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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

3.922 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, 2017 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

21.12.2022 um 20:50
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Sein Ziel war doch nicht, in eine Bank einzubrechen. Es ging tkm nicht um Geld, sondern darum einen Trieb zu befriedigen.
Seine Entscheidung könnte auf emotionaler - oder Triebebene (das ist deutlicher)- gefallen sein. Und trotzdem hätte er die Tat nicht begehen müssen. (Das wird der Prozess klären)
Er fand vielleicht weniger Ort und Zeit passend (nachrangig), sondern vorrangig die beiden jungen Mädchen.
Die emotionale und die - ich nenne es mal - Triebebene kommt eben noch zu den eher "technischen" und organisatorischen Fragen der Tatausführung dazu. Wir sehen eben nur diese technische Ebene und die nicht mal vollständig, weil wir eben nur einen sehr begrenzten Teil der Informationen haben.
In Bezug auf die Frage, warum der Zeitpunkt ihm als passend erschien und er die Tat nicht verschoben hat, nachdem er von vier Personen gesehen worden ist, kann es z. B. sein, dass seine Frau und Tochter vielleicht genau in dieser Woche oder auch nur an diesem Tag vereist waren, das also eine der wenigen Gelegenheiten war, an denen seine längere Abwesenheit und das ggfls. ramponierte Aussehen nacht der Heimkehr zu Hause niemandem auffallen würde.
Vielleicht war er in dem Gebiet schon 100 x unterwegs, und sonst sind ihm immer mehr Leute, oder Menschen, die ihn persönlich kannten, begegnet, so dass ihm der Tattag als "besonders ruhig" erschienen ist. Und vielleicht hat sich durch diese 100 Erkundungsgänge auch eine Art Druck und Ungeduld aufgebaut, dass er jetzt aber doch endlich auch mal handeln wollte und nicht immer nur rumlungern und dann doch wieder unverrichteter Dinge wieder abziehen wollte.

Wie gesagt, die Einschätzung, welche Situation für eine solche Tat "günstig" ist, ist absolut subjektiv und muss dann aus unserer Sicht nicht unbedingt logisch erscheinen.

Und ja, auch die Wahl der Opfer wird mit Sicherheit eine große Rolle gespielt. Wenn er es auf einen bestimmten Opfertyp abgesehen hatte, dem die beiden Mädchen entsprachen, vorher aber immer nur Personen begegnet ist, die aus seiner Sicht nicht passten, dann kann da durchaus einfach der Punkt gewesen sein, sich spontan für die Durchführung der lange geplanten Tat zu entschließen. Und nach dem Zücken der Waffe und dem "Down the hill" war er eh auf den Zug aufgesprungen, ein Abbruch wäre da sehr risikoreich gewesen.

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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

21.12.2022 um 21:51
Zitat von Basic266Basic266 schrieb:Das könnte erklären warum ihm egal war wer ihn sieht.
Erklärt dann evtl. auch die Patrone am Tatort, weil er den Mut verlor sich in den Kopf zu schiessen.
Daran habe ich auch gedacht, aber dann hätte er die Patrone gesehen und nachdem er gekniffen hat, die Patrone an sich genommen oder?
Deshalb schließe ich einen Selbstmord aus.
Ich denke, sein Sexualtrieb war größer als seine Angst gefasst zu werden.
Vielleicht hat er wirklich nichts von der Aufnahme mitgekriegt und fühlte sich deshalb sicher?
Klar gab es Zeugen, aber vielleicht sind auf der Brücke tagtäglich mehrere Männer unterwegs und wieso sollte sie ihn gerade als Täter ins Visier nehmen?


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

21.12.2022 um 22:20
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb am 18.12.2022:Die Schlampigkeit, mit der die Urkunden ausgefüllt wurden, ist überaus beachtlich: Demnach starben beide durch Verbluten im Zuge eines Suizids. Beide waren verheiratet, lebten aber getrennt. Libby starb am 13.02. um 12:15 Uhr, wurde aber erst um 16 Uhr verletzt, nämlich durch eine dritte, unbekannt gebliebene Person. Abby soll ebenfalls am 13.02. um 16 Uhr verletzt und binnen Minuten verstorben sein, ... nämlich am 14.02. um 12:15 Uhr.
Dein Beitrag ging mir nicht aus dem Kopf @OpLibelle .

