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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

2.375 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frankreich, 2017, Hochzeit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

17.02.2022 um 18:03
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Für die Staatsanwaltschaft fühlte sie sich von Hunden angezogen. Wann? Wann hat er ihr Vertrauen gewonnen? Ich frage Sie das
Das hat er doch selber ausgesagt!? Sie sah seine Hunde auf dem Handybildschirm und so nahmen sie Kontakt auf... Wer zuerst, das werden wir wohl nie erfahren - wie so vieles...
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Aber wir haben eine Realität des Falls. Wenn sie es getan hätte, wenn sie entführt worden wäre, hätte sie geschrien. Niemand sieht, wie Maëlys in Nordahl Lelandais' Auto einsteigt.
Das ist doch Quatsch! Wenn Sie im Auto sitzt, um sich vielleicht weitere Fotos anzusehen (auch hier wieder: lockt er Sie? Wahrscheinlich, denn es gab die Aussage des Zeugen, dass er die anwies den DJ Ausgang zu benutzen) und er plötzlich einfach losfährt ist ein 8-jähriges Mädchen höchstwahrscheinlich unter Schock! Freeze! In die Ecke verkriechen (wie auf dem Foto zu sehen) - so weit weg wie möglich von der Bedrohung! Das eventuelle Schreien hört nach 30 Sekunden keiner mehr..
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ich bin ein Mörder, ich bin morgens um 3 Uhr mit einem Kind im Auto. Wenn ich zurückkomme, steht da ein Begrüßungskomitee, das mir ins Gesicht schlagen wird."
Und um das zu umgehen ermordet er das Mädchen? Diese kranke Entscheidung übernimmt die Verteidigung als Begründung?
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Er weiß nicht, warum er den Flugzeugmodus eingestellt hat.
Ja klar!
Gott sei Dank wird im weiteren Verlauf dieser Passage deutlich, dass auch die Verteidigung ihn als Lügner sieht.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

17.02.2022 um 18:22
Ich fasse kurz zusammen, was France Info über den heutigen Tag schreibt:
"Was wissen wir über Nordahl Lelandais? Dass er ein ständiger Lügner ist und nur zugibt, was sich nicht mehr leugnen lässt", schimpfte Generalstaatsanwalt Jacques Dallest in seiner Anklageschrift. „Er hat nur jedes Mal gesprochen, wenn ihm ein Beweisstück vorgelegt wurde. Er hat entschieden, wann die Überreste von Maëlys gefunden werden“, fügte er hinzu.
In seiner Anklageschrift kehrte der Generalanwalt zu den Beweggründen des Angeklagten zurück, als er das Mädchen entführte. „Offensichtlich ist das Motiv sexuell“, sagte er und fügte hinzu, dass er überzeugt sei, dass Maëlys eine sexuelle Geste aufgezwungen wurde, Berührung oder Penetration.
Nach 13 Verhandlungstagen hat fordert Jacques Dallest eine lebenslange Haftstrafe des 38-jährigen Angeklagten mit einer Sicherheitsfrist von 22 Jahren.
@Rick_Blaine
Es ist mir nicht ganz klar, ob der Generalstaatsanwalt hier mit den 22 Jahren Sicherheitsfrist die Höchststrafe gefordert hat, und ausschließlich das Gericht über eine längere Sicherheitsfrist entscheiden kann. Oder hätte die Staatsanwaltschaft auch Lebenslänglich ohne Sicherheitsfrist fordern können.
Nach den Forderungen der Staatsanwaltschaft ist die Verteidigung an der Reihe. "Dreißig Jahre, versuchen Sie sich in dreißig Jahren zu projizieren. Stellen Sie sich vor, Sie wären dreißig Jahr im Gefängnis. Dreißig Jahre eingesperrt. Das hat er verdient. Und er weiß es", plädierte Alain Jakubowicz, der Anwalt von Nordahl , am Donnerstag, 17. Februar, vor der Aussetzung seines Plädoyers.
Quelle: https://www.francetvinfo.fr/faits-divers/disparition-de-la-petite-maelys/nordahl-lelandais/direct-proces-de-nordahl-lelandais-suivez-les-requisitions_4965039.html
Zitat von ringelnatzringelnatz schrieb:Das ist doch Quatsch!
Natürlich ist das Quatsch. Es ist doch vollkommen egal, ob jemand unter Gewaltanwendung in ein Auto gezerrt wird, oder ob man jemanden in eine Falle lockt. Er wird ihr irgendwas mit seinen Hunden erzählt haben. Beides ist eine Entführung. Es ist vollkommen unerheblich, ob sie freiwillig eingestiegen ist, oder nicht.

Kein Mensch nimmt morgens um 3 Uhr ein fremdes Kind mit, ohne dessen Eltern darüber zu informieren.

