Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

@Puschkin
So wie es in der PK anklang, will die Kripo die Familie des TV schützen, was ich natürlich nur gut heißen kann.

Marie119 schrieb:Was mich interessieren würde....- wie ist denn nun die Rechtslage: der Tatverdächtige ist zwar lt der DNA- Spuren eindeutig der Täter in beiden Fällen. Jedoch bestreitet er die Tat. Was per se schon pervers ist. Kann er solange nicht verurteilt werden, so lange er schweigt? Bzw kann ihm erst der Prozess gemacht werden wenn er die Tat(en) zugibt? Oder reicht die DNA als Beweis? Danke ....

indizienprozess Wikipedia: Indizienprozess

Ganz ehrlich, ich finde solche Täter müssten öffentlich bekannt gemacht werden! Alles andere ist ein falscher Umgang mit Straftätern, und trägt nicht zur Abschreckung bei! Aber das ist einzig meine Meinung, die muss niemand teilen!

@Marie119
die StA wird Anklage erheben, wenn sie einen hinreichenden Tatverdacht nachweisen kann. Der Ermittlungsrichter hat bereits einen dringenden Tatverdacht gesehen, da er einen Haftbefehl erlassen hat.
Die Anklage wird also ganz sicher zugelassen und die Hauptverhandlung wird eröffnet werden.
In dieser Hauptverhandlung vor dem Landgericht wird dann eine umfassende Beweisaufnahme durchgeführt und das Gericht wird dementsprechend sein Urteil fällen.
Dass er schweigt und sich zu den Tat nicht einlässt, ist wohl für eine Verurteilung ohne wirklichen Belang, da er aufgrund der DNA-Tests und weiterer Beweismittel überführt werden kann. Das ist nicht mal ein Indizienprozess, weil ihr wirklich mehr als genung Beweismittel zur Verfügung stehen.
Klassische Indizienprozesse sind solche, wo die Leiche fehlt.

Und nur so am Rande Schweigen ist das gutes Recht eines jedes Beschuldigten, daraus kann und darf das Gericht weder Rückschlüsse in die eine oder andere Richtung ziehen.

@seli
Bis die " Bild" es nicht vor Eröffnung der Gerichtsverhandlung herausbekommt und veröffentlicht, haben die Ermittler wirklich einen guten Job gemacht.

@Marie119 der Richter entscheidet grundsätzlich nach 261 StPO nach seiner eigenen Überzeugung. Hierbei muss er natürlich bestimmte Grenzen wie z.B Beweisverwertungsverbote beachten. Wenn der Richter von einem Sachverhalt ausgeht, der "vernünftigen Zweifeln Schweigen gebietet" und er die Schuld das Angeklagten als erwiesen ansieht, wird er auch verurteilt. So in der Kurzfassung ;) Das der Beschuldigte schweigt oder die Tat bestreitet darf ihm auch nicht zur Last gelegt werden, sondern ist sein gutes Recht-136 StPO

Man sollte nicht vergessen, dass die DNS Spur nicht vollstaendig war. So einfach wird es mit der Verurteilung also nicht. Und je nachdem, wo die Spur gefunden wurde, und um was fuer eine Spur es sich handelte, kann er sich da eventuell noch herausreden (lassen), oder es kann sich herausstellen, dass er es wirklich nicht war.

@Wolkefrieda

Dir ist schon klar, dass der TV (nicht Täter) auch Verwandtschaft und Bekanntschaft hat, die geschützt werden muss, weil sie gar nichts damit zu tun haben und dennoch mit Sicherheit am Boden zerstört sind. Da braucht es nicht auch noch sensationsgeile Medien!

der DNA-Abgleich war bei Lucille wohl auch deutlicher. Selbst wenn sie ihn hier nicht dingfest machen könnten, die Österreicher könnten es dann wohl.