Wie kann denn sowas sein?
Also klar machen Menschen Fehler, aber wird das dann nicht korrigiert?

Welchen Stellenwert hat das denn? Gilt das als Dokument, auf das man sich berufen kann, womöglich vor Gericht?

Als Eltern würde ich da wirklich das kalte Kotzen kriegen. Suizid, verheiratet, etc etc......


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

21.12.2022 um 23:48
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Wie kann denn sowas sein?
Also klar machen Menschen Fehler, aber wird das dann nicht korrigiert
Dazu kann ich Dir nicht viel sagen. Ich bin über ein U.S.-Forum (reddit) auf die Urkunden gestoßen und habe sie erst für fake gehalten. Die dortigen Mods haben es wohl auch erst nicht glauben wollen, haben dann aber ausdrücklich die Echtheit bestätigt. Die Urkunden sind ja auf Ancestry.com grundsätzlich abrufbar, also öffentlich, allerdings wohl nicht von Europa aus.

Ich glaube eine Verlinkung auf reddit ist hier nicht so gerne gesehen und würde auch zu keinen weiteren Erkenntnissen führen. Die Leute dort regen sich halt ziemlich auf, eine wirkliche Erklärung hat keiner. Aber Stichproben zeigen wohl bei vielen Urkunden aus dem County und der Zeit offensichliche Fehler, wie eben verheiratete Minderjährige usw.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

22.12.2022 um 00:22
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Wie kann denn sowas sein?
Also klar machen Menschen Fehler, aber wird das dann nicht korrigiert?
Welchen Stellenwert hat das denn? Gilt das als Dokument, auf das man sich berufen kann, womöglich vor Gericht?
Als Eltern würde ich da wirklich das kalte Kotzen kriegen. Suizid, verheiratet, etc etc......
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Aber Stichproben zeigen wohl bei vielen Urkunden aus dem County und der Zeit offensichliche Fehler, wie eben verheiratete Minderjährige usw.
Genau dieser Murks ist mit ein Grund, weshalb ich so vorsichtig bin, was die Patrone angeht. Völlig unabhängig ob RA nun Bridge guy ist oder nicht, wer würde sich schon gern vor Gericht verantworten wegen Beweisen, die von solchen Nulpen zugeordnet wurden?
Richard Allen ist sehr wahrscheinlich der Täter, wenn man sich die bisherigen Beweise und Umstände ansieht. Aber will man wirklich einer Behörde Glauben schenken, die nicht einmal in der Lage ist eine Sterbeurkunde korrekt auszufüllen? Die Wahrscheinlichkeit ist nicht gerade gering, daß bei der Zuordnung der Patrone der Wunsch Vater des Gedankens war. Sollte es vor Gericht eine Überraschung geben und die Patronenzuordnung erfolgreich angefochten werden, könnte das den gesamten Prozess kippen.
Bislang ist die Patrone der einzige Beweis, der Allen mit dem Tatort direkt in Verbindung bringt. Und falls das mit der Patrone platzt, weil man dort genauso "sorgfältig" gearbeitet hat wie in der Pathologie, ist nicht nur der Beweis aus dem Rennen, sondern es würde auch Zweifel sähen, wie oft sie sich denn noch geirrt haben.

Diese Art Schlamperei erinnert stark an den Fall B. Farthing vor rund 10 Jahren. Die dortige Polizei, ich glaube im ländlichen Kentucky war das, hat es völlig versiebt! Dabei war die Spurenlage besser als hier und der höchstwahrscheinliche Mörder hatte eine Story zum Besten gegeben bei der im Vergleich RAs Geschichte geradezu plausibel klingt! Und dennoch ist der Fall Farthing bis heute ungeklärt und selbst engste Freunde des Verdächtigen glauben, daß er sie umgebracht hat.


