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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

3.922 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, 2017 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

05.12.2022 um 14:31
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Im Affidavit wurde gesagt, dass man Waffe und Patrone in Zusammenhang gebracht hat. Nicht den Tatverdächtigen und die Patrone ausserhalb der Tatsache, dass er die Waffe besitzt. Fingerabdrücke scheinen sie da noch nicht ausgewertet zu haben. Die Patronen ins Magazin zu drücken wirkt auch recht "fuckelig". Vielleicht nicht unbedingt etwas, das man mit Handschuhen machen will.
Über Fingerabdrücke würde man die Patrone und - da diese ja mit der Waffe in Verbindung gebracht werden konnte - auch die Waffe RA zuordnen können. In der APC ist aber nur die Rede von ballistischen Untersuchungen. Man konnte also Waffe und Patrone zusammenbringen und über RAs Aussage, er habe die Waffe noch nie verliehen, dann auch mit Richard Allen. Die Patrone konnte ihm also nur indirekt zugeordnet werden. Fingerabdrücke und DNA wären natürlich direkter, und es wäre dann noch schwerer für die Verteidigung, eine Erklärung zu finden, wie die Patrone mit seinen Fingerabdrücken an den Tatort gekommen sein soll.

Ich kann mir vorstellen, dass er die Waffe bzw. das Magazin sowieso zu einem ganz anderen Zeitpunkt beladen hat, als er noch gar nicht plante, die Waffe für eine solche Tat einzusetzen. Und deshalb eben auch nicht daran gedacht hat, dabei Handschuhe zu tragen.

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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

05.12.2022 um 14:39
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Der Tatverdächtige hat sich ohne zwingenden Grund massiv selbst belastet als er hat aus eigenem Antrieb 2017 eine Aussage gemacht, dass er dort war und er hat dann dabei für seine Aufenthaltsdauer auch einen sehr langen Zeitraum angegeben, der noch deutlich länger dauerte als der Zeitpunkt seiner letzten Begegnung mit anderen Personen dort. Da fragt man sich,
Vielleicht sollte mal in Erwägung gezogen werden das der TV nicht zur Polizei gegangen wäre wenn “man“ ihm nicht gesagt hätte das es besser wäre wenn er eine Aussage macht das er sich in der fraglichen Zeit in der Gegend aufgehalten hat. Natürlich ohne Verdacht das er tatsächlich etwas mit der Tat zu tun haben könnte.
Nur Spekulation aber er musste ja damit rechnen das er ins Visier gerät, und auch noch Ähnlichkeit mit der Person auf dem Video hat von der Größe und Statur her.
Deswegen meine Vermutung das er vielleicht nicht ganz freiwillig zur Polizei ging.


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05.12.2022 um 15:34
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:In der APC ist aber nur die Rede von ballistischen Untersuchungen. Man konnte also Waffe und Patrone zusammenbringen und über RAs Aussage, er habe die Waffe noch nie verliehen, dann auch mit Richard Allen. Die Patrone konnte ihm also nur indirekt zugeordnet werden
Dann bin ich gespannt wie es weitergeht! Wenn sie es via ballistischer Untersuchung zugeordnet haben, ist es entweder eine neues Verfahren oder wenn man die bisherigen Verfahren genutzt hat, dann ist das nicht 100% zuverlässig und wurde schon oft erfolgreich angefochten.
Wie erwähnt ist es ein Unterschied, eine abgefeuerte oder eine ausgeworfene Patrone einer bestimmten Waffe zuzuordnen. Abgefeuert ist relativ einfach und fast fehlerfrei, daß ist wie ein "Fingerabdruck" der Waffe. Eine ausgeworfene Patrone hat nur minimale Spuren ihres Aufenthaltes in einer Waffe und die Zuordnung zu einer nicht sonderlich individuellen Pistole war bislang nicht gerade zuverlässig.
Die Anklage sollte besser noch ein paar weitere starke Indizien in petto haben, denn sollte das Gutachten der Verteidigung die Patronenzuordnung erschüttern können, wäre das ein großer Erfolg für RAs Anwälte und würde auch seine Verbindung zum Tatort in Frage stellen.


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05.12.2022 um 17:48
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Die Patronen ins Magazin zu drücken wirkt auch recht "fuckelig". Vielleicht nicht unbedingt etwas, das man mit Handschuhen machen will.
Kommt darauf an, auf wen oder was man schießen will, mh?


