12-jährige Monika Frischholz aus Flossenbürg seit 1976 verschwunden

Sherlock_L_G schrieb:Stellt sich die Frage was mit dem Leichenfund gewonnen wäre.

Das sieht man dann, wenn man die sterblichen Überreste gefunden hat.

Im Fall Maria Baumer wurden die sterblichen Überreste gefunden. Der Fall ist trotzdem nicht geklärt, obwohl es mehr Anhaltspunkte gab als im Fall Maria Frischholz.

Kommt nicht auf die Quantität der Indizien an sondern auf die Qualität.

Im übrigen ist das so, wenn die Polizei Hinweise bekommt, dann hat sie denen nachzugehen, ohne vorher zu fragen, ob das was bringen könnte oder nicht.

Ein sehr sehr ominöser Fall - Aber diese Cold Case Fälle sind nach vielen Jahrzehnten immer noch sehr spannend.

Polizei gräbt nach Mordopfer
12-jährige Schülerin seit 42 Jahren verschwunden

https://www.e110.de/polizei-graebt-nach-mordopfer/ (Archiv-Version vom 28.05.2019)

emz schrieb:Im übrigen ist das so, wenn die Polizei Hinweise bekommt, dann hat sie denen nachzugehen, ohne vorher zu fragen, ob das was bringen könnte oder nicht.

Das sehe ich ganz anders. "Hinweise" kann jeder geben - ohne Bezug zur Realität. Jeder könnte sagen: Ich vermute die Leiche von M. F. liegt auf dem Grundstück xy begraben. Wenn dafür keine "zureichenden tatsächlichen Anhaltspunkte" vorliegen darf keine Durchsuchung gemacht werden. Man kann nicht einfach so eine komplette Ortschaft auf gut Glück durchsuchen, da müssen für jedes Grundstück schon Anhaltspunkte vorliegen. Ob dies bisher bei alle Grundstücken der Fall war ?

Sherlock_L_G schrieb:Das sehe ich ganz anders. "Hinweise" kann jeder geben - ohne Bezug zur Realität. Jeder könnte sagen: Ich vermute die Leiche von M. F. liegt auf dem Grundstück xy begraben.

Ich schrieb, dass die Polizei allen Hinweisen nachzugehen hat. Was nichts anderes bedeutet, als dass sie alle Hinweise zu prüfen hat.

Bei den ersten Grabungen gab es konkrete Hinweise, m.E. schon letztes Jahr und diesmal hatten sich die Eigentümer selbst an die Polizei gewandt.

https://www.fr.de/panorama/schaufel-spitzhacke-12328617.html

Der Fall wurde nicht routinemäßig erneut aufgegriffen, sondern weil es tatsächlich nach dieser langen Zeit einen neuen Hinweis gab.

Mit Aussagen von Zeugen konnten die Ermittler ihren Fußweg teilweise rekonstruieren, fanden das Mädchen aber nicht. Ende vergangenen Jahres erhielten sie einen neuen Hinweis, der auf ein Tötungsdelikt hindeutete. Daraufhin rollte die Polizei den Fall im Dezember wieder auf. Bislang seien mehr als 80 „wertvolle Hinweise aus der Bevölkerung“ eingegangen, hieß es am Montag.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/monika-frischholz-polizei-bekam-tipps-von-wahrsager,RUORjbb (Archiv-Version vom 28.06.2019)

Alle Hinweise wurden abgearbeitet, jedoch ohne Ergebnisse. Die Ermittlungen sollen jedoch nicht abgebrochen werden.

Inzwischen hat die im Dezember des vergangenen Jahres eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe "Froschau" alle 80 Hinweise, die bisher aus der Bevölkerung eingingen, geprüft, bewertet und bearbeitet, so Florian Beck vom Polizeipräsidium Oberpfalz. Auch den Hinweisen eines Wahrsagers, der sich der Polizei als Helfer angedient hatte, wurde nachgegangen.

Bei der letzten Ausgrabung in einer Scheune in der Ortschaft Waldkrich haben sogenannte Archaeo-Dogs die Ermittler unterstützt. Diese Hunde sind auf altes, menschliches Knochengewebe konditioniert und können laut Halter menschliche Knochen bis in zweieinhalb Meter Tiefe aufspüren. Erfolgreich war diese Methode aber nicht.

Insgesamt haben die Beamten an drei verschiedenen Orten in Waldkirch bei Flossenbürg nach der Leiche des Mädchens gesucht - ohne Erfolg. Laut Polizei dienten die Grabungen aber auch dazu, eventuelle Ablageorte, auf die es Hinweise gibt, auszuschließen. Die Beamten versuchen, den Fall dennoch abschließen zu können.

Finde diese 'Cold Case' Fälle grundsätzlich sehr interessant, gerade auch unter dem Aspekt, dass msnch ein Fall noch nach Jahrzehnten aufgeklärt werden kann.


