Doppelmord in Herne: Täter Marcel H. in Haft

@jane.marple

Das gleiche denke ich auch.

Seine Schwester hat sich auch von ihm abgewendet. Darüber ist keiner empört.

Ich denke der Mutter ist es nicht leicht gefallen, den Schritt zu tun aber manchmal muss man im Leben solche schweren Entscheidungen treffen.

Das Gericht hat der Erbengemeinschaft von Christopher W. ein Schmerzensgeld von 50.000 Euro zugesprochen.

Jadens Familie erhält 40.000 Euro.

Die Begründung des Gerichts: Christopher W. musste länger leiden als Jaden.


Mir war bisher nur die Mutter neben Christopher W. bewusst. Wenn jedoch eine Erbengemeinschaft besteht muss es noch einen erbberechtigtn Vater geben, der sich dann wohl nicht in die Oeffentlichkeit begab. Geschwister wären nach den Eltern erbberchtigt.

https://www.derwesten.de/staedte/bochum/nach-unendlichen-qualen-so-reagiert-die-mutter-von-christopher-w-auf-die-verurteilung-von-marcel-hesse-id213283571.html

https://www.derwesten.de/staedte/bochum/urteil-ist-sehr-gerecht-lebenslang-fuer-marcel-hesse-das-sagt-der-anwalt-von-jadens-familie-id213282371.html

Dass jedoch die Familien das Geld bekommen bezweifle ich sehr. Sollte MH jedoch irgendwann zu Reichtum gelangen, können die Familien das Urteil geltend machen.

wolke7 schrieb:Das Gericht hat der Erbengemeinschaft von Christopher W. ein Schmerzensgeld von 50.000 Euro zugesprochen.Jadens Familie erhält 40.000 Euro.Die Begründung des Gerichts: Christopher W. musste länger leiden als Jaden.

Das Gericht musste über die Schmerzen der armen Getöteten abwägen...Was für eine bizarre Situation

Wolke7 schrieb:
Das Gericht hat der Erbengemeinschaft von Christopher W. ein Schmerzensgeld von 50.000 Euro zugesprochen.Jadens Familie erhält 40.000 Euro.Die Begründung des Gerichts: Christopher W. musste länger leiden als Jaden.

Siegessicher schrieb: Das Gericht musste über die Schmerzen der armen Getöteten abwägen...Was für eine bizarre Situation

Ja/nein, das trifft es nicht ganz
Das wurde anlässlich durch den Germanwings-Piloten herbeigeführten Flugzeugabsturz erklärt.

Es geht um die seelischen Schmerzen die die Angehörigen durch den gewaltsamen Tod erleiden.
Der Tote erhält kein Schmerzensgeld. Er lebt ja nicht mehr.
Dem Gericht kommt die sehr schwierige (eigentlich unlösbare Aufgabe zu) eine Summe feszusetzen, die dem Leiden der Angehörigen entspricht.

Kurz gesagt: Das Geld gibt es nicht dafür, dass das Kind gelitten hat, sondern für die seelischen Schmerzen, die das Wissen um den Todeskampf des Kindes in den Angehörigen ausgelöst hat.

@wolke7
Christopher hat einen noch lebenden Vater. Soweit ich weiß, war der auch bei der Verhandlung. Im Besucher-Bereich. Wie oft er da war weiß ich nicht.

@frauZimt

ich habe ledglich den Presseartikel interpretiert und weiter gegeben.

Aber ich stellte mir auch die Frage, warum das Gericht die Geldhöhe an dem Leiden der Opfer festgemacht hat.
Das Geld ist für die Unkosten, die die Angehörigen haben und für deren Leid. Und letztendlich bekommen auch die Hinterbliebenen das Geld (wenn sie es ann irgendwann bekommen).

Und dass eine der Mütter mehr oder weniger gelitten hat, liess sich nicht feststellen.

Doch auch der RA Reinhard Peters, der in Nebenklage arbeitete, hältd iese Abstufung für "vernünftig".

