Ehefrau von TV-Tierarzt soll Mutter wegen Spielschulden getötet haben

Laut Anklage soll die 47-Jährige mit Sportwetten viel Geld verloren haben. Mit ihrer Mutter hatte sie wohl schon eine Art privaten Darlehensvertrag abgeschlossen. Um diesen nicht mehr erfüllen zu müssen und gleichzeitig an das Erbe der Mutter kommen, soll die Borchenerin die 76-Jährige getötet haben.

Dazu gab sie ihr laut Anklage erst toxisch wirkende Medikamente – anschließend soll sie versucht haben, ihre Mutter mit mehreren Kissen zu ersticken. Schließlich schlug sie wohl noch mit zwei Nachttischlampen auf den Kopf ihrer Mutter ein – die 76-Jährige verblutete schließlich. Ein Urteil wird erst im Dezember erwartet.

Quelle: https://www.radiohochstift.de/nachrichten/paderborn-hoexter/detailansicht/76-jaehrige-borchenerin-ermordet-tochter-ab-heute-in-paderborn-vor-gericht.html

Was die schon seit geraumer Zeit angedeuteten Spielschulden anbelangt, da scheint tatsächlich was dran zu sein.

Gespannt bin ich schon, wie sich der Tatablauf darstellt. Der Ehemann ist nicht angeklagt, hat also nichts mit der Tat zu tun.

emz schrieb:Dazu gab sie ihr laut Anklage erst toxisch wirkende Medikamente – anschließend soll sie versucht haben, ihre Mutter mit mehreren Kissen zu ersticken. Schließlich schlug sie wohl noch mit zwei Nachttischlampen auf den Kopf ihrer Mutter ein – die 76-Jährige verblutete schließlich. Ein Urteil wird erst im Dezember erwartet.

Dann leuchtet mir auch ein, warum sie das Zimmer zusperrte. Sie wollte unbedingt verhindern, dass ihre schwer verletzte Mutter noch gefunden wird .
Ein Wahnsinn, was Spielsucht u Habgier aus einem machen kann.

Demnach wurde die Mutter mit zwei verschiedenen Medikamenten betäubt und im Bett grausam erstickt, in dem sich die Angeklagte mit einem Kissen auf den Kopf gesetzt haben soll. Außerdem erlitt die Frau erhebliche Verletzungen, weil mit zwei Nachttischlampen eingeschlagen sein soll.

Außerdem wurde ein vielseitiger Brief verlesen, der am Tatort entdeckt wurde. In dem beschuldigte die Angeklagte ihren Mann des Mordes.

Quelle: https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Paderborn/Paderborn/4286210-Prozessauftakt-am-Landgericht-Paderborn-Opfer-wurde-erst-betaeubt-und-dann-erstickt-Tochter-soll-Mutter-aus-Habgier-ermordet-haben

Der Grund für die Verhaftung des Ehemanns war anscheinend dieser Brief, den die Angeklagte geschrieben hatte.

Am Ende des Artikels findet sich noch ein Interview mit der StA.

Nebenkläger ist der Sohn der Angeklagten.

Stradivari schrieb:Dann leuchtet mir auch ein, warum sie das Zimmer zusperrte. Sie wollte unbedingt verhindern, dass ihre schwer verletzte Mutter noch gefunden wird .
Ein Wahnsinn, was Spielsucht u Habgier aus einem machen kann.

Mich würde brennend interessieren wie sie es geschafft hat, dass über Monate hinweg ihr Mann als einziger dringend Tatverdächtiger galt - und warum der es andererseits nicht geschafft hat, frühzeitig den Verdacht gegen sich auszuräumen.

Hat sie wirklich so eine derartig raffinierte Fehlspur gelegt, die eindeutig auf ihren Mann zeigte? Haben die Ermittler etwas fehl- oder überinterpretiert und sich zu frühzeitig auf ihren Mann eingeschossen? Wusste der Mann tatsächlich nichts von der Täterschaft seiner Frau, oder konnte, bzw. wollte er das nur nicht belegen?

falstaff schrieb:Hat sie wirklich so eine derartig raffinierte Fehlspur gelegt, die eindeutig auf ihren Mann zeigte?

