Liam Colgan - Schotte seit 10.02.2018 nach Jungesellenabschied vermisst

Rotmilan schrieb:Leider kann ich Dir nur zustimmen. Dass die Angehörigen den Tod des Vermissten, einen höchst wahrscheinlichen Unfall am Gewässer oder Erfrieren nicht wahrhaben wollen, solange keine Leiche gefunden ist, ist aus deren Sicht verständlich.

Ich kann es auch nicht wahrhaben und mit mir zusammen auch all die Menschen, die nach ihm suchen - obwohl wir ihn praktisch gar nicht kennen.
Ich sehe es auch so - keine Leiche, nicht tot. Erstmal. Frag mich in 6 Monaten nochmal, wie ich es sehe, falls man Liam immer noch nicht gefunden hat bis dahin.
Ich habe schon ein paar schräge Geschichten gehört von „verlorengegangen Ausländern in Deutschland“. Das einzige, was mir den Gedanken an das Ertrinken bzw. An ein umkommen tatsächlich kurz hervorruft ist, dass mich diese Geschichte zum Teil an den HSV Manager erinnert und zum Teil an den Wissenschaftler (meine Herren, ich habe seinen Namen schon wieder vergessen obwohl ich das ganze Tagebuch von seinem Bruder gelesen habe und schon mal hier jemand den Namen erwähnt hat....liegt wohl am Wetter 😛). Die Geschichte mit dem Wissenschaftler geht mir jedoch immer noch nicht aus dem Kopf. Dieser Wissenschaftler war in Hamburg auf einer Messe / auf einem wissenschaftlichen Seminar, zusammen mit seinem Kollegen. Kam ursprünglich aus Österreich soweit ich weiß. Als man zum Flughafen fuhr und nach Hause Fliegen wollte, sagte der Wissenschaftler zu seinem Kumpel nur ganz spontan : ich komme nicht mit.
Und verschwand.
Die Tatsache wann und wo und wie man ihn fand, inklusive aller Umstände dass er zu Hause auch eine große Liebende Familie hatte und er seinen Beruf vergötterte und „glücklich und zufrieden“ war, war diesem Spruch und seinem freiwilligen verschwinden einfach nicht ähnlich.
Man fand ihn mehrere Kilometer von Hamburg entfernt, bzw. nur noch seine Knochen an Bahnschienen, in der Nähe von einem Wald. Dass es zu einem Zugunfall kam war in der Zeit gar nicht bekannt oder bestätigt worden.
Alles sehr sehr mysteriös.
Damit möchte ich sagen - er kann, muss aber nicht ins Wasser gefallen sein. Manche behaupten es jedoch mit so einer Sicherheit hier und können die, die sich genauso sicher ist, dass er lebt, nicht nachvollziehen. Warum nicht? :-)

Onida schrieb:Manche behaupten es jedoch mit so einer Sicherheit hier und können die, die sich genauso sicher ist, dass er lebt, nicht nachvollziehen. Warum nicht? :-)

Ich hänge mit dem Herzen ja auch an der Überlebens-Theorie - so abwegig sie bei Licht betrachtet ist.
Ich denke, die, die die (so viele die!) "Überlebensanhänger" nicht verstehen können, haben folgende Argumente:

- Liam hat kein Geld
- Trotz Kontokärtchen hebt er auch keins ab
- Es war teilweise eisig kalt und er hat keinerlei Winterausrüstung
- Und keine Freunde, die ihn hier verstecken könnten/würden
- Abgesehen von Buxtehude und einer ominösen Gestalt in.. wie hieß das Kaff? hat ihn keiner mehr gesehen
- Eine Amnesie dauert nicht so lange
- Wenn er absichtlich abtauchte und deshalb verschwindet und kein Geld abhebt: warum?


Ich denke, das sind die schlagenden Gründe.

Die "Überlebensanhänger" setzen den "Ertrinkensanhängern" lediglich folgendes entgegen:

- Noch kein Ertrunkener gefunden

Jetzt weißt du, denke ich, warum die eine Gruppe glaubwürdiger wirkt als die andere.

