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USA 1978. Rätselhafter Tod einer kompletten Gruppe

1.298 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kalifornien, 1978, Gruppe 5 Junger Männer Tot ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

USA 1978. Rätselhafter Tod einer kompletten Gruppe

17.09.2018 um 14:37
Man muss bedenken, dass man in unwegsamen Geländer nicht sehr schnell voran kommt.
Außerdem werden die Behörden die Entfernung in Luftlinie berechnet haben.

Es kann ebenso gut möglich sein, dass Jack Huett eigentlich eine viel größeren Laufweg hinter sich hatte bevor er starb. Vielleicht hat er die Orientierung verloren oder geriet in einen Schneesturm.

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17.09.2018 um 14:48
@Gultzn
Zitat von GultznGultzn schrieb: Vielleicht hat er die Orientierung verloren oder geriet in einen Schneesturm.
Ich stellte meine Frage basierend auf der zuvor angesprochenen Annahme, dass alle bis auf Ted Weiher die Hütte nach 1-2 Tagen gemeinsam verlassen haben sollen, um Hilfe zu holen. Jack Huett wird sich wohl kaum von der Gruppe getrennt haben, oder von den Anderen alleine im Schnee zurückgelassen worden sein, als er nach nur 2 Meilen verstarb. Für mich ist das nicht wirklich vorstellbar.


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17.09.2018 um 15:58
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:frauzimt schrieb:
Das ist für mich kein Argument gegen eine Lethargie. Er kann die Selbstversorgung so weit runtergefahren haben, dass er nicht schnell verdurstet, aber doch langsam stirbt.
Ich sehe den Fall etwas anders.

Man hat damals sicher alles versucht, die jungen Männer zu retten.
Ich vermute, man hat das als Unglück gesehen
(Menschen sind vollkommen ahnungslos und unvorbereitet in einem Schneesturm umgekommen.)

Man hat natürlich mögliche Zeuge befragt, um herauszufinden, in welche Richtung sie gegangen sind, was sie vorhatten etc. Und dabei hörten sie die Geschichte, die der Mann mit dem leichten Herzanfall erlebt hat.

Der Fall war damals nicht geheimnisvoll. Man wird sich auch nicht so sehr gewundert haben, wie wir heute.

Man hat festgestellt, was in der Hütte verbraucht wurde, in welchem Zustand alles war.
Man hat den Toten geborgen, mit Sicherheit untersucht, woran er gestorben ist.
Ich glaube aber nicht, dass besonders viel analysiert wurde.

Die Untersuchungen dienten der Auffindung der anderen Männer.
Wie viele waren wohl in der Hütte?
Wie lange?
Wann sind sie wieder losgegangen?
Wann werden sie in den Schneesturm geraten sein?

Aber wer das Gesicht des Toten bedeckt hat z.B....wann er genau starb...ob dann noch jemand bei ihm war...???

Das sind Fragen, die heute gestellt werden, von Menschen, die den Fall geheimnisvoll finden.

Für mich ist das ein entsetzlicher Vorfall. Traurig. Eine Verkettung von Fehlentscheidungen, äußerst ungünstigen Wetterbedingungen und Überforderung der Akteure.
Und ich glaube, so ähnlich wurde das damals auch gesehen.
Man ging sicher nicht davon aus, dass die Jungs von Übeltätern gejagt , oder von wilden Tieren verfolg wurden.


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17.09.2018 um 16:10
Ich denke auch dass, nachdem sie viele Jahre in ihrer vertrauten Umgebung sich ganz gut gehalten haben, sind die Defizite der Jungs gar nicht mehr so im Vordergrund gewesen.
In einer ungewohnten und herausfordernden Situation waren jedoch die Limits ihrer Möglichkeiten zu eng um noch angemessene und zielgerichtete Entscheidungen treffen zu können. Ich bin sicher, dass sie durch die Ereignisse völlig durcheinander waren und dass das ihre Entscheidungen und Handlungen gelähmt hat, bis es dann zu spät war.
Es ist schade dass man nicht weiss, wie die hygienische Situation des toten Ted Walter bei seiner Auffindung war - daraus könnte man schließen ob und wie gut und wie lange er versorgt wurde. Alle Schätzungen auf den Bartwuchs zu stützen scheint mir zu unsicher.