Könnte dieser Brief EINE der Spuren sein, die den Mann in den Fokus rückten?
Wirkt zwar etwas sehr konstruiert..wenn der Brief da iwo abgelegt war, aber kommt auf den Inhalt an, ob das glaubwürdig klang.

Macht auf jeden Fall einen sehr kalkulierten Eindruck finde ich.
Wie emotionslos man doch sein kann.
Bin auch gespannt ob es noch weitere Dinge gab, die sie gezielt auf den Mann gelenkt hat.
Und mich interessieren nach wie vor die Umstände des Unfalls.
Es macht für meine innere Bewertung nochmal einen Unterschied ob jemand gezielt einen Unfall als (erweiterten) Suizid hervorruft, und damit neben sich und dem Partner noch andere Menschen gefährdet, oder ob der Unfall aus einem Streit heraus entstand.

Radio Hochstift legt nach:

Unter anderem wurde ein vierseitiger Brief der Frau verlesen, der vorgeworfen wird, ihre Mutter umgebracht zu haben. Der Brief war auf dem Esstisch gefunden worden. Darin belastet die 47-Jährige ihren Ehemann.

Quelle: https://www.radiohochstift.de/nachrichten/paderborn-hoexter/detailansicht/erste-beweise-im-borchener-mordprozess-vorgelegt.html

Damit scheint nun klar, um was es sich seinerzeit bei der "falschen Spur" handelte und warum es geraume Zeit dauerte, bis der Ehemann der Angeklagten aus der Haft entlassen werden konnte.

emz schrieb am 02.01.2020:Eine Person habe „eine falsche Spur“ gelegt, um den Veterinär zu belasten, erklärte Stoffels, der diese Person aber nicht öffentlich benennen möchte. „Wir haben abgewartet, bis die Ermittlungen so gut wie abgeschlossen waren und wir die Akten bekommen konnten. Dann haben wir fast alle belastenden Indizien, die wir in der Ermittlungsakte fanden, gegenüber dem Landgericht Paderborn widerlegen können.“

Einfach nur gruselig diese Abgebrühtheit. Und ich frage mich, hat sie den Brief, in dem sie ihren Ehemann des Mordes bezichtigt, vor oder nach der Tat geschrieben?

Demnach wurde die Mutter mit zwei verschiedenen Medikamenten betäubt und im Bett grausam erstickt, in dem sich die Angeklagte mit einem Kissen auf den Kopf gesetzt haben soll. Außerdem erlitt die Frau erhebliche Verletzungen, weil mit zwei Nachttischlampen eingeschlagen sein soll.

Das wirkt unglaublich skrupellos und kaltblütig. Warum aber noch der Griff zu den Lampen und warum zwei ?

https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Paderborn/Paderborn/4286210-Prozessauftakt-am-Landgericht-Paderborn-Opfer-wurde-erst-betaeubt-und-dann-erstickt-Tochter-soll-Mutter-aus-Habgier-ermordet-haben

falstaff schrieb:Mich würde brennend interessieren wie sie es geschafft hat, dass über Monate hinweg ihr Mann als einziger dringend Tatverdächtiger galt -

Hier spielen einige Punkte eine Rolle.
Zum einen ist es unglaublich schwerer, zu beweisen, dass man etwas nicht getan hätte als zu beweisen dass es jemand Bestimmter etwas getan hat.
Die Spurenlage war bestimmt nicht eindeutig. Da beide Verdächtige im Haus ja ein- und ausgingen, war es bestimmt von DNA Spuren nur so übersät, somit durfte keine davon hilfreich gewesen sein.