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22.12.2022 um 03:06
Meine Güte ist das wieder ein Quatsch. Selbst wenn es sich bei diesen Urkunden um echte Fotos handeln sollte, dann ist es schon merkwürdig, dass jetzt die einfachen Verwaltungsangestellten auf dem Amt, das in Deutschland einem Standesamt entspricht, und das für das Registrieren von Sterbefällen zuständig ist, jetzt auch für komplexe kriminaltechnische Untersuchungen zuständig sein sollen. Und für die Ermittlungen generell.

Hm, na ja, schaut man nach Berlin, kann man das nachvollziehen. Da funktioniert in der Verwaltung auch nichts, nicht einmal Wahlen können die korrekt abhalten, also ist der Schluss erlaubt, dass man auch nie den Mörder von Rebecca finden wird? Obwohl ich nichts von der Berliner Verwaltung halte, würde ich einen so gewagten Schluss doch eher nicht ziehen.

Aber hier im Forum sind ja nur Experten die alles besser können als die Dorfpolizei. Leute, Leute.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

22.12.2022 um 06:40
@Rick_Blaine
Muss nicht in der Sterbeurkunde die richtige Todesursache stehen um ermitteln zu können? Zumindest ist es wohl so in Deutschland. Irgendwie zweifel ich, dass die Urkunden wirklich echt sind. Vor allem eben wegen der Todesursache.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

22.12.2022 um 08:02
@Höhenburg
Wir wissen doch gar nicht, welche Beweise den Ermittlern vorliegen.
Die sind nicht verpflichtet, uns alles offen zu legen.


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22.12.2022 um 08:18
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Meine Güte ist das wieder ein Quatsch. Selbst wenn es sich bei diesen Urkunden um echte Fotos handeln sollte, dann ist es schon merkwürdig, dass jetzt die einfachen Verwaltungsangestellten auf dem Amt, das in Deutschland einem Standesamt entspricht, und das für das Registrieren von Sterbefällen zuständig ist, jetzt auch für komplexe kriminaltechnische Untersuchungen zuständig sein sollen. Und für die Ermittlungen generell.
Hm, na ja, schaut man nach Berlin, kann man das nachvollziehen. Da funktioniert in der Verwaltung auch nichts, nicht einmal Wahlen können die korrekt abhalten, also ist der Schluss erlaubt, dass man auch nie den Mörder von Rebecca finden wird? Obwohl ich nichts von der Berliner Verwaltung halte, würde ich einen so gewagten Schluss doch eher nicht ziehen.
Aber hier im Forum sind ja nur Experten die alles besser können als die Dorfpolizei. Leute, Leute.
Hi Rick! Das habe ich nicht so gesagt, obwohl die Verwaltung in Delphi wirklich auf den Spuren dieser Trantüten in Berlin ist.
Ich habe nur im Verlauf meines Lebens immer wieder mal gesehen, daß die EBs in solch ländlichen Regionen arme Säcke sind, da ihnen oft nur wenig Möglichkeiten zur Verfügng stehen und sich Topleute und weniger Gute die Waage halten. Darum habe ich auch im Konjunktiv gesprochen. Sie sollten eigentlich RA festnageln können, mit den aktuellen Hinweisen und Beweisen, die sie jetzt noch gewinnen. Nichtsdestotrotz sollten die entsprechenden Positionen in der KTU nicht von jemandem mit dem "Kaliber" dieses Sterbeurkundenausstellers besetzt sein.
Zitat von alias.aliasalias.alias schrieb:Wir wissen doch gar nicht, welche Beweise den Ermittlern vorliegen.
Die sind nicht verpflichtet, uns alles offen zu legen.
Das ist richtig und mit den seit der Festnahme RAs gewonnenen Hinweisen sollte das Ding in trockenen Tüchern sein. Aber um mit Han Solo zu sprechen: Ich habe ein mieses Gefühl bei der Sache, wie es momentan steht.
Ich hoffe das sich mein Bauchgefühl dieses Mal täuscht, aber es liegt sehr oft richtig.


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22.12.2022 um 08:28
@Rick_Blaine
Mir geht es darum, ob es allen klar ist, dass da falsche Angaben drauf stehen, wenn dem so ist?
Oder hat so ein "Dokument " auch eine Art Beweiskraft.