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17.09.2018 um 17:08
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Aber wer das Gesicht des Toten bedeckt hat z.B....wann er genau starb...ob dann noch jemand bei ihm war...???
Das sind Fragen, die heute gestellt werden, von Menschen, die den Fall geheimnisvoll finden.
Ich stelle mir diese Fragen, ohne den Fall geheimnisvoll zu finden.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Man ging sicher nicht davon aus, dass die Jungs von Übeltätern gejagt , oder von wilden Tieren verfolg wurden.
Ich meine Jack Madrugas Mutter äußerte sich bspw., dass sie der Überzeugung sei, dass die Männer niemals freiwillig in's Gebirge gefahren wären, sondern nur unter Druck bzw. Zwang.
Gary Mathias Stiefvater sprach darüber (weil er endlich Gewissheit haben wollte), dass er die Brille seines Sohnes finden will, "denn die wird der Bär ja nicht gefressen haben".

Es ist wie in allen anderen ungeklärten Fällen (Gary Mathias Schicksal ist ja bis heute nicht bekannt):
je weniger Fakten und Erkenntnisse desto mehr Annahmen und Mutmaßungen. Egal ob die Geschehnisse vor 40 oder 2 Jahren stattfanden ...
wenn nicht nachvollziehbar / verständlich wird was passierte, bleiben mehr Fragen als Antworten, und das regt zum Nachdenken an.


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17.09.2018 um 19:06
Getränke in Flaschen mal außen vor, wenn eine Hütte im Wald steht, könnte es auch einfach einen Wasserkran geben. Nicht von den Stadtwerken, aber abgezapft von einer Grundwasserquelle. Und DA hätte doch keiner bedenken, den zu nutzen? (Solche unterirdischen Rohe können auch gegen Frost isoliert werden, die Hütte stand ja nicht am Himalaya)


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18.09.2018 um 08:07
Ich habe in letzter Zeit nochmal darüber nachgedacht wie es zu erklären ist, dass die Jungs einfach in diese eine Richtung weitergegangen sind, der Räumspur folgend. Im Nachhinein hat sich das natürlich als Todesmarsch herausgestellt. Die Frage ist allerdings, ob die Entscheidung zu dem Zeitpunkt und unter den gegebenen Umständen wirklich so unerklärbar suboptimal war, wie einige von uns (ich eingeschlossen) bisher gedacht haben.

Da sie mit dem Auto nach oben gefahren sind, wussten sie ja dass sie mehrere Kilometer zu Fuß unterwegs wären, bis sie auf dem Weg nach unten auf Hilfe stoßen würden. Nachdem sie weiter oben die Räumspur gefunden hatten durften sie hingegen darauf hoffen, auf diesem Wege zu einem Ziel zu gelangen für das sich der Aufwand des Schneeräumens lohnte. Es ist durchaus legitim anzunehmen, dass sich an einem solchen Ziel Menschen befinden würden. Dass der Weg so weit wäre und das Ziel so "unattraktiv" konnten sie nicht wissen und davon mussten sie auch nicht ausgehen. Es ist also durchaus nachvollziehbar, dass sie in die Richtung gegangen sind. Wenn man aber ein Ziel vor den inneren Augen hat (auch wenn es nur ein vermutetes Ziel ist) ist es wiederum logisch davon auszugehen, dass einen jeder Schritt in Richtung dieses Zieles dem Ziel näherbringt. Die Überlegung "jetzt sind wir schon so weit gelaufen, jetzt kann es nicht mehr so weit sein" wäre unter diesen Umständen also auch nachvollziehbar. Und mit jedem Schritt in Richtung des vermeintlichen Zieles wird die Option umzukehren und zurückzugehen weniger attraktiv, weil der Weg zurück immer weiter wird.

