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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

2.316 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Spanien, 2018 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

04.10.2019 um 13:24
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Da wäre ja zuerst die Politik gefragt, oder nicht? Wir leben in einem Staat, wo nicht jeder Polizist auf Gutdünken losrennen kann.
Klar, das erwartet auch niemand.
Wenn ich Verbesserungsvorschläge machen könnte, würde ich sagen, man (d.h. die Polizei) sollte sich Vermisstenmeldungen individueller ansehen und den Angehörigen mehr vertrauen. Es gibt Menschen, die sich bei Verspätungen immer und sehr zuverlässig melden, andere halt nicht. Wenn meine Partnerin abends nicht nach Hause käme ohne anzurufen, wüsste ich 100pro, dass was passiert ist. Bei Sophia waren sich die Angehörigen auch so sicher.
Es ist auch nicht so, dass von Polizeiseite darauf nie eingegangen wird. Im Fall von Susanne F. in Berlin wurde gleich den nächsten Morgen gesucht. Aber vermutlich muss man da als Angehöriger sehr hartnäckig sein.

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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

04.10.2019 um 14:03
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Niemand wusste damals wie die Sache ausgeht.
Das stimmt nicht. Die Angehörigen, die ihre Tochter / ihre Schwester am besten kannten, die hatten schon nach der ersten Nacht mehr als eine Ahnung. Der Vater weinte bei der Polizei und meinte "Ich sehe meine Tochter nie wieder." Der Vater war in Amberg gut bekannt. Er war dort über Jahrzehnte Pfarrer gewesen, ein Muster an Seriosität und gewiss kein Spinner.

Und als ich am Samstag, nach zwei Tagen, die ersten Suchaufrufe der Freunde und Familie zu Gesicht bekam, war mein erster Gedanke: "Sch..., das sieht nicht gut aus!" Es gab nämlich kaum eine denkbare Möglichkeit außer einem Gewaltverbrechen, warum Sophia nicht in Amberg angekommen war. Um zu verstehen, warum andere Möglichkeiten ausgeschlossen waren, hätten sich die Beamten interessieren und zuhören müssen. Und dann handeln. Das haben sie aber nicht.
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Wenn ich Verbesserungsvorschläge machen könnte, würde ich sagen, man (d.h. die Polizei) sollte sich Vermisstenmeldungen individueller ansehen und den Angehörigen mehr vertrauen.
Ja. Und eben nicht nach Schema F. und Wochenendblues vorgehen. Und in anderen Fällen (wie von Dir benannt) hat die Polizei sehr schnell gehandelt.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

04.10.2019 um 15:46
Zitat von monstramonstra schrieb:Die Spanier hatten eine noch - man verzeihe mir den Ausdruck - "frische Leiche", da sie unmittelbar nach dem Auffinden obduzierten. Die Deutschen konnten erst Wochen später obduzieren, da war die Leiche schon in einem "sehr schlechten Zustand".
Sorry, aber die Spanier werden doch die Leiche von S.L. gekühlt haben...
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Es ist auch nicht so, dass von Polizeiseite darauf nie eingegangen wird. Im Fall von Susanne F. in Berlin wurde gleich den nächsten Morgen gesucht. Aber vermutlich muss man da als Angehöriger sehr hartnäckig sein.
In Berlin ist die Kriminalität bekanntlich sehr viel höher, als in anderen Bundesländern. Die werden vmtl. beim geringsten Verdacht schon ausrücken...Kann man ja täglich lesen, wie es in der Hauptstadt so zugeht...
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Hätte, hätte Fahradkette. Hinterher kann man schlau reden. Ich würde gerade die Grünen nicht erleben wollen, wenn die Polizei, mit eigenmächtigem Handeln, übers Ziel hinausgeschossen wäre. Datenschutz .. Polizeiwillkür... rechtes Gedankengut bei der Polizei weil der Gesuchte Ausländer ist. Beispiele gibt es doch da wahrlich schon genug.
Niemand wusste damals wie die Sache ausgeht. Hinterher ist jeder schlau.
Da stimme ich Dir vollkommen zu...was da los gewesen wäre, sehe die Schlagzeilen schon vor mir...
Die Polizei hätte mMn. auch in dieser Situation die A-Karte gezogen...
Zitat von AndanteAndante schrieb:Ich glaube das auch erst, wenn es dafür handfeste Indizien gibt.
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass manche wohl lieber die Polizeibehörden auf der Anklagebank sitzen gesehen hätten als den, der für Sophias Tod nun mal verantwortlich ist.
Das Gefühl habe ich manchmal auch...;-(