Nala-Nyna schrieb:Und keine Freunde, die ihn hier verstecken könnten/würden

Auch hier kannte ich mal jemanden der auf der Reeperbahn meine Freundin eines Abends in einer Bar kennengelernt hat und er direkt am nächsten Tag zu ihr gezogen ist. Fand ich auch schräg, war aber so. Kann man nicht komplett vergleichen, jedoch sind spontane Bekanntschaften eben nicht unmöglich und somit würde sich ja Punkt 1 und Punkt 2 eventuell von allein klären...
Die Bankkarte hätte man ihm stehlen können. Mir kommt dieser Mensch, der ihm auf dem Bild angeblich auf die Beine half auch sehr komisch vor.... möchte es aber nicht zu laut hier äußern da es ja nur eine Spekulation wäre. Für mich sieht es auf dem Bild nicht nach einer Hilfe aus...
nur weil er selbst es behauptet hat, bedeutet es nicht, dass es auch so ist...

@Onida
Du meinst Anton Koschuh.

Onida schrieb:Kann man nicht komplett vergleichen, jedoch sind spontane Bekanntschaften eben nicht unmöglich

Dass wäre dann ein Fall für @Yamaica und die Zuckerkuchen-Omma aus Huxtebude. (Mein Highlight-Post in dieser Diskussion!)

@Onida
Das habe ich mir ja nicht aus den Fingern gesogen, dass Liam hochwahrscheinlich verunglückt ist, ist die Überzeugung der Polizei in Hamburg und wurde von dieser via Presse, unter anderem im Hamburger Abendblatt so kommuniziert.

Die Wahrscheinlichkeit, dass er noch lebt, sehe ich aufgrund der damaligen Gegebenheiten praktisch bei Null. Er war völlig betrunken, konnte nicht gehen ohne Hinzufallen und befand sich dazu bei Frosttemperaturen dicht am Gewässer. Weiters keine Geldabhebungen von seinen Konten, nichts.

In der Familie gibt es keinen Zwist, also warum meldet er sich nicht?

Was ich hier auch nicht verstehe, weshalb ihr immer mit Vermisstenfällen Vergleiche anstellt, die gar nicht passen, weil die Gegebenheiten als diese Personen verschwanden, völlig anders als Bei Liam waren.

Der Fall Timo Kraus, ist noch am ehesten vergleichbar, den Kraus war ebenfalls stark betrunken und wie Liam, dicht an der Elbe.

Der andere Fall, den Du ansprichst, betrifft den Österreicher Anton Koschuh. Koschuh war nicht betrunken, zudem war es Juli, also nachts warm, kein Nachtfrost, nichts dergleichen.
Er lehnte angeblich wegen Flugangst den vom Chef bezahlten Rückflug nach Wien ab und meldete sich zuletzt vom Hamburger Hauptbahnhof per Handy.

Er nahm aber keinen Euro- Nightline via München nach Wien, sondern fuhr gegen 21.00 Uhr mit einem Metronom nach Uelzen. In Uelzen muss er dann umgestiegen sein, in einen Metronom Richtung Hannover.
Der Zug hatte ein Problem mit der Lok und stand daher länger im Bahnhof Suderburg, ziemlich in der Pampa.

Demnach hat Koschuh dort den Metronom und den Suderburger Bahnhof verlassen und ist mehrere Kilometer an den Gleisen Richtung Uelzen zurück gewandert.
Ob Koschuh nun Schienensuizid beging, oder aus Versehen von einem Zug erfasst wurde, ist nicht geklärt. Sein Rucksack und ich glaube auch Handy wurden am Schotterdamm nahe der Gleise zunächst gefunden. Ein paar Monate später wurden im Waldgebiet Räber des Landkreises Suderburg seine sterblichen Überreste, die Knochen, größtenteils gefunden.

Es kann gut sein, dass seine sterblichen Überreste von Wölfen ( dort gab es damals mehrere Rudel) oder Füchsen in dem Wald verteilt wurden. Wölfe und Füchse sind auch Aasfresser.

Dieser Fall ist völlig anders gelagert als der Verschwindefall Liam.

Ein Vorgesetzter von Koschuh hatte angeblich bereits in Hamburg die Polizei aufgesucht, weil Koschuh wohl Probleme welcher Art auch immer hatte- weil die Kollegen sich Sorgen machten, kurz bevor die anderen mit dem Flug nach Wien zurück sind. Hier gibt es noch den Thread dazu.

Nala-Nyna schrieb:Eine Amnesie dauert nicht so lange

Es gibt auch Menschen, die sich nach einem heftigen Sturz auch monatelang nicht an bestimmte Sachen erinnern können.
Jedoch kann ich mir nicht vorstellen dass man nach so einem Sturz noch überhaupt laufen kann...
kann aber genauso die Todesursache sein. Die Symptome sind hierbei teilweise wie bei einem Alkoholrausch: Übelkeit und Erbrechen, Verwirrtheit... denkt man dass es vom alk kommt weil man sowieso getrunken hat, kann man sich einiges noch zumuten statt den Arzt anzurufen oder sofort nach Hilfe zu tragen. Da er möglicherweise nach Alkohol roch hat man ihn sowieso als „nur besoffen“ gesehen.
Was ich mich frage : wo sieht man angeblich die Kopfverletzung? Ich finde auf dem Bild, auf dem „die helfende Person“ ihn festhält, ist keine zu sehen.