Ich hoffe man kann diesen etwas länglichen Überlegungen folgen. Salopp ausgedrückt: Ich halte den Marsch in Richtung der Hütte mittlerweile nicht mehr für so dumm, wie ich bisher dachte. Unter den gegebenen Umständen - und dazu gehört auch der Erwartungshorizont und der situative Kenntnisstand der Gruppe - ist es nachvollziehbar, dass sie der Spur immer weiter folgten. Und zwar ohne dass man geistige Schwächen zur Erklärung heranziehen müsste.


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18.09.2018 um 08:58
@falstaff

Kann Dir nur zustimmen. Die Gruppe folgte den Schneemobilspuren, die bis zur Hütte gingen.

Was mir noch in den Sinn kam: könnte mir vorstellen, dass vllt. William Sterling bereits auf dem Hinweg zusammenbrach, und Jack Madruga bei ihm blieb (Entfernung zur Hütte ca. 4-5 Meilen). Vllt. brach Jack Huett etwas später -etwa 2 Meilen vor der Hütte- zusammen.
Aufgrund ihrer eigenen Erfrierungen und der Kraftlosigkeit (nach diesem heftigen Marsch), war es Gary und Ted nicht möglich,
Jack Huett zu tragen. Sie ließen Jack auch mit der Zusage zurück, dass sie schnellstmöglich mit Hilfe zurückkommen wollten.

Sie beide schafften es bis in die Hütte. Dort ging dann Nichts mehr für Ted Weiher, mit seinen erfrorenen Füßen.

Sobald es jedoch möglich war, verließ Gary Mathias die Hütte wieder, um Jack Huett in die Hütte zu holen.
Gary konnte ihn aber nicht mehr wiederfinden, da der vermutlich einsetzende Schneefall die Schneemobilspuren eingeschneit hatte.
Es selbst schaffte es aber vllt. nochmal zurück zur Hütte.
Nachdem sich das Wetter gebessert hatte, entschied sich Gary Mathias noch mal loszugehen. Aufgrund seiner sehr schmerzhaften Füße konnte Ted Weiher nicht mehr gehen, und musste alleine in der Hütte bleiben.
Da Teds Füße auch sehr angeschwollen waren, hatte er seine Schuhe ausziehen müssen.
Als Gary Mathies losging, um nach Jack zu suchen, zog er nun Teds Schuhe an, weil seine Füße auch geschwollen waren, und seine eigenen Schuhe drückten. Gary Mathias kam nie mehr zurück zur Hütte, da er sich irgendwo in der Wildnis verlief, und dort vermutlich erfror.

Der Leichnam von Ted Weiher wurde möglicher Weise von Jemanden eingewickelt, der kurz vor den Motorradfahrern
(die Ted Weiher entdeckten), in der Hütte gewesen war. Ein Hinweis darauf könnte die als Symbol ("Zeit abgelaufen") zurückgelassene,
kaputte Uhr gewesen sein. Dieser Jemand wollte sich vllt. einfach nicht an die Behörden wenden, und für Ted konnte er nichts mehr tun,
als ihn in eine Art Leichentuch einzuwickeln, und die persönlichen Gegenstände zur Identifikation neben Ted Weihers Leiche legen.