Ich denke doch, wenn jemand eine offizielle Todesursache feststellt, hat das eine Aussagekraft.
Wenn es nur ein Verwaltungswisch ist, kann man das ja abhaken.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

22.12.2022 um 08:43
Zitat von Anya1981Anya1981 schrieb:@Rick_Blaine
Muss nicht in der Sterbeurkunde die richtige Todesursache stehen um ermitteln zu können? Zumindest ist es wohl so in Deutschland. Irgendwie zweifel ich, dass die Urkunden wirklich echt sind. Vor allem eben wegen der Todesursache.
Ich zweifle das auch an, aber selbst wenn das echt sein sollte, hat das eine nichts mit dem anderen zu tun. Die Sterbeurkunde ist eben das: der behördliche Eintrag und die behördliche Bestätigung, dass ein Mensch tot ist und wann er ungefähr gestorben ist und wo. Das kann zivilrechtliche Bedeutung haben, zum Beispiel zum Erben usw.

Staatsanwaltliche Ermittlungen in einem möglichen Tötungsdelikt müssen freilich auch irgendwo da enden, dass ein Gericht überzeugt wird, dass ein Mensch getötet wurde, damit eine Verurteilung z.B. wegen Mordes möglich ist. Eine Sterbeurkunde, die den Tod bestätigt ist da ganz praktisch. Aber immer wieder gelingt Staatsanwaltschaften auch die Überzeugung des Gerichts, obwohl die Leiche nie gefunden wurde, und demnach auch keine Sterbeurkunde ausgestellt wurde.

Auch die Feststellung der Todesursache ist in einer Sterbeurkunde nicht so entscheidend. In Deutschland schreibt ein Arzt den Totenschein aus, der die Grundlage für die Sterbeurkunde ist, hier ist das genauso. Die meisten Sterbefälle werden nach einer relativ kurzen in Augenscheinnahme beurkundet, die allermeisten von Ärzten, die keine Pathologen sind.

Im staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren aber wird in der Regel eine Obduktion durch einen forensischen Pathologen angeordnet. Dessen abschliessender Bericht ist viel umfassender und genauer, in der Regel, als der des "Leichenbeschauers." Und es ist nicht ungewöhnlich, dass sich das Urteil des Gerichtsmediziners vom ersten Eindruck des ersten Arztes unterscheidet. Zum Beispiel wenn jener zuerst einen natürlichen Tod angenommen hat, die Obduktion aber eine Tötung durch Gift belegt usw usw.

Manchmal wird dann die Sterbeurkunde berichtigt. Entscheidend im Verfahren ist aber auf jeden Fall der Obduktionsbericht, nicht die Sterbeurkunde. Man kann eventuell als Verteidiger Zweifel äussern, ob der Obduktionsbericht korrekt ist usw. aber normalerweise sind die Obduzenten eben weitaus erfahrenere Fachärzte und mit weitaus umfangreicherer Prozedur, so dass dies für das Gericht keine Frage ist, wem es am Ende glaubt.
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:@Rick_Blaine
Mir geht es darum, ob es allen klar ist, dass da falsche Angaben drauf stehen, wenn dem so ist?
Oder hat so ein "Dokument " auch eine Art Beweiskraft.

Ich denke doch, wenn jemand eine offizielle Todesursache feststellt, hat das eine Aussagekraft.
Wenn es nur ein Verwaltungswisch ist, kann man das ja abhaken.
Ja und nein. Wie oben schon gesagt, eine gewisse Beweiskraft hat die Sterbeurkunde, aber von der Funktion her nur, dass ein Mensch tot ist und wann sein Tod festgestellt wurde (nicht, wann er gestorben ist!). Das reicht eben zum Beispiel um Erbschaften zu klären usw. Mehr Beweiskraft hat die Bescheinigung an sich nicht.

Selbst wenn es keine Obduktion gab, z.B. wenn die Leiche bereits kremiert wurde, bevor es überhaupt zu einem Verdacht kam, wird man in einer Verhandlung gegen den mutmasslichen Täter nicht einfach die Urkunde vorlegen und sagen: "bitte sehr." Sondern man ruft dann den Arzt auf, der den Totenschein unterschrieben hat, also den Toten noch gesehen hat, und der muss dann aussagen, warum, wieso und so weiter er den Totenschein ausgestellt hat.