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

04.10.2019 um 16:03
Zitat von MissWexfordMissWexford schrieb:Sorry, aber die Spanier werden doch die Leiche von S.L. gekühlt haben...
Sicher. Seufz. Aber das verhindert nicht vollständig den Verfall bei wochenlanger Zwischenlagerung. Und eine Obduktion verändert einen Körper massiv. Da bleibt kein Stein auf dem anderen.

Der Rest ist ähnlich bar jeder Kenntnis, da sage ich nichts zu.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

04.10.2019 um 16:41
Zitat von RadegundeRadegunde schrieb:Der Vater fragt zu Recht: Warum zur WG (wo sie nicht ist, was bekannt ist), und warum nicht zu der Tankstelle, um das Videomaterial zu sichern, das ja nur 48 Stunden gespeichert werden darf.
Das mit der Wohnung finde ich richtig. Natürlich war bekannt, dass sie da nicht ist, aber darum ging es nicht. Die Polizei musste sich schließlich erst mal vergewissern, ob jemand genaue Angaben dazu machen konnte, was Sophia zuletzt wirklich vorhatte, welche Route sie fahren wollte, wie sie zuletzt gekleidet war, welche Art von Gepäck sie bei sich hatte und wie das aussah. All das wurde zur Personenfahndung benötigt, und wer hätte dazu am ehesten was sagen können, wenn nicht ein Mitbewohner.

Soweit ich weiß, wurde das Videomaterial schlussendlich auch von der Polizei gesichert, es wurde ja im Prozess verwendet.

Was mir zur Beurteilung der Lage wirklich fehlt, ist eine Chronologie der Ereignisse. Die Auffassung von Sophias Angehörigen in Ehren, aber ich wüsste nun doch gerne mal, was wirklich wann los war. Dann läßt sich besser sagen, worin hier das angebliche Polizeiversagen bestanden hat
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Wenn ich Verbesserungsvorschläge machen könnte, würde ich sagen, man (d.h. die Polizei) sollte sich Vermisstenmeldungen individueller ansehen und den Angehörigen mehr vertrauen.
Es gibt aus guten Gründen keine allgemeingültigen bzw. schematischen Regeln, wie in eine Vermisstenfall zu verfahren ist. Es kann nicht in jedem Fall - bei Volljährigen, vermisste Kinder sind etwas ganz anderes - gleich das ganz große Besteck mit Hundertschaften von suchenden Polizisten herausgeholt werden. Angehörigen läßt sich leider auch meist nicht an der Nasenspitze ansehen, wie vertrauenswürdig sie sind. Das ist wohl in jedem Fall eine Gratwanderung, wie die Polizei auf eine Vermisstenmeldung reagieren soll.

Ich will hier nichts beschönigen oder kleinreden. Wenn im Fall Sophia Fehler gemacht wurden, gehören diese aufgedeckt und abgestellt. Die Frage ist hier nur, welche konkreten Fehler es wirklich gab.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

04.10.2019 um 17:36
Zitat von AndanteAndante schrieb:Das mit der Wohnung finde ich richtig. Natürlich war bekannt, dass sie da nicht ist, aber darum ging es nicht. Die Polizei musste sich schließlich erst mal vergewissern, ob jemand genaue Angaben dazu machen konnte, was Sophia zuletzt wirklich vorhatte, welche Route sie fahren wollte, wie sie zuletzt gekleidet war, welche Art von Gepäck sie bei sich hatte und wie das aussah. All das wurde zur Personenfahndung benötigt, und wer hätte dazu am ehesten was sagen können, wenn nicht ein Mitbewohner.
Ist das sinnvolle Polizeiarbeit? Route, Anfangs- und Endpunkt waren längst bekannt. Ihrer Eltern hatten in Amberg Anzeige erstattet. Und ihre Kusine hatte schon längst alles an die Leipziger Polizei weitergegeben.