Mich hat es ein wenig gewundert, dass sich die Verteidigung nicht auf die Diagose 'Bipolare Erkrankung' gestürzt hat, und diese für die Verteidigung 'Entgleisung eines vorher normalen Menschen für ein paar Monate' als eine manische Episode hingestellt hat.
Zitat von ringelnatzringelnatz schrieb:und er plötzlich einfach losfährt ist ein 8-jähriges Mädchen höchstwahrscheinlich unter Schock! Freeze! In die Ecke verkriechen
Auf dem Bild ist offenbar seine Hand in ihrem Slip zu sehen. Auf dem nachgestellten Bild sieht man das nicht, aber auf dem Bild aus der Überwachungskamera ist es zu sehen. Der muss sofort aktiv geworden sein. Das Bild entstand 900 m vom Festsaal entfernt. Seine Absichten sind somit klar.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

17.02.2022 um 20:31
Plädoyer von Me Jakubowics
Zitat von ringelnatzringelnatz schrieb:Für die Staatsanwaltschaft fühlte sie sich von Hunden angezogen. Wann? Wann hat er ihr Vertrauen gewonnen? Ich frage Sie das
Das hat er doch selber ausgesagt!? Sie sah seine Hunde auf dem Handybildschirm und so nahmen sie Kontakt auf... Wer zuerst, das werden wir wohl nie erfahren - wie so vieles..
Fragen kann man ja mal, aber das Maelys (mit einem kleinen blonden Jungen) zwischendurch im Auto war, wie Nordahl behauptet, das hat Me Jakubowics einfach mal vergessen,

Me Jakubowics
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Er kommt 15 Minuten später an, er parkt neben dem Gemeindehaus wie andere Fahrzeuge. Er hat das gleiche schmuddelige Outfit. Er nimmt auf der Toilette Kokain zu sich. Um 0:50 Uhr tanzt er. 40 Minuten sitzt er an am Tisch des Hochzeitspaares. Man ist beim Nachtisch. Und da: Kristallisation unserer Akte. Ein entzückendes kleines Mädchen in ihrem weißen Kleid kommt vorbei. Nichts in der Akte deutet darauf hin, dass er sie schon einmal getroffen hat. Ein Zeuge sieht Maëlys am Tisch des Brautpaares mit Nordahl sprechen. Ein harmloser Austausch an einem Abend. Maëlys sieht sich Fotos von Nordahs Hunden an. Zweites Treffen. Er wirft Maëlys seinen Ball zurück.
Wo ist diese Szene in seinem Plädoyer?
Me Jakubowics
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Sein Nachtatverhalten ist allerdings kein Verbrechen. Und wir werden versuchen, alles richtig machen. Sie beurteilen ein Verbrechen, kein Verhalten
Ein Nachtatverhalten ist kein Verbrechen, sagt aber über das Verbrechen viel aus.

Aber ok. es war seine Verteidigung. Nur was sehr auffällt, das Verteidigungsplädoyer im Fall Arthur N. ist mit diesem nicht zu vergleichen. Dort war es ein Sturm, hier ein Wind. Vielleicht bewußt unbewußt?


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

17.02.2022 um 21:36
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:frankysinatra schrieb:
Gibt es dafür einen Beleg?

Ja, die gibt es. Am Dienstag wurde das doch erwähnt.
Ohne den Dank für Deine Arbeit zu vergessen: Ich sehe am gesamten Dienstag keinen Beitrag, der behauptet, der Verteidiger habe die Vorlage eines Gutachtens versucht zu vermeiden.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

17.02.2022 um 21:53
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Wo ist diese Szene in seinem Plädoyer?
Das war ziemlich in der Hälfte des Plädoyers von heute laut France Bleu

https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/direct-proces-lelandais-les-requisitions-et-la-parole-a-la-defense-de-l-accuse-a-la-veille-du-1645036764
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Aber ok. es war seine Verteidigung. Nur was sehr auffällt, das Verteidigungsplädoyer im Fall Arthur N. ist mit diesem nicht zu vergleichen. Dort war es ein Sturm, hier ein Wind. Vielleicht bewußt unbewußt?
Bei Arthur gab es eigentlich nur Indizien. In der Anklage wurde das Bild von Nordahl, wie er wie ein hungriges wildes Tier durch den Club lief, gar nicht thematisiert. Auch die Sache mit dem geklauten Handy nicht. Und dass Nordahl einen anderen Weg gefahren ist, ebenfalls nicht.

Es gab die Auswertung der Handydaten. Es gab die Aufnahmen des dunkelgrauen A3. Und es gab seine dokumentierten Recherchen über Verwesungsprozesse. Anhand der Indizien hätte man einen genauen Hergang konstruieren können. Aber jeder hat sich mit dieses "Es gab einen Streit" zufriedengegeben. Auch Arthurs Eltern. Herr Jakubowicz hat dort ordentlich auf den Putz gehauen. Das hat er heute nicht getan. Der Fall Arthur hatte auch nicht dieses mediale Interesse. Bei Maëlys ist es Herrn Jakubowicz sehr übel genommen worden, dass er auf den Bildern der Überwachungskamera eine Frau mit ganz tiefem Ausschnitt erkannt hat.

