Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

frauZimt schrieb:Ich hab die heute gefunden. Kann ja mal gucken, ob ich sie nochmal entdecke.

Ich glaube, ich weiß, wen Du meinst. Und ich glaube, dass man das vergessen kann. Alleine die Aufmachung der Web Site verursacht Migräne. Über den Inhalt gar nicht zu reden.

Misetra schrieb:Gabriele schien mir etwas vernachlässigt,

Das kann ich so gar nicht nach vollziehen, magst du das noch erklären?

Ich sehe da ein Kind, das gut genährt ist, ordentliche Kleidung trägt, von der Mutter in den Kindergarten gebracht und abgeholt wird und Spielzeug hat.
Auch müssen sich die Eltern gesundheitlich gut gekümmert haben (Brille).
Als Gabriele nicht heim kommt, fällt das der Mutter schnell auf und sie handelt gemeinsam mit ihrem Mann sofort und verantwortungsvoll.

Dass Kinder zu der Zeit draußen spielten, wenn keine anderen Kinder da waren auch alleine: Das war normal.
Dass dies auch schon Kinder im späten Kindergartenalter durften, auch.

Nala-Nyna schrieb:Das kann ich so gar nicht nach vollziehen, magst du das noch erklären?

Ich glaube, es geht um die emotionale Vernachlässigung, die in dem Film rüberkam.

JamesRockford schrieb:Ich glaube, ich weiß, wen Du meinst. Und ich glaube, dass man das vergessen kann. Alleine die Aufmachung der Web Site verursacht Migräne. Über den Inhalt gar nicht zu reden.

@JamesRockford
Meine Meinung.

Es geht mir einzig und allein um die Überlegung, dass das Mädchen nach kurzer Ansprache (Treffen wir uns dahinten?) den kurzen Weg mit dem Dreirad genommen hat und der Täter aussen rum gelaufen ist.
Er konnte so vermeiden, mit dem Kind längere Zeit gesehen zu werden.
Ich finde das schlüssig.
Auch auf Sätze wie "Mal gucken wer schneller ist. Wenn du gewinnst, kriegst du 20 Mark" würden bei einer/einem 5jährigen verfangen.
Den Eltern erzählt man davon nichts. Die verbieten das vielleicht. Ausserdem gilt das Angebot nur jetzt.
Der Täter musste sich also nicht beeilen. Das hätte ihn nur verdächtig gemacht.
Das Kind würde warten, im Triumph des gewonnenen Rennens und es sollte ja Geld bekommen.

Auch eine Seite (ein Mensch), die völlig dumm und daneben ist, kann eine Gute Idee beinhalten (haben).

@Misetra
Die Mutter wirkt sehr erschöpft und unzufrieden. Sie scheint aber keine Angst vor ihrem Mann zu haben. Es wird wohl schon sehr laut zugegangen sein in dieser Ehe. Man hat es wahrheitsgetreu wiedergegeben, denke ich.
Vernschlässigt wirkt das Kind allerdings nicht. Es geht immerhin zur Kita, hat einen Roller und die Eltern reagieren sofort als sie verschwunden ist.

hatte das kind nicht ältere hämatome? also nur weil sie zu essen hatte, kleidung und in den kiga ging, heisst das für mich gar nichts, zumal den schein nach aussen wahren für viele sowieso oberstes gebot ist.. deshalb kann sie trotzdem misshandelt worden sein, körperlich und mental

Emsig schrieb:Vernschlässigt wirkt das Kind allerdings nicht. Es geht immerhin zur Kita, hat einen Roller und die Eltern reagieren sofort als sie verschwunden ist.

Essen kochen, zum Kindergarten bringen und kontrollieren, ob die Hände gewaschen sind, ist eben nicht alles. Ich meine emotionale Zuwendung, sich mit dem Kind beschäftigen. Wenn die Eltern keine Zeit und Lust haben, dann gibt es Menschen in der Nachbarschaft, zu denen man geht, wenn sie nett sind, und da kann dann ein Kind auch an den Falschen geraten.

frauZimt schrieb:Es geht mir einzig und allein um die Überlegung, dass das Mädchen nach kurzer Ansprache (Treffen wir uns dahinten?) den kurzen Weg mit dem Dreirad genommen hat und der Täter aussen rum gelaufen ist.
Er konnte so vermeiden, mit dem Kind längere Zeit gesehen zu werden.

Das ist vorstellbar, aber eine Verabredung wäre für mich auch vorstellbar. Ich glaube inzwischen, dass jemand einfach übersehen wurde. Jemand, der vollkommen unverdächtig war.

TimScott schrieb:hatte das kind nicht ältere hämatome? also nur weil sie zu essen hatte, kleidung und in den kiga ging, heisst das für mich gar nichts, zumal den schein nach aussen wahren für viele sowieso oberstes gebot ist.. deshalb kann sie trotzdem misshandelt worden sein, körperlich und mental

Nicht nur das. Ein Kind kann man auch vernachlässigen, obwohl Essen auf dem Tisch steht. Die emotionale Vernachlässigung ist für mich durchaus vorstellbar.