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18.09.2018 um 09:14
Zitat von falstafffalstaff schrieb:wie es zu erklären ist, dass die Jungs einfach in diese eine Richtung weitergegangen sind, der Räumspur folgend. Im Nachhinein hat sich das natürlich als Todesmarsch herausgestellt. Die Frage ist allerdings, ob die Entscheidung zu dem Zeitpunkt und unter den gegebenen Umständen wirklich so unerklärbar suboptimal war, wie einige von uns (ich eingeschlossen) bisher gedacht haben.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Nachdem sie weiter oben die Räumspur gefunden hatten durften sie hingegen darauf hoffen, auf diesem Wege zu einem Ziel zu gelangen für das sich der Aufwand des Schneeräumens lohnte. Es ist durchaus legitim anzunehmen, dass sich an einem solchen Ziel Menschen befinden würden. Dass der Weg so weit wäre und das Ziel so "unattraktiv" konnten sie nicht wissen und davon mussten sie auch nicht ausgehen. Es ist also durchaus nachvollziehbar, dass sie in die Richtung gegangen sind.
@falstaff
Ich bin sehr viel in der Natur, wandere viel. Ich kenne solche Harvester-Spuren, die im Wald auf einer gerodeten Lichtung enden. Da steht dann noch nicht mal ein Bauwagen.
Ich erinnere mich, dass ich im Schwarzwald einmal aus Neugierde einer sehr breiten, tiefen Räumspur gefolgt bin. Am Ziel war dann gar nichts. Nur noch abgehackte Baumstümpfe.

Wer Wald kennt, weiss, dass dort Baumfäll-Arbeiten stattfinden.
Ich würde so einer Spur in der Not nicht so hoffnungsfroh folgen. Man weiss nicht, wie lang sie ist und nicht, was sich am Ende befindet. Vielleicht wortwörtlich nichts.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Wenn man aber ein Ziel vor den inneren Augen hat (auch wenn es nur ein vermutetes Ziel ist) ist es wiederum logisch davon auszugehen, dass einen jeder Schritt in Richtung dieses Zieles dem Ziel näherbringt.
Diesen Satz sollte man einrahmen. Sehr wahr!
Und das ist von unserem Schöpfer (oder der Evolution) auch nicht schlecht programmiert worden.
Hoffnung mobilisiert Reserven, an die wir sonst nicht rankämen.
Ich glaube wirklich, dass das Anfeuern von Leistungssportlern vor dem Ziel etwas bringt.
Du holst den Weltrekord! Weiter!
Gib nicht auf, du Sau!


Sich einreden: da kommt gleich das Ziel! Menschen, Rettung, warme Räume....
könnte den Jungs Kräfte verliehen haben. Vielleicht hat einer, der mental besonders stark war, die Anderen zum Durchhalten befeuert? (Sind wir wieder bei der Gruppendynamik.)
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Ich halte den Marsch in Richtung der Hütte mittlerweile nicht mehr für so dumm, wie ich bisher dachte. Unter den gegebenen Umständen - und dazu gehört auch der Erwartungshorizont und der situative Kenntnisstand der Gruppe - ist es nachvollziehbar, dass sie der Spur immer weiter folgten. Und zwar ohne dass man geistige Schwächen zur Erklärung heranziehen müsste.
Ich habe oben gesagt, ich würde so einer Spur im Wald nicht folgen. Ich würde zurück zum Auto gehen. Die Chance, dass dort ein anderes Auto vorbeikommt, (immerhin Straße), ist ja gegeben.

Wenn ich alleine wäre, würde ich zum Auto zurückgehen.
Aber wie ist es, wenn in der Gruppe eine Panikstimmung herrscht?
Aufgeregt waren sie sicher. Sie standen unter Druck. Wollten unbedingt am nächsten Tag ihr Spiel machen.
Und wenn dann der Leader die Marschrichtung vorgibt: Die Räumspur entlang! Dort oben finden wir....
Ließe ich mich unter den Umständen auch verleiten, mitzugehen?
Nach längerer Überlegung: Nein.
Aber ich kann mir schon vorstellen, dass sie dort langgingen.

Ein ganz wichtiger Aspekt, gerade bei dieser Gruppe, in der die Einzelnen die Anderen brauchten. Sie waren ja mehr oder weniger unselbständig:
Die Gruppe bot ihnen Schutz.
Sie waren aufgeregt, verunsichert, ängstlich, sie froren. (Das Laufen wärmt erst mal. Im Wald ist kein kalter Wind).
Da ist doch sehr gut nachvollziehbar, dass sie zusammen blieben.