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05.12.2022 um 17:55
Das Video ist sehr aufschlussreich, aber es war sehr beklemmend auf die drei sich nicht bewegenden Punkte zu starren,
als mit den Mädchen alleine war, während die Zeit läuft und läuft...ich hatte nicht gedacht, dass das doch gut 1,5 Stunden waren :(


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05.12.2022 um 18:26
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Die Patronen ins Magazin zu drücken wirkt auch recht "fuckelig". Vielleicht nicht unbedingt etwas, das man mit Handschuhen machen will
Hängt sehr von Waffen- und Magazintyp ab wie fuddelig die Auffüllung eines Magazins wird. Zudem glaube ich der Videoersteller hatte ein Rendezvous mit dem Vorführeffekt. Das Befüllen geht auch mit Handschuhen.


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05.12.2022 um 18:36
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Kommt darauf an, auf wen oder was man schießen will, mh?
Ich könnte mir vorstellen, dass der TV gar nicht die Absicht hatte zu schießen, sondern die Pistole dazu brauchte, um die Opfer in seine Gewalt zu bringen und dann eine viel intimere Tötung durchzuführen, z.B. mit einem Messer oder Stein, um seinem Drang nach Macht Befriedigung zu geben. Hätte er im Notfall doch geschossen, hätte er die Waffe wahrscheinlich verschwinden lassen und/oder in seinen Aussagen anders reagiert. Ich denke nicht, dass man an einem abgefeuerten Projektil noch Fingerabdrücke findet, sondern dies dann der Waffe eindeutig(er) zuordnen kann. Dass er aber eine Patrone verloren hat, hat er möglicherweise gar nicht bemerkt.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

05.12.2022 um 18:55
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Dass er aber eine Patrone verloren hat, hat er möglicherweise gar nicht bemerkt.
Das ist sehr gut möglich, liegt aber eigentlich im Bereich des Anfängerfehlers. Wenn er die Waffe feuerbereit hat und man den Schlitten zieht, springt die im Laufe befindliche Patrone raus, daß ist einfach so. Das weiß man, wenn man sich mit Schußwaffen beschäftigt.
Es stellt sich sowieso die Frage, wehalb er bei einer feuerbereiten Waffe den Schlitten gezogen hat. Wenn es der Einschüchterung gedient hat (seht her, daß Ding ist geladen), dann müßte er auch wissen, daß da gerade eine Patrone rausgeflogen ist! Das ist ja der Gag an der Sache, daß das Gegeüber die rausgezogene Patrone fortspringen sehen kann!


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05.12.2022 um 19:04
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Ich denke nicht, dass man an einem abgefeuerten Projektil noch Fingerabdrücke findet,
Am Projektil nicht, an der Hülse schon:
Mithilfe des neuen Systems, bestehend aus einer Bedampfungskammer und einem Bildgebungssystem, können Fingerabdrücke auch dort aufgedeckt, entwickelt und gesichert werden, wo die bisherigen Methoden versagen: einerseits auf stark erhitzten Metallen wie etwa den Hülsen abgefeuerter Patronen, auf Bombenfragmenten oder auf Metall­teilen von in Brand gesetzten Fahrzeugen.
Quelle: https://www.blaulicht-iv.ch/magazin/fachartikel/76-blaulicht-ausgabe-2-6-2020/313-recover-lft


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05.12.2022 um 19:16
@Höhenburg
Ich kenne mich da leider gar nicht aus, daher möchte ich mich für laienhafte Vermutungen entschuldigen und lasse mich gerne belehren.
Ich habe erst heute durch einen sehr lieben Menschen hier den Unterschied zwischen Projektil und Patrone kennengelernt.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Das ist ja der Gag an der Sache, daß das Gegeüber die rausgezogene Patrone fortspringen sehen kann!
Das Gegenüber sollte in dem Fall ja wahrscheinlich gar nicht erst überleben und noch dazu vermutete der TV vielleicht, dass er die Opfer so einschüchtern könnte und dass diese sich auch nicht auskennen. Fragt sich dann nur, warum er die Patrone hinterlassen und nicht später gesucht und mitgenommen hat.
Fakt ist, dass eine Patrone dort aufgefunden wurde, die offensichtlich eine große Rolle spielt.
Allerdings hat der Täter auch das Handy von Libby nicht mitgenommen und nicht gemerkt, dass er gefilmt wurde, wenn der Täter dem Mann auf der Brücke entspricht, wovon auszugehen ist. Er hat wohl Fehler gemacht, zum Glück.