https://www.lvz.de/Region/Mitteldeutschland/Mordfall-Sophia-Cousine-des-Opfers-kritisiert-Untaetigkeit-der-Polizei

Sie sagt:
Das habe ich nicht allein entschieden. Als ich am Freitag, einen Tag nach Sophias Verschwinden, zwei Mal bei der 110 in einer langen Warteschleife landete, war ich noch geschockt. Als ich beim dritten Mal anrufen dann endlich jemanden am Telefon hatte und fragte, wieso es so lange dauert, hieß es: Sie seien unterbesetzt. Wir sind dann am Freitagabend, 24 Stunden nach Sophias Verschwinden, zum Hauptrevier in die Leipziger Dimitroffstraße gefahren und wollten unsere Erkenntnisse zu Startpunkt und Startzeit von Sophia am Schkeuditzer Kreuz zu Protokoll geben. Der Beamte am Schalter meinte jedoch, er sei nur Wachmann und dass kein Polizist im Haus, der Angaben aufnehmen könnte.
Fakt ist auch, dass die Familie Spedition, LKW und Fahrer ermittelte. Das haben die Kripobeamten vor Gericht zugeben müssen:

https://www.onetz.de/deutschland-welt/amberg/quer-europa-hat-sophia-noch-gelebt-id2798890.html
Chefermittler Dieter Biersack von der Bayreuther Mordkommission fasst am zweiten Verhandlungstag die Ermittlungen zusammen. Kurz geht er darauf ein, wie anfangs die Oberpfälzer und Leipziger Polizei den Fall hin und her schoben. Vater Johannes Lösche rief am Freitagfrüh um 7.45 Uhr erstmals bei der Polizeieinsatzzentrale in Regensburg an. Der pensionierte Pfarrer hatte Geburtstag, der Kontakt zur Tochter war auf ihrer Anreise schlagartig abgerissen. Erst nach dem Wochenende übernahm die Kripo Leipzig. "Es hat Absprachen gegeben, dass am Montag die Kripo Leipzig die Sachbearbeitung übernehmen sollte." Und wiederum erst am Montagnachmittag kontaktierte ein Beamter die Spedition in Marokko und erfragte die GPS-Daten des Lkw.
Obwohl schon seit Samstag die Telefonnummer der Spedition und das Lkw-Kennzeichen bekannt waren. Der Kommissar bestätigt, dass dies Ergebnis der privaten Recherchen von Freunden und Familie war.
Nochmals: Zwei Tage nach dem Verschwinden hatte die Polizei Spedition und LKW-Kennzeichen. Aber erst zwei Tage später, fühlte sich die Polizei in Leipzig zuständig. Obwohl ihre Beamten sogar den Freunden geholfen hatten, das Video am Schkeuditzer Kreuz einzusehen. Aber mehr tat man nicht.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Was mir zur Beurteilung der Lage wirklich fehlt, ist eine Chronologie der Ereignisse.
Die Chronologie ist in der ZDF-Doku dargestellt. Grundlage dürften die Ermittlungsakten sein.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Wenn im Fall Sophia Fehler gemacht wurden, gehören diese aufgedeckt und abgestellt. Die Frage ist hier nur, welche konkreten Fehler es wirklich gab.
Die Frage ist keine Frage. Wir können nur das beurteilen, was öffentlich bekannt ist. Die Angehörigen bringen das Thema in die Öffentlichkeit, weil sie wollen, dass Fehler aufgedeckt und abgestellt werden. Das muss intern geschehen. Das was öffentlich bekannt ist, lässt m.E. keinen anderen Schluss zu wie: Das ist kein Ruhmesblatt für die Polizei. Es liegt an ihr, daraus (hoffentlich) die richtigen Schlüsse zu ziehen.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

04.10.2019 um 18:52
Zitat von monstramonstra schrieb:Ist das sinnvolle Polizeiarbeit? Route, Anfangs- und Endpunkt waren längst bekannt. Ihrer Eltern hatten in Amberg Anzeige erstattet. Und ihre Kusine hatte schon längst alles an die Leipziger Polizei weitergegeben.
Ja, das finde ich. Die Polizei kann sich nicht immer blind auf alles verlassen, was ihr von Angehörigen oder Zeugen mitgeteilt wird, sondern muss das überprüfen. Ich würde zum Beispiel gerne wissen, wie es zur zunächst nicht ganz richtigen Personenbeschreibung mit einem wohl nicht aktuellen Foto von Sophia kam. Wer hat wann der Polizei welche Beschreibung, welches Foto zukommen lassen?