Er ist blitzgescheit und rhetorisch ziemlich gut. Das Geständnis vom Freitag kam durch sein Einschreiten. Er wusste, dass sein Mandant kurz vorm Kippen ist. Die hatten ihn so ihn die Mangel genommen und dann auch noch die Mama vor der ganzen Nation blamiert. Nordahl war kurz vorm Umfallen, und da hat sein Anwalt eingegriffen, und ihn das gestehen lassen, was sowieso schon jedem klar war. Es war ein ziemlich kluger Schachzug. Seinem Mandanten wird er danach gesagt haben, dass er von nun an die Klappe zu halten hat. Nordahl hatte dann das Wochenende Zeit, das einzuüben.

ich hatte ehrlich gesagt Angst vor seinem Plädoyer. Jetzt gehe ich davon aus, dass es genau in seine Strategie passt. Das Diskreditieren von Zeugen kam nicht gut, also lassen wir es lieber, ein wenig verniedlichen, dann aber wieder das Bestätigen, dass sein Mandant ein Lügner und Mörder ist. Das hat schon so etwas mit Verwirrung zu tun. Es passt zu Verhörmethoden in totalitären Regimen. Er hat sowas von 'goog cop bad cop' in einer Person. Das sind natürlich rhetorische Mittel.

Er relativiert, er verniedlicht, er bestätigt, er bringt sich selbst als Person mit ein, er spricht die Geschworenen direkt an, er spricht von sich als Großvater. Auch wenn ich voller Entsetzen über den ganzen Fall und über die Person Nordahl L bin, muss ich zugestehen, dass sein Plädoyer verdammt gut war. Bei seinen Mitarbeitern gibt es sicherlich noch viel Luft nach oben.

Aber auch wenn die Schöffen nur den Fall be- und verurteilen, sollte die Frage erlaubt sein, ob eine Gesellschaft bereit und in der Lage ist, einen eiskalten Mörder nach 22 Jahren aufzunehmen und zu einem funktionierenden Mitglied der Gesellschaft zu machen.

Wir sprechen hier nicht darüber, ob jemand, der wiederholt betrunken gefahren ist, und bei letzten Mal einen Gartenzaun abrasiert hat, seinen Führerschein wiederbekommt.

Die Justiz ist dafür verantwortlich, die Tat zu ahnden. Beim Strafmaß - und hier bei der Sicherheitsfrist - spielt die Sozialprognose eine Rolle. Und diese Sozialprognose muss realistisch sein. Einer der Gutachter antwortete auf die Frage nach der Sozialprognose, dass es keine mathematische Formel gibt, sondern lediglich statistische Daten. Ich liebe Zahlen und die Mathematik, stehe aber Statistiken oft sehr skeptisch gegenüber. Zum einen denke ich an Churchill, zum anderen weiß ich, dass eine Statistik über Rückfallquoten natürlich auch nur nachgewiesene Straftaten erfasst. Deswegen ist eine solche Statistik für mich vollkommen wertlos.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

17.02.2022 um 22:02
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Heute Nachmittag steht ein letzter Psychiater im Zeugenstand: Dr. Paul Bensussan. 66. Der Vorsitzende erinnert daran, dass er zwei Gutachten verfasst hat. Ein Co-Autor des einen Gutachtens stand nicht auf der Expertenliste im Fall von Arthur Noyer, weswegen das Gutachten nicht zugelassen wurde. Die Verteidigung wollte auch diesen zweiten Bericht über den Fall Maëlys vom 21. Dezember 2020, der mit Professor Rouillon verfasst wurde, nicht zulassen, allerdings vergeblich.
Zitat von frankysinatrafrankysinatra schrieb:Ohne den Dank für Deine Arbeit zu vergessen: Ich sehe am gesamten Dienstag keinen Beitrag, der behauptet, der Verteidiger habe die Vorlage eines Gutachtens versucht zu vermeiden.
Siehe oben.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

17.02.2022 um 22:06
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Siehe oben.
Merci.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

17.02.2022 um 22:49
Nichts Neues, nur eine weitere Zusammenfassung
Der Generalanwalt hat wegen Mordes an Maëlys am Donnerstag eine lebenslange Haftstrafe gegen Nordahl Lelandais beantragt. Für die Verteidigung forderte Herr Jakubowicz die Geschworenen auf, das Urteil nicht „nach dem Maßstab“ des Schmerzes der Opfer und ihrer Familien zu fällen.
Vorletzter Tag des Prozesses gegen Nordahl Lelandais im Schwurgericht von Isère. Am Vorabend der Beratungen wird der Anwalt des ehemaligen Soldaten, Herr Alain Jakubowicz, am Donnerstagnachmittag, dem 17. Februar, plädieren. Sein Mandant steht wegen Entführung und Mordes an der kleinen Maëlys de Araujo sowie wegen sexueller Übergriffe auf zwei Großcousinen ​​vor Gericht.
Am Tag zuvor war das Wort bei den Zivilparteien mit deren Plädoyers. Dieser vorletzte Tag begann mit der Staatsanwaltschaft. Der Generalstaatsanwalt beantragte lebenslange Haft mit einer Sicherheitsfrist von 22 Jahren.
Woran Sie sich vom Anhörungstag erinnern sollten

Generalanwalt Jacques Dallest beantragte an diesem Donnerstag eine lebenslange Haftstrafe mit einer Sicherheitsfrist von 22 Jahren gegen Nordahl L. Der 38-Jährige steht vor dem Schwurgericht von Isère wegen Entführung, Freiheitsberaubung und Mordes an der kleinen Maëlys de Araujo sowie zweier sexueller Übergriffe auf seine Großcousinen.