@OpLibelle
Dankeschön. Wenn ich es richtig sehe, ist dies von 2020? Also war das 2017 möglicherweise noch gar nicht bekannt?


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05.12.2022 um 20:04
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Ich kenne mich da leider gar nicht aus, daher möchte ich mich für laienhafte Vermutungen entschuldigen und lasse mich gerne belehren.
Ich habe erst heute durch einen sehr lieben Menschen hier den Unterschied zwischen Projektil und Patrone kennengelernt.
Kein Problem, aber mein Satz war nicht auf dich gemünzt, sondern auf den Täter! Ich kann mir keinen wirklich guten Grund vorstellen, weshalb die Patrone nicht wieder eingesammelt wurde. Glück für die EBs, aber jemand, der sich nur etwas mit Waffen auskennt, übersieht sowas nicht. Und Richard Allen scheint kein völliger Anfänger mit Waffen zu sein.
Wenn man jetzt aus dem Stegreif aufmunitionieren müsste, daß dann vielleicht eine Patrone unbemerkt runterfällt, ja, aber hier ist das wohl kaum passiert. Ein Rausrepetieren mit Hilfe des Schlittens ist vom Waffenhalter nicht übersehbar. Wenn ich ziehe, springt die einliegende Patrone raus, daß ist mt Selbstladern so. Wir haben hier kein Feuergefecht oder auch nur irgendwas ähnliches vorliegen, bei dem man in der Hitze des Kampfes beim Nachladen einmal zu oft zieht und es dann nicht bemerkt.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

05.12.2022 um 20:48
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:r nicht auf dich gemünzt, sondern auf den Täter! Ich kann mir keinen wirklich guten Grund vorstellen, weshalb die Patrone nicht wieder eingesammelt wurde. Glück für die EBs, aber jemand, der sich nur etwas mit Waffen auskennt, übersieht sowas nicht. Und
Auch wenn der TV bemerkt hätte das ihm die Patrone abhanden gekommen ist, er musste ja erstmal die Mädchen in Schach halten die wohl zu dem Zeitpunkt noch lebten, und nachher wird er die Patrone vergessen haben weil er bestimmt so schnell als möglich vom Tatort verschwinden wollte.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

05.12.2022 um 22:17
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Fragt sich dann nur, warum er die Patrone hinterlassen und nicht später gesucht und mitgenommen hat.
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Auch wenn der TV bemerkt hätte das ihm die Patrone abhanden gekommen ist, er musste ja erstmal die Mädchen in Schach halten die wohl zu dem Zeitpunkt noch lebten, und nachher wird er die Patrone vergessen haben weil er bestimmt so schnell als möglich vom Tatort verschwinden wollte.
So kann ich mir das auch erklären. Der war zum einen voll bis oben hin mit Adrenalin, hatte "alle Hände voll zu tun" gleich zwei Opfer zu kontrollieren, selbst wenn er mit den beiden in ziemlich abseitiges Gelände gegangen ist, saß ihm sicherlich trotzdem die Angst im Nacken, entdeckt zu werden. Die Leiden der Mädchen waren "gestaged", also irgendwie drapiert und die Ermittler meinen, dass er Souveniers vom Tatort mitgenommen hat, die den Opfern gehörten. Das hat ja durchaus was rituelles, auf jeden Fall für ihn was bedeutungsvolles und das musste er ja auch erst mal durchführen und seinen Vorstellungen entsprechend "richtig" durchführen, also die Leichen in die richtigen Positionen bringen und die richtigen Gegenstände zum Mitnehmen auswählen.

Wenn er die Patrone gleich zu Beginn ausgeworfen hat, kann ich mir durchaus vorstellen, dass er sich vorgenommen hatte, sie nach der Tat einzusammeln und mitzunehmen, vielleicht hat er es in seinem stress-gefüllten Kopf aber dann über die Tatdürchführung vergessen oder die Patrone nicht auf Anhieb gefunden, weil es sich ja immerhin um Waldboden voller Blätter handelte. Man sieht das aus einem dieser Videos, auf denen Ron Logan mit Reportern durch das entsprechende Waldstück geht. Und hat sich dann gedacht, dass eine nur ausgeworfenen Patrone schon nicht so verräterisch sein dürfe, wie eine abgefeuerte und sie liegen lassen, weil er einfach nur noch schnell weg wollte.

