Metzelder - Verdacht auf Besitz und Weitergabe von Kinderpornographie

https://www.sueddeutsche.de/panorama/metzelder-amtsgericht-verwaltungsgericht-1.5032043

Ein Geständnis bzw. eine geständige Einlassung scheint es wohl gegeben zu haben

In dem Beschluss wird mehrfach von "einer geständigen Einlassung des Antragstellers" (damit ist Metzelder gemeint, Anm.d.Red.) geschrieben.
...
Eine Sprecherin des Verwaltungsgerichts Düsseldorf sagte, man könne keine weiteren Details über den Umfang des Geständnisses machen, weil es sich um Interna aus Gerichtsakten handeln würde. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Auch die Sprecherin des Amtsgerichts Düsseldorf machte keine Angaben und verwies auf die ursprüngliche Pressemitteilung. Metzelders Anwälte waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Coldcases schrieb:... inwieweit seine Möglichkeiten zivilrechtlich bestehen

Gegen wen sollte sich denn eine zivilrechtliche Klage richten? An wen denkst du denn da?

emz schrieb:Gegen wen sollte sich denn eine zivilrechtliche Klage richten? An wen denkst du denn da?

Ich arbeite zwar im öffentlichen Dienst, bin aber kein Jurist und nur stinknormaler Verwaltungsfachwirt. Da solltest du hier im Forum einen Fachanwalt für Zivilrecht fragen, inwieweit ein Fachanwalt das einschätzen kann, was Metzelder für Möglichkeiten bei einem etwaigen Zivilprozess hat, sowie welche Schadensersatzansprüche genau geltend zu machen sind. Der kann das wesentlich besser beurteilen und einschätzen als meine Wenigkeit als Nichtjurist.

@Coldcases

So eine ungefähre Richtung wäre schon sinnvoll, woran du denkst, wofür es Schadensersatz geben könnte. Ein Anwalt, der hier im Forum schreibt, wird das auch nicht ahnen können. Meinst du etwa die Freundin, die zur Bild und zur Polizei gegangen ist, könnte man hierfür belangen?

Coldcases schrieb:Er wird Alles versuchen seinen Namen reinwaschen zu wollen.

Ich bin jetzt kein Jurist, aber für mich wäre der einzige Weg, so unbeschadet wie möglich aus der Nummer raus zu kommen, ein klares Geständnis (wenn denn auch alles so gewesen ist, wie bisher berichtet, natürlich). Wenn er ohne Umschweife zugibt, was er getan hat und daraus auch gleich eine Konsequenz zieht (Therapie) wäre die Luft erstmal raus - auch für die Presse. Mit jeder fadenscheinigen Erklärung reitet er sich doch nur noch mehr selbst hinein. Und damit auch sein ganzes Umfeld, im speziellen seine Tochter, die für mich - neben den Kindern auf den Fotos - das größte Opfer in dieser Sache ist.

Schneewi77chen schrieb:Ich bin jetzt kein Jurist, aber für mich wäre der einzige Weg, so unbeschadet wie möglich aus der Nummer raus zu kommen, ein klares Geständnis (wenn denn auch alles so gewesen ist, wie bisher berichtet, natürlich). Wenn er ohne Umschweife zugibt, was er getan hat und daraus auch gleich eine Konsequenz zieht (Therapie) wäre die Luft erstmal raus - auch für die Presse. Mit jeder fadenscheinigen Erklärung reitet er sich doch nur noch mehr selbst hinein. Und damit auch sein ganzes Umfeld, im speziellen seine Tochter, die für mich - neben den Kindern auf den Fotos - das größte Opfer in dieser Sache ist.

Ich kann es wie gesagt nur mutmaßen, aber es scheint für mich darauf hinaus zu laufen. Die Kinder sind die Leidtragenden dabei, natürlich. Aber soweit denkt jemand nicht. Es vielen ja schon die Worte hier , wie mangelndes Unrechtempfinden, usw. Das zeigt Metzelder ja nach wie vor nicht. Das Gegenteil ist ja der Fall. Von daher unwahrscheinlich, dass die Geschichte strafrechtlich damit auch innerhalb von drei Prozesstagen beendet sein sollte, wenn die Anschuldigungen ein Gericht bestätigt. Aber man wird es ja sehen.

