Ferne möchte ich darüber nicht spekulieren.

Das Ertrinken ist schon merkwürdig.

In der Kriminalstatistik für 2015 sind folgende Straftaten gelistet ...
- 472 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung
- 30 Straftaten gegen das Leben

https://www.polizei-bw.de/Dienststellen/PPFreiburg/Documents/Pressemitteilung%20Polizeiliche%20Kriminalstatistik%202015%20PP%20Freiburg%20-%20Stadt%20Freiburg%20-%20Landkreis%20Breisgau-Hochschwarzwald.pdf

@its_just_me

Danke. Und die 427 sind nur die tatsächlich Angezeigten. "Die Dunkelziffer liegt vermutlich deutlich ..."
Und von den 30 Straftaten gegen das Leben sind wieder einige Raubmorde, Totschläge und fahrlässige Tötung aus anderen Umständen. Die Tötung nach einem Sexualdelikt ist eine echte Ausnahme.

@Hammurapi

In 2014 wurden wohl nur um die 5% angezeigt.
https://www.welt.de/vermischtes/article151450485/Deshalb-zeigen-Frauen-Sexualstraftaten-so-selten-an.html

Und davon verurteilt nur 7,7%.

Man kann im Allgemeinen sagen, dass eine Tötung in Freibug eher die Ausnahme ist.
Wenn hier ein Opa in der Strassenbahn austickt gibts schon einen Artikel in der Badischen Zeitung.

@its_just_me

Das Strafmaß für Sexualstraftäter (Ersttäter) wird vielleicht aus deshalb oft so niedrig ausfallen, weil Täter die arme Frau bitte am Leben lassen sollen. Denn die anschließende Tötung aus Verdeckungsabsicht ist ein Mordmerkmal und bringt lebenslänglich ein. Wenn doch bloß alle Triebtäter das Strafrecht kennen würden. Oder noch besser, ihren Trieb legal ausleben!

@Hammurapi

Falls der Täter sie tatsächlich mit aller Kraft und trotz ihres Todeskampfes im Fluss ertränkt hat, dann hat er keinen Respekt vor dem Leben, nicht vor ihrem und nicht vor irgendeinem anderen Leben. Der muss unter solchen Umständen bald auffallen, oder gar schon aufgefallen sein.

Ich denke allerdings immer noch an die entglittene Annäherung eines Bekannten, und schließe einen "Unfall" als Ursache für das Ertrinken nicht aus.

@Bulbjerg

Ja, wobei ich mir bei einem Ersttäter auch vorstellen könnte, dass dieser die Tötung im Fluß aus Panik, im Rausch und nach der Vergewaltigung noch unter höchstem Adrenalinpegel ausgeführt haben könnte.

@Hammurapi

Das zu erwartende Strafmaß ist nicht ausschlaggebend dafür, ob eine Tat verübt wird oder nicht, sondern die Wahrscheinlichkeit, dabei oder danach erwischt zu werden. Genau aus diesem
Grund gibt es so viele Wohnungseinbrüche.