Kassel/Wolfhagen Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke ermordet

RewoPower schrieb:Diese Blutlache könnte sogar von einem geplatzten Blutplasmabeutel von einer missglückten Infusion stammen. Diese Sauerei hat dann der Sanitäter wieder weggewischt.

Das menschliche Blut, besteht zu knapp mehr als der Hälfte aus Blutplasma. Dem Plasma fehlt aber komplett die typische Rotfärbung des Blutes. Vielmehr ist Plasma eine klare Flüssigkeit mit einer leichten Gelbfärbung.

Enterprise1701 schrieb:Haben die adhoc Blutplasma dabei ?

Nein.


Blutplasma wird gefrostet bei minus 30 grad aufbewahrt. Ich habe gerade die Transfusionsvorschriften einer Universitätsklinik gegoogelt. Selbst dort wird rund um die Uhr nur jeweils ein Beutel jeder Blutgruppe bei 4 Grad in einem Kühlschrank vorgehalten.


Beachtet werden muss auch, dass Blutplasma kreislaufwarm (37 Grad) verabreicht werden muss.

Außerdem bat er sie darum, Fotos und Videomaterial, die dort in der Zeit zwischen 22 Uhr und 1 Uhr gemacht wurden, an die Polizei

„Aktenzeichen XY“: Mord an Walter Lübcke – Polizei wertet Fotos und Videos aus
https://www.bild.de/regional/frankfurt/frankfurt-aktuell/aktenzeichen-xy-kasseler-regierungspraesident-luebcke-erschossen-62433664.bild.html

Hier wird die Zeit exakt eingegrenzt. Vielleicht hat die Kripo tatsächlich schon einen Verdacht und erhofft sich diese Person auf den Fotos zu finden.

Ich meine sie hätten auch insbesondere die Kirmesbesucher angesprochen.

Soweit ich mich erinnere wurde nicht danach gefragt, ob jemand in den Tagen vor der Tat,  verdächtige Beobachtungen am Haus gemacht hat. Ob zum Beispiel jemand das Haus ausspinioniert hat.
Das spricht eigentlich dafür, dass die Kripo einen versuchten Einbruch ausschließt. Und auch ein Auftragsmörder würde sich mMn vorher die Gegend / Haus schonmal anschauen.

Das die Zeit so eingegrenzt ist, spricht mMn dafür, dass sie eine bestimmte Person auf den Fotos suchen, damit man sagen kann dass diese Person zur fraglichen Zeit in der Nähe (z.B. Kirmes) des Tatorts war.

Die wissen gar nix, denke ich. Die haben grad die SOKO mehr als verdoppelt 20--->50, da deutet für mich wenig drauf hin, dass sie jemanden konkretes im Visir haben.

Scheinzwein schrieb:Die haben grad die SOKO mehr als verdoppelt 20--->50, da deutet für mich wenig drauf hin, dass sie jemanden konkretes im Visir haben.

Was ist die eigentliche Botschaft der Polizei-Meldung zur Aufstockung? Ermittlungstaktisch? Wir haben keine Spur? Oder: Wir geben nicht auf, bis wir eine Spur haben? Warum gestern über Aktenzeichen XY explizit der Aufruf an die Kirmesbesucher, Beobachtungen zu melden/Fotos zu schicken? Kommt da aus der Bevölkerung zu wenig? Haben die Angst?

Nur 3 Menschen aus dem Ort kommentierten meines Wissens bisher öffentlich, davon mit Gesicht/Namen: der Ortsvorsteher (ganz kurz: "Wir lassen uns keine Angst machen") und der direkte Nachbar (der allerdings von Beginn an und gleich mehrfach, rechte Szene blendete der komplett aus). Der dritte Einwohner wollte anonym bleiben - der allerdings vermutete eine Hinrichtung durch die rechte Szene.

Als Bewohner dieses Ortes hätte ich große Angst, etwas auszusagen. Bei Aktenzeichen XY wurde schon häufiger die Möglichkeit geschaffen, anonym Hinweise abzugeben. Hätte ich in diesem Fall vielleicht besser gefunden.

AntieStone schrieb:Warum gestern über Aktenzeichen XY explizit der Aufruf an die Kirmesbesucher, Beobachtungen zu melden/Fotos zu schicken? Kommt da aus der Bevölkerung zu wenig? Haben die Angst?