Manchmal ist es in Deutschlands sehr seltsam - bei inflgranti erwischten Tätern verschweigt man sogar sicherheitshalber die Nationalität in der Presse, bei Prominenten wird das gerne ganz genau dargelegt, am besten in allen Details.
Und das noch vor einem Schuldspruch. Und wenn er sich dagegen wehrt, wird ihm das auch noch als Schuldeingeständnis ausgelegt.

Ich möchte auch nicht, dass solche Täter frei rumlaufen, aber ich wünschemir schon, dass das ausschließlich vor Gericht geklärt wird und nicht in der Presse! Weil dieses Stigma wird die Person niemals wieder los - gibt genug Leute, die immer nur die ganz großen Überschriften lesen und nicht mehr die kleinen Richtigstellungen.

Und in diesem Komplex um C.M. ist mir vieles zu dubios, um an eine detektivische Aufdeckung durch ehrenamtliche Ermittler zu glauben.

AxelF schrieb:Ich möchte auch nicht, dass solche Täter frei rumlaufen, aber ich wünschemir schon, dass das ausschließlich vor Gericht geklärt wird und nicht in der Presse! Weil dieses Stigma wird die Person niemals wieder los - gibt genug Leute, die immer nur die ganz großen Überschriften lesen und nicht mehr die kleinen Richtigstellungen.

Gebe ich dir absolut Recht.

Mittlerweile haben wir in Deutschland leider Zustände wie in der Yellowpress Englands.

Es geht schon seit ein paar Jahren nicht mehr um schuldig, unschuldig, Wahrheit oder Lüge. Diese ganze Berichterstattung hat rein überhaupt nichts mehr mit Journalismus zu tun, wie er früher einmal gewesen ist. Es betrifft ja mittlerweile nicht mal mehr Prominente, sondern auch normale Privatpersonen.

Nämlich die Persönlichkeitsrechte jedes Einzelnen zu wahren, das Recht auf faire und objektive Behandlung durch die Medien, sowie das Recht des Beschuldigten auf Gegendarstellung, sofern er noch nicht verurteilt worden ist, usw. TrueCrime verkauft sich eben nur mal auch besser, als wenn in Buxtehude eine Scheune abbrennt oder ein Wolf ein Schaf reißt. Das interessiert die Leute nicht.

Einen Axel Springer Verlag beispielsweise, welcher mit zu den größten Verlagshäuser Europas zählt, mit einem Jahresumsatz im Jahr 2019 von mehr als 3 Milliarden Euro, ist das auch völlig egal.

Die haben eine eigene Rechtsabteilung, die einkalkulieren, wenn es um falsche Berichterstattung, Verstoß gegen Persönlichkeitsrechte, usw. geht. Ein solcher Konzern zahlt bei Schadensersatzansprüche einer Privatperson solche Forderungen aus dem Sparschwein.

AxelF schrieb:Und wenn er sich dagegen wehrt, wird ihm das auch noch als Schuldeingeständnis ausgelegt.

Derartiges ist mir nicht aufgefallen.

Coldcases schrieb:sowie das Recht des Beschuldigten auf Gegendarstellung, sofern er noch nicht verurteilt worden ist,

Einem Gegendarstellungsbegehren wird stattgegeben, wenn ich nachgewiesen habe, dass das, was über mich geschrieben wurde, falsch war.
Natürlich darf auch vor einer Verurteilung berichtet werden, wenn die Unschuldsvermutung beachtet wird.

emz schrieb:Einem Gegendarstellungsbegehren wird stattgegeben, wenn ich nachgewiesen habe, dass das, was über mich geschrieben wurde, falsch war.

