Kriminalfall Kim Wall

FadingScreams schrieb:"Ich denke, dass die Darstellungen (des Staatsanwaltes) nicht objektiv sind".

das sagte die Verteidigung!

Maxi05 schrieb:Schreib doch einfach: die Verteidigerin sieht es anders und ich vermute, sie kann es beweisen.

Du musst auch meine Beiträge sorgsam lesen. Ich habe dir nicht unterstellt, dass du das sagst. Ich habe geschrieben, dass du die gesamte Aussage der Verteidigung als Fakten darstellst.

frauZimt schrieb:Das ist ein sehr guter Punkt.
Und er konnte davon ausgehen, dass ihr Freund bei seiner Party bleiben würde. Sie konn

Eben! Und wenn er sie wohlmöglich vorher als potentielles Opfer ausgesucht haben sollte, dann wusste er sicherlich, dass der Abschiedspartyabend geplant war und wann er sie am besten alleine auf seine Uboot einladen kann.

Maxi05 schrieb:Du schreibst alles mit Kalkül.

...

Maxi05 schrieb:Ich habe geschrieben, dass du die gesamte Aussage der Verteidigung als Fakten darstellst.

sorry - es ist Fakt dass die Verteidigerin genau das:

"Ich denke, dass die Darstellungen (des Staatsanwaltes) nicht objektiv sind".

gesagt hat..

nochmal die Übersetzung von @Mr.Moe:

Verteidigerin spricht 11:41
Betina Hald Engmark gibt ihre Erklärungen ab und wird diese, wie sie schätzt, nicht vor der Essenspause beenden.
"Hohes Gericht, verehrte Zuhörer."
"Es ist das Gericht, dem dieser Fall vorgestellt werden muss, nicht die Zuhörerschaft." Also wolle sie sich dem Gericht zuwenden.
"Ich denke, dass die Darstellungen (des Staatsanwaltes) nicht objektiv sind.

"Keine Relevanz" 11:43
"Es sind einzig und allein die Untersuchungen, die Dokumente und die Zeugenaussagen, die hier im Gerichtssaal für das Gericht Relevanz haben. Alles andere muss beiseite gelegt werden. Die einzigen, die zu diesem Fall etwas sagen können, sind die, die hier im Gericht sprechen werden", sagt die Verteidigerin.

"Nur Indizien" 11:50
"Einige Dinge, die der Staatsanwalt vorgetragen hat, müssen als Indizien betrachtet werden. Mein Mandant ist zu keiner Zeit zu den hier vorgestellten elektronischen Befunden verhört worden", sagt Betina Hald Engmark im Hinblick auf die Tötungsvideos und die sadistischen Texte, die auf Madsens Rechner oder der Festplatte* bzw. auf dem (rekonstruierten) Handy gefunden wurden.
Die Verteidigerin spricht zu der Richterin und den Schöffen, die sich aus einer Frau und einem Mann zusammensetzen.
* Keine Angabe darüber, ob eine externe Festplatte gemeint ist und ob Funde auf beiden vorlagen oder nicht

Verteidigerin fährt fort 11:55
Betina Hald Engmark äußert sich nun zum Vorwurf des schweren sexuellen Missbrauchs, spricht von Paragraphen und der Auslegung des Gesetzes.
"Strafbar ist ein physischer Kontakt an einer lebenden Person."
"Weiterhin muss der Kontakt sexuellen Charakter, bis hin zum Geschlechtsverkehr, haben."

Keine Sicherheitsgefährdung 11:57
Im Hinblick auf die vorgeworfenen Verstöße gegen die Seefahrtsgesetze glaubt die Verteidigerin nicht, dass diese vom Staatsanwalt vorgetragene Gefährdung bestanden habe.
"Es hätte eine konkrete Gefahrensituation für Leib oder Leben geben müssen."
Eine generelle Gefahrensituation (im Gegensatz zur konkreten) genüge nicht.

Verschiedene Grade von Vorsatz 12:02
Die Verteidigerin spricht über die verschiedenen Grade des Vorsatzes – und wann ein Täter wissen muss, dass etwas strafbar sein würde.
Sie spricht vom 'dolus evetualis', einer Form des Vorsatzes (3. Grades), bei der der Täter verstanden hat, dass ein Verbrechen im Bereich des Möglichen ist.*
"Das Wichtigste in einer Beweisführung ist die Erfüllung objektiver wie subjektiver Anforderungen."
* ...den Taterfolg "billigend in kauf nimmt".

