Cold Case - Andreas Dünkler seit 1997 vermisst

Wurde das Geld eigentlich gefunden? Wann genau wurde es abgehoben? Am Schalter oder Geldautomat? So viel Geld nimmt man doch nicht mit wenn man ins Stadion geht. Wenn er es Mittags abgehoben hat hätte er es doch zu Hause deponieren können/müssen.Ein treffen abends am Bahnhof kann so wie der Abend verlaufen ist nicht geplant gewesen sein.

@Badehose
Es wurde zwar nicht explizit gesagt, aber daraus dass die Polizei fragt was der Vermisste evtl mit dem Geld gemacht haben könnte, kann man schließen, dass es eben für ihn ungewöhnlich war

@Cyenita
Bis auf den perso ist alles von ihm verschwunden

@Rotmilan
Wäre nicht der erste, der kurz vorm zweiten Staatsexamen Jura durchdreht.
Da hängt alles dran.
Wenn man da versagt hat man noch einen Versuch und ansonsten waren 5 bis 6 Jahre Studium umsonst

Was mich wundert ist auch, das Andreas die Zeit hatte nebenbei noch zu arbeiten

Die Juristen die ich kenne, haben ein Jahr nichts Anderes getan als sich auf die sauschwere Prüfung vorzubereiten.
Selbst da ist noch einer durchgefallen.

Unlängst gab es den Fall einer Studentin, die erst vermisst und dann tot in der Ostsee gefunden wurde.
In der Vermisstenphase hieß es, ein Selbstmord sei ausgeschlossen. Sie sei so eine gute Studentin, das sie gar keine Angst vor der Abschlußprüfung hatte.
Und dann hatte sie wohl doch und ging in die Ostsee

Das Bild das wir von Andreas haben, stammt ja nur aus der Sicht der Familie. Der brave hochintelligente Adoptivsohn, zielstrebig ergeizig aber ein wenig verschroben.
Was der in seinen Studienjahren außerhalb Hamburgs oder sonst so privat laufen hatte scheint den Ermittlern noch nicht so ganz klar zu sein. Sonst würden sie keine Sztudienkollegen von damals suchen.

falstaff schrieb:Das muss dann aber eine Edelprostituierte gewesen sein für 600 Euro, und eher keine Hafenhure...

Die Dame kann ja auch aus einem eher höherpreisigen Segment gestammt haben und muss nicht an der Straße gestanden haben.
Und da kann es irgendwie zu Meinungsverschiedenheiten gekommen sein.

Und Zuhälter machen kurzen Prozeß. Auch im höherpreisigen Milieu, weiß man dort noch am Ehesten, wie man eine Leiche auf Nimmerwiedersehen verschwinden lassen kann.


Es kann ja auch sein, dass er Restgeld einfach noch anders verwenden wollte.

Also DM 600,- für ne ordentliche Reeperbahntour mit allem drum und dran,wäre damals schon eine realistische Summe gewesen.

Nightrider64 schrieb:Was mich wundert ist auch, das Andreas die Zeit hatte nebenbei noch zu arbeiten

Das war doch das Referendariat?

Nightrider64 schrieb:Wäre nicht der erste, der kurz vorm zweiten Staatsexamen Jura durchdreht.Da hängt alles dran.Wenn man da versagt hat man noch einen Versuch und ansonsten waren 5 bis 6 Jahre Studium umsonst

Ich weiß sehr wohl, was ein zweites Stex in Jura bedeutet. Aber wie Du richtig schreibst, gibt es immer noch einen zweiten Examensversuch.

Also schon vor dem ersten Durchfallen, sich das Leben nehmen, ich weiß nicht recht. Er wäre ja wahrscheinlich gar nicht durchgefallen.

Seine Adoptivmutter wirkte so menschlich und freundlich, die hätte sicher auch bei einem Durchfallen in der Prüfung, zu ihm gestanden. Ausschließen kann man es nicht, ich glaubs aber nicht, denn ich denke, dann hätte man seine Leiche gefunden.

Nightrider64 schrieb:Also DM 600,- für ne ordentliche Reeperbahntour mit allem drum und dran,wäre damals schon eine realistische Summe gewesen.

Natürlich, aber eben unrealistisch für den Mann. Kann ja sein dass er Sex mit Prostituierten hatte, dann aber nicht spontan und an einem Abend an dem er eigentlich Akten wälzen wollte. Sondern geplant, nach dem Vergleich mehrerer Angebote, adrett gekleidet und frisch geduscht.

Dass er keine Freundin hatte kann übrigens genauso gut heißen, dass er schwul war.

Die Prüfung sollte doch in der gleichen Woche noch stattfinden, vielleicht hat er das Geld schon abgehoben weil er und vielleicht noch andere aus nach der Prüfung eine ordentliche Sause geplant hatten.

Was mich an der Sache wundert ist,

1. Dass er mit seinen Freunden vom Pub zum Hauptbahnhof gelaufen ist - bei einem so heftigen Sturm, dass ein Pauli Spiel das zweite Mal abgesagt wurde. Warum ist er nicht in den U Bahn Eingang um die Ecke des Pubs gegangen (Rathaus), wo er unterirdisch die U1 am Jungfernstieg erreichen konnte? Diese Haltestelle ist außerdem drei Stationen näher an der Kellinghusenstr. als der HBF.

