Tanja H. aus Hessisch Lichtenau tot aufgefunden

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sie sich verlaufen hat, nachdem sie aus welchem Grund auch immer auf dieses Feld gelaufen ist. Im Dunkeln, wenn alles mit Schnee bedeckt ist und ohne großartige Beleuchtung kann das leicht passieren.

Auch wenn der Polizist in dem Film sagt, dass in alle Richtungen ermittelt wird, dürfte für die Polizei, die ihren Weg nach den Angaben in dem RTL-Video offensichtlich im tiefen Schnee gut nachverfolgen konnte, zumindest klar erkennbar gewesen sein, wie viele Paare Fußspuren zum Auffindeort geführt haben. Wenn die Polizei gleichzeitig angibt, dass "im Moment" keine Hinweise auf ein Fremdverschulden vorliegen, kann dass begriffslogischerweise nur bedeuten, dass nur ein einziges paar Fußspuren vorlagen, denn alles andere wäre jedenfalls ein äußerst verdächtiger Umstand, der ein Fremdverschulden zumindest nahelegen würde. Tanja H. war aber offensichtlich alleine unterwegs.

Aber warum läuft sie mitten in der kalten Nacht ausgerechnet über dieses offene Feld? Schwer zu verstehen. Was auffällt ist, dass der Weg von ihrem Haus dorthin genau der Luftlinie, also kürzesten Verbindung, in Richtung Flüchtlingsunterkunft entspricht. Wollte sie eventuell dahin, weil sie dort vielleicht Freunde hatte?

Vielleicht war es einfach nur eine schöne, sternenklare Nacht und sie wollte die Stille genießen, ein paar Meter gehen und hat dabei die Auswirkungen der Kälte völlig unterschätzt. Ich als Nichtraucher nehme zu so einem Spaziergang die Hunde mit. Aber wenn ich rauchen würde, könnte ich mir schon vorstellen, mit Zigarette einfach loszugehen.

Ich finde die Strecke jetzt nicht wirklich weit, dass sind ungefähr 20 Minuten bei schnellem Schritt und wenn es kalt ist, geht man eher schneller, als langsamer. Und wenn dann noch die bereits angesprochene Kälteidiotie dazu kommt...

suicidesquad schrieb:Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sie sich verlaufen hat, nachdem sie aus welchem Grund auch immer auf dieses Feld gelaufen ist. Im Dunkeln, wenn alles mit Schnee bedeckt ist und ohne großartige Beleuchtung kann das leicht passieren.

Garade das kann ich mir nicht vorstellen, zumal sie sich dort als Hundebesitzerin sich mit Sicherheit gut auskannte. Der Schnee reflektiert alles Restlicht, je nach Wolkenlage kann es fast taghell wirken.

Am 22.01. war jedenfalls nicht mehr viel Mond und künstliche Beleuchtung dürfte es dort zwischen den Wäldern und Feldern auch eher nicht gegeben haben.

Ich kann mir auch schwer vorstellen, dass man nur aus Freude am Sternenhimmel durch den Schnee spaziert, wenn es dermaßen kalt ist, dass man wie im vorliegenden Fall schon nach einem guten Kilometer vor Kälte stirbt.

Ich bin Landkind, ich brauche keine künstliche Beleuchtung zum Spazierengehen und finde sie eher störend, weil sich das Auge immer wieder neu einstellen muss. Ich würde zum Beispiel im Dunkeln nie eine Taschenlampe oder sogar eine Stirnlampe mitnehmen, auch wenn kein Schnee liegt.

Ich finde es allgemein eher seltsam, dass eine junge Frau Nachts alleine durch Wälder und Felder läuft. Ob der Schnee nun reflektiert oder nicht, aber ich kenne nicht viele junge Frauen die auf so einem Weg keine Angst hätten.

Fakt ist, sie war viel zu dünn angezogen. Aber niemand weiss, warum.