"Tod von Kim Wall vorsätzlich?" 12:05
"Hat mein Klient den Tod von Kim Wall vorsätzlich herbeigeführt?"
Sie redet langsam, wiederholt sich teilweise und fragt erneut: "Ein vorsätzlicher Tod?"
Ein wichtiger Punkt in diesem Fall ist die (unbekannte) Todesursache, wie die Verteidigerin sagt. Sie weist dabei auf ein früheres Urteil in einem "Gewalt-Verfahren" hin, bei dem der Angeklagte freigesprochen wurde, weil ihm Gewaltanwendung nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden konnte.

Noch weitere Urteile 12:10
Die Verteidigerin nennt noch weitere Urteile, bei denen eine Todesursache nicht sicher festgestellt werden konnte – und die Angeklagten deswegen freigesprochen wurden.
Peter Madsen sitzt ruhig da und schaut vor sich hin. Die Verteidigerin spricht über die Stiche im Unterleib von Kim Wall.
"Hat Kim Wall noch gelebt, als ihr die Stiche zugefügt wurden?" Wenn die Staatsanwaltschaft dieses nicht beweisen kann, ist die Tat letztlich eine Leichenschändung.

Maxi05 schrieb:(nur für dich habe ich es startklar gemacht) sehr geschickt terminiert und formuliert.

Genau, er hat ihr geschmeichelt und sie hat sich darüber gefreut, ja und so hat er sie in die Falle gelockt..

um die räumliche nähe zu zeigen zwischen KW PMs und suborbital
und wo das uboot idr lag.
auf dem weg von PMs werkstatt zum uboot kam er unweigerlich an KWs wohngebäude vorbei

Original anzeigen (0,6 MB)

Indina schrieb:Genau, er hat ihr geschmeichelt und sie hat sich darüber gefreut, ja und so hat er sie in die Falle gelockt..

DEFacTo schrieb:um die räumliche nähe zu zeigen zwischen KW PMs und suborbital
und wo das uboot idr lag.
auf dem weg von PMs werkstatt zum uboot kam er unweigerlich an KWs wohngebäude vorbei

Ob er vorher zu ihr Kontakt hatte, wird ja nicht angenommen. Aber dass er sie "im Visier" haben konnte, aufgrund der räumlichen Nähe zu ihrer Wohnung, davon kann man eigentlich ausgehen. Also könnte es gezielt eine Falle gewesen sein, in die er sie an dem Abend lockte.

@Indina
Danke für die Infos in bezug auf Breivik.
Ich wusste dies nicht so genau und dachte Isolationshaft bei ihm, auch keine Vermarktung, das scheint ja nicht der Fall zu sein. Dasselbe könnte im Ubootfall auch passieren, wäre nicht gut, das damit Marketing betrieben wird.
Ich finde den Film Utøya auch nicht nützlich (Berlinale).
@Sandita
finde ich gut rekonstruiert, möglich das es sich genauso bei ihr abgespielt hat.
K.W. hatte schon riskantere Situationen und in wesentlich gefährlicheren Ländern gearbeitet.
Dänemark hat Platz 1 oder 2 auf der Liste der ungefährlichsten Orte weltweit.
Wenn Sie ungute Gefühle hatte, konnte Sie sich sagen, ein grosser Kreis von Leuten wissen wo ich bin, was kann schon passieren.
Klaustrophobie hatte Sie bestimmt nicht, ich zb könnte nicht abtauchen, wenn ich das Uboot nicht auch wieder auftauchen lassen könnte.
Die Kopfverletzung scheint mir auch wichtig, ich weiss nicht warum man sie als Thema einfach weglassen kann?!

suki04 schrieb:Die Kopfverletzung scheint mir auch wichtig, ich weiss nicht warum man sie als Thema einfach weglassen kann?!

Es muss ja erst einmal geklärt werden, was an Bord geschehen ist.
Der Angeklagte hält sich bedeckt.
Wenn die Beweiskette überzeugend dargestellt wurde, wird man sich an die Frage begeben:
Warum hat er das gemacht?