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/leipzig-tramperin-sophia-l-vermisst-polizei-sucht-nach-28-jaehriger-studentin-a-1213621.html
Zitat von monstramonstra schrieb:Nochmals: Zwei Tage nach dem Verschwinden hatte die Polizei Spedition und LKW-Kennzeichen. Aber erst zwei Tage später, fühlte sich die Polizei in Leipzig zuständig.
Ja, das ist ein berechtigter Kritikpunkt. Es darf bei bundesländerübergreifenden Fahndungen nicht so lange dauern, bis klar ist, welche Länderpolizei in dem Fall die Federführung hat, egal, ob gerade Wochenende ist oder nicht. Der bayrische Innenminister Herrmann hat da ja inzwischen Besserung gelobt. Wollen wir hoffen, dass diesen Worten auch Taten folgen.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

04.10.2019 um 19:47
Zitat von AndanteAndante schrieb:Die Polizei kann sich nicht immer blind auf alles verlassen, was ihr von Angehörigen oder Zeugen mitgeteilt wird, sondern muss das überprüfen.
Und dann befragt man ihre Mitbewohner? Das ist doch Käse.

Ich möchte dem Polizisten, der da hin ist, weder Blödheit noch böse Absicht unterstellen. Aber der Eindruck wird durch den WG-Besuch nicht besser.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Der bayrische Innenminister Herrmann hat da ja inzwischen Besserung gelobt.
Immerhin. Deshalb betrachte ich die Sache nicht als Skandal, nicht als Missstand, über den ich mich empören müsste. Fehler passieren, aus Fehlern ist zu lernen.

Aber ich kann gut verstehen, dass sich die Angehörigen und Freunde mit dieser Frage intensiv beschäftigen. Nicht nur weil es Teil des Traumas ist, das sie im Juni 2018 durchlitten haben, als sie sich über Tage hinweg von der Polizei allein gelassen fühlten. Sondern auch, weil das genaue Schicksal Sophias ungeklärt blieb. Damit ist die Polizeiarbeit auch eine "Story" für die Medien.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Ich würde zum Beispiel gerne wissen, wie es zur zunächst nicht ganz richtigen Personenbeschreibung mit einem wohl nicht aktuellen Foto von Sophia kam. Wer hat wann der Polizei welche Beschreibung, welches Foto zukommen lassen?
Das "berühmte" Foto vom polizeilichen Fahndungsaufruf, dass auch in Chemnitz von der AfD missbraucht wurde, scheint jedenfalls 5 bis 8 Jahre alt gewesen zu sein. Die Fotos auf den privaten Plakaten und der Webseite waren aktueller. Sie wurden bereits am Samstag veröffentlicht, während die polizeiliche Fahndung erst zwei Tage später hinaus ging. Vermutlich kann die private Fahndungstruppe das erklären. Die waren alle Akademiker, gut vernetzt und in ihrem Vorgehen sehr engagiert und systematisch.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

05.10.2019 um 13:00
Zitat von monstramonstra schrieb:Und dann befragt man ihre Mitbewohner? Das ist doch Käse.

Ich möchte dem Polizisten, der da hin ist, weder Blödheit noch böse Absicht unterstellen. Aber der Eindruck wird durch den WG-Besuch nicht besser
Ich vermute, der Polizist bzw. die Polizist/innen waren einfach eine Streife, die da hingeschickt wurde, um zu schauen, ob Sophia vielleicht "ihren Rausch ausschläft". Das Handy war nicht ortbar, soviel wurde auch festgestellt. Und an dieser Stelle hätte eine andere Streife genau das machen können, was einen Tag später (durch Zufall?) geschah, nämlich die Bänder an der Tankstelle sichern. Muss man ja nicht mal anschauen, aber erstmal sichern.

Die Polizistin am nächsten Tag macht den Freund/innen Sophias ja sogar Vorwürfe, dass sie sich schon längst darum hätten kümmern sollen!