Wir wissen nicht, was er wirklich wusste, wann er es wusste und wie er reagierte. Vielleicht wollte er seine Frau schützen und machte sich dadurch verdächtig.
Wir wissen auch nicht, was sie alles so manipulierend aussagte oder manipulierte.

Nicht ausschließen kann man unbewusste Vorureile. Männer gelten seit jeher eher als Täter als Frauen. Was statistisch betrachtet falsch ist, sich aber trotzdem hartnäckig in Vorstellungen hält. Die Vorstellung, der Mann habe die Schwiegermutter ermordet, drängt sich einem leichter auf als die Idee, eine Frau ermorde ihre Mutter.

Photographer73 schrieb:Das wirkt unglaublich skrupellos und kaltblütig. Warum aber noch der Griff zu den Lampen und warum zwei ?

Vielleicht ging die eine kaputt oder erzielte nicht gewünschte Wirkung.

Photographer73 schrieb:Das wirkt unglaublich skrupellos und kaltblütig. Warum aber noch der Griff zu den Lampen und warum zwei ?

Die erste Leuchte wird wohl kaputt gegangen sein.
Könnte ich mir vorstellen .
Sie musste das iwie zuende bringen...schlimm
Das Auffindeszenario incl schwerer Verletzungen deutete wohl auf den Mann hin - aber dann wurde das mit den Medikamenten u dem Erstickungsversuch klar. Das Ersticken schaffte sie nicht , also dann das erschlagen...letztendlich verstarb das Opfer aber wohl auch nicht daran, sondern verblutete, das spricht schon wieder eher auch für die körperlich „schwächere“ Frau als Täterin .

emz schrieb:Und ich frage mich, hat sie den Brief, in dem sie ihren Ehemann des Mordes bezichtigt, vor oder nach der Tat geschrieben?

Ob sie NACH der Tat ungestört vom Mann so viel Zeit hatte, einen „vielseitigen“ Brief zu schreiben?
Wenn nicht, fällt das Stenario eines eskalierten Streits auch aus.

Stradivari schrieb:Ob sie NACH der Tat ungestört vom Mann so viel Zeit hatte, einen „vielseitigen“ Brief zu schreiben?
Wenn nicht, fällt das Stenario eines eskalierten Streits auch aus.

Mich wundert eher, dass ein Brief ausgereicht hatte ihren Man für Wochen (oder waren es Monate? ) in Untersuchungshaft zu bringen. Handfeste Spuren die auf den Mann hindeuten, scheint es ja nicht gegeben zu haben. Mir kam es von Anfang an komisch vor, dass sich die Ermittler so schnell so sicher sein konnten, dass es der Mann gewesen sein müsse - zu einem Zeitpunkt als noch überhaupt keine DNA-Ergebnisse zur Verfügung gestanden haben können.

Wenn sich die Ermittler nur von einem Brief manipulieren haben lassen, wäre das wirklich ein Armutszeugnis.

falstaff schrieb:Mich wundert eher, dass ein Brief ausgereicht hatte ihren Man für Wochen (oder waren es Monate? ) in Untersuchungshaft zu bringen.

Es waren glaub ich 99 Tage.
Naja, wir haben hier ja auch spekuliert, ob sie auf der Autobahn vor IHM auf die Fahrbahn geflüchtet war .
Aber wir hatten die Frau hier auch relativ früh auf dem Schirm, kann ich mich erinnern.
Die EB haben sich auf ihn konzentriert u wohl Fluchtgefahr angenommen .
Und die Tochter konnte wegen ihrer Verletzungen erst später vernommen werden , da sagte sie ja auch, ER hätte ihr ins Lenkrad gefasst u den Unfall verursacht .
Aber ab da drehte sich ja das Blatt.
Das musste schon alles aufgedröselt werden .
Wir werden das schon genauer erfahren .

@falstaff
Zeit ist rum.
Die überstürzte Fahrt in den Urlaub war ja faktisch schon ein Fluchtversuch.
Und die Ehefrau war ja aufgrund ihrer Verletzungen dann erst mal eh schon ans Bett gefesselt .