Ich denke mir zumindest, dass in dieser Reihenfolge vorgegangen wird.

@frauZimt
Stimmt, die Chronologie ist vor Gericht eine vorgegebene. Sie wird bestimmt sehr genau eingehalten und das Detail Kopfverletzung hat bestimmt schon eine Nummer.
Zum Thema Objektivität, die Bettina hald Engmark bei der Sta anzweifelt : Verteidiger taktieren ja auch viel. Wie du sagtest, es kann der Verunsicherung dienen oder einfach eine nicht weiter begründete Vermutung ohne grosse Aussagekraft. Wer ist schon die ganze Zeit objektiv und wieso muss die Sta sich in dem Punkt beweisen.Damit dreht Sie die Situation um, wenn die Sta sich erklären muss.

suki04 schrieb:und wieso muss die Sta sich in dem Punkt beweisen.Damit dreht Sie die Situation um, wenn die Sta sich erklären muss.

ja. das stimmt.-
Ich finde schon, dass es interessant ist, die verteidigungsstrategien zu beobachten.
...wenn man von dem grund, aus dem die sich vor gericht einfinden müssen, mal absieht.

Ich wünschte, der herr pm würde endlich umfassend gestehen.

@frauZimt
Das wäre sehr gut, wenn P.M. es gestehen würde. Selbst wenn er sich noch nicht entschuldigt oder Reue zeigt wäre es für die Angehörigen ein kleiner Schritt in Richtung Wahrheit. Solange er sich selbst als unschuldig hinstellt oder es wie einen Unfall aussehen lässt, können die Dinge nicht zugeordnet werden.
Und bleiben ein ungeklärtes Geheimnis.

suki04 schrieb:Und bleiben ein ungeklärtes Geheimnis.

Das glaube ich nicht.
Die Ermittler haben die Leiche, den Tatort, den Verdächtigen, den Nachrichtenaustausch zwischen opfer und mutmaßl. täter, die Filme, die er vorher konsumiert hat. Außerdem werden Menschen, die ihn kennen, aussagen

suki04 schrieb:Solange er sich selbst als unschuldig hinstellt oder es wie einen Unfall aussehen lässt, können die Dinge nicht zugeordnet werden.

Das ist sein gutes Recht.

Und man darf auch eins nicht vergessen: der Prozess steht am Anfang. Vieles in der Beweiserhebung wird erst noch kommen. Also tief durchatmen und Ruhe bewahren. Wir sind hier schließlich nicht bei Barbara Salesch oder einem Hollywood Schinken. Dies ist real life.

@DEFacTo

DEFacTo schrieb:PM ist ein verrückter (laienhaft), irrer (laienhaft), gemeingefährlicher sexuell perverser mit narzisstischen Persönlichkeitsmerkmalen, dem es stark anEmpathie und Schuldgefühlen mangelt und zusätzlich einen manipulativen (oberflächlich charmanten) Charakter besitzt (ergebniss der gutachten).

ok, er ist also gemeingefährlich. Ich hoffe FALLS er eingeknastet wird deswegen ändern die Gutachter später ihre Meinung nicht leichtferitg wie z.B. beim Sedlmayer Mörder der nach Rekordzeit wieder raus kam und alsbald wieder eine Anzeige wegen einer sex. Straftat am Hals hatte..

Die anderen Eigenschaften sind so habe ich das Gefühl heute eher die Regel denn die Ausnahme und einzeln für sich genommen nichts verwerfliches.

Andante schrieb: Jedenfalls lässt ihre SMS um 18:54 Uhr vermuten, dass sie davon ausging, dass er nicht wusste, dass sie sich in der Nähe aufhielt.

Ich denke Meiner Meinung nach auch wenns rein seine eigene Einschätzung war ging er davon aus daß mit der Einladung kein freier Journalist der in der Nähe ist absagen würde und wenn daß er schnell Ersatz -notfalls von der Insel- organisieren könnte.

DoctorWho schrieb:Das ist sein gutes Recht.

Ja, das ist uns klar.
Er muss sich nicht selbst belasten.
Ich glaube, sein Standpunkt ist: Die müssen dem Gericht beweisen, dass ich das getan habe.

