Ich halte die Uhr nach wie vor für eines der wenigen brauchbaren Spuren. Sie hat eine einmalige Seriennummer und die Batterien sind ungewöhnlich beschriftet. Nach über 20 Jahren ist es aber außerordentlich schwierig, an verwertbare Informationen zu kommen.
Citizen Europe und Citizen Spain haben auf meine Anfrage bis heute nicht geantwortet.
Bzgl. der Beschriftung der Uhrenbatterien habe ich in der Zwischenzeit mit einigen Uhrmachern Kontakt aufgenommen, die auch Taucheruhren professionell prüfen und reparieren. In diesem Zusammenhang möchte erwähnen, dass sich diese sehr viel Mühe gegeben haben, mein Fragen zu beantworten. (Falls einer davon hier mitlesen sollte, noch einmal tausend Dank!)
Die Ergebnisse möchte ich euch nachfolgend vorstellen:
Alle Profis haben bestätigt, dass “395“ für das Datum des Batteriewechsels im März 1995 und das “W“ nicht für “Wechsel“ steht, sondern eine Initiale des Uhrmachers sein muss. Es ist nicht unüblich, die Batterien so zu beschriften, aber es wird davon abgeraten, weil durch das Einkratzen und den ausgeübten Druck die Membran der Knopfzelle beschädigt werden kann. Diese Form der Beschriftung wird nicht nur bei Taucheruhren sondern auch bei anderen Uhren angewendet. Fachlich korrekt wäre es, die Zelle mit einem wasserfesten Faserstift zu beschriften – und zwar dort, wo keine elektrische Verbindung zur Kontaktfeder besteht.
Bei der Betrachtung der Zelle (Bild Batterie 3) ist mir aufgefallen, dass der Uhrmacher bei einer Zelle sehr grob gearbeitet hat. Es geht eine kräftige eingekratzte Linie fast quer über die Zelle. Sein Werkzeug ging bis zur Membran und an eine Stelle, wo das Werkzeug einen Kurzschluss verursachen könnte. Beim Ansatz und Ändern der Schreibrichtung entsteht ein punktförmiger Abdruck und die Linienstärke ist in allen Richtungen relativ gleichmäßig. Vermutlich wurde dabei eine Reißnadel verwendet. Das Schriftbild wirkt etwas uneinheitlich, was für einen gewissen Zeitdruck sprechen könnte und vielleicht war es der Wunsch des Kunden, die Uhr so schnell wie möglich wieder zu bekommen.
Es ist deshalb mit großer Sicherheit davon auszugehen, dass die von JF getragene Uhr 2-3 Monate vor ihrem Tod bei einem professionellen Uhrmacher zum Batteriewechsel abgegeben wurde, der allerdings die technischen Empfehlungen zu Behandlung von Uhrenbatterien wenig beachtet hat. Möglicherweise ist er davon ausgegangen, dass er den Kunden und die Uhr wiedersieht, denn er hat seine Arbeit mit seiner Initiale und dem Wechseldatum gekennzeichnet.
Abschließend habe ich auf der Suche nach einer vergleichbar beschrifteten Batteriezelle die Google Bildersuche mit diversen Suchbegriffen in verschieden Sprachen gefüttert und habe nach einiger Zeit eine einzige Uhrenbatterie gefunden. Aber diese hat mich bei näherer Betrachtung überrascht, so dass ich Kontakt mit dem Autoren Colin aufgenommen habe. In diesem Artikel wird über mögliche Probleme von Uhrenbatterien berichtet. Colin hat noch nicht geantwortet, so dass ich auch noch nicht die Erlaubnis zur Verwendung des Bildes habe. Deshalb nachfolgend der Link:
http://great-british-watch.co.uk/how-to-spot-and-deal-with-watch-battery-leaks/ (Archiv-Version vom 05.08.2018)Schaut euch bitte das 15. Foto auf dieser Seite an. Es zeigt eine Knopfzelle, die ausgelaufen ist. Leider kann man die gesamte Beschriftung nicht gut sehen. Mir ist aber aufgefallen, dass die “5“ (falls es eine 5 darstellt ?) auf der Zelle der Ziffer 5 auf dem Bild Batterie 3 von JF Uhr sehr ähnlich ist. Sie entspricht fast einem rechten Winkel. Könnte es der gesuchte Uhrmacher sein ? Wie seht ihr das ?
Falls ich eine Antwort von Colin bekommen sollte, werde ich euch informieren.
Gruß
Lighthouse60