Beim Fall Monika F. denke ich auch, dass es in so einem ländlichen Umfeld, wo - gerade zur damaligen Zeit - praktisch fast jeder jeden kennt/kannte bestimmt Leute gibt, die Näheres wissen.
Wenn jedoch jmnd bereits über vier Jahrzehnte geschwiegen hat, halte ich die Wahrscheinlichkeit, dass der/diejenige nun plötzlich sein Schweigen bricht, für eher gering.

Wenn alle 80 Hinweise aus der Bevölkerung bereits ausermittelt worden sind, sehe ich eher wenig Chancen auf Aufklärung.
Natürlich kann auch 'Komissar Zufall: zu Hilfe kommen, oder aber an den anderen Orten, an denen noch Grabungen anstehen sollen, wird noch etwas fall-relevantes/ Monika's Leiche gefunden.
Mit den heutigen kriminaltechnischen Methoden dürfte es wohl möglich sein, auch nach so vielen Jahren noch Rückschlüsse auf den Tathergang/ den Täter zu ziehen.

Interessant zu wissen wäre auch, seit wann die 10.000€ schon als Belohnung ausgesetzt sind - würde je nachdem den (plötzlichen) massiven Anstieg an Hinweisen aus der Bevölkerung erklären.

Dass das Auto nichts mit dem Fall Monika F. zu tun hat, wurde mehrfach in Artikeln zum Fall erwähnt, allerdings war in einigen auch die Rede von Stofffetzen, die am gleichen Fundort wie der Käfer gefunden wurden - hat sich daraus noch etwas ergeben bzw konnte ein Zusammenhang mit dem Verschwinden von/ dem Mord an.Monika ausgeschlossen werden?

@ThoFra

Im Moment stagniert der Fall. Ob noch jemand etwas weiß, ist unbekannt. Was so an Gerüchten kursierte, sollte ausermittelt sein. Warum diese Gerüchte jetzt erst bekanntgegeben wurden, darauf habe ich noch keine Antwort gefunden, aber die soll es schon immer gegeben haben.

Wenn ich mich recht erinnere, gab es auch schon zu DM-Zeiten eine Belohnung, aber ohne Garantie.

Nur ein kleines aber trauriges Update: die Ermittlungsgruppe für diesen Fall wurde jetzt aufgelöst.


Frankenpost, 28. Oktober 2019
https://www.frankenpost.de/region/oberfranken/laenderspiegel/Fall-Monika-Frischholz-Ermittlungsgruppe-aufgeloest;art2388,6972010

«Die Sache ist damit aber nicht ein für alle Mal beendet», betonte der Leitende Oberstaatsanwalt Gerd Schäfer am Montag. «Die Auswertung der Hinweise läuft noch, vielleicht ergibt sich noch ein Ansatz.»

Es gab durchaus konkrete Anhaltspunkte, dass man endlich den Täter hätte finden können», sagte Schäfer. Selbst Taucher waren im Einsatz, zuletzt wurde in einer alten Scheune gegraben - ohne Ergebnis.

Zitiert aus dem von @jaska verlinkten Artikel.

Sehr schade, dass auch diese - offenbar vorhandenen - Hinweise (die Rede war ja auch in anderen Artikeln u a aus dem letzten Jahr von 80 Hinweisen aus der Bevölkerung) keine Auflösung/Klärung dea Falles bringen konnten.

So wie ich es verstanden habe, auch in den Absatz, der von @jaska zitiert wurde, wird immer noch Hinweisen nachgegangen, sollte dabei noch ein Ansatz ergeben, wird dennoch weitervermittelt?

Nach so einer langen Zeit - immerhin 43 Jahren - stehen die Chance realistisch gesehen aber wohl sehr schlecht.
Selbst der Täter könnte schon längst verstorben sein.

So traurig es mich auch stimmt, dass der Fall nach dieser hoffnungsvollen Wiederaufnahme doch nicht geklärt werden kann, so tröstlich ist dann auch wieder, dass man sich darauf verlassen kann, dass unsere Polizei auch solche Uraltfälle ernst nimmt und versucht, sie zu lösen.

Es könnte sich ein neuer Hinweis auf das Verschwinden von Monika Frischholz ergeben haben. Vor kurzem wurde aus einem Stausee in der Nähe des Wohnorts des Mädchens ein Auto geborgen. Es handelt sich um ein seltenes coronagelbes Audi Coupé S. Die Polizei geht nun auf die Bevölkerung zu, da trotz vorhandener Autokennzeichen der Halter/Eigentümer des Coupés von Behördenseite nicht mehr ermittelt werden konnte.

Nun überprüfen Kriminalbeamte, ob der Oldtimer eine Spur zu der vor 46 Jahren verschwundenen Monika Frischholz ist! „Wir haben den Fall im Blick“, sagt Martin Zehent (60).