Wovor bitte muss man als Frau Angst haben, wenn man in the middle of nowhere ist? Vor Bruno, dem bösen Bären oder vor dem nächsten Wolfsrudel? Wie wahrscheinlich ist es, dass dort nachts um halb drei jemand bei -15°C lauert? Es kann einem auch ein Dachziegel auf den Kopf fallen, und man ist tot.

Das Dorf in dem ich aufgewachsen bin, hat mehr Einwohner als manch Kreisstadt und würde in Hessen als mittelgroße Stadt gelten. Natürlich passieren hier auch Verbrechen, allerdings vorwiegend bei Tageslicht. Und trotzdem gehe ich auch tagsüber durch Feld und Wald.

@Trine

Trine schrieb:Wovor bitte muss man als Frau Angst haben, wenn man in the middle of nowhere ist? Vor Bruno, dem bösen Bären oder vor dem nächsten Wolfsrudel? Wie wahrscheinlich ist es, dass dort nachts um halb drei jemand bei -15°C lauert? Es kann einem auch ein Dachziegel auf den Kopf fallen, und man ist tot.

Warum gleich so aggressiv? Ist doch prima wenn du des Nachts alleine in einem Waldstück keine Angst hast. Aber ich denke, da bist du in der Minderheit.
Angst muss ja auch nicht immer begründet sein. Es gibt auch unbegründete Ängste.

Trine schrieb:Wovor bitte muss man als Frau Angst haben, wenn man in the middle of nowhere ist?

Bei -15°C? Vor der Kälte.

Tanja hatte schlichtweg Zoff mit ihrem Freund, ist vor lauter Frust hirnlos durch die Gegend gestiefelt und erfroren. Es war ein bedauerlicher Unfall - jegliche anderen Fantasien gehören schlichtweg nicht hierher. Ich bitte um Respekt für die Angehörigen.

Es ist sicherlich kein Fall mehr, der hier im Krimiforum zu diskutieren ist.

Meine Anteilnahme gehört den Angehörigen und ihrem Freund.

Ich bitte darum, den Faden hier zu schließen.

@Dwarf

Da muss ich mich aber voll und ganz @Trine anschließen. Ich käme auch nie auf die Idee, nachts Angst zu haben, wenn ich allein durch Wald und Flur streife.

Ganz anders auf einem nächtlichen Rastplatz. Da bin ich vorsichtig und stelle gerne mein Auto direkt vor den Eingang zur Toilette.

Ich meine, man darf, was solche Ängste anbelangt, auch ruhig mal die Vernunft einschalten und versuchen, dagegen anzugehen.

@tralala61

tralala61 schrieb:Tanja hatte schlichtweg Zoff mit ihrem Freund, ist vor lauter Frust hirnlos durch die Gegend gestiefelt und erfroren.

Das hört sich so an, als wüsstest Du das ganz genau.
Darf man fragen, woher Du diese Kenntnisse hast?

Diese Kälteidiotie setzt ja irgendwann ein. Aber ist sie auch so plötzlich, dass man von ganz plötzlich so reagiert. Ich kannte das bisher nur aus Fällen, wo das Opfer sturzbetrunken oder unter Drogen stand.

Oder setzt so etwas auch bei einem Menschen mit klaren Kopf ein. Weil irgendwann friere ich doch so extrem, dass ich nach Hause oder ins Warme will, wenn ich nicht gerade sterben will.

Und ein Suizid durch erfrieren ist wohl sehr selten. Dann wohl eher ne Kurzschlussreaktion.

Den Angehörigen mein Beileid. Schlimme Situation.

Anhand der Spuren kann sicher festgestellt werden ob Tanja normal gelaufen ist, gerannt ist oder einen schlürfenden Gang hatte.

tralala61 schrieb:Tanja hatte schlichtweg Zoff mit ihrem Freund, ist vor lauter Frust hirnlos durch die Gegend gestiefelt und erfroren. Es war ein bedauerlicher Unfall - jegliche anderen Fantasien gehören schlichtweg nicht hierher. Ich bitte um Respekt für die Angehörigen.