@Puschkin
Da es bereits einige Privatpersonen gibt, die die Identität herausgefunden haben , wird es nicht lange dauern, bis das an die Medien gelangt.
@Lindström
So denke ich auch, leider gibt es auch noch immer "Sippenhaft", so daß die Familie keine Ruhe mehr haben wird, sobald es öffentlich ist.

muccimucci schrieb:Klassische Indizienprozesse sind solche, wo die Leiche fehlt.

Und nur so am Rande Schweigen ist das gutes Recht eines jedes Beschuldigten, daraus kann und darf das Gericht weder Rückschlüsse in die eine oder andere Richtung ziehen.

der klassische indizienprozess ist der bei dem der mutmaßliche täter sich nicht schuldig bekennt, oder schweigt.

Im Rahmen eines Indizienprozesses ist das Gericht bei seiner Urteilsfindung allein auf Beweisanzeichen angewiesen. Dies tritt immer dann ein, wenn der Angeklagte - wie im Mordfall x- Angaben zu der ihm zur Last gelegten Tat verweigert. Dieses Recht wird dem Beschuldigten zugestanden, damit er sich nicht selbst belasten muss. Dasselbe gilt für enge Verwandte.

Die deutsche Strafprozessordnung lässt eine Verurteilung auf Grundlage von Indizienbeweisen zu. Die Beweise, wie zum Beispiel auch Fingerabdrücke oder Fasern, sind im Prozess oft sogar von größerem Gewicht als die Aussagen von Augenzeugen, die unzuverlässig und leicht beeinflussbar sind. Indizienprozesse sind häufig langwierig und erfordern vom Gericht akribische Detailarbeit, um sich aus den Puzzlestücken von Aussagen und anderen Hinweisen ein Gesamtbild zu machen. Urteile auf Grund von Indizien ziehen zudem häufig Berufungs- und Revisionsverfahren nach sich.

Aus strafprozessualer Sicht ergeben sich bei einem sogenannten Indizienprozess keine Besonderheiten. Es erfolgt eine ganz normale Beweisaufnahme so wie sonst auch.

Ich denke im Übeigen, dass hier genug Beweismittel vorliegen werden.

Danke euch!!!!

Sicher, es ist sein gutes Recht, erst einmal nichts zu den Vorwürfen zu sagen, so sagt es unser Gesetz.

Ich hoffe trotzdem dass er sein schweigen bricht.

Aus emotionaler Sicht ist es Wahnsinn, dass einerseits die Tatsachen klar zu sein scheinen, er es jedoch leugnet.

Dass es auch für seine Familie die Hölle werden wird, ist klar. Das lässt sich nicht verhindern. Das hat jedoch einzig und allein er zu verantworten, wie so vieles andere auch. Daher wünsche ich auch seiner Familie viel Kraft für das, was jetzt kommt.

Noch weiß man ja gar nicht, ob er eine Familie bzw. wenn, was für Verhältnisse das da sind...daher beschränkt sich mein Mitleid auf die Opferfamilie.

Gottseidank haben sie ihn!
Ich verstehe aber trotzdem die gesetzliche Grundlage nicht warum man nicht als erstes alle zur Tatzeit eingeloggten Handys ueberprufen kann. Hasette man den Fall nach ein paar Wochen loesen koennen. Wo steht das genau?

die hatte man ja wahrscheinlich..
aber die anderen Indizien nicht

und DNA auch erst seit Mittwoch

Die Aussage in der PK, eine einzige Spur (Nummer Viertausendsowieso) wäre der Treffer gewesen, kann ja so nicht stimmen. Denn auch die Zeugenaussage zum Auto, die Handyauswertung und die gefundene Eisenstange etc. führten zum Täter.

is dann im Endeffekt wie ein Puzzle...
zum Schluss das I...Tüpfelchen

@Kaietan
Ist zwar nur sekundär...aber die Belohnung würde in so einem Fall auch an die verschiedenen Hinweisgeber der einzelnen Indizien anteilsmäßig aufgeteilt werden, oder?