Nach ausführlichen Erklärungen forderte Generalanwalt Jacques Dallest die Geschworenen zudem auf, ihn als Schwerverbrecher zu sehen. Der Staatsanwalt kam auf die Psychologie des Angeklagten, seine Sexualität, den Verlauf der Mordnacht sowie seine Gefährlichkeit zurück: „Nordahl ist die vollendete Form des Psychopathen“, erklärte er. Er bat darum, den sexuell Missbrauch der kleinen Mädchen und von Maëlys, "diesem Kind mit dem schelmischen Lächeln", gerecht zu werden.
Ein „guter Freund“, „hilfreich“ und schon gar nicht „ein Monster“. RA Moutous hat sich bemüht, einen Angeklagten mit einem fragmentierten, aber klassischen Lebenslauf darzustellen. Der Verteidiger von Nordahl bedauerte angesichts der ihn belastenden Vorwürfe, dass "jede seiner Taten Gegenstand des Verdachts war". "Er ist nicht unbedingt ein Gentleman. Loyalität ist nicht seine Kardinaltugend", räumte der junge Mitarbeiter von Herrn Jakubowicz ein, aber man könne nicht von einem Monster sprechen. „Über sein ganzes Leben werden Sie das Schwert der Gerechtigkeit richten“, warnte er.

"Nichts in der Akte ermöglicht es, die These eines sexuellen Motivs für den Mord an Maëlys de Araujo zu erkennen", bemühte sich RA Pariat. Während diese Frage während eines großen Teils des Prozesses über den Debatten schwebte, wollte die Verteidigung daran erinnern, dass Nordahl nicht wegen der Vergewaltigung des Mädchens strafrechtlich verfolgt wurde. „Er erkannte den pädophilen Charakter seiner Handlungen“ an seinen Großcousinen, betonte der Mitarbeiter von Herrn Jakubowicz. Aber "diese Tatsachen müssen von der Ermordung des Mädchens getrennt werden".

„Ja, der Weg wird lang sein. Ja, der Weg wird schmerzlich sein“, sagte Herr Alain Jakubowicz, der weiß, dass die Strafe seines Mandanten für den Mord an der kleinen Maëlys schwer sein wird. Der Verteidiger schätzte, dass sein Mandant viereinhalb Jahre lang einen langen Weg gegangen sei und sich der Tatsachen, für die er vor Gericht stehe, bewusst ist. Zum Abschluss seiner Argumentation erklärte Herr Jakubowicz, dass „der Begriff der Ewigkeit sich auf die Ewigkeit beziehe. Er vernichte alle Hoffnung“. Er forderte die Geschworenen daher auf, angesichts des Schmerzes der Familien kein Urteil zu fällen und die mediale Behandlung des Falls außer Acht zu lassen und sich nur auf "die Beweise" zu konzentrieren.
16:35 Uhr - Me Jakubowicz wendet sich dann an die Geschworenen, um das Fazit seiner Argumentation zu erörtern: "Diese in diesem Fall immense Störung kann auch nicht im Lichte des Medienrummels und der durch diesen Fall ausgelösten Quoten beurteilt werden. " Er fährt fort: "Ihre Entscheidung muss nicht die öffentliche Meinung widerspiegeln, sondern auf eine bestimmte Weise darauf reagieren, indem Sie, auch in der Meinung des Volkes, die Unabhängigkeit der französischen Justiz bekräftigen."

16:38 Uhr - Me Jakubowicz ist mit seiner Argumentation fertig. Die Sitzung wird unterbrochen und morgen um 9 Uhr mit einer Schlussrede von Nordahl Lelandais fortgesetzt. Anschließend beraten die Geschworenen. Das Urteil wird am Freitag erwartet.
Quelle: https://france3-regions.francetvinfo.fr/auvergne-rhone-alpes/isere/grenoble/direct-proces-lelandais-suivez-le-requisitoire-du-ministere-public-2465167.html?fbclid=IwAR3cKONZ1mzRJUl5QUbcKRcZqi8n2M-tr-zAaA4IjzAVDPBtMTnIe8Ys4ok

Die Übersetzung des Originaltextes erfolgte durch mich zusammenfassend mit Auslassungen und unter Einbeziehung sprachlicher Kreativität und auf Grundlage meiner Interpretation