Dass die Polizei Fotos von der Kirmes sichten möchte, ist doch nichts, worauf man als Besucher des Festes von selber kommen würde. Niemand würde den Beamten unaufgefordert Bilder mailen, da braucht es schon die explizite Aufforderung.

Noella schrieb:Dass die Polizei Fotos von der Kirmes sichten möchte, ist doch nichts, worauf man als Besucher des Festes von selber kommen würde. Niemand würde den Beamten unaufgefordert Bilder mailen, da braucht es schon die explizite Aufforderung.

Da muss ich Dir widersprechen. Die Kirmes ist keine 100m vom Tatort entfernt. Es geht um Mord und ein mögliches Motiv der Rechten. Kann sich doch jeder denken, dass vielleicht ein Täter auf den Bildern drauf ist. Die Besucher dort leben ja nicht auf dem Mond. Im Übrigen wurden Filmaufnahmen und Fotos der Kirmesnächte vergangener Jahre auch im Netz veröffentlicht.

Glaubt die Polizei denn ernsthaft, der Täter sei mit der Waffe auf der Kirmes rumgelaufen, bevor er zur Tat geschritten ist? Einzig denkbar, dass ein Besucher jemand Auffälliges neben der Kirmes gesehen hat.

Mehr wird wahrscheinlich die Spurensicherung am Tatort bringen.

Minnimaus123 schrieb:Das die Zeit so eingegrenzt ist, spricht mMn dafür, dass sie eine bestimmte Person auf den Fotos suchen, damit man sagen kann dass diese Person zur fraglichen Zeit in der Nähe (z.B. Kirmes) des Tatorts war.

Wieso spricht es dafür dass sie eine bestimmte Person suchen?
Richtig, sie suchen eine bestimmte Person und zwar den Mörder von Walter Lübcke!

Minnimaus123 schrieb:Vielleicht hat die Kripo tatsächlich schon einen Verdacht und erhofft sich diese Person auf den Fotos zu finden.

Das Eingrenzen der Uhrzeit spricht meiner Meinung nach überhaupt nicht dafür dass die Polizei schon einen Verdacht hat.
Zu diesem Zeitfenster kann es aus folgendem Grund kommen:
- letztes gesichertes Lebenszeichen von WL war um 22:00 Uhr, er war wohlauf und bis zu diesem Zeitpunkt alleine
- Fund von WL war um 00:30 Uhr
Es muss also zwischen 22:00 und 00:30 Uhr etwas vorgefallen sein was man jetzt versucht zu rekonstruieren

Braunschweig schrieb:Glaubt die Polizei denn ernsthaft, der Täter sei mit der Waffe auf der Kirmes rumgelaufen, bevor er zur Tat geschritten ist?

Quatsch!
Ich denke für die Polizei ist auf den Fotos eher das Geschehen im Hintergrund von Bedeutung!
Wenn ich es richtig erkennen kann ist der Festplatz fast gegenüber von WLs Haus - an die Ortskundigen - ist dem so?

Wenn auf dem Festplatz zwei Mädels von sich ein Selfie schießen, ist möglicherweise im Hintergrund dieses Selfies das Geschehen rund um WLs Haus zu erkennen?
Oder wenn eine Person ein Fahrgeschäft fotografiert, ist möglicherweise im Hintergrund dieses Fotos das Geschehen rund um WLs Haus zu erkennen?

An die Ortskundigen - wäre das von den Lokalitäten her so möglich?

Braunschweig schrieb:Glaubt die Polizei denn ernsthaft, der Täter sei mit der Waffe auf der Kirmes rumgelaufen, bevor er zur Tat geschritten ist? Einzig denkbar, dass ein Besucher jemand Auffälliges neben der Kirmes gesehen hat.

Ist es denn auszuschließen, dass dort z. B. Reichsbürger mitfeiern? Im Zelt waren geschätzt 2.000 Leute (aus dem Ort und umliegenden Ortschaften). Da kannte nicht jeder jeden.

AntieStone schrieb:Der dritte Einwohner wollte anonym bleiben - der allerdings vermutete eine Hinrichtung durch die rechte Szene.

Gibt es zu dieser Aussage eine Quelle? Es war mir bisher nicht bekannt, dass sich jemand diesbezüglich anonym geäußert hat.

xTrina schrieb:An die Ortskundigen - wäre das von den Lokalitäten her so möglich?

