Fünffachmord in Tirol

@lightbride
War vielleicht unglücklich ausgedrückt. Sicherlich gehe auch ich davon aus, dass er schon mal geschossen haben wird und auch wusste, wie er eine Waffe laden muss. Ein gänzlich Unbedarfter hätte ja damit bereits aller Voraussicht nach Probleme. Kann ja gut sein, dass sein Bruder die Waffe und das Magazin gesondert voneinander im Safe verwahrt hatte. Nur gehe ich nicht davon aus, dass jemand 3 Jahre im Schießclub gewesen sein muss, um aus kurzer Distanz ein Ziel zu treffen. Das war gemeint mit der Frage, was an der Situation "schwerer" gewesen sein dürfte.

Anmerkung zu meinem Beitrag Schießstand: dort trägt man Ohrenschützer der Lärm einer abgeschossenen Kugel ist im wahrsten Sinne Ohrenbetäubend- da wird selbst ein Murmeltier wach. Es gibt nur eine Erklärung dass er alle umbringen konnte: er hat einen Schalldämpfer benutzt. Und das alles in Voraussicht zu planen, das war ja schon mal Thema hier: drei oder mehr Gegenstände zu Hause aus drei räumen einzusammeln das ist nicht spontan. Ich halte den Täter für hochgradig gefährlich. Meine Meinung. Nur durch den Einschlag der Balkontür wurde das Mädchen und der Torwart wach, er wird zuerst das Mädchen stante Peres hingerichtet haben und den fliehenden Torwart dann mit Rückenschuss vor weiterer Flucht gehindert haben und dann noch Kopfschuss. Niemand wird mir erzählen können dass dieser Mensch nicht mit Waffen umgehen konnte und eiskalt ist.

lightbride schrieb:Es gibt nur eine Erklärung dass er alle umbringen konnte: er hat einen Schalldämpfer benutzt.

Wie erklärst du dir den Umstand, dass die Nachbarn angaben, Schüsse gehört zu haben?

Sehr sehr gute Frage. Meine Antwort: sie haben keine gehört denn ansonsten hätten sie die Polizei angerufen. Erst am nächsten Tag als alles offenbar wurde meinten die Nachbarn, doch Schüsse gehört zu haben. Weil man ja Schüsse hören müsste. Kollektive Ratlosigkeit sozusagen.

traces schrieb:Wie erklärst du dir den Umstand, dass die Nachbarn angaben, Schüsse gehört zu haben?

lightbride schrieb:Es gibt nur eine Erklärung dass er alle umbringen konnte: er hat einen Schalldämpfer benutzt.

Da stellt sich zuerst die Frage, woher er einen passenden Schalldämpfer hätte haben können.

Und die zweite Frage wäre, warum dieser außergewöhnliche Umstand von der Polizei keine Erwähnung findet.

BTW
Was für eine Waffe war das, mit der du auf dem Schießstand geschossen hast?

Täterwissen?

emz schrieb:Und die zweite Frage wäre, warum dieser außergewöhnliche Umstand von der Polizei keine Erwähnung findet.

Und die Waffe war - ich glaub eine Sig Sauer. Die Schweizer haben ja Sturmgewehr und Pistole zuhause- echt krass eigentlich.

lightbride schrieb:Täterwissen?

Da dürfte es nichts geben, was der Polizei nicht schon bekannt wäre und was zum Nachweis der Tat zurückgehalten werden müsste.

Vor allem aber, wo soll er denn herkommen, der Schalldämpfer.


Sig Sauer ist ein Hersteller. Meine Frage bezog sich auf das Kaliber.

@emz

emz schrieb:Da dürfte es nichts geben, was der Polizei nicht schon bekannt wäre und was zum Nachweis der Tat zurückgehalten werden müsste.