Sich nur auf Beweise zu konzentrieren, würde aber doch umgekehrt auch bedeuten, dass das auch die Verteidigung tut. Das Nachholen eines Schulabschlusses ist für mich kein Beweis für eine gute Sozialprognose. Das Aufhören mit dem Rauchen ebenfalls nicht. Die Hinwendung des Angeklagten zum buddhistischen Glauben ist eigentlich eine Beleidigung aller Buddhisten, wenn man sich daran erinnert, dass er sich parallel mit Profilen sehr junger Mädchen beschäftigt, und sich Pornofilme anschaut, und das mit Handys, die für ihn in den Knast geschmuggelt wurden. Lügen gehen bei Buddhisten gar nicht, und das Wort Kinderpornografie wird in deren Wortschatz nicht aktiv vorhanden sein. Konzentrieren wir uns also auf die Beweise, was seine Sozialprognose anbelangt.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

17.02.2022 um 22:55
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb am 08.02.2022:Generell ist die mögliche Freiheitsstrafe für "meurtre" nach § 221-1 Code Penal 30 Jahre.

Aber hier kommen wohl noch zwei andere Bestimmungen zum Tragen, die es in Deutschland so nicht gibt, nämlich, wenn ein "meurtre" von einer weiteren Straftat begleitet wird, ist der Strafrahmen "lebenslänglich," was dem des "assassinat" entspricht. (§ 221-2)

Unabhängig davon beträgt laut § 221-4 der Strafrahmen bei "meurtre" wo ein Kind unter 15 das Opfer ist ebenfalls lebenslänglich.
Das bedeutet hier also, auch wenn der Anklagepunkt nicht "assassinat" ist, erwartet N (m.E. zu Recht) allein für den Mord an dem Mädel schon mal eine lebenslängliche Freiheitsstrafe.

Interessanter als diese Höchststrafen ist aber die Frist, ab wann eine mögliche vorzeitige Entlassung im Raum steht. Das ist bei einfachem "meurtre" nach 15 Jahren, bei "lebenslang" nach 18 Jahren. Das Gericht kann aber eine Mindestverbüssungszeit bis zu 25 Jahren in "besonderen Fällen" verhängen (§ 132-23). Hier wäre es nun anders gewesen, wenn man nachweisen könnte, dass er das Mädel auch vergewaltigt hat, denn dann wären bis zu 30 Jahren Mindestverbüssungszeit möglich gewesen (§ 221-3 Code penal).

Zusammengefasst also: N. kann allein für den Mord an dem Mädel erwarten, mindestens 18-25 Jahre im Gefängnis zu bleiben. Wie in Deutschland auch liegt aber die tatsächliche Freilassung im Ermessen des Gerichts, das bedeutet, er kann auch viel länger "sitzen."

Habe jetzt nochmals den Beitrag von @Rick_Blaine hier reingestellt über die möglichen Strafhöhen.
Aber wo ist der Unterschied zwischen
Staatsanwaltschft - Lebenslänglich mit 22 Jahren Sicherheitsfrist
Me Jukobowics - 30 Jahre

Verstehe ich das richtig, dass bei 30 Jahren dann die Sicherheitsfrist 15 Jahre wären?

Wobei ich ausgehe, dass auch die 22 Jahre Sicherheitsfrist nur ein Minimum werden.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

18.02.2022 um 03:48
Es scheint doch kompliziert, das Thema der "Mindestverbüssung" von Freiheitsstrafen in Frankreich wirklich zu verstehen, was nicht an den Lesern, sondern an der sehr komplexen Rechtslage in Frankreich liegt. Das Thema war in Frankreich sehr umstritten und es gab eine ganze Reihe Gesetzesänderungen, was alles noch komplizierter machte.

Wie ich schon mehrfach sagte, gibt es verschiedene Straftaten mit jeweiligem Strafrahmen, wobei das Gesetz meist eine Höchststrafe vorgibt. Bei Mord an einem Kind ist das eine lebenslange Freiheitsstrafe.

Diese Höchststrafen sind aber in Westeuropa heute oft zur reinen Theorie verkommen, da nahezu alle Straftäter in den Genuss einer Entlassung in die Freiheit kommen, die unterschiedlich bezeichnet und begründet wird.

In Frankreich gibt es bestimmte vom Gesetz vorgeschriebene Fristen und einen Ermessensspielraum der Gerichte. Normalerweise soll bei lebenslanger Freiheitsstrafe die Mindestverbüssung 18 Jahre betragen. So weit, so gut. Dann wird es kompliziert:

In bestimmten Fällen kann das Gericht diese Standardfrist auf 22 Jahre heraufsetzen, in Deutschland würde man sagen, wenn die "besondere Schwere der Schuld das gebietet" (das ist in Deutschland aber ein ganz anderes Verfahren als in Frankreich).

Offensichtlich hat die Staatsanwaltschaft das hier in unserem Fall so beantragt.
In meinem Zitat oben bei @jeandArc habe ich mich übrigens verschrieben, es sind 22 Jahre anstatt 25 wie ich dort geschrieben hatte. Mea culpa.