Bekommt diese nun eine Belobigung bei der Polizei? - sicher nicht, denn sie hat einfach nur vernünftig gedacht, so wie man es von der Polizei erwartet. Warum die Anderen nicht?

Ich hoffe, dass der Fall nicht zu den Akten gelegt wird und wir vielleicht noch die ein oder andere Bitte um Vergebung hören werden.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

05.10.2019 um 13:12
Mir ist noch eingefallen: die Streife, die den Freund/innen am Schkeuditzer Kreuz half, gehörte bestimmt zu einem anderen Revier (vielleicht der Autobahnpolizei?). Deshalb verhielten sie sich auch anders, nämlich offener und kooperativer. Ich frage mich aber wiederum, warum der Beamte von der Dimitroff-Straße sich dann nicht einfach an diese Kollegen wandte? Also, anstatt zu sagen, er hätte keinen Dienstwagen zur Verfügung, wie in der Doku zitiert.


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05.10.2019 um 16:40
Zitat von RadegundeRadegunde schrieb:Ich hoffe, dass der Fall nicht zu den Akten gelegt wird
Seitens der Polizei ist man anscheinend noch mit der Nachbereitung bzw. Aufarbeitung beschäftigt.

https://www.onetz.de/oberpfalz/amberg/mordfall-sophia-loesche-polizei-reagiert-vorwuerfe-id2861284.html


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

05.10.2019 um 17:18
Das wird jetzt nochmals spannend. Die Amberger Polizei behauptet tatsächlich, man habe am Wochenende mehrmals versucht, die Spedition in Marokko zu erreichen.

In der Stellungnahme des Polizeipräsidiums Regensburg vom 3. Oktober 2019 heißt es:
Nach dokumentierter Sachlage haben Beamte der Polizeiinspektion Amberg und der Kriminalpolizeiinspektion Amberg von Samstag, 16. Juni 2018, bis Montag, 18. Juni 2018, insgesamt viermal erfolglos versucht, die Spedition in Marokko telefonisch zu erreichen. Zudem wurde am 18. Juni ein Kontaktversuch per E-Mail unternommen. Die Anrufversuche wurden von der Polizei zunächst nicht im Einsatzprotokollsystem, Ablaufkalendern oder Aktenvermerken dokumentiert, da diese erfolglos waren.
https://www.onetz.de/oberpfalz/amberg/mordfall-sophia-loesche-polizei-reagiert-vorwuerfe-id2861284.html

Nun wäre es ja kein Kunststück, wenn Amberger Polizisten angesichts der verzweifelten Eltern versucht haben, die Spedition zu erreichen. Immerhin etwas. Und prima facie gehe ich davon aus, dass offizielle Behördenangaben zutreffend sind. Dennoch sei mir hier die Frage erlaubt, wo diese Kontaktversuche dann dokumentiert sind, wenn nicht in den "Einsatzprotokollsystem, Ablaufkalendern oder Aktenvermerken". Und warum man es bei den erfolglosen Versuchen belassen hat, anstatt eine Fahndung nach dem LKW aufzunehmen.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Seitens der Polizei ist man anscheinend noch mit der Nachbereitung bzw. Aufarbeitung beschäftigt.
Ja. Es zeigt sich mal wieder, dass wir, das geneigte Publikum, immer nur die Hälfte wissen...


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

05.10.2019 um 18:06
Zitat von monstramonstra schrieb:Ja. Es zeigt sich mal wieder, dass wir, das geneigte Publikum, immer nur die Hälfte wissen...
Ich denke mal, dass das ziemlich verschlungene und lange Wege mit der Nachbereitung sind. Da sind zwei Länderpolizeien mit jeweils zwei getrennten hierarchischen Strukturen involviert. Jeder Landesinnenminister läßt auf seiner Schiene untersuchen und sich berichten, was im nachgeordneten Bereich seiner Polizei los war.