Insofern ist die Beweiskraft der Urkunde ganz allein sehr nachrangig.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

22.12.2022 um 13:25
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Die meisten Sterbefälle werden nach einer relativ kurzen in Augenscheinnahme beurkundet, die allermeisten von Ärzten, die keine Pathologen sind.
Hier stammt die Feststellung der unmittelbaren Todesursache, nämlich Verbluten, aber vom damaligen Cororner, Jordan Cree (siehe Eintrag Nr. 41 auf den Urkunden). Ob die Feststellung des "manner of death", Selbstmord, auch von Cree stemmt, wird nicht ganz klar. Cree war kein Arzt, sondern Student. Die Leichenbeschauerin, die die Todesursache bei den Opfern in Moscow/Idaho festgestellt hat - Cathy Mabbut - ist übrigens auch keine Ärztin, sondern Anwältin mit Schwerpunkt Strafverteidigung und Familienrecht (siehe hier: https://latahcountyid.gov/coroner/bio/ und https://mabbutt-law-offices.business.site/ ).

In Carroll County, zu dem Delphi gehört, wird der Coroner auch nur wie ein Studenten- oder Rentnerjob bezahlt, so rund € 500,- / Monat. ( https://openpayrolls.com/jordan-cree-48678927 ).

Als Cree sein Amt zum 01.08.18 niedergelegt hat, hat er übrigens seinen ziemlichen Saustall hinterlassen: In der Kühlkammer funktionierte die Kühlung nicht, dafür ging im Büro de Heizung nicht und sen Leichenwagen war auch nicht fahrbereit. Seine Nachfolgerin - auch keine Ärztin - war gar nicht glücklich: https://www.carrollcountycomet.com/articles/new-coroner-copes-with-leftover-problems/

Welcome to Small Town U.S.A.!
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Und es ist nicht ungewöhnlich, dass sich das Urteil des Gerichtsmediziners vom ersten Eindruck des ersten Arztes unterscheidet. Zum Beispiel wenn jener zuerst einen natürlichen Tod angenommen hat, die Obduktion aber eine Tötung durch Gift belegt usw usw.
Das Ergebnis der Obduktion lag bei Ausstellung der Sterbeurkunde aber vor, siehe Einträge Nr. 29 und 30.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:dass ein Mensch tot ist und wann sein Tod festgestellt wurde (nicht, wann er gestorben ist!)
Bei Libby wurde dann also der Tod zwei Stunden vor Ihrem Ableben festgestellt.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:ass jetzt die einfachen Verwaltungsangestellten auf dem Amt, das in Deutschland einem Standesamt entspricht, und das für das Registrieren von Sterbefällen zuständig ist, jetzt auch für komplexe kriminaltechnische Untersuchungen zuständig sein sollen.
Das hat keiner gefordert. Du bist im anwaltlichen Plädier-Modus. Aber einmal so eine Urkunde auf Plausibilität durchsehen, dass kann man von einer Verwaltung - noch zu bei Sterbeurkunden, noch zu für ein Kind - erwarten. ales andere ist schlichtweg respektlos gegenüber den Toten und deren Angehörigen.

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Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Hm, na ja, schaut man nach Berlin, kann man das nachvollziehen. Da funktioniert in der Verwaltung auch nichts, nicht einmal Wahlen können die korrekt abhalten
Du meinst so, wie in einigen Counties n Kalifornien?! Was ist da eigentlich der Stand der Dinge? Haben die schon mit den Auszählungen für die Midterms angefangen oder sind die noch beim Nachzählen der Trump/Biden Wahl? ;-)


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23.12.2022 um 03:08
Ich ignoriere mal die OT-Polemik und schreibe noch einmal zum Thema. Mir scheint es nicht ganz klar, was die Aufgabe eines "coroner" ist: Der coroner ist ein Verwaltungsbeamter, er ist in der Regel kein Arzt. Er ist der Verwaltungsbeamte, der zuständig ist, die amtliche Unterschrift unter Ergebnisse der Untersuchungen zu setzen, für die sein Amt zuständig ist, das ist die Identität eines Toten amtlich festzustellen und möglichst die Todesursache ebenfalls. Das Amt kommt aus der englischen Rechtstradition.