Nun ja, das ist so nicht ganz korrekt. Es steht meines Wissens noch die Tatrekonstruktion mit dem Täter aus. Eine Pol würde derlei tatrelevante Informationen nicht veröffentlichen, da potenzielle Zeugenwahrnehmungen und Zeugenwissen zu seinem geschilderten Ablauf auf Widersprüche hinweisen könnten. (Ebenso ist möglich, nachzustellen, inwieweit es sich bei den Zeugenwahrnehmungen um realistische Wahrnehmungen oder Fehleinschätzungen gehandelt haben könnte. )

Also 1. denke ich schon dass ein evtl Schalldämmpfer eine Täterwissensrolle spielt ....und das Kaliber weiß ich nicht ich schätze aber mal vom Rückstoß dass es eine 7,65 x21 Luger war
@emz

Viele erkennen Schüsse nicht, weil sie nicht wissen, wie sie klingen.

Es war mitten in der Nacht und die Leute wurden aus dem Schlaf gerissen.

Eventuell sind sie Schüsse gewohnt, da nachts Jäger in der Umgebung unterwegs sind.

Katinka1971 schrieb:um 23:30
Viele erkennen Schüsse nicht, weil sie nicht wissen, wie sie klingen.

Es war mitten in der Nacht und die Leute wurden aus dem Schlaf gerissen

Aber dann hätten doch die Menschen im Haus auch aus dem Schlaf gerissen worden sein müssen.

Liebe Katinka, bitte gehe einmal in dich und reflektiere deine Aussage.

Katinka1971 schrieb:Viele erkennen Schüsse nicht, weil sie nicht wissen, wie sie klinge

Katinka1971 schrieb:Viele erkennen Schüsse nicht, weil sie nicht wissen, wie sie klingen.
Es war mitten in der Nacht und die Leute wurden aus dem Schlaf gerissen.
Eventuell sind sie Schüsse gewohnt, da nachts Jäger in der Umgebung unterwegs sind.

Das Problem kenne ich hier auch und wir Nachbarn rätseln immer wieder mal über den Ursprung der nächtlichen Knallgeräusche. Sind es Jäger, Jugendliche die rumballern, gibt es ein Fest mit Feuerwerk, aber eigentlich ignorieren wir es.

@emz
Das ist ja nicht zu glauben um ehrlich zu sein. Ihr könnt mir doch jetzt nicht ernsthaft glauben machen wollen, dass ein Schuss und ein Feuerwerk sich ähnlich anhört. Mit ganz großem Verlaub, sind wir in der Krimi Rubrik oder bei Brigitte.de? Unfassbar. Und was heißt eigentlich: oder Jugendliche die rumballern? Dieser Beitrag ist unglaublich

@lightbride
Es gäbe auch noch den Brauch, Frischvermählte nach der Hochzeitsnacht in dem frühen Morgenstunden mit Böllerschüssen o.ä. zu wecken.

Ich glaub ich bin grad auf der Leitung. Ich komme aus Düsseldorf hier gibt es sowas nicht. Aber ja, In Kitzbühel kann ich mir den Brauch gut vorstellen. In Bayern und der Schweiz auch. Wahnsinn das.

Fritz_D1 schrieb:@lightbride
Es gäbe auch noch den Brauch, Frischvermählte nach der Hochzeitsnacht in dem frühen Morgenstunden mit Böllerschüssen o.ä. zu wecken.

Stellt euch vor ihr wärt die Nachbarn.
Kennt eure Nachbarn und hört nachts Knall-Geräusche.

Ruft man da die Polizei? Ich nicht.

Man ist müde , nimmt zwar wahr, aber ein Schuss wäre ja auch unrealistisch, also geht man wenn überhaupt am nächsten Tag mal rüber und fragt warums letzte Nacht so laut war.

Und wenn die Polizei dann vor der Tür steht und fragt ob was bemerkt wurde von den Schüssen "Ja, da waren Knalle".

Der Zusammenhang zwischen Knall und Waffe muss ja auch erstmal in den Gedanken hergestellt werden.