Die Tötungsmethode durch die Tochter ist für mich wirklich sehr verwirrend. Wenn sie doch ihren Ehemann - Tierarzt - als Täter diskreditieren wollte, warum benutzte sie nicht das für sie ganz sicher verfügbare Pentobarbital, das Tierärzte zum "Einschläfern" der Tiere nehmen und die Mutter binnen Sekunden getötet hätte?

Der Brief plus das Pentobarbital wären ein absolut überzeugendes Indiz gewesen, dass der Tierarzt der Täter war. Dazu kommt die Sicherheit, dass die Mutter auch wirklich tot ist.

Cuchulain schrieb:warum benutzte sie nicht das für sie ganz sicher verfügbare Pentobarbital

1. Sie hat vielleicht nicht daran gedacht oder
2. kam nicht ran.

Wer er korrekt arbeitet, bewahrt er as nämlich so sicher auf, dass außer ihm oder Assistenten kein Unbefugter darauf Zugriff hat.

Oder ihr ist klar, dass es die Ermittler misstrauisch werden lässt, wenn die Spuren zu offensichtlich auf eine Person hindeuten.

@Cuchulain
Nur, weil sie die Ehefrau eines Tierarztes ist, muss sie doch kein medizinisches Wissen haben. Und Zugriff ebenso.
Sie dachte vielleicht ja auch, dass die 2 Medikamente bei ihrer Mutter ausreichten um sie umzubringen (?) -und dann musste sie doch noch mit Kissen u Lampen zuschlagen.
Aber wir wissen es nicht , vielleicht war da auch eine Menge Wut im Spiel.

Cuchulain schrieb:Die Tötungsmethode durch die Tochter ist für mich wirklich sehr verwirrend. Wenn sie doch ihren Ehemann - Tierarzt - als Täter diskreditieren wollte, warum benutzte sie nicht das für sie ganz sicher verfügbare Pentobarbital, das Tierärzte zum "Einschläfern" der Tiere nehmen und die Mutter binnen Sekunden getötet hätte?

Erstens hätte sie an den Stoff erst einmal herankommen müssen und zweitens hätte sie ihn dann auch noch erfolgreich verabreichen müssen. Dass sie als Laie in der Lage gewesen wäre das Zeug unbemerkt und korrekt zu dosieren und spritzen, ist sehr unwahrscheinlich. Diese Tötungsform war daher ziemlich sicher überhaupt keine Option für sie.

Man muss dieses Argument trotzdem nicht gleich verwerfen, man muss es nur umdrehen: Dass kein einschlägiges Medikament zur Tötung verwendet wurde, sprach für mich von Anfang an gegen die Täterschaft des Tierarztes. Der hätte einen Mord nämlich ganz einfach wie einen natürlichen Todesfall aussehen lassen können und mit einem winzigen Quäntchen Glück, wäre nie jemand auf die Idee gekommen, überhaupt eine Obduktion anzuordnen.

Und abermals ein Nachschlag von Radio Hochstift.

... Die Borchenerin soll ihre Mutter in ihrem Bett umgebracht haben. Danach hat sie einen Brief an ihren Bruder geschrieben.

... Darin beschuldigt die Angeklagte ihren Mann und schreibt, sie habe Angst, dass er auch sie umbringen werde. Der Brief ist an ihren Bruder adressiert. Der sagte heute vor Gericht aus, er habe seiner Schwester zunächst geglaubt. Auch als sie erzählte, ihr Mann hätte sie sexuell missbraucht und ihr Gewalt angetan, zweifelte er nicht an ihr.

Dem Zeugen und seiner Frau kamen aber nach und nach immer mehr Zweifel an der Unschuld der Angeklagten. Spätestens als sie herausfanden, dass sie hohe Spielschulden hat. ...

Quelle: https://www.radiohochstift.de/nachrichten/paderborn-hoexter/detailansicht/zeugenaussagen-im-mordprozess-borchen.html