Libbys Vater wollte ja gegen 15:15 Uhr die beiden Mädchen ja abholen, als sie nicht kamen, hat er versucht sie anzurufen. Ich meine, dass das Handy da noch an war, der Täter muss also das Klingeln gehört haben, wenn das Handy in der Nähe lag.

Als er sie nicht erreicht hat, hat er angefangen, in dem Gebiet nach ihnen zu suchen und hat sicher auch nach ihnen gerufen, möglichst laut. Der Fundort liegt nur 250 bis 300 m Luftlinie entfernt von der Stelle, an der die Brücke beginnt. Ich denke, dass der Täter, der nach der timeline ja bis ca. 15:45 Uhr am Fundort gewesen sein dürfte, die Rufe also gehört haben müsste und vielleicht davon aufgeschreckt worden ist und dann übereilt den Fundort verlassen hat. Die Patrone dann entweder in der Eile vergessen hat oder einfach keine Zeit mehr hatte, sie zu suchen.
Der Typ in dem von @OpLibelle verlinkten Video sitzt am Schreibtisch und wirft die Patrone aus, um zu zeigen wie das funktioniert. Dann erklärt er ein paar andere Dinge und will schließlich die an der Patrone entstandenen Spuren zeigen. Er kramt ein bisschen rum, kann die Patrone aber nicht finden. Und das, obwohl er am Schreibtisch sitzt und nicht mal auf Waldboden rumsuchen muss. Die Flugrichtung und -weite scheint beim Auswerfen also durchaus nicht ganz berechenbar zu sein.


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05.12.2022 um 22:57
Ich habe gerade dieses Youtube-Video entdeckt, dass die Gegend um die Monon-High-Bridge und vor allem auch den Fundort der Leichen und den Weg von dort zum Friedhof sehr anschaulich zeigt.

Man sieht sehr gut, wie unwegsam das Gelände ist. Ich halte es für ausgeschlossen, dass der Täter alleine oder selbst mit einem Helfer hier die Leichen über einen längere Distanz von einem Tatort zum Fundort transportiert haben könnte.

Man sieht auch deutlich wie unübersichtlich der Boden aufgrund von Laub, Mulch und Bewuchs ist. Das Video scheint von der Vegetation her im Spätherbst oder im frühen Frühjahr gemacht worden zu sein. Es gibt stellenweise sehr viel grünen Bewuchs am Boden, die Bäume sind aber noch kahl. Zwischendurch werden Aufnahmen aus der Zeit der Tat übergeblendet, da ist gar kein grüner Bewuchs sondern nur beige-braun-vertrocknete Gräser zu sehen. Die Jahreszeit stimmt also wohl nicht ganz, aber von den Sichtverhältnissen dürfe die Situation durch die fehlende Belaubung am Tattag wohl ähnlich gewesen sein.

Was mich erstaunt ist, dass der Fundort der Leichen von der Brücke offenbar sehr gut einsehbar war, das zeigt vor allem die letzte Szene, in der man von der Brücke zum Fundort blickt. War dem Täter das nicht bewusst, dass er von der Brücke bei der Tat hätte beobachtet werden können, sogar ohne, dass er es selber mitbekommt?!

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06.12.2022 um 02:47
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Herzlichen Dank, dass du dein Wissen teilst! Finde ich wirklich großartig!

Muss die "Anklage" die entlastenden Informationen lediglich vor dem Start der Verhandlung weitergeben oder zeitnah, sobald sie sie identifiziert werden. Macht ja unter Umständen einen gewalrigen Unterschied für deine eigenen Möglichkeiten zur Recherche. Was passiert, wenn im Verlauf der Verhandlung noch be- oder entlastende Indizien gefunden werden? Und ganz generell: Wer entscheidet, was als entlastend eingestuft wird oder was einfach als irrelevant ignoriert wird? Da könntest du als Verteidiger ja eine durchaus andere Sichtweise haben als die Gegenseite.
Normalerweise soll man Informationen unverzüglich weitergeben. Was das ist, wird im Streitfall der Richter entscheiden, z.B. wenn die Verteidigung sagt, sie braucht mehr Zeit bis zum Prozessbeginn, weil sie die Infos zu spät erhielt oder weil Dinge nicht mehr nachprüfbar sind usw. In der Regel gibt es bei solch komplexen Prozessen auch Termine, die vom Richter vorgegeben werden, bis zu welchen Informationen ausgetauscht sein müssen. Die liegen oft lange vor dem Prozessbeginn.

