Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

Lars01 schrieb:Klar muss es nicht unbedingt sein. Falls CG z.B. unbekleidet aufgefunden wurde.

Gut. In dem Fall gibt es zwei Möglichkeiten: 1. die Bekleidung befindet sich nicht am Fundort oder 2. die Bekleidung befindet sich am Fundort..

Fall 1: die Ermittler würden nach der Bekleidung (und nicht nur nach EINEM Laufschuh) von CG suchen. "Wer hat die die Laufhose, das Lauf T-Shirt, die Laufjacke, die Laufschuhe etc. von CG gesehen?" Also schließe ich aus, dass sie unbekleidet war UND ihre Kleidung fehlte.

Fall 2: aus dem Zustand der Bekleidung würde sich schließen lassen, ob sie die Jacke trug oder nicht.
(Zerrissen, derangiert, ordentlich abgelegt....) Ich setze soviel Vertrauen in die Ermittler, feststellen zu können ob ein Opfer ein Kleidungsstück trug oder ob es es sich z.B. nur locker um die Hüfte gewickelt hatte.

Also, ich gehe weiterhin davon aus, dass den Ermittlern klar ist, ob CG die türkisfarbene Jacke trug oder nicht.
Falls die Jacke komplett fehlen würde (sowohl im Haushalt von CG als auch am Fundort von CG) würde ich erwarten, dass nach der Jacke genauso öffentlich gesucht würde, wie nach dem fehlenden Schuh.

@Kreuzbergerin

ja, die Ermittler dürften es wissen. Nur sie können nicht wissen ob CG die Jacke nun die ganze Laufstrecke über trug bzw. oder eben nicht trug. Siehe den zweiten Teil meiner Antwort oben.

@Lars01

Bis jetzt ist noch nicht einmal kommuniziert worden, ob sie die türkisfarbene Jacke überhaupt dabei hatte.
Von der lilafarbenen Jacke gibt das Selfie ungefähr einen Eindruck. Hier im Forum sind Bilder rausgesucht worden, auf denen sie die türkisfarbene Regenjacke trug.
Warum gibt es keine Zeugenaufrufe mit einem Foto auf dem das Opfer diese Jacke trug?
Das habe ich kritisiert.

Da es so sehr darauf ankommt, ihren letzten Lauf zu rekonstruieren, sollten die Behörden auf diese optischen Hilfsmittel (Vergleichsbilder der Jacke, Fotos von CG mit dieser Jacke) nicht verzichten.

Nochmals zu den Spekulationen bezüglich Carolin könnte verschleppt worden sein und erst später am Fundort wieder abgelegt worden sein, gibt es eine klare Aussage von Polizeisprecher Walter Roth im Südkurier.

Über den angenommenen Todeszeitpunkt bei Carolin G. äußert sich die Polizei nicht präzise. Sie nimmt jedoch an, dass die 27-jährige noch am Nachmittag des 6. Oktobers, ein Sonntag wie bei Maria L., irgendwo an ihrer Joggingstrecke vergewaltigt und umgebracht wurde und nicht noch über einen längeren Zeitraum woanders hin verschleppt wurde.

Weiters gibt es eine klare Aussage, nämlich "Erstkontakt" ist nicht gleich Fundort. Die Schlussfolgerung, dass der "Tatort" nicht gleich Fundort ist, kommt vom Südkurier und muss NICHT der Aussage des Polizeisprechers Walter Roth entsprechen. Möglicherweise nimmt der Südkurier hier an, dass mit Erstkontakt der Tatort gemeint sein könnte. Die Aussage lautete lediglich:

MaryPoppins schrieb:Laut Freiburgs Polizeisprecher Walter Roth habe der „Erstkontakt“ zwischen dem Täter und seinem Opfer vermutlich nicht am Fundort der Leiche stattgefunden.

@Lars01

Höchsttemperatur gemessen am 05. Nov durch die nächste Wetterstation in Emmendingen war 12,4 Grad Celsius.

Ich bin kein Jogger, aber mir wäre es ohne Jacke zu kalt gewesen. Auch wegen Erkältungsgefahr.