Möglich, dass ich einen Verständnisknoten gerade habe.



@oceanghost
gut, das wusste ich nicht, er hielt sich demnach total im Hintergrund. Aber dann ist das auch geklärt.
Danke Dir.

wolke7 schrieb:Dass jedoch die Familien das Geld bekommen bezweifle ich sehr. Sollte MH jedoch irgendwann zu Reichtum gelangen, können die Familien das Urteil geltend machen.

Der könnte recht schnell zu Geld kommen. Wenn irgend eine Zeitschrift die Rechte an seiner Geschichte kauft, ist das u.U. schnell passiert.

-VOLLSTRECKER- schrieb:Der könnte recht schnell zu Geld kommen. Wenn irgend eine Zeitschrift die Rechte an seiner Geschichte kauft, ist das u.U. schnell passiert.

Na, dann soll er bezahlen.

Ich glaube nicht, dass er durch seine Taten zu einem Vermögen kommt.
Ich kenne niemanden, der das lesen möchte. Eigentlich ist doch jeder schon von dem bedient, das im Prozess zur Sprache kam.
Warten wir es einfach ab.

@frauZimt
Ich persönlich würde es lesen, da mich die Thematik interessiert und ich an den Gedankengängen eines solchen Menschen interessiert bin. Liegt aber auch an meinem Job. In der Uni haben wir damals das Buch "Wer hat Angst vorm bösen Mann?" vom Psychiater Dr. Bandelow gelesen, in dem der Triebtäter Frank Schmökel zu Wort kommt. Aufgrund solcher Tätertypen kann man unglaublich viel Input für die weitere Forschung gewinnen. Aber: Ich kann nachvollziehen, dass diese Thematik wohl die meisten Menschen abschreckt.

@Lena781

Du würdest aber keine Unterhaltung oder literarische Perlen suchen.
Du würdest ja mit ganz anderen Augen auf den Text gucken.

Ich hab dazu eine andere Frage.

Werden Texte und Aussagen eines Angeklagten, die z.B. für diech aus beruflichen Gründen interssant sind, irgendwann freigegeben? Zu Studien-, Forschungszwecken?

Gibt es dafür Fristen?
Kann eine Leserlaubnis beantrag werden?

frauZimt schrieb:Gibt es dafür Fristen?
Kann eine Leserlaubnis beantrag werden?

Texte und Aussagen sind immer freigegeben.Der Gefangene kann frei schreiben und Post versenden.Der Richter liest die Post.Also im Prinzip kannst du Marcel Hesse einen Brief schreiben und mit ihm kommunizieren.

@damesic00

@frauZimt geht es wohl eher um Aussagen, die Heße vor den Gutachtern tätigte usw. Also um Teile der Ermittlungs und Prozessunterlagen, nehm ich an.

@damesic00

Warum sollte ein Richter seine Post lesen? So langweilig wird denen nicht werden.

Irgendein Buch wird es sicher geben. Stephan Harbort spitzt vllt schon den Bleistift .

Photographer73 schrieb:@damesic00

@frauZimt geht es wohl eher um Aussagen, die Heße vor den Gutachtern tätigte usw. Also um Teile der Ermittlungs und Prozessunterlagen, nehm ich an.

Ja genau, diese Dokumente meine ich.

Ob ein Wissenshaftler unter Auflagen Einsicht in diese Dokumente bekommen kann.
Denn ein Interesse an wissenschaftlicher Auswertung solcher Fälle gibt es bestimt.

frauZimt schrieb:Ob ein Wissenshaftler unter Auflagen Einsicht in diese Dokumente bekommen kann.
Denn ein Interesse an wissenschaftlicher Auswertung solcher Fälle gibt es bestimt.

nein-auch ein Wissenschaftler bekommt keine Einsicht in die Krankenakte.Es sei denn der Patient willigt ein.

Photographer73 schrieb:Also um Teile der Ermittlungs und Prozessunterlagen, nehm ich an.