Essen kochen, zum Kindergarten bringen und Kontrollieren, ob die Hände gewaschen sind, ist eben nicht alles. Ich meine emotionale Zuwendung, sich mit dem Kind beschäftigen. Wenn die Eltern keine Zeit und Lust haben, dann gibt es Menschen in der Nachbarschaft, zu denen man geht, wenn sie nett sind, und da kann dann ein Kind auch an den Falschen geraten.

@Miestra

Das genau ist der Punkt, denn solche Kinder sind ziemlich anfällig, wenn jemand vordergründig sehr nett ist.

JamesRockford schrieb:Nicht nur das. Ein Kind kann man auch vernachlässigen, obwohl Essen auf dem Tisch steht. Die emotionale Vernachlässigung ist für mich durchaus vorstellbar.

das ist sowieso etwas was ich gar nicht verstehe, dass man ein kind in so einem "umfeld" allein draußen spielen lässt.. wer macht so was bitte??

@Misetra
Dem Kind wird vorgelesen als es nicht schlafen kann. Es wird auf seinen Wunsch draußen zu spielen eingegangen.

Das Zuhause war sicher kein Bilderbuchzuhause, aber geliebt haben die beiden ihr Kind bestimmt und sich drum gekümmert auch.

Es wäre interessant zu wissen, wie gesichert die Aussage der Nachbarin ist. War das genau an diesem Tag oderschon vorher. War der Mann öfter da? Wie genau hat sie ihn wirklich gesehen. Weil, wie jemand sagte, wenn er von der Gegend war, müßte sie ihn gekannt haben oder sie sah ihn eben nur aus weiter Ferne. Seltsam auch, dass das bei Aktenzeichen nicht erwähnt wurde oder ist das eine ganz neue Information? Bin gespannt, ob man da noch was hört dazu.

Die Idee von @frauZimt mit dem Verabreden hinter dem Haus kann ich mir durchaus vorstellen. Überhaupt finde ich, dass hier ein Knackpunkt zur Lösung des Falls liegen könnte. Nämlich wie er an sie rangekommen ist. Er kannte die Gegend, wohnte vermutlich in einem der Blocks. Er mußte Gabi aber auch ausspioniert haben, also muss er sie vorher unauffällig beobachtet haben. Sie muss schnell auf ihn eingestiegen sein, sonst wäre es aufgeflogen. Also würde ich annehmen, dass sie ihn kannte.

Woher aber kannte sie ihn? Entweder kam er regelmäßig vorbei und redete immer ein paar Worte mit ihr, schenkte ihr Süßigkeiten oder so. Oder er war aus dem Bekanntenkreis der Eltern. Ein Sohn einer Nachbarin, die öfter mit der Mutter Kaffee trank oder so. Oder er hat da gearbeitet, als Werbematerialzusteller oder was weiß ich. Ich denke, irgendeine Vorgeschichte gibt es, man müßte sie nur kennen.

TimScott schrieb:das ist sowieso etwas was ich gar nicht verstehe, dass man ein kind in so einem "umfeld" allein draußen spielen lässt.. wer macht so was bitte??

Versteht man heute nicht mehr, aber früher war das normal. Das heißt gar nichts, auch „gute“ Familien machten das. Warum weiß ich auch nicht, vielleicht weil die Medien mit den schlechten Nachrichten noch nicht so präsent waren.

frauZimt schrieb:Könnte es so gewesen sein, dass der Täter das Kind in der Nähe seiner Wohnung
(auf dem Hof) angesprochen hat, um ihr zu sagen, sie soll nach hinten, zum Zaun kommen?
Er kommt da auch in, sie soll warten.
Dann ist er aussen die Straße entlang gegangen, um möglichst nicht mit dem Kind gesehen
zu werden. Die Unterhaltung hat dann viell. eine Minute gedauert.

Ich weiß, welche Seite Du meinst, das meiste, was man dort (und auf weiteren Unterseiten dieser Homepage) lesen kann sind verherrlichende Selbstdarstellungen.... Aber ich muss sagen, dass auch ich genau diesen Gedanken nicht abwegig fand.

Es könnte durchaus sein, dass sich der Täter schon länger regelmäßig mit Gabriele am Gartenzaun im hinteren Gartenbereich getroffen hat. Dort ist es schlecht einsehbar und an der Straße, die dort lang führt scheint es keine direkten Anwohner zu geben, so dass da wohl wenig Menschen vorbei kamen.

Eltern warnen ihre Kinder immer sich nicht von Fremden ansprechen zu lassen, von denen nichts anzunehmen und nicht mit ihnen mitzugehen. Aber wenn jemand erst mal einen losen Kontakt zu einem fünfjährigen Kind geknüpft hat, dann ist der nicht mehr fremd. Kann sein dass es mit einem Zuwinken anfängt, ein paar anerkennende Worte zu dem Roller/Dreirad, auf das Gabi so stolz war.... Gerad introvertierte schüchterne Kinder plaudern so was dann nicht gleich zu hause oder bei der besten Freundin (wenn sie denn eine haben) aus, v.a. wenn der "Fremde" ihnen was "von unserem Geheimnis" auftischt.

