Metzelder - Verdacht auf Besitz und Weitergabe von Kinderpornographie

@Coldcases

Was ist denn mit den Persönlichkeitsrechten der echten Opfer? Der Kinder? Was ist denn damit? Was bleibt bei ihnen gewahrt? Nicht mal ihre Würde, nicht mal ihre körperliche und geistige Unversehrtheit.

Bei allem Verständlich, dass Du für Metzelder aufbringst, die Opfer finden in Deiner Überlegung gar nicht statt.

PurePu schrieb:Ist ja alles richtig, aber der Punkt ist doch der: Er war und ist eine Person des Öffentlichen Lebens und das sind die meisten dieser Personen auch gerne, wenn und solange sie mit ihren Taten und Erfolgen glänzen können. Stehen sie am Pranger, ist die Presse natürlich ganz schrecklich böse, dass sie über sie namentlich berichten.

Ist ja so auch nicht richtig. Du kennst den Fall Maddie? Was hat man da mit dem Hauptverdächtigen gemacht? Man hat ihn wie ein Schwein am Halsband durchs Land geschleift. Jedes Detail aus seinem Leben wurde öffentlich gemacht, weder die Bilder waren verpixelt, noch sonst irgendwas. Man hat Brückner gleich als Maddiemörder stigmatisiert, obwohl es bis dato keinerlei Beweise gibt. Das der Typ ein Verbrecher ist, ein Krimineller und man keine Symphatie mit so jemanden hat, versteht sich von selbst. Aber auch Mörder und Entführer, ohne das die Schuld dazu bislang feststeht? Rechtfertigt das eine derartige Berichterstattung? Ich denke nicht.

Und Brückner ist und war kein Prominenter.

Interested schrieb:Bei allem Verständlich, dass Du für Metzelder aufbringst, die Opfer finden in Deiner Überlegung gar nicht statt.

Das setzt voraus, dass die die Opfer darüber Kenntnis haben, dass derartige Photos von Ihnen im Netz grasieren, um sich dagegen zurecht auch juristisch wehren zu können. Bei den Tausenden von Terrabyte, welche die Landeskriminalämter tagtäglich sichten müssen, um festzustellen, woher stammen diese Bilder, wer sind die Protagonisten dieser Bilder und Videos, wie kann man die Opfer identifizieren, wie die Täter schnappen, was oftmals bei der Menge schwer bis unmöglich ist und dementsprechend schlimm genug, versteht sich das doch wohl von selbst.

Das mit den Bildern ist so eine Sache. Da gibt es schon einen Unterschied, ob ich eine (relative) Person der Zeitgeschichte bin oder eben der als Beispiel angeführte LKW-Fahrer. Und deshalb argumentierte die Bild da eben nicht mit Pressefreiheit.
Damit hat die Bild argumentiert, weil die gesamte Berichterstattung unterbunden werden sollte.

Coldcases schrieb:Das setzt voraus, dass die die Opfer darüber Kenntnis haben, dass derartige Photos von Ihnen im Netz grasieren, um sich dagegen zurecht auch juristisch wehren zu können.

Du willst jetzt aber nicht sagen, dass ich Bilder von Privatpersonen munter veröffentlichen und weiterreichen darf, so lange die nicht wissen, was über sie da im Netz unterwegs ist?

emz schrieb:Du willst jetzt aber nicht sagen, dass ich Bilder von Privatpersonen munter veröffentlichen und weiterreichen darf, so lange die nicht wissen, was über sie da im Netz unterwegs ist?

Nein. Der Kampf gegen Kinderpornographie ist ein Kampf gegen Windmühlen und die Landeskriminalämter die so einen Job tagtäglich machen müssen, sind chronisch unterbesetzt und es ist oftmals schwer Täter, aber auch insbesondere die Leidtragenden zu identifizieren.

Das ist ja auch nicht neu.

Coldcases schrieb:Was hat man da mit dem Hauptverdächtigen gemacht?

Das ist doch genau der Punkt. Der Verdächtige im Fall Maddie ist kein Prominenter, sondern er wurde in Verbindung mit dem Fall namentlich in die Öffentlichkeit gezerrt. Das ist ein eklatanter Unterschied zu Metzelder.

PurePu schrieb:Das ist doch genau der Punkt. Der Verdächtige im Fall Maddie ist kein Prominenter, sondern er wurde in Verbindung mit dem Fall namentlich in die Öffentlichkeit gezerrt. Das ist ein eklatanter Unterschied zu Metzelder.

Ja eben. Auf der anderen Seite wird immer wieder angeführt, "Promistatus". Und dann ist der Aufschrei groß, wenn sich jemand juristisch gegen derartige Berichterstattung und Namensnennung wehrt, was doch sein gutes Recht ist, völlig unabhängig von dem Vergehen, welches ihm vorgeworfen wird.

@Coldcases
Das Problem ist bei jemandem wie Metzelder, dass er ja gerne in der Öffentlichkeit stand und er auch wusste, dass er eine Person des öffentlichen Interesses ist. Preisverleihungen, ehrenamtliches Engagement, das perfekte Image vom Saubermann. Dass er dann trotzdem so ein Risiko einging, ist schon ziemlich dämlich. Dass die Öffentlichkeit noch mehr an Skandalen interessiert ist, als an seinem Engagement, dürfte er doch selbst auch wissen.

Dass es keine Vorverurteilung geben darf, das ist die eine Sache. Aber dass man über ihn und die Vorwürfe gegen ihn namentlich berichtet, darin sehe ich eben kein Problem. Er hat sich selbst in die Öffentlichkeit begeben, da kann dann ja nicht er selbst plötzlich eine Linie ziehen nach dem Motto:"Wie toll ich bin, dürft ihr gerne schreiben, aber nichts von meinen perversen Neigungen." So läuft es eben nicht. Und das weiß er.