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18.09.2018 um 09:28
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wer Wald kennt, weiss, dass dort Baumfäll-Arbeiten stattfinden.
Ich würde so einer Spur in der Not nicht so hoffnungsfroh folgen. Man weiss nicht, wie lang sie ist und nicht, was sich am Ende befindet. Vielleicht wortwörtlich nichts.
Das waren aber keine Outdoortypen, die hatten einfach diese Erfahrung nicht. Sie wussten, dass der Weg nach unten sehr weit ist (mehrere km) - dass die andere Richtung noch weniger sinnvoll ist, konnten sie nicht wissen. Verbunden mit der Schneespur kann man es unter diesen Umständen also tatsächlich nachvollziehen dass sie in die Richtung gegangen sind UND nicht umkehrten - das wollte ich mit meinem Überlegungen darlegen. Natürlich hätten sie sich auch anders entscheiden können, aber so daneben und so wenig nachvollziehbar wie es zunächst erschien, erscheint mir diese Entscheidung nicht mehr.

Merkwürdig bleibt natürlich immer noch, warum sie überhaupt so weit da hoch gefahren sind und warum sie nicht mit dem Auto einfach umgekehrt sind und warum sie das Auto überhaupt verlassen haben.


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18.09.2018 um 10:22
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Das waren aber keine Outdoortypen, die hatten einfach diese Erfahrung nicht.
Ich bin auch kein "Outdoortyp". Bei schlechtem Wetter bin ich nur draußen, wenn ich muss.
Meine Erfahrungen draußen sind zwar überdurchschnittlich, würde ich sagen, aber mit sehr viel Luft nach oben. Wirklich sehr viel.

Nur, wer den Wald gar nicht kennt, könnte wirklich annehmen, dass ein "Weg irgendwohin führen muss". - Und wenn sich gegenteilige Meinungen nicht durchsetzen können, folgen alle dem Leader, der ja auch Hoffnung verbreitet.
Das ist bestimmt so. Ganz besonders, wenn die einzelnen Gruppenmitglieder Sicherheit nur in der Gruppe empfinden- und Angst haben "zurückgelassen" zu werden.

Warum sie da überhaupt hingeraten sind (absichtlich-oder verfahren), wird man nie klären können.

Ich denke darum, dass damals alles getan wurde, sie zu finden.
Dass man aber keine Energie in die Aufklärung stecken wollte/konnte.
Ein Unglück aufgrund falsch getroffener Entscheidungen.


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18.09.2018 um 10:55
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Nicht wenn man unterstellt dass sie davon ausgingen, innerhalb von 1,2 Tagen wieder zurück zu sein.

Mal angenommen sie hätten sich in der Hütte zunächst gestärkt und dann - als nach 1,2 Tagen keine Menschenseele dort auftauchte beschlossen sich selbst auf den Weg zu machen, um Hilfe zu holen. Dann haben sie aber wahrscheinlich auch nicht damit gerechnet dabei umzukommen, sonst wären sie eher in der sicheren Hütte geblieben. Sondern sie sind losgezogen in der festen Überzeugung, innerhalb von 1, 2 Tagen Hilfe organisieren zu können.

Oder anders formuliert: Wenn sie wochenlang für Weiher vorgesorgt hätten, hätten sie fest mit ihrem eigenen Tod rechnen müssen. Dann wären sie wahrscheinlich aber überhaupt nicht erst losgezogen.
Ich weiß nicht. Sie sind doch vorher konsequent in die falsche Richtung gelaufen, vorbei an Schons und vorbei an anderen Hütten. Das sieht für mich nicht danach aus, als hätten sie nach Hilfe gesucht. Sie wusste doch in welcher Richtung Hilfe zu erwarten ist. Sie sind dann auch noch auf den Waldweg abgebogen. Und drei der Toten fand man tief im Wald, nicht neben der Straße. Einzig Mathias ist evtl. Richtung Straße gegangen.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Das ist richtig für Menschen, die gut Leben wollen. Um einige Wochen nicht zu verdursten, reicht weitaus weniger Wasser pro Tag.
Ich glaube du unterschätzt hier den Flüssigkeitsbedarf. Ein gesunder junger Mann braucht 2,5 bis 3,0 Liter Wasser pro Tag. Das muss man nicht alles trinken, da auch in der Nahrung Flüssigkeit ist. Aber Weiher hat ja nichts mehr gegessen. Wenn wir rechnen das er pro Tag nur einen Liter trank, dann ist das lediglich ein Drittel der normalerweise benötigten Menge. Also schon sehr wenig. Ob man das 90 Tage durchhält ist auch zweifelhaft.