Quelle: https://www.bild.de/news/inland/news-inland/krimi-um-zufallsfund-in-bayerischem-stausee-wenn-dieser-audi-sprechen-koennte-81424216.bild.html

Hier noch ein Vergleichsfoto und ein Artikel über das spezielle Coupé:


https://www.welt.de/motor/article109649781/Audi-100-Coupe-S-schoen-aber-sehr-schnell-Schrott.html

Gequirlter Mumpitz aus einem YT-Podcast ;-)
Frischholz verschwand 1976. Die TÜV-Plakette des Audi-Coupe datiert auf 1980.

Wenn ich Spuren vernichten will, dann mache ich das gleich und fahre nicht noch mindestens 4 Jahre mit dem Fahrzeug umher.

Diebstahl oder Versicherungsbetrug, vermute ich.

Yamaica schrieb:Wenn ich Spuren vernichten will, dann mache ich das gleich und fahre nicht noch mindestens 4 Jahre mit dem Fahrzeug umher.

Monika Frischholz wurde seit dem 25. Mai 1976 vermisst.
Die TÜV-Plakette des gefundenen Autos ist datiert auf Januar 1980.

Yamaica schrieb:Diebstahl oder Versicherungsbetrug, vermute ich.

Bei Versicherungsbetrug hätte man die Kennzeichen abmontiert und evtl. die KFZ-Nummer unkenntlich gemacht.
Wieso sollte man ein gestohlenes Auto in einem See verschwinden lassen? Oder meintest Du, das Auto sei bei einem Diebstahl o.ä. verwendet worden?

Jedenfalls ein auffälliges Coupé, an das man sich erinnern kann.

Stattdessen soll sie laut Augenzeugen auf dem Weg von einem unbekannten Autofahrer in einem zitronengelben Opel Kadett Coupé angesprochen und mitgenommen worden sein. Danach verliert sich ihre Spur.

„Dieses Modell sieht dem jetzt gefundenen Audi 100 Coupé S täuschend ähnlich“, weiß Polizeihauptkommissar Martin Zehent. Und weiter: „Auch die Farbe des gefundenen Audi stimmt mit der damaligen Zeugenaussage überein. Denn der im Pfreimdstausee gefundene Wagen hat eine Lackierung in Coronagelb.“

Aber diese Zeugenaussage hat sich doch längst als falsch erwiesen, weil es im Opel Kadett um ein Mädchen ging, das MF zum Verwechseln ähnlich sah.

@Yamaica

Nicht unbedingt.
Der Audi könnte zunächst erstmal für vielleicht zwei Jahre in einer Scheune versteckt worden sein.
Dann will ihn der Eigentümer entsorgen, er muss die Scheune frei machen.
Damit er bei seiner Fahrt zum Stausee ja nicht auffällt, der TÜV ist abgelaufen, und damit man nicht sofort auf ihn als Inhaber kommt, falls das Auto gefunden wird, klaut er sich ein paar Kennzeichen.

https://oberpfalz24.de/mysterioeses-autowrack-in-stausee/

Genaugenommen nimmt die Polizei auch keinen konkreten Bezug auf den Fall Monika Frischholz, sondern spricht neutral von einer schweren Straftat.

Die Polizei bitte um Mithilfe:

Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass das Fahrzeug in Verbindung mit einer schweren Straftat stand, bittet die Polizeiinspektion Vohenstrauß um Hinweise aus der Bevölkerung.

Die zentralen Fragen hierzu wären:

- Wer war in den 1970iger / Anfang 1980iger Jahren im Besitz eines solchen Fahrzeugs aus dem Zulassungsbezirk Schwandorf?
- Wer kann Angaben zu dem Fahrzeug oder dessen Entsorgung machen?
- Wer kann Angaben zu ehemaligen VAG-Händlern im Bereich Schwandorf machen, die dieses Fahrzeugmodell zum Verkauf anboten?

Yamaica schrieb:Die TÜV-Plakette des Audi-Coupe datiert auf 1980.

Der oben verlinkte Bild-Artikel sagt:

Denn das am Auto gefundene Kennzeichen hatte eine TÜV-Plakette, die bis Januar 1980 gültig war.

(Unterstreichung von mir)

War das Prüfintervall immer 24 bzw. 36 Monate bei Neuwagen?

Das Mädchen wurde im Mai 1976 das letzte mal gesehen. Das Auto hatte eine TÜV-Plakette bis Januar 1980. Das heißt, der Audi war im Januar 1978 noch einmal beim TÜV, insofern es nicht geklaute Kennzeichen waren. Und selbst wenn es geklaute Kennzeichen waren, so wurden diese ja dann auch erst mindestens nach ca. 1,5 Jahre nach Verschwinden des Mädchens entwendet.

Ich glaube der Fund des Audis hat nichts mit dem Verschwinden zu tun, außerdem gab es Zeugen, die ausgesagt hätten, sie wäre in einen Opel Kadett Coupe eingestiegen.
Im Artikel steht dass sich die Auto sehr ähnelten...