Allerdings kann ich mir dann kaum vorstellen, dass er das nicht auch mehr weiteren Kindern durchgezogen oder zumindest versucht hat, vorher und nach der tat vielleicht auch....

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@TimScott
Das Umfeld ist nicht schlimm, es ist ein einsehbarer Innenhof. Vielleicht für einige schwer vorstellbar, aber solche Innenhöfe gibt es auch noch heute, meist als Privatgrundstück betitelt und dort spielen auch Kinder. Es saßen offenbar auch regelmäßig Erwachsene draußen zum Rauchen.

Misetra schrieb:Wenn die Eltern keine Zeit und Lust haben

Das wird nur so nicht gezeigt. Im Gegenteil, der Vater bringt sie (noch mal) ins Bett und liest ihr eine Geschichte vor.

ich sehe keine emotionale Vernachlässigung oder keine Zeit und Lust sich um das Kind zu kümmern in dem Film.

Was ich sehe ist ein Kind, das den Streit der Eltern mitbekommt. Ja, das ist traurig, aber das passiert.

TimScott schrieb:wer macht so was bitte??

Zu dieser Zeit in den frühen 80er Jahren des letzten Jahrhunderts: so gut wie jeder.
Man wurde auch nicht von Elterntaxis wo hin gefahren. Das wäre undenkbar gewesen! Man hat seine Kinder auch nicht überwacht (es fehlten dazu auch die technischen Möglichkeiten).
Man ging auch spätestens im Grundschulalter nachmittags einfach raus, in den Park oder auf den Spielplatz und sagte ungefähr, wohin man mit wem wollte. Und ich kenne persönlich keinen Fall, in dem das schlimm ausgegangen wäre.

Emsig schrieb:Das Zuhause war sicher kein Bilderbuchzuhause, aber geliebt haben die beiden ihr Kind bestimmt und sich drum gekümmert auch.

Das denke ich auch. Wäre es anders gewesen hätte der Filmbeitrag gezeigt! Alles andere grenzt für mich langsam an Unterstellung, da diese Behauptung nicht bewiesen oder belegt wird.

Emsig schrieb:Dem Kind wird vorgelesen als es nicht schlafen kann. Es wird auf seinen Wunsch draußen zu spielen eingegangen.

Das Zuhause war sicher kein Bilderbuchzuhause, aber geliebt haben die beiden ihr Kind bestimmt und sich drum gekümmert auch.

Ich würde da zustimmen und auch mal allgemein vorschlagen, vielleicht etwas abzurüsten und sich nicht aufgrund eines nachträglich gedrehten Films (!!!) hier hineinzusteigern was für schlimme Rabeneltern das doch gewesen sind. Ich glaube nicht, dass es in den Polizeiakten detaillierte Beschreibungen über das Leben der Familie gibt in denen Alltagsszenen festgehalten wurde. Was man also bei XY gesehen hat, ist ein Film für den jemand ein Drehbuch geschrieben hat ohne dass wir wissen können, was da die Vorgabe war....

also mit "umfeld" meinte ich eigentlich was anderes, was dort scheinbar im haus? stattfand.. ich dachte immer dies sei gesichert??

TimScott schrieb:also mit "umfeld" meinte ich eigentlich was anderes, was dort scheinbar im haus? stattfand.. ich dachte immer dies sei gesichert??

Was meinst Du denn damit?
Weiter oben hat schon jemand etwas "von schlechtem Umfeld und Prostitution" geschrieben. Auch da habe ich schon gefragt:
woher stammt denn diese Info? In dem Aktenzeichen xy-Film war das nicht zu sehen und wurde auch nicht angedeutet (nicht mal in dem Aktenzeichen-XY-typischen vagen Unterton).

@brigittsche
Meine Rede! Aktenzeichen ist eigentlich nicht bekannt dafür, dass alles detailgetreu wiedergegeben wird, auch spielen keine brillianten Schauspieler mit. Es war eine Familie aus einem ärmeren Milieu, die Ehe war zerüttet und mit Kindern machte man in den 80 ern auch nicht so ein großes Aufheben wie heute. Die Familie konnte ausgeschlossen werden und spielt eigentlich keine Rolle.

@TimScott
Hm, was genau soll dort stattgefunden haben? Prostitution?
Es war ja tagsüber und die Gegend war sicher ärmlich, aber nicht total abgerissen. Wenn man in ärmlichen Gegenden mit Hochhäusern wohnt, arrangiert man sich damit. Und das Mädchen spielte in einem Innenhof. Auch aus heutiger Sicht würde ich sagen, dass der Umgang der Eltern mit dem Kind entwicklungsgerecht erfolgte. Abholen vom Kiga/kurz draußen allein spielen lassen/auf gewaschene Hände achten etc.