@MaryPoppins
Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen sachlich, aber ich meine, dass man das Delikt sogar in vier Phasen unterteilen muss.
1. Kontaktaufnahme (des Täters zum Opfer), kann man auch Erstkontakt nennen
2. Vergewaltigung
3. Mord
4. Ablage des Opfers
Jede einzelne Phase könnte an einem anderen Ort stattgefunden haben.

Wahrscheinlich ist, dass Punkt 2 und 3 am selben Ort stattgefunden haben, aber selbst das ist nicht zwingend notwendig.

Sonnenuntergang war in Endingen am 6.11.16 um 17.02 Uhr.

@Anothertruth
Zu den Wetterverhältnissen wurde folgendes veröffentlicht:

Das Wetter in Endingen war am Sonntagnachmittag, als Carolin G. zum Joggen aufbrach, durchwachsen. Die Wetterstation in Eichstetten/Bötzingen verzeichnet für Sonntag, 15 Uhr, eine Temperatur von 5,3 Grad bei 0,2 Litern Niederschlag pro Quadratmeter. Die Luftfeuchtigkeit lag bei 99 Prozent. Am Donnerstag, dem Tag des Leichenfunds, fielen in der Summe 7,3 Milliliter Regen pro Quadratmeter mit einer durchschnittlichen Temperatur von 6,8 Grad.

Quelle: http://fudder.de/fall-carolin-g-was-wir-wissen-und-was-nicht
Also ohne Jacke geht da nichts. Ich nehme auch an, dass Carolin Handschuhe trug. Vielleicht gibt es auch deshalb noch keine verwertbaren DNA-Spuren. Zumindest Hautschuppen vom Täter unter den Fingernägeln des Opfers würden bei Handschuhen fehlen.

@Kreuzbergerin

In dem Moment der (1.) Kontaktaufnahme tritt der motivierte Täter ins Wahrnehmungsfeld des Opfers. Die Frage ist, ob er es in diesem Moment (vorsorglich) in Sicherheit/Vertrauen wiegen will oder ob er diesen Schritt aus dem Schatten (Beobachterposition) heraus in die Wahrnehmung des Opfers nutzt, um es in seine Gewalt zu bringen. Wäre zweites der Fall, dann wäre entweder Punkt 2. unmittelbar die Folge oder eine mehr oder weniger freiwillig begleitete Routenänderung, vielleicht in einem Auto. Auf die Kontaktaufnahme folgt also etwas, sonst macht sie keinen Sinn.

Am Zustand der Leiche kann die Forensik sicher ganz gut erkennen, wie die Tötung erfolgte und damit schließen, inwieweit deine Punkte 2. und 3. aufeinanderfolgten bzw. welchen Abstand sie wahrscheinlich hatten. Leider werden wir von der Fallanalyse öffentlich wahrscheinlich nichts erfahren.

@MaryPoppins,

ja, eine Jacke hatte sie zumindest sicher an (die lilafarbige). Offen ist die Frage ob sie auch die türkisene Regenjacke drüber gezogen hat (die ganze Zeit, teilweise oder gar nicht). Ich hätte eine Regenjacke mitgenommen, hätte sie mir wegen der schlechteren Atmungsaktivität aber nur angezogen, wenn es wirklich anfängt zu regnen. Aber das handhabt sicher auch jeder anders.

@Wincat
Es waren ja sogar nur 8,1 Grad Celsius am 06. Nov. Noch kälter, also wohl eher mit Jacke joggen.

MaryPoppins schrieb:Weiters gibt es eine klare Aussage, nämlich "Erstkontakt" ist nicht gleich Fundort. Die Schlussfolgerung, dass der "Tatort" nicht gleich Fundort ist, kommt vom Südkurier und muss NICHT der Aussage des Polizeisprechers Walter Roth entsprechen.

@MaryPoppins
Ich denke dies ist hier eh jedem klar, dass der Erstkontakt und Fundort nicht identisch ist/wären, sonst hätte C. ja ganz von selbst in dieses unwegsame Gelände laufen müssen! Und der Täter hätte dort im unwegsamen Gelände gewartet - auf ein Opfer?

Aber du solltest vielleicht die Meldung des Südkurier nicht so verdrehen, als würde die Redaktion die Aussage der Polizei missverstehen.