Nala-Nyna schrieb:Zuckerkuchen-Omma

Daran glaube ich nicht, so etwas meinte ich gar nicht. Kann man in Hamburg sowas ausschließen? Da ich dort jahrelang gelebt habe sage ich nein. Muss ja auch nicht unbedingt eine positive Bekanntschaft sein. Kann man einen Raubüberfall um die Uhrzeit in Hamburg umgehen als eine vollgetrunkene Person die allein rumspaziert? Auch das kann man in Hamburg leider nicht.

Rotmilan schrieb:Der Zug hatte ein Problem mit der Lok und stand daher länger im Bahnhof Suderburg, ziemlich in der Pampa.

Demnach hat Koschuh dort den Metronom und den Suderburger Bahnhof verlassen und ist mehrere Kilometer an den Gleisen Richtung Uelzen zurück gewandert.

Erinnerst du dich noch an die Quelle? Ich habe ziemlich viel darüber gelesen, jedoch war mir so etwas nicht bekannt / dass er tatsächlich irgendwohin gewandert ist und aus dem Zug Ausstieg / überhaupt in ein Zug Einstieg ....

@Nala-Nyna
Sehr sachlicher und durchdachter Beitrag von Dir. Du hast alles richtig auf den Punkt gebracht.

Die Buxtehude Zeugen wurden ja von der Polizei als nicht glaubwürdig eingestuft. Das mit der Amnesie haben Fachärzte auch verneint. Konnte man alles nachlesen im Hamburger Abendblatt.
Ich denke, das sind fachkundige Experten, ebenso wie die Hamburger Polizei.
Kein Leichenfund bisher, heißt ja noch lange nicht, dass L. noch lebt. Leider tauchen nicht alle Wasserleichen wieder auf, das kann noch Monate dauern, bevorzugt bei Temperaturanstieg oder es taucht gar keine ( Wasser) Leiche mehr auf, das ist auch möglich.

Also Anton Koschuh hier mit ins Spiel zu bringen ist wirklich ziemlich abenteuerlich. Aber Hauptsache, man schreibt etwas...

Ich erinnere da mal wieder an Christoph Hackmann, der am 21.12.2013 vom Weihnachtsmarkt in Leer verschwand und ziemlich genau vier Wochen später im Hafenbecken gefunden wurde. Den hat man in den vier Wochen auch hier und da gesichtet...

Ich zitiere mal aus der NOZ:

"Riesig war die Anteilnahme auch in den sozialen Netzwerken im Internet. Dort tauschten sich mehrere Tausend Menschen über den möglichen Verbleib des jungen Mannes aus. Das führte auch zu teils wilden Spekulationen über den vermeintlichen Aufenthaltsort des Vermissten. Leute wollten ihn in Kneipen in Leer und Papenburg, als Beifahrer in einem Transporter in Salzgitter oder in Bremen, Berlin und München gesehen haben. Hackmanns Freunde sperrten daraufhin die Kommentarfunktion auf ihrer Facebookseite. Sie begründeten ihren Schritt damit, dass es der Familie des Vermissten, aber auch ihnen selbst nach Tagen des Hoffens und Bangens schwerfalle, Spekulationen über den Verbleib ihres Freundes zu lesen."

Gerade auch den letzten Teil dieses Absatzes sollten sich hier so einige Mal genauer durchlesen und ihn hoffentlich auch verstehen. Mit auch nur wenig Empathie sollte man sich in die Angehörigen einfühlen und nachempfinden können, wie schlimm es sich anfühlen muss, diese abstrusen Spekulationen zu lesen, nur weil die Leute so großen Spaß daran haben, geistige Diarrhoe hier zu verbreiten.

Bitte kommt zurück zum Topic. Anton Koschuh ist ein wahrlich schlechter Vergleich.

@Rotmilan
@Onida

Fasst eure Gedanken bitte zusammen in einen Beitrag und schreibt nicht so viele hintereinander, das bläht den Thread unnötig auf. Danke.

@Yamaica
Richtig, ich habe ja auch begründet warum A.K. ein schlechter Vergleich ist. Ja, und auch bei C.H. aus Leer kam es noch zu angeblichen Sichtungen als dieser bereits nicht mehr lebte.