Also muss/sollte ich quasi zuerst als Angeschuldigter, der durch die Presse diffamiert worden ist, wo Anschuldigungen als bislang rechtskräftig nicht erwiesen geltend, meine Unschuld beweisen, damit die Presse eine Gegendarstellung druckt, oder wie ist das von dir gemeint?

@Coldcases

Offengesagt verstehe ich nicht, was du ausdrücken möchtest. Aber sicher kannst du dir die Frage mit nachfolgender Information selbst beantworten:

https://www.medienwiki.org/index.php/Gegendarstellung (Archiv-Version vom 14.07.2022)

Mit einer Gegendarstellung können nur Tatsachenbehauptungen angegriffen werden. Die Unterscheidung zwischen Meinungsäußerung und Tatsachenbehauptung ist jedoch oft sehr schwierig. Generell gilt: Alles, was beweisbar ist, ist eine Tatsachenbehauptung. Alles, was Ausdruck der persönlichen Beurteilung ist, ist eine Meinungsäußerung. Und letztere kann nicht mittels einen Gegendarstellung richtiggestellt werden.

emz schrieb:Offengesagt verstehe ich nicht, was du ausdrücken möchtest

Das glaube ich dir sogar... aber somit ist das ja geklärt. Ob man das allerdings persönlich für moralisch richtig oder falsch hält, wenn die Unschuldsvermutung durch Presse und Medien ausgehebelt wird, ohne das eine Schuld als erwiesen gilt, steht dazu auf einen anderen Blatt.

Coldcases schrieb:Ob man das allerdings persönlich für moralisch richtig oder falsch hält, wenn die Unschuldsvermutung durch Presse und Medien ausgehebelt wird, ohne das eine Schuld als erwiesen gilt, steht dazu auf einen anderen Blatt.

Das mag man durchaus für moralisch falsch erachten, wenn man sich an die Medien wendet, hat man Kinderpornografie zugesandt bekommen und sich nicht in Zurückhaltung übt, bis ein Urteil ergangen ist. Ich meine allerdings, dass das Versenden derartiger Dateien, wie in der Anklage formuliert, weitaus schwerer wiegt.

Gegendarstellungen sind ja auch sinnlos...die Schlagzeile ist ja schon da, das Kleingedruckte Tage später liest dann niemand...

AxelF schrieb:Gegendarstellungen sind ja auch sinnlos...die Schlagzeile ist ja schon da, das Kleingedruckte Tage später liest dann niemand...

Das war früher mal so. Heute hat sich das geändert:

Eine Gegendarstellung wird als solche gekennzeichnet. Der Umfang sollte im Vergleich zum beanstandeten Textteils des Originaltextes angemessen sein, außerdem muss sie in derselben Schriftart und Schriftgröße veröffentlicht werden. Vor allem muss eine Gegendarstellung an der gleichen Stelle wie der beanstandete Artikel in der Publikation platziert werden. Dadurch müssen immer mehr Gegendarstellungen auf Titelseiten veröffentlicht werden.

Quelle: Wikipedia: Gegendarstellung#Form und Veröffentlichung

Schneewi77chen schrieb:für mich wäre der einzige Weg, so unbeschadet wie möglich aus der Nummer raus zu kommen, ein klares Geständnis (wenn denn auch alles so gewesen ist, wie bisher berichtet, natürlich). Wenn er ohne Umschweife zugibt, was er getan hat und daraus auch gleich eine Konsequenz zieht (Therapie) wäre die Luft erstmal raus - auch für die Presse

Sehe ich persönlich ganz genauso. Denn für mich wäre im Falle der Schuld dies die einzige Möglichkeit zu erkennen/vermuten zu erkennen , dass er geläutert wäre.
Und im Unschuldsfall wäre das ganze Gehabe um "aus der Presse raushalten" und die Aussagen der Zeugin mit sexistischen Sprüchen anzugreifen ein zusätzlicher Schuss ins eigene Knie.
Nun habe ich gestern von der Anklage Dieter Wedels gehört, was ich nun gar nicht groß diskutieren will, jedoch fand ich bei Beginn der Ermittlungen seinen Satz, er wäre froh, dass es die Ermittlungen gibt, in Hinsicht auf die Öffentlichkeitswirkung sehr viel cleverer und geschickter im Unschuldsfall.

skullnerd schrieb:Und im Unschuldsfall wäre das ganze Gehabe um "aus der Presse raushalten" und die Aussagen der Zeugin mit sexistischen Sprüchen anzugreifen ein zusätzlicher Schuss ins eigene Knie.