Das wäre möglich, denn die Kirmes ist nur knapp 100m vom Tatort entfernt. Einen Lageplan dazu findet sich auch hier einige Seiten weiter vorn.

Mo3549 schrieb:Gibt es zu dieser Aussage eine Quelle? Es war mir bisher nicht bekannt, dass sich jemand diesbezüglich anonym geäußert hat.

Voilà: https://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Panorama/Walter-Luebke-Wer-erschoss-hessischen-Regierungspraesidenten-Verdacht-fuehrt-in-rechte-Szene (Archiv-Version vom 23.06.2019)

Mir kommt das Alles irgendwie bekannt vor und erinnert mich an die NSU Morde. Wenn man sich mal die hateposts anguckt im Netz und man berücksichtigt, dass er ja Morddrohungen bekam, könnte ich mir sehr gut einen Verbindung zur rechten Szene vorstellen.
Gestern wurde doch bei XY von einem nahen Kopfschuss berichtet, oder habe ich mich da verhört? Das deutet auf eine regelrechte Hinrichtung hin. Er könnte auf die Terasse gegangen sein, weil er was gehört hat oder einfach so, die Abende sind ja momentan warm und sommerlich. Er wurde dabei beobachtet und dann passierte die Tat. Für mich kommt eigentlich keine Beziehungstat in Frage sondern aufgrund der Drohungen, eine Tat von rechter Seite.

Berichterstattung vom 5. Juni 2019

Hessenschau 19:30 Uhr



unter dem Titel " Neue Entwicklungen im Fall Lübcke"

Dauer: 5:02 Minuten

Link:

https://www.hessenschau.de/tv-sendung/neue-entwicklungen-im-fall-luebcke-,video-93644.html (Archiv-Version vom 23.06.2019)


Inhalt des Videos

Ab Minute 1:10

Stellungnahme des DRK Rettungsdienstes Kassel

Es liegt in der Natur der Menschenrettung, dass, z.B. bei der Durchführung von Wiederbelebungsmaßnahmen, eine Veränderung der "Auffindesituation" vorgenommen werden muss. Gerade dann, wenn der Patient zur weiterführenden Therapie in ein Krankenhaus transportiert werden muss. Hier gilt der Grundsatz: Menschenrettung vor Beweissicherung.

Ab Minute 2:50

Ein Reporter steht direkt am Rande des Kirmesplatzes. Deutlich ist das Haus von W.L. im Hintergrund zu sehen. Es wirkt sogar als ob es gegenüber dem Niveau des Kirmesplatzes, etwas erhöht steht.


Meiner Meinung nach die bisher beste Kameraführung, um zu verdeutlichen wie nahe Haus und Kirmesplatz beieinander sind.

Die ganzen Spekulationen um Mafia-Auftragsmörder und Reichsbürger und Rechte und so weiter mögen ganz toll sein, ich denke allerdings, hier handelt es sich um etwas viel Profaneres.

Ich habe selbst schon in einem Kaff wie Istha gewohnt und habe dort diverse Schützenfeste, Kirmes, usw. erlebt. Eines haben alle gemeinsam: es wird zu diesem Anlass wild geparkt und Hofeinfahrten, Garageneinfahrten usw. vollkommen ignoriert. Wo man einen Parkplatz in Festplatz-Nähe ergattert wird der genutzt. Ich habe auch schon erlebt, dass zu vorgerückter Stunde dann manchmal die Autobesitzer auf allen vieren zum Auto zurückgekrabbelt sind, um trotz der erheblichen Liter Alkohol an Bord dann nach Hause zu fahren. Und, das zweite Ärgernis bei diesen Dorffesten war, dass sehr viele Zeitgenossen das lange anstehen an den immer viel zu wenigen Toiletten scheuten und einfach den nächstbesten Baum, Gartenzaun, usw. genutzt haben, den Alkohol wieder loszuwerden.

Dr. Lübcke wohnte nun genau neben dem Festplatz. Es ist anzunehmen, dass zur Tatzeit die kleine Strasse vor seinem Haus restlos zugeparkt gewesen ist.

Ich schätze ihn so ein, dass er durchaus resolut sein konnte, wenn ihm etwas auf die Nerven gegangen ist. Wenn er z.B. einen Zeitgenossen dabei erwischt hat, wie dieser gegen seine Mauer dort uriniert hat, oder gegen ein abgestelltes Fahrzeug, oder eines beschädigt hat usw., dann kann ich mir gut vorstellen, dass er diesen Zeitgenossen zur Rede gestellt hat.