Also entweder hat er ein bis zwei Tonnen Schnee gegessen oder er hat sich anderweitig versorgt. Ich denke die Sache mit dem Schnee können wir getrost ausschließen. Vielleicht wurde er auch von einer anderen Person versorgt. Aber dann stellt sich die Frage was diese andere Person die ganze Zeit gegessen hat bzw. wovon sie lebte.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Ich habe in letzter Zeit nochmal darüber nachgedacht wie es zu erklären ist, dass die Jungs einfach in diese eine Richtung weitergegangen sind, der Räumspur folgend. Im Nachhinein hat sich das natürlich als Todesmarsch herausgestellt. Die Frage ist allerdings, ob die Entscheidung zu dem Zeitpunkt und unter den gegebenen Umständen wirklich so unerklärbar suboptimal war, wie einige von uns (ich eingeschlossen) bisher gedacht haben. ...
Meiner Meinung nach war es eine Kette seltsamer Fehlentscheidungen oder sie hatten irgendwo am Bucks Lake doch ein Ziel das sie erreichen wollten. Es macht wenig Sinn das Auto zu verlassen, an Schons vorbeizugehen und weiter nach Norden zu marschieren. Die Idee von der unbefestigten Straße auf einen verschneiten Waldweg abzubiegen ist schon ziemlich absurd. Stadtjungs hin oder her, so dämlich ist doch keiner. Weiterhin ist es leichter bergab zu gehen, wenn man schon nicht in der Lage ist das Auto wieder flott zu bekommen.


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18.09.2018 um 11:44
Zitat von PralinePraline schrieb:Kann Dir nur zustimmen. Die Gruppe folgte den Schneemobilspuren, die bis zur Hütte gingen.
Ich denke, dass es im Grunde eine richtige Entscheidung war, der Spur zu folgen. Wo Schnee geräumt wird, da wohnen auch Menschen, sonst würde die Sraße nicht geräumt, das könnte man durchaus denken. Wenn sie sich nur in der Hütte richtig verhalten hätten, wäre das eine Rettungsmöglichkeit gewesen.


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18.09.2018 um 12:03
Zitat von GurnemanzGurnemanz schrieb:Ich denke, dass es im Grunde eine richtige Entscheidung war, der Spur zu folgen. Wo Schnee geräumt wird, da wohnen auch Menschen, sonst würde die Sraße nicht geräumt, das könnte man durchaus denken. Wenn sie sich nur in der Hütte richtig verhalten hätten, wäre das eine Rettungsmöglichkeit gewesen.
@Ahmose hat hier aber schon nochmal einen wichtigen Aspekt eingebracht. Wenn sie Hilfe suchten, warum haben sie sich nicht an den nächsten Menschen gewandt den sie fanden? Und das war Schons, den sie ziemlich sicher wahrgenommen haben. Kann der ihnen wirklich so furchteinflößend vorgekommen sein dass sie nicht mal von Weitem auf seine Rufe antworteten? Insbesondere als sie an dessen Auto standen mussten sie doch sehen, dass von diesem Mann keine Gefahr ausgeht. Und ein kurzes Gespräch mit ihm hätte ergeben, dass sie weiter oben nicht darauf hoffen können auf Hilfe zu stoßen.