Die Nachbarn haben wahrscheinlich was gehört aber hatten keinen Grund zu der Annahme, dass da ein Mörder rumballert.

Katinka1971 schrieb:Viele erkennen Schüsse nicht, weil sie nicht wissen, wie sie klingen.

Es war mitten in der Nacht und die Leute wurden aus dem Schlaf gerissen.

Augusta schrieb:Die Nachbarn haben wahrscheinlich was gehört aber hatten keinen Grund zu der Annahme, dass da ein Mörder rumballert.

Genau so ist es. Hier wird wieder teilweise ein Quatsch geschrieben, das ist schon grenzwertig.

Erstens sind 9mm vermutlich das Kaliber, mit dem in Europa die meisten, die überhaupt einmal geschossen haben, Erfahrung haben, denn es ist viele Jahre lang in vielen Ländern das Standardkaliber einer Militärpistole gewesen. Nahezu alle, die jemals Wehrdienst geleistet haben, dürften also Erfahrung mit dem Umgang mit einer solchen Waffe haben. In Österreich gibt es Wehrpflicht.

Zweitens ist das Schussgeräusch keineswegs so "ohrenbetäubend" wie hier beschrieben wurde. Es existiert, aber gerade der Laie, der völlig überraschend damit konfrontiert wird, hat oft Schwierigkeiten, es zu deuten, wie korrekt hier in den beiden Zitaten beschrieben.

Schalldämpfer hingegen sind in nahezu allen europäischen Ländern weitgehend verboten und daher sehr viel schwerer zu erlangen als eine Waffe selbst. Die meisten Straftaten mit Schusswaffen werden ohne einen Schalldämpfer verübt.

Im übrigen sind bisher die Meldungen über die Tat recht schlüssig, so dass es keineswegs notwendig ist, hier wilde Theorien aufzustellen.

Schliesslich, wer sich für Geräusch und den recht harmlosen Rückstoss einer typischen, sogar einer österreichischen Pistole im Kaliber 9mm informieren will (ich besitze sie selbst, die Glock 17 und kann daher obiges aus eigener Erfahrung sagen), der schaue hier, ab Minute 1

traces schrieb:Wie wahrscheinlich ist es also, dass ein Täter, der völlig unüberlegt, aus einem reinen Affekt heraus handelt, weder bereits nach den ersten Opfern, noch während des Wegs zu ihren Zimmern noch im Zuge auftretender Komplikationen zur "Besinnung" kommt?

Es muss ja nicht sein dass er die Besinnung jemals verloren hatte. Nach dem Verlauf der Tat wäre es sogar naheliegend anzunehmen, dass er die Leute die er umgebracht hat tatsächlich auch umbringen wollte - auch wenn der Entschluss dazu erst kurz zuvor gefallen ist.

Viele Leute scheinen Schwierigkeiten zu haben mit der Vorstellung, dass einer derartig monströsen Tat ein hunds-banales Motiv zugrunde liegt. Ich gehe allerdings davon aus dass der Mann sich ganz einfach für eine Kränkung gerächt hat und weiter nichts dahinter steckt. Wer auf eine Art epische Komplettlösung durch psychologische Gutachter wartet, könnte enttäuscht werden...

falstaff schrieb:Nach dem Verlauf der Tat wäre es sogar naheliegend anzunehmen, dass er die Leute die er umgebracht hat tatsächlich auch umbringen wollte - auch wenn der Entschluss dazu erst kurz zuvor gefallen ist.

Ich würde sogar annehmen, dass er verschiedene Variationen für sich durchgespielt hat. Also wenn die Verbindungstür versperrt ist, wo die Leiter steht, um über den Balkon einsteigen zu können. Die drei Waffen scheinen mir überlegt ausgewählt, die Pistole zum Töten, das Messer, falls die Pistole versagt, der Baseballschläger um verschlossene Türen zu überwinden.