"Im Fall der bei Endingen sexuell missbrauchten Joggerin Carolin G. geht die Polizei davon aus, dass mit einiger Wahrscheinlichkeit der Fundort der Leiche im unwegsamen Gelände in den Weinbergen in der Nähe eines geteerten Weges nicht der Tatort gewesen ist (Quelle Südkurier)

Hier wird also eindeutig ausgesagt, dass die Polizei davon aus geht (mit einiger Wahrscheinlichkeit), dass der Fundort nicht der Tatort wäre. Das ist im Grunde eine sehr klare Aussage.
Hier auf ein Missverständnis deinerseits auf die Redaktion oder des Reporters zu schließen/hoffen, dass diese Zeitung dann aber völlig falsch schreibt/ausdrückt:"Die Polizei geht davon aus..." hmmmm, finde ich ein bisserl sehr problematisch.

Aber sicher, du kannst deine Sichtweise ruhig darüber beibehalten, keine Frage!
Ich denke nur, dass dies sehr unwahrscheinlich ist.

Doverex schrieb:Nicht zu vergessen, schon bei der Absuche mit Hunden nach der Vermissten an den möglichen Laufwegen von C., fanden sie keinerlei Spur hin zum Fundort.

All diese Umstände deuten sehr darauf hin, dass der Tatort tatsächlich nicht in der Nähe des Fundortes liegt, womöglich gar nicht in den Weinbergen (?), alternativ fällt mir dazu nur als Tatort die Möglichkeit eines Autos ein. Und die Hunde keine Spur aufnehmen konnten, weil die Leiche mit dem Auto in die Nähe des Fundortes gebracht wurde? Scheint mir sehr plausibel zu sein.

Ich bin immer noch am überlegen, ob das gefundene Blut wirklich Tierblut war
oder ob das nur so gesagt wurde, um nicht weiter Panik zu machen unter der
Bevölkerung und den Angehörigen gegenüber, da ja zu diesem Zeitpunkt
Carolin noch nicht gefunden war und man noch nichts genaues über ihr Schicksal wusste.
Die Kripo muss ja nicht alles erzählen und das mit "ermittlungstaktischen Gründen" hören wir ja oft genug und ist bekannt. Auch der Presse gegenüber.

Mich hat es auch verwundert, dass dort wo das "Tierblut" gefunden wurde, die Spusi
in vollem Umfang tätig war.
Hier wurde ja auch darüber diskutiert, dass es ungewöhnlich ist, dass Tierblut auf diese
Art und Weise an/auf einem Weg ist. Vor allem - wäre dort wirklich ein Tier verletzt worden,
hat es dann plötzlich aufgehört zu bluten und ist weitergelaufen? Und dann hätten doch auch
eventuell Hunde diese Tierspur weiter verfolgt.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass dort der Erstkontakt mit Carolin stattgefunden hat,
sie dabei verletzt wurde und das Blut von ihr ist und sie dort in ein Auto gezerrt wurde.
Daher konnten die Hunde auch keine weitere Spur aufnehmen.
Also ich glaube, das war kein Tierblut sondern Carolins Überfallort.
Nur meine Meinung.

Das Blut war nur ganz woanders als der Fundort und es gibt einen Zeugen, der das Opfer noch in Fundortnähe gesehen hat. Entweder der Zeuge lügt oder das Tierblut ist einfach Tierblut.

Ich glaube auch nicht, dass man so dreist ist und die Öffentlichkeit und speziell die Familie so dermaßen anlügen würde. Da würde man unnötig Hoffnung schüren, wenn man als Kripo schon ahnt, dass sie wohl attackiert, verschleppt oder getötet wurde.

Ich frage mich die ganze Zeit, ob die Taten an Maria L. und Carolin G. nicht im Zusammenhang stehen? Ich habe zur Täterpsychologie von Serientätern gelesen, dass manche kilometerweit umherfahren auf der Suche nach einem Opfer, bei planmäßigem Vorgehen einen ähnlichen Opfertypus auswählen ( hier jung und sportlich ) und von Tat zu Tat "lernen" und sich "verbessern" in ihrer Tatumsetzung. Die zeitliche Dichte -3 Wochen, was ungewöhnlich ist- könnte dafür sprechen, dass die 1. Tat nicht die in der Phantasie durchlebte Umsetzung gefunden hat, etwa weil das Opfer ohnmächtig wurde und sich so der Bemächtigung entzogen hat.