Der coroner ist fast nie ein Pathologe oder Rechtsmediziner. Er ist ein Verwaltungsmensch, der den Tod in seinem Landkreis verwalten soll. In Deutschland ist das die Aufgabe des Standesbeamten.

Und da haben wir die Parallele: In Deutschland wird die Sterbeurkunde durch den Standesbeamten ausgestellt und unterschrieben. Der ist ebenfalls kein Arzt, sondern eben Verwaltungsbeamter. Seine Aufgabe ist die "Beurkundung."

Den Totenschein, den er dazu braucht, der wird allerdings von einem Arzt ausgestellt. Und wenn der erste Leichenbeschauer der Meinung ist, keine klaren Feststellungen treffen zu können, oder es Gesetz oder Verordnungen sowieso vorschreiben, wird ein Rechtsmediziner, ein Pathologe, weitere Untersuchungen, in der Regel eine Obduktion, durchführen.

Und so ist das hier auch. Wenn es Zweifel an den Todesumständen gibt, wird die Sache einem medical examiner vorgelegt, der allerdings dann Mediziner ist.

Ich weiss nicht warum das so sehr zu verstehen ist, dass der coroner nur für den einfachen Verwaltungsakt der Beurkundung eines Sterbefalls zuständig sind, so wie ein Standesbeamter in Deutschland. Und dazu muss man eben kein Mediziner sein.

Weder Staatsanwalt noch Verteidiger werden sich jemals einfach auf die Aussage eines solchen Verwaltungsbeamten berufen, wenn es um einen Mordfall geht, sondern immer medizinische Fachleute konsultieren und evtl. als Zeugen aufrufen. Und dann zählt nur das, was die sagen.


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23.12.2022 um 05:36
@Rick_Blaine
Jetzt bin ich etwas verwirrt, da ich davon ausgegangen bin, dass Coroner Ärzte sind. Zumindest in Krimis ist das oft so, wenn ich mich richtig erinnere. Also habe ich die falsche Zeit angenommen, dass dies in der Realität auch so ist. Danke fürs Aufklären.


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23.12.2022 um 06:04
Zitat von Anya1981Anya1981 schrieb:Jetzt bin ich etwas verwirrt, da ich davon ausgegangen bin, dass Coroner Ärzte sind. Zumindest in Krimis ist das oft so, wenn ich mich richtig erinnere. Also habe ich die falsche Zeit angenommen, dass dies in der Realität auch so ist. Danke fürs Aufklären.
Deswegen muss man aufpassen, welche Begriffe verwendet werden und um was es genau geht. Leider kann es etwas verwirrend sein, da manchmal die Begriffe gemixt werden. In Los Angeles zum Beispiel hat man zwei unterschiedliche Behörden in einer zusammengefasst, es gibt den "Los Angeles County Medical Examiner - Coroner" - hier wird die forensische Pathologie mit der standesamtlichen Verwaltungsbehörde in einem Amt zusammengefasst. Das findet man meist in Grosstädten.

In eher ländlichen Gegenden sind diese Funktionen getrennt, da die einzelnen Landkreise sich so etwas gar nicht leisten können.

Schauen wir mal zum Beispiel nach Idaho: In Idaho gibt es auf Landkreisebene das Amt des "coroners," ein Wahlamt, das heisst der Amtsinhaber wird gewählt vom Volk, und der hat die Aufgabe am Ende eben Todesfälle zu dokumentieren, Sterbeurkunden auszustellen, und auch, ja, Todesursachen zu untersuchen. Aber er ist meistens kein Arzt, sondern ein Verwaltungsbeamter.