Eine psychiatrische Begutachtung muss mündlich vorgetragen werden vorm Gericht.
Akteneinsicht des Strafprozesses kann nur ein Anwalt bekommen.
Der kann dir dann die Akte überlassen.

@Frau.N.Zimmer
Der Richter selbst wird die Post nicht lesen. Aber irgendein Justizbeamter schon.

Und es wird immer Leute geben, die ganz wild auf ein Buch, einen Film oder wenigstens ein Zeitungsinterview mit dem Mörder sind. Er könnte also tatsächlich noch damit verdienen...

@AlteTante

Nun war aber vom Richter die Rede :) Dass Post kontrolliert wird weiss ich auch ;) Muss aber nicht bedeuten, dass das jemand Wort für Wort liest.
@Lena781 wird das genauer wissen.

Dann soll er halt verdienen. Ich fände es sogar gut, wenn er den Schaden den er angerichtet, hat auch bezahlen kann. Damit meine ich jetzt nicht den seelischen Schmerz, den kann er eh niemals "bezahlen", sondern die Schäden die z.B. durch den Brand entstanden sind.

@Frau.N.Zimmer
Sobald das Urteil rechtskräftig ist, wird M.H. ja in die Strafhaft verlegt. In dieser ist es so, dass die Briefe von den Bediensteten vor den Augen des Gefangenen geöffnet werden, geschaut wird, ob z.B. Drogen oder andere Gegenstände im Umschlag enthalten sind. Wenn das nicht der Fall ist, wird der Brief dem Gefangenen ausgehändigt. Abgefangen werden die Briefe, die z.B. bei Tätern, die in der Organisierten Kriminalität agiert haben und man annimmt, dass sie ihre Geschäfte im Gefängnis weiterhin abwickeln. Anders als in der U-Haft, wird die Post nicht mehr vom Richter/ Staatsanwalt gelesen.

Ich wollte noch anmerken, dass ich die beiden Gutachterinnen, Psychologin und Psychiaterin, für äußerst kompetent halte, da sie die Psychopathie (dissoziale Persönlichkeitsstörung mit sadistischen Anteilen) korrekt erkannt haben und sich nicht naiven Wunschvorstellungen in Bezug auf Heilung hingeben - was ja sehr oft zu verfrüht entlassenen Sexualstraftätern führt, die dann wieder Taten begehen.
Übrigens ist es interessant dass Marcel Hesse (soweit wir wissen) kein Sexualstraftäter war, sondern aus reiner Mordlust gehandelt hat - wofür es soweit ich weiß nicht so viele Beispiele gibt. Die meisten Serienkiller sind sexuell motiviert.
Mich persönlich würde es interessieren ob Marcel auch oft Gewalt-Pornographie konsumiert hat, evtl. in Form von Manga, es hieß irgendwo er bevorzugt Manga-Comic-Zeichnungen von Frauen gegenüber realen Frauen. Es wäre interessant ob es sich um gewalttätige Darstellungen gehandelt hat - ich denke dies funktioniert als Brandbeschleuniger der emotionalen Verwahrlosung, genau wie auch ständiges "Abhängen" in im Grunde dissozialen Foren wie 4chan.
Daher müsste man aus meiner Sicht hinsichtlich Prävention schon bei diesen Dingen mal ansetzen, wie auch in der Familie, die so etwas auch im Auge behalten und verhindern müsste, auch über das 18. Lebensjahr hinaus...
@snoopy4 (oder so ähnlich, die Mutter mit dem schwierigen 16 jährigen Sohn): ich würde mir wünschen, dass Ihnen unbedingt geholfen wird. Wenn Sie schon in der ständigen Furcht vor einer Katastrophe leben, ist das denke ich eine ganz schlimme Situation und ich kann mir wirklich sehr gut vorstellen, dass es extrem schwierig ist. Es muss hierfür doch irgendwo Hilfe geben?