Es zeigt sich mal wieder: Selbst wenn man meint Teilaspekte des Falles einigermaßen erklären zu können - sobald man den Fokus wieder weiter zieht und den Gesamtablauf betrachtet, ist und bleibt es rätselhaft. Schnell kommt man an eine Stelle, an der das Verhalten der Jungs unerklärbar oder gar ungeschickt wirkt.


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18.09.2018 um 12:31
Zitat von falstafffalstaff schrieb: Kann der ihnen wirklich so furchteinflößend vorgekommen sein dass sie nicht mal von Weitem auf seine Rufe antworteten? Insbesondere als sie an dessen Auto standen mussten sie doch sehen, dass von diesem Mann keine Gefahr ausgeht. Und ein kurzes Gespräch mit ihm hätte ergeben, dass sie weiter oben nicht darauf hoffen können auf Hilfe zu stoßen.
Könnte es sein, dass Schons ihnen total betrunken erschien, als er versuchte, sich rufend der Gruppe zu nähern?
Vllt. wirkte das auf die Gruppe mehr wie Torkeln und Lallen eines völlig Betrunkenen, und sie wollten sich in dieser Situation nicht noch mit einem Betrunkenen abgeben?

@Gurnemanz
Zitat von GurnemanzGurnemanz schrieb:Ich denke, dass es im Grunde eine richtige Entscheidung war, der Spur zu folgen. Wo Schnee geräumt wird, da wohnen auch Menschen, sonst würde die Sraße nicht geräumt, das könnte man durchaus denken. Wenn sie sich nur in der Hütte richtig verhalten hätten, wäre das eine Rettungsmöglichkeit gewesen.
Das sehe ich auch so. Wobei man ja auch nicht weiss, weshalb Ted Weiher die Nahrungsaufnahme überhaupt eingestellt haben könnte.
Vllt. hatte er von dem "Dosenfutter" obend'rauf noch massive Verdauungsprobleme bekommen, und späterhin einfach keinen Hunger mehr,
weil die fast abgestorbenen Füße weitere gesundheitliche Probleme nach sich zogen?


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18.09.2018 um 13:28
Zitat von PralinePraline schrieb:Könnte es sein, dass Schons ihnen total betrunken erschien, als er versuchte, sich rufend der Gruppe zu nähern?
Vllt. wirkte das auf die Gruppe mehr wie Torkeln und Lallen eines völlig Betrunkenen, und sie wollten sich in dieser Situation nicht noch mit einem Betrunkenen abgeben?
Wäre sicher möglich. Wobei ich schon denke das sich Schons ordentlich verständlich machen konnte. Aber ok, vielleicht wirkte die Situation im Wald dann doch zu bizarr und sie erkannten Schons Notlage nicht. Erklärt aber leider auch nicht warum sie danach weiter nach Norden gingen und ihr Auto verließen.


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18.09.2018 um 13:36
Zitat von GurnemanzGurnemanz schrieb:Ich denke, dass es im Grunde eine richtige Entscheidung war, der Spur zu folgen. Wo Schnee geräumt wird, da wohnen auch Menschen, sonst würde die Sraße nicht geräumt, das könnte man durchaus denken. Wenn sie sich nur in der Hütte richtig verhalten hätten, wäre das eine Rettungsmöglichkeit gewesen.
Für eine einzelne Hütte wird nicht so ein Aufwand getrieben. Dann hätten sie dort schon eher eine Siedlung erwartet.
Und auf bewohnte Häuser wären sie eher getroffen, wenn sie auf der asphaltierten Straße geblieben wären.

Die Handlungen der Gruppe sind nicht nachvollziehbar.
Es fehlt noch mindestens ein Ereigniskärtchen, um die Entscheidung, der Spur in den Wald zu folgen, zu verstehen.