Wo kommen jetzt die 30 Jahre her, die ebenfalls im Prozess einmal erwähnt wurden?
Die kommen aus einer der letzten Gesetzesänderungen in dieser Sache. Nach einer Serie von extrem brutalen Kindermorden durch einen mehrfach vorbestraften - und immer wieder freigelassenen - Mörder fand die französische Öffentlichkeit, dass es so nicht weitergehen kann. Die damalige Regierung brachte dann eine Gesetzesänderung ein, dass in ganz bestimmten Fällen, z.B. bei Kindesmord, der einer Vergewaltigung folgt, oder bei barbarischer Tatausführung, die lebenslängliche Freiheitsstrafe nicht zu einer frühen Entlassung führen darf. Nach amerikanischem Beispiel (life without the possibility of parole) sollte der Verurteilte wirklich im Gefängnis sterben.

Aber Frankreich wäre nicht Frankreich, wenn man nicht doch wieder eine Hintertür eingebaut hätte: selbst im Fall einer extrem seltenen Verhängung einer lebenslangen Freiheitsstrafe ohne Möglichkeit der frühzeitigen Entlassung (incarceration incompressible) kann nun doch ein Antrag nach 30 Jahren gestellt werden, das Gericht möge nun doch die vorzeitige Entlassung prüfen.

Da diese Strafe erst 1994 eingeführt wurde, gibt es noch gar keine Erfahrung damit, wie es nach 30 Jahren weitergeht.

Realistisch in unserem Fall erachte ich eine Entscheidung von 22 Jahren, es ist sogar möglich, dass das Gericht nur 18 Jahre für angemessen hält. Die 30 Jahre sind m.E. unrealistisch, weil hier wie schon erwähnt spezielle Tatumstände nachgewiesen werden müssten, z.B. die Vergewaltigung. Ausserdem ist es sehr selten, dass ein Gericht über den Strafantrag der Staatsanwaltschaft hinaus geht.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

18.02.2022 um 06:58
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Realistisch in unserem Fall erachte ich eine Entscheidung von 22 Jahren, es ist sogar möglich, dass das Gericht nur 18 Jahre für angemessen hält. Die 30 Jahre sind m.E. unrealistisch, weil hier wie schon erwähnt spezielle Tatumstände nachgewiesen werden müssten, z.B. die Vergewaltigung. Ausserdem ist es sehr selten, dass ein Gericht über den Strafantrag der Staatsanwaltschaft hinaus geht.
Aber hat nicht der Verteidiger, Herr Jakubowicz, selber von 30 Jahren gesprochen? Warum?
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Nach den Forderungen der Staatsanwaltschaft ist die Verteidigung an der Reihe. "Dreißig Jahre, versuchen Sie sich in dreißig Jahren zu projizieren. Stellen Sie sich vor, Sie wären dreißig Jahr im Gefängnis. Dreißig Jahre eingesperrt. Das hat er verdient. Und er weiß es", plädierte Alain Jakubowicz, der Anwalt von Nordahl , am Donnerstag, 17. Februar, vor der Aussetzung seines Plädoyers.



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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

18.02.2022 um 08:09
Zitat von ringelnatzringelnatz schrieb:Aber hat nicht der Verteidiger, Herr Jakubowicz, selber von 30 Jahren gesprochen? Warum?
Ich wurde zwar nicht angesprochen, kann aber vielleicht aber helfen.

Die genannten 30 Jahre sind die Strafe. Von dieser muss die Sicherheitsfrist zwingend abgesessen werden. D.h., vor Ablauf der Sicherheitsfrist ist eine Entlassung auf Bewährung oder eine Hafterleichterung z.B. in Form von Freigang nicht möglich.

In unserem Fall werden von der Staatsanwaltschaft 30 Jahre mit einer Sicherheitsfrist von 22 Jahren gefordert. Von diesen 22 Jahren hat er bereits 4 abgegessen, so dass er in 18 Jahren frei sein könnte, sollte heute so über die Strafe entschieden werden. Das hat Herr Rajon vor Prozessbeginn bereits vor laufender Kamera zum Entsetzen vieler Franzosen vorgerechnet.

Die lebenslange Freiheitsstrafe ohne Sicherheitsfrist wurde in den vergangenen 30 Jahren in Frankreich lediglich 4 x verhängt. Einer der Verurteilten war Michel Fourniret (das Monster der Ardennen), der letztes Jahr im Gefängnis gestorben ist.


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18.02.2022 um 08:19
Die lebenslange Haftstrafe gegen Nordahl Lelandais: das heute erwartete Urteil

Am Donnerstag beantragte Generalstaatsanwalt Jacques Dallest eine lebenslange Haftstrafe mit 22 Jahren Sicherheitsfrist gegen Nordahl . Das Urteil wird heute erwartet.
An diesem Freitagmorgen wird Präsidentin Valérie Blain dem Angeklagten Nordahl ein letztes Mal das Wort erteilen, bevor sich das Gericht zur Beratung zurückzieht. Das Urteil wird im Laufe des Tages erwartet.