Wenn während der Hauptverhandlung neue Informationen gefunden werden, kann man die in der Regel noch einbringen. Eventuell, wenn der Richter sie als relevant betrachtet, kann sogar der Prozess unterbrochen werden, um Zeit für eine Untersuchung zu haben usw., wobei er das versuchen wird zu vermeiden. Wehe aber dem, der diese Informationen schon länger besass und sie nicht weitergab an die anderen Parteien: das kann gar zu einem Abbruch des Prozesses und Sanktionen führen. Besonders wenn es sich dabei um die Staatsanwaltschaft handelt, die nicht sofort Informationen weitergab. Da sind schon ganze Urteile aufgehoben worden in der Revision und daher sehen Richter so etwas gar nicht gerne.

Was ist entlastend? In der Tat argumentiert die Staatsanwaltschaft in obigen Fällen oft, die Information wäre nicht relevant und schon gar nicht entlastend gewesen usw. Am Ende entscheidet der Richter, auf der Grundlage bekannter Präzedenzentscheidungen oberster Gerichte.
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Im Affidavit wurde gesagt, dass man Waffe und Patrone in Zusammenhang gebracht hat. Nicht den Tatverdächtigen und die Patrone ausserhalb der Tatsache, dass er die Waffe besitzt.
Richtig, das ist ein wichtiger Unterschied. Ich bleibe weiter dabei, es den richtigen Experten zu überlassen, ob sie etwas gefunden haben und wie sicher sie dieses Indiz untermauern können.

Allerdings, das weiss ich aus Erfahrung, darf man hinsichtlich Fingerabdrücken auf Patronenhülsen auch nicht zuviel erwarten: einmal ist die Druckfläche relativ zum Finger gesehen sehr klein, zum anderen sind Fingerspuren oft durch die Druckbewegung sehr verwischt. Hier ist vermutlich mehr darauf zu setzen, dass die Waffe eindeutige Spuren auf der Patrone hinterlassen hat. Aber man wird sehen, was die Experten hier sagen werden.


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06.12.2022 um 15:40
@cododerdritte
Ich verstehe nicht ganz, wieso immer von Tatort und Fundort wie von unterschiedlichen Orten gesprochen wird. Das macht gar keinen Sinn. Warum hätte er sie gerade an diese Stelle tragen sollen? Ich glaube eher, dass sich der gesamte Tatort über einen größeren Bereich gezogen hat, dass sie, oder eines Mädchen ein Stück weggelaufen ist und er dann, warum auch immer, die zweite daneben gelegt hat. Aber es wird schon alles in dem Bereich abgespielt haben. Mit dem Auto weggefahren ist er offensichtlich ja nicht.

Die Stelle ist wirklich gut einsehbar von der Brücke, das muss im bewusst gewesen sein. Die Frage ist, wie frequentiert die wirklich war. Mir war vorher nicht klar, wie wackelig diese Brücke ist. Da sind wahrscheinlich gar nicht soviele Erwachsene drüber gegangen. Erstaunlich, dass sie nicht abgesperrt war, ist in den USA unüblich, da ja eh immer wegen jeder Kleinigkeit geklagt wird.