Und, wie wir auch wissen, gibt es immer mehr Zeitgenossen, die sich in ihrer Ehre tief verletzt sehen, wenn sie auf Fehlverhalten angesprochen werden. "Ey hast du ein Problem oder was?" Dann gibt's ganz schnell mal einen Satz heisse Ohren, wie man früher sagte. Immer öfter wird inzwischen auch schnell mal ein Messer gezogen und dem Bürger klargemacht, dass sich einzumischen ein Fehler war.

Nun ist zwar eine solche Auseinandersetzung mit Schusswaffen noch eher die Ausnahme, aber auch auf dem Land gibt es mehr und mehr Halbstarke, wie man früher sagte, die glauben, ein echter Mann geht immer mit Waffe in der Hose spazieren.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es hier zu einer sehr unglücklichen Begegnung kam: Dr. Lübcke ertappte einen solchen Kirmesbesucher bei etwas, stellte ihn zur Rede, und der Angesprochene, vermutlich recht alkoholisiert hatte keine Lust auf eine Diskussion. Vielleicht zog er nur die Pistole um den lästigen Anwohner loszuwerden. Dieser aber dachte vielleicht, das Bürschchen droht mir jetzt auch noch mit einer Schreckschusspistole, dem werd' ich mal den Marsch blasen... und das Bürschchen schiesst tatsächlich. Und trifft auch noch, und das tödlich. Ganz ohne Tötungsabsicht, vielleicht hat er selbst geglaubt, mit Papas alter KK-Pistole kann man höchstens ein Kaninchen erledigen...

Und nun sitzt er irgendwo auf einem der Nachbarkäffer und hat furchtbar Angst, dass ihn doch irgendjemand gesehen hat.

Irgendwie glaube ich noch nicht so recht an den hinterhältigen politischen Mord ausgerechnet in der Kirmesnacht im verschlafenen Istha.

@Rick_Blaine

Für denkbar halte ich auch ein solches Szenario, weil es ohne Vorgeschichte, Planung und Verschwörung auskommt und einfach spontan aus einer eskalierenden Situation entstanden sein kann.

Über den tatsächlichen Tatablauf müsste man dann noch genauer nachdenken. Denn das von dir beschriebene Szenario, würde man eher am Rand des Grundstücks vermuten, als direkt am Haus in unmittelbarer Nähe der Terrasse.

xTrina schrieb:Wieso spricht es dafür dass sie eine bestimmte Person suchen?
Richtig, sie suchen eine bestimmte Person und zwar den Mörder von Walter Lübcke!

MMn könnte es dafür sprechen.
Die Polizei lässt sich Fotos zeigen auf denen eine Menge Personen zu sehen sind. Wenn sie keinen bestimmten Verdacht hat oder evtl. einem Hinweis nachgeht,
woran erkennt sie dann deiner Meinung nach den Täter ?

EDGARallanPOE schrieb:würde man eher am Rand des Grundstücks vermuten, als direkt am Haus in unmittelbarer Nähe der Terrasse.

Ja, wobei wir ja nicht genau wissen, wo der exakte Tatort ist. Möglich ist aber auch, dass sich der Täter provoziert gefühlt hat und das Grundstück betreten hat, um dem lästigen Anwohner mal zu zeigen, wer hier der Chef ist. So im Sinne von: Ey, was willst du, ey? Soll ich dir eins auf die F... geben?

Ich habe mal eine Frage zu dem Aufruf der Xy Sendung, weil ich sie nicht gesehen habe.

Wurde ausdrücklich nur um Bildmaterial der Tatnacht gefragt ? Oder bat man darum, sämtliches Fotomaterial, also auch von den anderen Veranstaltungstagen einzusenden ?

Rick_Blaine schrieb:Irgendwie glaube ich noch nicht so recht an den hinterhältigen politischen Mord ausgerechnet in der Kirmesnacht im verschlafenen Istha.

Kann sein, möglich ist aber auch das die Kirmes eine gute Gelegenheit für eine geplante Tat war, weil man sich unauffälliger um die Häuser schleichen kann und auch das Knallgeräusch weniger Argwohn auslöst. Eine halb-spontane Tat könnte es auch gewesen sein wenn z.B. ein angetrunkener Rechter auf der Kirmes war und beim Heimweg dann Dr. Lübcke auf der Terasse sah.