Nordahl ist heute 39 geworden.
Quelle: https://www.ledauphine.com/faits-divers-justice/2022/02/18/la-perpetuite-requise-contre-nordahl-lelandais-le-verdict-attendu-aujourd-hui?fbclid=IwAR2EjPtXYoYLZPRjrqV74BSScREi6XUe7POUmVGolpnxf1HArcjosFUkGWk

Unter dem Link ist ein kurzes Video zu sehen, wie Nordahl heute früh ankommt. Die Straße scheint tatsächlich gesperrt zu sein. Das Gebäude wird gesichert wie Fort Knox.


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18.02.2022 um 09:22
8:45 Uhr

Die Höchststrafe.

Am Donnerstagmorgen hat der Generalanwalt seine Anklage erhoben. „Sie werden Maëlys gerecht werden, indem Sie Nordahl Lelandais zu einem Schwerverbrecher, einem Raubtier erklären und ihn zu lebenslanger Haft mit einer Sicherheitsfrist von 22 Jahren verurteilen.“ Dies ist die Höchststrafe für den Angeklagten, die Ermittlungen haben es nicht ermöglicht, das sexuelle Motiv festzuhalten, daher keine Vergewaltigung des am 27. August 2017 getöteten achteinhalbjährigen Mädchens. Jacques Dallest: „Wir haben den Vorwurf der Vergewaltigung nicht auf rechtlicher Ebene aufrechterhalten, weil wir keine Beweise haben. Die Leiche wurde sechs Monate später gefunden. Ich folgere daraus, dass Maëlys eine sexuelle Handlung auferlegt wurde. Ich kann es nicht beweisen. Das Gericht ist verpflichtet, das Gesetz zu respektieren ."

(...)

Der Generalstaatsanwalt sprach den Angeklagten am Ende seiner Anklageschrift am Donnerstagmorgen direkt an: „Was wäre ein gerechtes Urteil? Nordahl L, Sie haben im April 2017 ein Leben zerstört, im August 2017 haben Sie zwei kleine Kinder missbraucht, Sie haben Familien zerstört, Sie sind ein Zerstörer des Glücks, ein Kindermörder. Ein Kindermörder ist das rücksichtsloseste Antlitz des Todes. Sie müssen als Schwerverbrecher ins Gefängnis geschickt werden.“
(...)

Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/direct-proces-lelandais-l-accuse-va-pouvoir-s-exprimer-une-derniere-fois-avant-le-verdict-1645115586

Weil sexuelle Handlungen nicht nachgewiesen werden konnten, werden die 30 Jahre Gefängnis mit der Sicherheitsfrist von "nur" 22 Jahren beantragt. Es wurde also die in diesem Fall mögliche Höchststrafe beantragt. Mit einer bewiesenen Vergewaltigung wäre die Höchststrafe höher gewesen.

Das Urteil wird mit großer Spannung erwartet. Die Zeitungen sind voll mit Artikeln. Die Journalisten stehen seit Stunden in den Startlöchern.


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18.02.2022 um 09:36
@Rick_Blaine
Vielen Dank für deine Geduld, die franz. Rechtssprechung hier uns Laien immer wieder zu erklären.

@JamesRockford
@ringelnatz

Aber ich verstehe auch die Frage von @ringelnatz wo der Unterschied zwischen

Lebenslänglich mit 22 Jahren Mindestverbüßung (Forderung der Staatsanwalschaft) und
30 Jahre (Forderung von der Verteidigung)

liegt. Zumal die Verteidigung keine Mindestverbüßung angesprochen hat.
Am Donnerstag forderte Generalstaatsanwalt Jacques Dallest lebenslange Haft mit 22 Jahren Sicherheit gegen Nordahl Lelandais: "Ich bitte Sie, ihn für einen großen Kriminellen, einen großen Räuber, schuldig zu erklären", sagte er den Geschworenen.

Sein Anwalt Alain Jakubowicz versuchte seinerseits in einem langen Streit die menschliche Seite von Nordahl Lelandais herauszuarbeiten. Er war der Ansicht, dass die gerechte Strafe dreißig Jahre Gefängnis sei.

https://www.lejsl.com/faits-divers-justice/2022/02/18/nordahl-lelandais-juge-pour-le-meurtre-de-maelys-verdict-ce-vendredi

Es wird wahrscheinlich keine Rolle spielen, aber es wäre zum besseren Verständnis der Rechtssprechung interessant.


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18.02.2022 um 09:36
Der Angeklagte hat das Wort:
„Wie ich Ihnen am Freitag gesagt habe, erkenne ich alle Tatbestände der Anklage an. Ich weiß, dass die Familien meine Entschuldigung niemals akzeptieren werden, dennoch wiederhole ich sie sie mit größter Aufrichtigkeit. Ich werde beginnen, ernsthaft zu arbeiten.“ Ich habe die Gutachter gehört. Ich habe bereits angefangen, aber ich werde weiter an mir arbeiten. Ich entschuldige mich bei allen Familien, die ich verletzt habe.