Wundern würde es mich nicht, wenn das tatsächlich "die Strategie" der Verteidiung sein sollte. Ich habe selbst vor Gericht schon die dollsten Dinger erlebt, wie eine Verteidigung argumentieren kann, und wo man sich nicht nur als Unbeteiligter im Gerichtssaal an die Stirn fasst, sondern auch unglaubwürdig mit den Kopf schütteln kann...

Ihr Verteidiger, der Hamburger Strafrechtler Leon Kruse, stellt den Fall anders dar: „Sie wollte, dass er ihr die Bilder schickt, um ihn damit zu überführen.“ Die Frau habe die Fotos nicht verlangt, um sie zu nutzen, „sondern damit Herr Metzelder bestraft werden kann“. Die Anwälte des ehemaligen Fußballprofils äußerten sich gegenüber dem Magazin nicht zu den Vorwürfen.

Der Anwalt der Zeugin erklärt derweil, sie habe Metzelder nur „vorgespielt“, sie würde sein Interesse an Minderjährigen teilen. Sie habe sich am nächsten Morgen einer Freundin anvertraut. Diese habe einen Kontakt hergestellt zu einem ihr bekannten Polizisten in Osnabrück. Am 13. August habe sie über eine andere Freundin Kontakt zu einem Polizeireporter der „Bild“-Zeitung aufgenommen. Er habe in Absprache mit der Frau die Ermittler verständigt, so Kruse.
Die Zeugin fühle sich heute laut Angaben ihres Anwalts „unschuldig verfolgt“. Ein Angebot der Staatsanwaltschaft, das Verfahren gegen 500 Euro einzustellen, habe sie abgelehnt. Nun wird es vermutlich zum Prozess kommen.
Auch zwei anderen Frauen soll der Ex-Fußballer Bilder zugeschickt haben. Auch gegen sie laufe ein Verfahren, wie die Staatsanwaltschaft Düsseldorf bestätigt. Sie könnten sich strafbar gemacht haben, weil sie die Bilder nicht der Polizei gemeldet hatten.

RND

Laut einem Artikel des Redaktionsnetzwerk Deutschlands hat die Hamburger Zeugin schon am Tag nachdem sie von Metzelder die kinderpornografischen Bilder erhalten hat, Kontakt zur Polizei aufgenommen.
Sollte dies stimmen, sieht die Sachlage natürlich ganz anders aus. Dann wäre sie schon bevor sie über Umwege an den BILD Zeitungsreporter gelangt war, zur Polizei gegangen.

Gegen die anderen beiden Frauen, die auch kinderpornografische Dateien von CM erhalten haben, laufen auch Verfahren, da diese sich nicht bei der Polizei gemeldet haben.

Kreuzbergerin schrieb:Laut einem Artikel des Redaktionsnetzwerk Deutschlands hat die Hamburger Zeugin schon am Tag nachdem sie von Metzelder die kinderpornografischen Bilder erhalten hat, Kontakt zur Polizei aufgenommen.
Sollte dies stimmen, sieht die Sachlage natürlich ganz anders aus. Dann wäre sie schon bevor sie über Umwege an den BILD Zeitungsreporter gelangt war, zur Polizei gegangen.

Ja, genau. Falls das so stimmt, könnte sie zur Bild gegangen sein, weil sie den Eindruck hatte, die Polizei unternimmt nichts. Dann erschiene die Bildzeitungssache natürlich in einem anderen Licht.
Aber man weiß es nicht. Die Beamten dieses ersten Polizeibesuchs (falls es ihn gab) werden sicher als Zeugen vernommen werden.