Und dann muss zum Abschluss irgendwie eine delikate Sprachregelung gefunden werden, indem man nicht offen die Schuld auf die Kollegen aus Bayern oder die aus Sachsen schiebt. So ist es Brauch im Föderalismus. Dasselbe Problem hatte die federführende bayrische Polizei im Fall Peggy Knobloch, als die thüringischen Kollegen, zuständig für die Untersuchung des Leichenfundortes, unglücklicherweise aufgrund einer Verunreinigung bei der Spurenuntersuchung eine Trugspur zum NSU-Täter Böhnhardt fanden und dies an die Presse durchgestochen wurde.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

05.10.2019 um 18:24
PS: Dass aber die Polizisten zunächst nicht dokumentiert haben, dass sie die Spedition NICHT erreicht haben, wundert mich aber nun nicht.

Dokumentiert werden Ergebnisse, nicht jeder erfolglose Versuch, jemanden telefonisch zu erreichen oder zwecks Befragung zuhause aufzusuchen. Da hätten die Polizisten viel zu tun, wenn sie auch noch jeden vergeblichen Versuch insoweit aufzeichnen müssten. Konnten sie hier ja auch noch nicht wissen, dass es ihnen das irgendwann zum Vorwurf gemacht werden könnte.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

05.10.2019 um 19:23
Zitat von AndanteAndante schrieb:Dokumentiert werden Ergebnisse, nicht jeder erfolglose Versuch, jemanden telefonisch zu erreichen oder zwecks Befragung zuhause aufzusuchen.
Umso erstaunlicher, dass sich die Beamten im November 2018 dann nicht nur an diese erfolglosen und nicht dokumentierten Anrufe erinnert haben, sondern auch an das Datum und die Uhrzeit... Gut, das kann man evtl. aus der Telefonanlage rekonstruieren, wie natürlich auch die E-Mail.

Umso mehr stellt sich dann wieder die Frage, warum man diese Tatsache um Himmelswillen nicht den Angehörigen erklärt hat. Die stellen sich jetzt hin und reden - aus ihrer Sicht nachvollziehbar - von Aktenfälschung. Warum hat man da nicht vorher - das Dokument ist schließlich vom November 2018 - mit ihnen geredet???


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

05.10.2019 um 21:28
Ich bin erstaunt. Diese vier Anrufe waren laut Polizei "Samstag, 16. Juni 2018, gegen 19.15 Uhr; Sonntag, 17. Juni, gegen 20.30 Uhr und 20.45 Uhr und Montag, 18. Juni, 7.30 Uhr" (Quelle, Artikel s.o.) Das wirft nun einige Fragen auf:

- Die Geschäftszeiten des Speditionsunternehmen sind aber laut google maps von 8 bis 17.30 Uhr, samstags und sonntags ist geschlossen. Da hätte man also besser Amtshilfe via Marroko beantragt, auf dass die marokkanische Polizei den Besitzer direkt zu Hause kontaktierte?

- Es besteht ein Widerspruch zu der Aussage, dass Ermittler keinen direkten Kontakt ins Ausland aufnehmen dürfen (Zitat: Richter). Quelle: Artikel s.o.

- Aber ab Montag 8 Uhr wäre es doch sinnvoll gewesen, nochmal anzurufen, wenn man es sowieso schon getan hat, obwohl man es vielleicht nicht darf?

- Es bestehen Widersprüche zu den Arbeitsprotokollen der Beamten.

- Es besteht ein Widerspruch zu der Aussage seitens der Polizei am Montagmorgen gegenüber dem Bruder: "Rufen Sie an, wir sind noch nicht soweit." (Quelle: ZDF-Doku)

Die Email vom Montag wird sich vielleicht noch bei der Spedition finden. Die Anrufe, so sie denn stattgefunden haben, werden wohl nicht mehr dokumentiert sein.

Warum hat man den Angehörigen nichts davon gesagt? Warum hat man ihnen von Seiten der Polizei sogar am Samstag dezidiert gesagt, sie täten nun nichts mehr?