PurePu schrieb:Das Problem ist bei jemandem wie Metzelder, dass er ja gerne in der Öffentlichkeit stand und er auch wusste, dass er eine Person des öffentlichen Interesses ist. Preisverleihungen, ehrenamtliches Engagement, das perfekte Image vom Saubermann. Dass er dann trotzdem so ein Risiko einging, ist schon ziemlich dämlich. Dass die Öffentlichkeit noch mehr an Skandalen interessiert ist, als an seinem Engagement, dürfte er doch selbst auch wissen.

Ja natürlich sollte er das wissen. Das was seine Anwälte jetzt betreiben ist Schadensbegrenzung und sie versuchen das auszuschöpfen was juristisch möglich ist.

Coldcases schrieb:sie versuchen das auszuschöpfen was juristisch möglich ist.

Sehr erfolgreich ist das bisher nicht. Und das ist bisher auch juristisch alles völlig korrekt.

PurePu schrieb:Sehr erfolgreich ist das bisher nicht. Und das ist bisher auch juristisch alles völlig korrekt.

Wie gesagt, wenn wir an seiner Stelle wären, würde wir auch Alles versuchen so wenig wie möglich was den Tatvorwurf betrifft in der Presse lesen zu müssen, wenn es um die eigene Person geht. Natürlich ist das irgendwo schizophren, aber das Recht kann man ihm zugestehen.

Der zitierte Beitrag von PurePu wurde gelöscht. Begründung: Achte bitte auf deine Wortwahl, die ist vor allem im Zusammenhang zum Fall mehr als unangebracht

Jörg Kachelmann ist erfolgreich zivilrechtlich gegen derartige Berichterstattung vorgegangen. Da stellte sich aber auch heraus, dass Kachelmann unschuldig gewesen ist.

Sollte Metzelder schuldig gesprochen werden, ist es "ein Eigentor". Das sehe ich genauso. Metzelder meint ja, er sei unschuldig. Aus seiner Sicht kann ich also diesen Schritt auch sehr gut nachvollziehen, wenn ich er wäre. Ob er schuldig oder unschuldig ist, wird ein Gericht entscheiden.

@Coldcases
Kachelmann und Fall Maddie sind nicht vergleichbar. Ansonsten bin ich absolut deiner Meinung.

PurePu schrieb:Kachelmann und Fall Maddie sind nicht vergleichbar. Ansonsten bin ich absolut deiner Meinung.

Nein sind sie auch nicht. Darum ging es mir auch nicht.

Coldcases schrieb:Wie gesagt, wenn wir an seiner Stelle wären, würde wir auch Alles versuchen so wenig wie möglich davon in der Presse lesen zu müssen, wenn es um die eigene Person geht. Natürlich ist das irgendwo schizophren, aber das Recht kann man ihm zugestehen.

So wie sich die Anwälte verhalten, tun sie aber alles, damit möglichst viel in der Presse berichtet wird.
Spätestens im Gerichtssaal, wenn die Anklage verlesen wird, ist es sowieso vorbei, da kann man nichts mehr verheimlichen.

emz schrieb:So wie sich die Anwälte verhalten, tun sie aber alles, damit möglichst viel in der Presse berichtet wird.
Spätestens im Gerichtssaal, wenn die Anklage verlesen wird, ist es sowieso vorbei, da kann man nichts mehr verheimlichen.

Das wird spannend werden, wie sich die Sache vor Gericht darstellt. Ich glaube aber nicht, dass es mit dem Strafprozess schon gewesen sein wird. Strafrechtlich ja, zivilrechtlich nein.

Coldcases schrieb:Das wird spannend werden, wie sich die Sache vor Gericht darstellt.

Die Öffentlichkeit ist auf jeden Fall zugelassen, das sind die Medien und sonstige Interessierte. Da wird ein heißer Kampf um die Plätze stattfinden.

Was meinst du denn, was für ein zivilrechtliches Verfahren da noch kommen soll?

emz schrieb:Was meinst du denn, was für ein zivilrechtliches Verfahren da noch kommen soll?

Ich glaube nicht, dass Metzelder sich damit zufrieden gibt. Er wird Alles versuchen seinen Namen reinwaschen zu wollen. Egal wie utopisch bei dem Fall einer Verurteilung das sein mag, zivilrechtliche Ansprüche geltend zu machen. Das zeichnet sich ja jetzt schon ab, wenn man das Verhalten seine Anwälte in der Öffentlichkeit interpretiert.

@Coldcases

Das sagt mir jetzt nichts, wie das mit dem zivilrechtlichen Reinwaschen gehen könnte.
Er hat ein Geständnis abgegeben. Das widerruft er zwar, aber ob ihm das was hilft?

emz schrieb:Das sagt mir jetzt nichts, wie das mit dem zivilrechtlichen Reinwaschen gehen könnte.
Er hat ein Geständnis abgegeben. Das widerruft er zwar, aber ob ihm das was hilft?

Wobei unklar ist, was der Inhalt des Geständnis ist und das es das Geständnis von ihm selbst "angeblich" überhaupt nicht geben soll?


Das ist ja genau das, was so irrtierend ist. Klarheit wird man wohl erst im Prozess haben, ob es ein Geständnis von ihm gab, er schuldig ist und inwieweit seine Möglichkeiten zivilrechtlich bestehen. Ich glaube wie gesagt nicht an ein schnelles Ende. Strafrechtlich mag das zutreffend sein, ja.