Bei der Familie von Liam, scheinen die teilweise angeblichen Sichtungen, immer neue Hoffnungen zu wecken. Hinterher ist man dann evtl.. doppelt enttäuscht. Ich glaube das Angehörige duchaus unterschiedlich damit umgehen.

Ich würde mich vor allem auf die Einschätzungen der Polizei verlassen. Da sind keine Anfänger am Werk. Die Hamburger Polizei leistet in der Regel sehr gute Arbeit.

Von dem Bahnhof Buxtehude zur Bäckerei Dietz ist es fast ein halber Kilometer. Auf der Strecke liegen die Bäckerei Junge sowie mehrere Cafés. Auch befindet sich direkt am Bahnhof ein Kiosk. Falls Liam in Buxtehude war, wieso hat er nicht bereits vorher nach Essen und Trinken gefragt, wenn man davon ausgeht, dass er am Mittwochmorgen mit der Bahn nach Buxtehude kam? Unwahrscheinlich ist, dass er bereits mehrere Tage in Buxtehude war, dann wäre er vermutlich aufgefallen. Möglich wäre, dass er zB Dienstagabend mit der Bahn kam oder er kam auf ganz anderen Wegen nach Buxtehude, d.h. nicht mit der Bahn. Wenn er also aus einer anderen Richtung kam, in die Bäckerei rein ging und dann weiter zum Bahnhof, welche Spur würden dann die Hunde aufnehmen? Es geht ja nur eine von beiden?

BenM schrieb:Möglich wäre, dass er zB Dienstagabend mit der Bahn kam oder er kam auf ganz anderen Wegen nach Buxtehude, d.h. nicht mit der Bahn.

Was ja irgendwie logisch ist, dass, wenn er nicht mit der Bahn kam, er dann nicht mit der Bahn kam... 😉

BenM schrieb:Wenn er also aus einer anderen Richtung kam, in die Bäckerei rein ging und dann weiter zum Bahnhof, welche Spur würden dann die Hunde aufnehmen? Es geht ja nur eine von beiden?

Wie, es geht nur eine von beiden?
1. gab es, glaube ich sogar mehrere Hunde, die da im Einsatz waren
2. kann man einen Spürhund als Spürhund auch mehrmals verwenden. Heißt: er ist nicht nach der Aufnahme einer Spur funktionsuntüchtig...

Wobei Buxtehude mit Sichtungen und Spuren, Hunden etc. hier schon mehrfach eingehend behandelt wurde.
Du findest hier auch einige ausführliche Beschreibungen zum Thema Spürhunde selbst. Und auch zum Thema, welche Spüren in Buxtehude aufgenommen wurden oder eben auch nicht.

Rotkäppchen schrieb:Wie, es geht nur eine von beiden?
1. gab es, glaube ich sogar mehrere Hunde, die da im Einsatz waren
2. kann man einen Spürhund als Spürhund auch mehrmals verwenden. Heißt: er ist nicht nach der Aufnahme einer Spur funktionsuntüchtig...

Laut Artikeln, die hier bereits mehrfach zitiert wurden, war an dem Tag scheinbar nur EIN Spürhund im Einsatz. Dieser hat eine Spur bis zum Bahnhof verfolgt und sie dann verloren. Ich weiß leider nicht, ob der Hund mehrfach eingesetzt wurde, um beide Richtungen an der Bäckerei zu prüfen oder nur einmal. Daher meine Frage. Wäre ja durchaus wichtig zu wissen, aus welcher Richtung er kam.

@BenM
Klar wäre das wichtig. Ich gehe aber davon aus, dass da sehr intensiv geschaut wurde.

War an Ostern 2x am ZOB in HH. Da kann man ja für sehr kleines Geld durch ganz Europa reisen. Viele sammeln dort Geld für Fahrkarten und haben das offensichtlich schnell zusammen. An Fernbnus hatte ich ehrlich gesagt noch gar nicht gedacht

Bibshiddy schrieb:. Viele sammeln dort Geld für Fahrkarten und haben das offensichtlich schnell zusammen.

Und du glaubst die nutzen das Geld für eine Fahrkarte?

Ich werde am Sternschanzen Bahnhof jeden Tag für Geld für eine Fahrkarte angebettelt.
Und tatsächlich stehen diese Leute jeden Tag zu jeder Zeit dort. Und ich denke nicht das sie immer hin und her fahren

Auf heden Fall ein Treffpunkt,wo man Geld sammekn kann.