Um diese Aufgaben zu erfüllen gibt es aber das staatliche Amt des "Iowa State Medical Examiner." Dies ist ein bundesstaatliches Amt, in Deutschland vergleichbar mit einer Landesbehörde, und an dessen Spitze befindet sich ein Mediziner.
One of the main roles of the IOSME is to provide assistance, direction, and training to county medical examiner personnel and law enforcement officials. County medical examiner responsibilities are outlined in §§ 331.801–805 of the Code of Iowa, and the duties of the state and deputy state medical examiner are found under Iowa Code 691.5–6C. A comprehensive explanation of the roles and authority granted to medical examiners is found in 641 Iowa Administrative Code, Chapter 126 (State Medical Examiner) and Chapter 127 (County Medical Examiners). These chapters of the Iowa Administrative Code can be viewed and printed from the links found below.

In the investigation of medicolegal cases, state and county medical examiners are tasked to determine the scientifically unbiased cause and manner of death. Medical examiners must display uncompromising honesty, integrity, and loyalty to their community and their oath, regardless of any pressure they may receive from outside sources.

The role of forensic pathologists and death investigators is to investigate sudden, unnatural, suspicious, or violent deaths. The IOSME has five full-time board certified forensic pathologists, five part-time board certified forensic pathologists, two medical examiner investigator liaisons and two Iowa Donor Network (IDN) medical examiner investigator liaisons certified by the American Board of Medicolegal Death Investigators (ABMDI), and two medical examiner investigators. Forensic pathologists are physicians who have extensive training in performing autopsies and conducting death investigations. Medicolegal death investigators act as liaisons between the IOSME forensic pathologists and the county medical examiner offices, law enforcement and other investigative agencies, Iowa Donor Network, the family of the decedent, news organizations, and the general public.
Quelle: https://iosme.iowa.gov/about-us

Hier finden sich also die Experten, Rechtsmediziner, Pathologen, Labors usw. welche dazu da sind, die coroners zu unterstützen, deren Mitarbeiter auszubilden und so weiter und so weiter.

Wieder eine Parallele zu Deutschland: hier ist es in der Regel die Behörde, die für Universitäten zuständig ist, meist also das Wissenschaftsministerium, welche die "Rechtsmedizin" betreibt - nämlich als Teil der Universitäskliniken, z.B. "Institut für Rechtsmedizin an der Universität XYZ"

Auch hier ist der Grund klar: das Land kann das finanzieren, und hier ist das Expertenwissen. Die Leiter sind Universitätsprofessoren mit entsprechender Bildung und Bezahlung.

Und um es noch mal zu sagen: Natürlich wird kein Professor für Rechtsmedizin eine Sterbeurkunde ausfüllen und unterschreiben. Aber er wird im Strafverfahren als Zeuge der Staatsanwaltschaft gehört werden, wenn es darum geht, einem Mörder die Tat nachzuweisen.

Ich denke es wird jetzt etwas klarer, warum die angeblichen fehlerhaften Sterbeurkunden hier einfach nicht relevant für das Verfahren sind. Sollte gegen den derzeitigen Verdächtigen ein Prozess geführt werden, wird man davon ausgehen können, dass die Staatsanwaltschaft diejenigen kompetenten Experten vorladen wird, welche die Obduktion an den beiden Mädels durchgeführt haben. Niemanden wird die Sterbeurkunde interessieren. Der Obduktionsbericht dagegen wird sehr interessant sein.


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23.12.2022 um 10:59
Ich denke, man sollte diesen Sterbeurkunden nicht zu große Beachtung schenken. Daher gehe ich mal auf vorherige Beiträge ein und somit zurück zu einem anderen Thema.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Sein Ziel war doch nicht, in eine Bank einzubrechen. Es ging tkm nicht um Geld, sondern darum einen Trieb zu befriedigen.
Seine Entscheidung könnte auf emotionaler - oder Triebebene (das ist deutlicher)- gefallen sein. Und trotzdem hätte er die Tat nicht begehen müssen. (Das wird der Prozess klären)
Er fand vielleicht weniger Ort und Zeit passend (nachrangig), sondern vorrangig die beiden jungen Mädchen.
Dabei muss Ich an den Fall Mirco denken, dessen Mörder vorgab aus Frust im Job gehandelt zu haben.
Ich denke, dass in diesem Fall hier der Täter aus sexuellem Trieb als auch aus dem Drang nach Macht gehandelt hat. Vielleicht ist an diesem Tag etwas passiert, das das Fass zum Überlaufen gebracht hat, z.B. in der Ehe, im Job oder beides.
Zitat von Basic266Basic266 schrieb:Hallo, vielleicht denke ich ja falsch, aber könnte er nicht auch Suizidgedanken gehabt haben, die er dann nach der Tat nicht umgesetzt hat?
Vielleicht keine konkreten Suizidgedanken, aber Frust, Aggression, Gleichgültigkeit mit der Option, sich in einer Kurzschlusshandlung das Leben zu nehmen. Das könnte auch erklären, warum er dort stand, hinabschaute und angeblich Fische beobachtete. Möglicherweise kamen dann die Mädchen und er reagierte sich dann an ihnen ab?