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06.12.2022 um 16:55
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Ich glaube eher, dass sich der gesamte Tatort über einen größeren Bereich gezogen hat, dass sie, oder eines Mädchen ein Stück weggelaufen ist und er dann, warum auch immer, die zweite daneben gelegt hat. Aber es wird schon alles in dem Bereich abgespielt haben. Mit dem Auto weggefahren ist er offensichtlich ja nicht.
Hier im Thread war mehrmals davon die Rede, dass es die Info gebe, dass der Fundort nicht der Tatort sei und der tatsächliche Tatort von den Ermittlern nicht gefunden worden sei.
Ich bin nicht sicher, ob das so von den Ermittlern bekannt gegeben wurde, oder ob das aus der Formulierung "the bodys were moved and staged" geschlussfolgert wurde. Ich würde diese Formulierung auch eher wie Du interpretieren, der Täter kann die Leichen maximal ein paar Meter bewegt haben, um sie vielleicht an einer bestimmten Stelle abzulegen. Das geht noch per Schleifen oder Ziehen, aber er kann die Mädchen in dem Gelände unmöglich über eine längere Wegstrecke getragen haben. Abby wog ca. 50 kg, Libby 90 kg, selbst bei der sehr schlank gebauten Abby dürfte das alleine unmöglich gewesen sein.
Selbst zwei Täter, die die Leiche gemeinsam tragen, dürften in dem Gelände große Probleme dafür gehabt haben. Zumal die Zeit, die zwischen Tatbeginn um ca. 14:15 Uhr und Tatende gg. 15:45 Uhr liegt, nicht wirklich viel Handlungsspielraum gibt.
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Die Stelle ist wirklich gut einsehbar von der Brücke, das muss im bewusst gewesen sein. Die Frage ist, wie frequentiert die wirklich war. Mir war vorher nicht klar, wie wackelig diese Brücke ist. Da sind wahrscheinlich gar nicht so viele Erwachsene drüber gegangen. Erstaunlich, dass sie nicht abgesperrt war, ist in den USA unüblich, da ja eh immer wegen jeder Kleinigkeit geklagt wird.
Das die Brücke so frei zugänglich und einfach betretbar da in der Landschaft rumsteht, habe ich auch nie verstanden. Zumal nicht nur kein Geländer da ist, sondern die Balken zum Teil tatsächlich stellenweise ziemlich morsch und angefressen aussehen.
Noch weniger kann ich mir vorstellen, dass sich jemand, wie die Zeugin beschrieben hat, freiwillig auf eine dieser kleinen Plattformen stell und runter schaut. Ich kann das schon kaum auf einem Aussichtsturm mit Geländer, aber freischweben auf so einem Holzpodest...?!?!
Ich denke auch, dass da eigentlich nicht viele Erwachsene spazieren gehen. Es ist ja nicht mal ein Rundweg, hinter der Brücke kommt nicht mehr viel Wegstrecken, dass landet man auf irgendeiner Landstraße.
Wenn man Besuch von auswärts hat, geht man vielleicht dorthin spazieren, um die Brücke zu zeigen, ist ja schon etwas besonderes. Aber für Erwachsene Einwohner aus Delphi finde den Weg auch eher unattraktiv für einen Spazierausflug.


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06.12.2022 um 17:48
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Hier im Thread war mehrmals davon die Rede, dass es die Info gebe, dass der Fundort nicht der Tatort sei und der tatsächliche Tatort von den Ermittlern nicht gefunden worden sei.
Es wurde von den Ermittler bekannt gegebenen das der Fundort nicht der Tatort ist aber sie haben weder gesagt wo der Tatort ist noch ob sie wissen wo er ist. Wir wissen also nur das der eigentliche Tatort woanders ist. Das kann aber gut sein das es in direkter Nähe ist. Aber wieso wird es dann nicht verraten, ich denke da steckt mehr dahinter.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Es ist ja nicht mal ein Rundweg, hinter der Brücke kommt nicht mehr viel Wegstrecken, dass landet man auf irgendeiner Landstraße.
Richtig, die Brücke endet und dort ist kein weiterer Weg. Nur Gestrüpp und unwegsames Gelände. Ich schau später mal ob ich das Video dazu finde, da lief einer extra vom Parkplatz aus den selben Weg wie Abby und Libby . Wurde damals hier gepostet.


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06.12.2022 um 17:54
Hab es gefunden!

Youtube: Crime scene flow 3
Crime scene flow 3
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06.12.2022 um 18:40
Zitat von Dream-liaDream-lia schrieb:Es wurde von den Ermittler bekannt gegebenen das der Fundort nicht der Tatort ist aber sie haben weder gesagt wo der Tatort ist noch ob sie wissen wo er ist. Wir wissen also nur das der eigentliche Tatort woanders ist. Das kann aber gut sein das es in direkter Nähe ist. Aber wieso wird es dann nicht verraten, ich denke da steckt mehr dahinter.
Es wurde ja Kleidung der beiden im Deer Creek gefunden. War das möglicherweise der Tatort? Das würde erklären, warum man diesen nicht genau festlegen konnte. Blut könnte vom Wasser weggespült worden sein. Allerdings hätte man ja dann von dort Schleifspuren und wahrscheinlich auch Blutspuren finden müssen.


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