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

05.10.2019 um 22:08
Warum arbeiten sich die Eltern und der Bruder jetzt an der Polizei ab und nicht am Täter? Weil die Tat so nicht in ihr Weltbild passt? Für mich hat die Polizei alles richtig gemacht. Sophia L. hat sich leichtfertig und naiv selbst in Gefahr begeben. Die Polizei kann nicht alles richten.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

05.10.2019 um 22:31
Zitat von inspektorinspektor schrieb:Warum arbeiten sich die Eltern und der Bruder jetzt an der Polizei ab und nicht am Täter? Weil die Tat so nicht in ihr Weltbild passt? Für mich hat die Polizei alles richtig gemacht. Sophia L. hat sich leichtfertig und naiv selbst in Gefahr begeben. Die Polizei kann nicht alles richten.
Eine Antwort aus Opfersicht: Ich kann das sehr gut verstehen, nachdem ich einmal Opfer eines Raubüberfalles auf einer Radtour (im Ausland) geworden war. Das Schlimmste an diesem Erlebnis waren die Polizisten, die mich hinterher krass fragten, warum ich allein unterwegs gewesen sei (und ich: "Warum nicht? ich bin eine freie Person in einem freien Land."), sich wie Möchtegern-Cowboys in einer Comedy aufführten und mir machohafte Ratschläge gaben, wie z. B. ich solle doch heiraten. Wäre allerdings mein damaliger Partner dabei gewesen, wäre der auch mit überfallen worden, und hätte vermutlich ordentlich eins in die Fresse bekommen, so dass ich mich eher um ihn gekümmert hätte, anstatt Autos anzuhalten und den Räubern mein Rad + Gepäck wieder abzujagen.

Die Quintessenz ist: die Räuber/Verbrecher sind böse Menschen. Man kann für sie beten und ihnen verzeihen. Aber wenn die Polizei einer nicht hilft, dann ist das das Schlimmste, es rüttelt am Glauben an das Gute und man möchte das sehr gern wieder reparieren.

Ich hoffe, damit Deine Frage beantwortet und dir das ein bisschen verständlich gemacht zu haben. Mit ein bisschen Empathie kann man das sicherlich nachvollziehen.

Für uns als kriminalistisch interessierte Laien spielt natürlich der Zeitpunkt der Entdeckung schon eine Rolle, weil die Spurenlage ja immer schlechter wird.

-- Noch zu der Ermittlung: der letzte protokollierte Anruf der Polizei war am Montag um 7.30 Uhr. Dann vergewisserte sich A. Lösche bei der Polizei, dass das Suchteam anrufen könnte und bekam grünes Licht. Der Anruf bei der Spedition geschah dann um ca. 13 Uhr. Diese meldete sich sofort selbst bei der Polizei und stellte die GPS-Daten zur Verfügung. Quellen: https://www.jetzt.de/digital/sophia-loesche-vermisstensuche-im-digitalen-zeitalter , https://www.onetz.de/deutschland-welt/bayreuth/sophia-loesches-eltern-bemerkenswert-id2803376.html

Frage an alle: wie ist das eigentlich mit Mautdaten?! Wenn die Polizei ab Samstag erfolglos versuchte, bei der Spedition anzurufen, dann hätte man vielleicht die Mautdaten bekommen können? Sind diese nicht abrufbar?


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

05.10.2019 um 23:03
Sorry, aber es ist dennoch naiv, sich zu einem fremden Mann, der wochenlang alleine unterwegs ist, in die Fahrerkabine zu setzen.


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05.10.2019 um 23:17
Zitat von inspektorinspektor schrieb:Sorry, aber es ist dennoch naiv, sich zu einem fremden Mann, der wochenlang alleine unterwegs ist, in die Fahrerkabine zu setzen.
Ok, wir können jetzt über Gewalt an Frauen sprechen und welche Szenarien wirklich gefährlich sind. Wenn man gerade in diesem Forum ein bisschen quer liest, ist es wohl der eigene Ehemann oder (Ex-)Partner, der am gefährlichsten für Frauen ist. Von daher könnte man jeder Frau Naivität unterstellen, die sich in einer festen Beziehung befindet, in der es gerade kriselt, und die ihren Mann noch in die Wohnung lässt. Das macht hier aber niemand.

"Der böse Mann hinterm Gebüsch / im LKW" hat den Effekt einer vermeintlichen Beruhigung, denn das Bewusstsein, dass der eigene Mann (von der Wahrscheinlichkeit her) der gefährlichste Mensch im Leben einer Frau ist, ist schwer auszuhalten.

Doch das alles ist im Grunde genauso off-topic wie deine Frage. Mach doch lieber einen eigenen Beitrag dazu, wo du das als Thema ansprichst. Aber pass auf, dass du kein Opfer-Bashing betreibst.


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