Ob seine Anwältin die Verteidigung so aufgebaut hätte, bezweifle ich.
Wir werden wahrscheinlich noch erleben, dass sie umschwenkt

@DoctorWho
Wer ist Barbara Salesch? Es stimmt das der Prozess erst am Anfang steht. Ich gehe nicht davon aus das das Ganze ungeklärt bleibt.
Ich bin da auch zuversichtlich das man P.M.s Einsicht nicht braucht. Es macht glaub ich aber einen Unterschied für die Angehörigen, das meinte ich.

der ganze morgige Verhandlungstag scheint für Madsen reserviert zu sein..

Morgen wird Madsen erneut Stellung beziehen, da die Anklage versucht, dem Gericht zu beweisen, dass seine Handlungen in der Tat vorsätzlich waren.
...

8. März - Präsentation der Beweise und Peter Madsen nimmt den Stand

21. März - Peter Madsen nimmt den Stand wieder

22. März - Zeugen rufen an

23. März - Zeugen rufen an

26. März - Zeugen rufen an

27. März - Zeugen rufen an

28. März - Zeugen rufen an

3. April - Zeugen rufen an

4. April - Dokumentation

5. April - Reservetag

23. April - Verfahren

25. April - Urteil
http://cphpost.dk/news/peter-madsen-trial-back-on-tomorrow.html (Archiv-Version vom 20.03.2018)

http://cphpost.dk/news/peter-madsen-trial-back-on-tomorrow.html (Archiv-Version vom 20.03.2018)

Einer der kritischen Zeugen des Prozesses wird der Marine-U-Boot-Veteran Ditte Dyreborg sein.

Auf die Frage nach der verhängnisvollen Nacht bezieht sich Madsen oft auf sehr detaillierte technische Erklärungen über das U-Boot und wie Wall gestorben ist.

Aber Dyreborg, der als einer der führenden technischen Experten Dänemarks im Bereich der U-Boote gilt, wird Madsen und seinen komplizierten Erklärungen mehr als gerecht werden. Tatsächlich hat Dyreborg einen Bericht verfasst, der Madsens Erklärungen bezüglich Walls Tod in Frage stellt.

@DEFacTo

Dazu passt ergänzend ein heutiger Online-Artikel aus dem ekstrabladet ganz gut:

https://ekstrabladet.dk/112/landsret-afviser-madsens-oenske/7086380



"...Der bliver ikke tale om yderligere undersøgelser af gerningsstedet UC3 Nautilus, som Peter Madsen ellers har krævet via sin forsvarer.

Det slog Østre Landsret fast i en kendelse i går, hvilket er en stadfæstelse af byrettens kendelse.

Han og hans forsvarer havde fremsat en begæring om, at anklagemyndigheden skulle pålægges at iværksætte opfølgende undersøgelser om bord på ubåden for at afprøve tre scenarier, som Peter Madsen har opstillet for, hvordan Kim Wall døde som følge af en ulykke om bord på ubåden.

I Østre Landsrets kendelse, som Ekstra Bladet har fået aktindsigt i, fremgår det, at retten har vurderet, at de opfølgende undersøgelser ikke antages at have betydning for sagens afgørelse..."


Übersetzt mit babelfish und google:

"... Es gibt keine weiteren Ermittlungen zum Tatort UC3 Nautilus, die Peter Madsen sonst durch seinen Verteidiger gefordert hätte.

Das Østre Landgericht hat gestern eine Entscheidung getroffen, die den Beschluss des Stadtgerichts bestätigt.

Er und sein Verteidiger hatten beantragt, dass der Staatsanwalt angewiesen werden sollte, Nachuntersuchungen an Bord des U-Boots durchzuführen, um drei Szenarien zu testen, die Peter Madsen für den Tod von Kim Wall aufgrund eines Unfalls an Bord des U-Boots aufgestellt hat.

In der Verordnung des Østre Landgerichts, zu der Ekstra-Bladet Zugang erhalten hat, scheint das Gericht zu beurteilen, dass die Nachuntersuchungen für die Entscheidung des Falles nicht relevant sind.


Der zuvor schon bekannte Beschluss des Stadtgerichts wurde nochmals durch das Landgericht bestätigt. Man wird wohl den weiteren Prozess rein auf Aussagen entsprechender Gutachter / Sachverständiger führen.