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18.09.2018 um 13:43
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Die Handlungen der Gruppe sind nicht nachvollziehbar.
Es fehlt noch mindestens ein Ereigniskärtchen, um den Gründen für die Entscheidung der Spur in den Wald zu folgen.
Das könnte schon auf einer nachvollziehbaren Überlegung beruht haben: Sie sind ja den Weg nach oben gekommen und wussten dass sie auf dem Weg nach unten kilometerweit auf kein bewohntes Haus stoßen würden. Also könnten sie auf die Idee gekommen sein es in die andere Richtung zu versuchen, wo sie aufgrund der Schneespur ein lohnenswertes Ziel erwarten konnten. Darüber hinaus stand ja auch Schons' Auto mit Fahrtrichtung nach oben, das könnte sie noch in diesem Gedanken bestärkt haben.

Das wären alles keine wasserdichten zwangsläufigen Überlegungen, aber nachvollziehbar wären sie für mich schon. Natürlich hat sich das im Nachhinein als fataler Irrtum erwiesen - man muss aber von dem Wissen ausgehen was sie zu dem Zeitpunkt hatten. Und sie wussten da einfach noch nicht, dass die andere Richtung noch weitaus ungünstiger war als die von der sie gekommen waren.

Für mich ist eher unerklärlich warum sie sich nicht mit Schons verständigt haben. Ob der vielleicht sowas gesagt hat wie "I was on the way to my house, when I had a heart attack" und sie schlossen daraus, dass weiter oben ein Haus sein müsse?


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18.09.2018 um 13:58
Zitat von falstafffalstaff schrieb:"I was on the way to my house, when I had a heart attack" und sie schlossen daraus, dass weiter oben ein Haus sein müsse?
Na, ja. Dann würde man doch aber zuerst mit dem Mann direkt sprechen und nicht auf gut Glück losmarschieren.
Außerdem hatte der andere Autofahrer doch wahrscheinlich ein funktionierendes Auto.
Und schließlich wäre noch eine Option, dass sich die Gruppe teilt.
Zwei laufen zum vermeintlichen Haus in den Wald - die Anderen bleiben beim Verletzten.
Um ein vorbeifahrendes Auto anzuhalten z.B.
Es ist ja nun gekommen, wie es ist. Also gab es Gründe dafür.
Man wird nur nie erfahren, warum.

Man könnte ca. 5 verschiedene Versionen aufschreiben und eine würde die richtige sein.

Ich tippe ja, dass die jungen Männer ihre Gruppe nicht trennen wollten.
Die Gruppe gab ihnen Halt und Sicherheit.
Vielleicht sagte ja ihr Anführer: Ich gehe hoch und ihr wartet hier unten. Aber das wollten die Anderen nicht.

Vielleicht haben sie sich nicht getraut, im Dunkeln ein Auto anzuhalten und einem Fremden zu erzählen, was ihnen passiert ist. - Einfach aus Angst vor Fremden (schlechte Erfahrungen gesammelt z.B.)


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18.09.2018 um 14:02
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich tippe ja, dass die jungen Männer ihre Gruppe nicht trennen wollten.
Die Gruppe gab ihnen Halt und Sicherheit.
Vielleicht sagte ja ihr Anführer: Ich gehe hoch und ihr wartet hier unten. Aber das wollten die Anderen nicht.
Das glaube ich auch, dass sie die Flexibilität nicht hatten sich aufzuteilen, abzusprechen, zu planen, etc.

Und klar: Das Auto haben sie zu früh aufgegeben.

Da war also schon einiges was vermeidbar gewesen wäre, oder was man besser machen hätte können. Ganz zu schweigen von dem Verfahren.

Aber nachdem einmal die Entscheidung getroffen war dass man sich zu Fuß aufmachen wollte um Hilfe zu holen, war die Entscheidung nach oben zu gehen jetzt nicht sooooo dermaßen daneben. Klar, es war die mit Abstand folgenschwerste Entscheidung. Aber nicht unbedingt die Dümmste, weil es wie gesagt nicht so verkehrt ist davon auszugehen, dass eine geräumte Straße zu einem zivilisatorisch relevanten Ziel führt.


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