2. Wenn er in eine Messerstecherei geraten ist, warum hat das niemand gehört? Sowas geht doch nicht lautlos vonstatten.

3. Neben dem U Bahnhof Kellinghusenstr. war bis vor ein paar Jahren eine Brache und ein Eingang zu einem alten Bunker. Warum hat die Polizei damals dort nicht alles umgegraben?

falstaff schrieb:Dass er keine Freundin hatte kann übrigens genauso gut heißen, dass er schwul war.

Wenn das so war, passt das auch zum Verschwinden am Hauptbahnhof. Männerstrich, direkt am östlichen Bahnhofseingang. Auch da kann es leicht Stress geben.
Er verschwand 1997, da war das Schwulsein auch in Hamburg noch nicht überall so offen, ohne Nachteile üblich.

Nightrider64 schrieb:Was der in seinen Studienjahren außerhalb Hamburgs oder sonst so privat laufen hatte scheint den Ermittlern noch nicht so ganz klar zu sein. Sonst würden sie keine Sztudienkollegen von damals suchen.

Das Problem gibt es in solchen Fällen wohl fast immer. Das wäre bei mir in einem solchen Fall nicht anders gewesen. Es gab unterschiedliche Personenkreise, die sich untereinander nicht kannten.

Nightrider64 schrieb:Die Juristen die ich kenne, haben ein Jahr nichts Anderes getan als sich auf die sauschwere Prüfung vorzubereiten.
Selbst da ist noch einer durchgefallen.

Kenne ich auch aus dem Bekanntenkreis. Vor allem von jemandem, bei dem ich das niemals erwartet hätte.

Kann schon sein, dass man da durchdreht. Es gibt nur keinen Anhaltspunkt dafür.

ilaHH schrieb:3. Neben dem U Bahnhof Kellinghusenstr. war bis vor ein paar Jahren eine Brache und ein Eingang zu einem alten Bunker. Warum hat die Polizei damals dort nicht alles umgegraben?

Welche Brache und welchen Bunker meinst Du genau? Ich habe die Bahnstation oft genutzt. Meinst Du da, wo heute die Skaterbahn ist?
Da war es etwas wildes Gelände, meiner Erinnerung nach.

Man weis wohl nur das, was seine Eltern von ihm wussten.
Also das, was sie von ihm selbst wussten.
Vielleicht war es für ihn nicht alles so "easy", wie er es seiner Familie gegenüber darstellte.

Nicht so ganz klar geworden ist, wie eng die Freundschaft mit seinen Fußballkumpeln war.
Wussten die alles über ihren Kumpel, oder traf man sich nur zum Fußball ?

Nightrider64 schrieb:Nicht so ganz klar geworden ist, wie eng die Freundschaft mit seinen Fußballkumpeln war.
Wussten die alles über ihren Kumpel, oder traf man sich nur zum Fußball ?

Dazu müsste man zuerst mal wissen, was "Alles" ist. Im prädigitalen Zeitalter war es außerordentlich schwer, im Nachhinein Alles über einen erwachsenen Menschen zu erfahren. Einiges werden womöglich weder die Angehörigen, noch die Fußballfreunde wissen...

falstaff schrieb:Im prädigitalen Zeitalter war es außerordentlich schwer, im Nachhinein Alles über einen erwachsenen Menschen zu erfahren.

Im prädigitalen Zeitalter war es auch noch möglich Freundeskreise komplett voneinander abzuschotten. Da ist es durchaus möglich das einzelne Personen nur einen gewissen Einblick in das Leben und ein bestimmtes Persönlichkeitsbild von einer Person haben können.

Rotmilan schrieb:Welche Brache und welchen Bunker meinst Du genau? Ich habe die Bahnstation oft genutzt. Meinst Du da, wo heute die Skaterbahn ist?
Da war es etwas wildes Gelände, meiner Erinnerung nach.

Ja genau das wilde Gelände meinte ich mit Brache.

ilaHH schrieb:Ja genau das wilde Gelände meinte ich mit Brache.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass da keiner auf eine verwesende Leiche aufmerksam geworden wäre. Da sind ja auch Leute mit Hunden lang gelaufen und manchmal waren Halbwüchsige und Alkoholiker mit Bierflasche, dort auf der Brache.

Aber wissen kann man es nicht sicher. Stand jetzt, müsste man die Skaterbahn und den ganzen Beton aufreißen. Ohne dringendsten Verdacht und konkrete Hinweise, wird das wohl nicht passieren.

Rotmilan schrieb:Aber wissen kann man es nicht sicher. Stand jetzt, müsste man die Skaterbahn und den ganzen Beton aufreißen. Ohne dringendsten Verdacht und konkrete Hinweise, wird das wohl nicht passieren.

Man hat doch sicher um die Skaterbahn zu bauen zumindest etwas Erdaushub gemacht um ein ordentliches Fundament zu gießen. Wenn man bedenkt dass man von einer Zufallstat ausgeht musste die Leiche wenn das Szenario vom Bahnhof Kellinghusenstraße stimmt sehr schnell beseitigt werden. Da kommt ein tiefes Vergraben nicht in Frage zumal man sicher nicht zufällig einen Spaten dabei hat. Somit wäre die Leiche wenn sie in dieser Brache beseitigt worden wäre nur oberflächlich verscharrt worden.