Es ist sicherlich kein Fall mehr, der hier im Krimiforum zu diskutieren ist.

Meine Anteilnahme gehört den Angehörigen und ihrem Freund.

Ich bitte darum, den Faden hier zu schließen.

+1

Es ist schon reichlich befremdlich hier manche Fantasien, die jeder, aber auch wirklich J-E-D-W-E-D-E-R, Grundlage entbehren, lesen zu müssen. Der Voyeurismus und die Perversion mancher User scheinen hier keine Grenzen zu kennen. Man will sich einfach unbedingt zwanghaft ein möglichst grausames und abartiges Tötungsszenario vorstellen und ignoriert dabei völlig die von der Polizei mitgeteilten Fakten. Was soll das?

/end thread

Bitte...

@kojak87 schrieb

Diese Kälteidiotie setzt ja irgendwann ein. Aber ist sie auch so plötzlich, dass man von ganz plötzlich so reagiert. Ich kannte das bisher nur aus Fällen, wo das Opfer sturzbetrunken oder unter Drogen stand.

Oder setzt so etwas auch bei einem Menschen mit klaren Kopf ein. Weil irgendwann friere ich doch so extrem, dass ich nach Hause oder ins Warme will, wenn ich nicht gerade sterben will.

Der Begriff "Kälteidiotie" insbesondere der Teil "Idiotie" stammt wohl aus der Zeit, in der man noch keine Erklärung für das Verhalten hatte. Inzwischen ist das Phänomen wissenschaftlich erforscht und erklärt. Mit Alkoholisierung oder Drogen hat es nichts zu tun.

Kälteidiotie, auch paradoxes Entkleiden, ist der rechtsmedizinische Ausdruck für ein paradoxes Verhalten, das ein Erfrierender an den Tag legen kann. Der Betroffene beginnt sich auszuziehen, obwohl sein Körper bereits stark unterkühlt ist. Das liegt daran, dass sich bei großer Kälte die Gefäße in den Extremitäten stark zusammenziehen, um den Organismus zu schützen und das Blut zu den lebenswichtigen Organen zu transportieren (deswegen treten Erfrierungen auch zunächst an den Händen, Füßen oder der Nase auf). Kurz vor dem Tod weiten sich die Gefäße wieder, das Blut schießt zurück in die unterkühlten Extremitäten. Dem Betroffenen wird warm und er beginnt zu schwitzen. Die Kälteidiotie tritt auf, wenn die Körperkerntemperatur unter 32 °C sinkt. Ein Erfrierender ist in diesem Stadium bereits nicht mehr in der Lage, sich selbst zu helfen.

Quelle: Wikipedia: Kälteidiotie

vielleicht hatten die beiden was getrunken, vielleicht hatten sie streit, vielleicht, vielleicht, vielleicht ...

fakt ist, sie ist losgelaufen, allein und freiwillig und ist gestorben.

ich denke auch, der thread sollte hier ein ende haben.


mein mitgefühl für ihren freund, ihre familie und ihre freunde.

wagner schrieb:vielleicht hatten die beiden was getrunken, vielleicht hatten sie streit, vielleicht, vielleicht, vielleicht ...

fakt ist, sie ist losgelaufen, allein und freiwillig und ist gestorben.

Es bleiben trotzdem noch Fragen offen. Wie die z.B warum der Freund sich nicht auf die Suche gemacht hat. Mit angeforderter Hilfe hätte man die Spur aufnehmen können un so evtl. früher finden.

@salatschüssel

warum ?
weil er vielleicht gedacht hat, sie geht wirklich nur eine rauchen, was weiss ich ?

meinst du nicht, dass ihr freund sich vorwürfe genug macht ? da braucht es dich nicht.