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

23.12.2022 um 12:18
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Dabei muss Ich an den Fall Mirco denken, dessen Mörder vorgab aus Frust im Job gehandelt zu haben.
Ich denke, dass in diesem Fall hier der Täter aus sexuellem Trieb als auch aus dem Drang nach Macht gehandelt hat. Vielleicht ist an diesem Tag etwas passiert, das das Fass zum Überlaufen gebracht hat, z.B. in der Ehe, im Job oder beides.
@Rotkäppchen
Ja, genau so.
Es ist falsch Vorsicht, Umsicht und Verstand bei Kriminellen immer hoch anzusetzen.
Natürlich, die schlauen Täter gibt es auch, aber landläufig ist in einem Moment der Wunsch-Drang-Trieb,
etwas Kriminelles zu tun stärker, als die Angst vor dem Knast.

Wenn die Täter Glück haben, werden sie trotz plumper Dreistigkeit spät - oder nie gefasst.
Die Krimirubrik ist voll mit unglaublichen Fällen, über die man nur sagen kann:

Am helllichten Tag? Und es gibt keine Zeugen? Das kann doch gar nicht sein.

Inga Gehricke, Jutta Hoffmann, Hilal Ercan und so viele andere


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23.12.2022 um 12:49
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Es ist falsch Vorsicht, Umsicht und Verstand bei Kriminellen immer hoch anzusetzen.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Am helllichten Tag? Und es gibt keine Zeugen? Das kann doch gar nicht sein.
Ja genau. Deshalb kann man sich häufig nicht vorstellen, dass ein Täter so offensichtlich und anscheinend unlogisch gehandelt haben könnte.


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23.12.2022 um 13:34
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Es ist falsch Vorsicht, Umsicht und Verstand bei Kriminellen immer hoch anzusetzen.
Natürlich, die schlauen Täter gibt es auch, aber landläufig ist in einem Moment der Wunsch-Drang-Trieb,
etwas Kriminelles zu tun stärker, als die Angst vor dem Knast.
Das ist sehr, sehr richtig! Es gibt sehr schlaue Kriminelle, wie sie in literarischen Werken, z.B. Arsene Lupin, Prof. Moriarty oder Dr. Mabuse, beschrieben sind auch in Wirklichkeit. Aber sie sind recht selten, was auch eine Art Glück ist.
I. Keyes und ein weiterer Serienmörder, dessen Name mir gerade nicht einfällt, wurden beide nur durch Glück und Zufall geschnappt. Bei manchen wird es erst nach dem Ableben bemerkt.
Dennoch sind solch schlaue Täter eine distinktive und kleine Minderheit. Sehr viele Verbrechen zeichnen sich eher durch Trieb, Drang und Dummheit aus.


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23.12.2022 um 14:41
@Höhenburg
Ich gehe mal davon aus, dass Ermittler zunächst von Indizien ausgehen, die für eine Täterschaft sprechen und nicht ein Ausschlussverfahren nach logischem Handeln zu Grunde legen, wie es einige User hier in diversen Fällen tun ("Warum sollte er...?", "Das macht doch keinen Sinn, dass... .")
Wir kennen häufig weder den IQ noch die emotionale Verfassung eines Täters, geschweige die gesamten Umstände der Tat.


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