Die Präsidentin fragt: "Haben Sie noch etwas hinzuzufügen?"
Der Angeklagte: "Nein, Frau Präsidentin"
Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/direct-proces-lelandais-l-accuse-va-pouvoir-s-exprimer-une-derniere-fois-avant-le-verdict-1645115586


Das war also seine Einsicht! Ich finde, er hat sich während des Prozesses übelst aufgeführt. Man möge sich daran erinnern, dass von Arthur lediglich der Oberkörper und die Arme in seiner Jacke gefunden wurden. Der Schädel lag woanders. Er war von Wildschweinen halb gefressen worden. Wie Müll hat er ihn einfach in den Wald geworfen.

Und Maëlys hat er ebenfalls wie Müll weggeworfen. Wahrscheinlich ist sie sterbend in das Loch gekrochen. Hat er ihr dort mit dem schweren Stein den Schädel eingeschlagen? Er hat keine Antworten gegeben.

Versteht er eigentlich nicht, dass man sich nicht dafür entschuldigen kann, jemanden ermordet zu haben?


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18.02.2022 um 09:47
Die Gerichtspräsidentin, Valérie Blain, verlas fünfzehn Fragen, auf die die Geschworenen antworten müssen. Sie las ihnen einen Gesetzestext vor, der besagt, dass sie nach ihrer innersten Überzeugung urteilen müssen.

Das Gericht hat sich danach zur Beratung zurückgezogen, insgesamt werden neun Personen unter Ausschluss der Öffentlichkeit debattieren, sechs Geschworene und drei Richter. Diese fünfzehn Fragen beinhalteten drei Verbrechen und vier Vergehen. Die Abstimmung ist geheim.
Nordahl wurde in einen Raum im Gerichtsgebäude von Grenoble gebracht, wo er auf das Urteil warten wird.
Die Eltern von Maëlys und die anderen Familienmitglieder verlassen den Saal. Sie tragen alle schwarze Sweatshirts mit einem Foto von Maëlys.
Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/direct-proces-lelandais-l-accuse-va-pouvoir-s-exprimer-une-derniere-fois-avant-le-verdict-1645115586

Die Übersetzung des Originaltextes erfolgte durch mich zusammenfassend mit Auslassungen und unter Einbeziehung sprachlicher Kreativität und auf Grundlage meiner Interpretation



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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

18.02.2022 um 10:00
Coïncidence du calendrier, le jour de ce verdict est aussi le jour d'anniversaire de Nordahl Lelandais qui a aujourd'hui 39 ans.
Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/direct-proces-lelandais-l-accuse-va-pouvoir-s-exprimer-une-derniere-fois-avant-le-verdict-1645115586

Zu deutsch ungefähr:
Zufälligerweise ist der Tag des Urteils auch der Geburtstag von Nordahl Lelandais, der heute 39 Jahre alt wird.



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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

18.02.2022 um 10:32
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Das Urteil wird mit großer Spannung erwartet. Die Zeitungen sind voll mit Artikeln. Die Journalisten stehen seit Stunden in den Startlöchern.
Ja, alle nationalen Tageszeitungen berichten heute über diesen Fall. Der Andrang der Menschen in dem Gerichtsgebäude ist wirklich beeindruckend. Jetzt beginnt die Zeit des wartens. Es war wirklich ein hochkarätiger Prozess.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

18.02.2022 um 11:16
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Der Andrang der Menschen in dem Gerichtsgebäude ist wirklich beeindruckend. Jetzt beginnt die Zeit des wartens. Es war wirklich ein hochkarätiger Prozess.
Der Andrang ist gewaltig. Wie ich gehört habe, musste man stundenlang warten, wenn man überhaupt die Chance haben wollte, in den Raum zu kommen.

Wenn ich ein Hotelzimmer bekommen hätte, wäre ich hingefahren. Ich fand es beeindruckend, wie eine ganze Nation schon nach dem Verschwinden von Maëlys, als noch gar nicht klar war, dass es einen Zusammenhang zu dem Veschwinden von Arthur Noyer gibt, mitfieberte. Die Zeitungen waren voll. Ich habe einen deutlichen Unterschied zu Deutschland gesehen, wo der Fall Madeleine McCann bekannter ist, als z.B. der Fall Inga Gehricke, über den zwar regelmäßig in der Volksstimme berichtet wird, aber eben nur regional.

Ich war tief beeindruckt von der Arbeit der Ermittler und auch von diesem hochkarätigen Prozess.

Ein wenig hatte ich gehofft, dass er endlich mit der Wahrheit kommt, aber was ist von ihm zu erwarten? Vielleicht zählt er gerade die Marzipandämonen auf der Geburtstagstorte und hofft inständig, dass er von den 30 10 wieder runternehmen kann, weil er sich ja jetzt bessern will.


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