Belgischer Rucksacktourist Théo Hayez in Australien verschwunden

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Hallo zusammen, ich bin schon lange stiller Mitleser, will nun aber auch mal meinen ersten Beitrag verfassen. :)
Zur Info, die Stadt Byron Bay ist komplett über streetview einsehbar. So lässt sich der 'Fluchtweg' bildlich nachvollziehen.
Ich hab mal 2 Bilder angehängt, zum einen den Sportplatz über den er gelaufen ist sowie das Ende der befestigten Straße Milne Street. Direkt danach beginnt der Milne Track. Man kann wohl erkennen, dass das nicht mehr als ein Trampel zwischen Bäumen und Büschen hindurch ist.
Viele Grüße!

Schachter1946 schrieb:Hallo zusammen, ich bin schon lange stiller Mitleser, will nun aber auch mal meinen ersten Beitrag verfassen. :)
Zur Info, die Stadt Byron Bay ist komplett über streetview einsehbar. So lässt sich der 'Fluchtweg' bildlich nachvollziehen.
Ich hab mal 2 Bilder angehängt, zum einen den Sportplatz über den er gelaufen ist sowie das Ende der befestigten Straße Milne Street. Direkt danach beginnt der Milne Track. Man kann wohl erkennen, dass das nicht mehr als ein Trampel zwischen Bäumen und Büschen hindurch ist.
Viele Grüße!

Danke für die Bilder. Da frag ich mich schon, wie er das allein gefunden haben will. Ich meine, es muss ja stockfinster gewesen sein, dann nur das Handylicht. Ok, er hatte Google Maps und konnte aufgrunddessen wissen, dass da noch ein Pfad weitergehen muss.

misfit schrieb:Ich habe momentan leider nicht die Zeit einen 7-stündigen Podcast zu transkribieren und zu übersetzen. Ich habe den Fall in der Annahme gepostet dass sich jene Leute die sich ernsthaft für den Fall interessieren die Zeit nehmen werden um sich den Podcast anzuhören. Wenn ihr dies nicht wollt oder wegen fehlender englishkenntnisse nicht könnt ist es schade, aber es ist fahrlässig öffentlich über einen Vermisstenfall zu diskutieren wenn man die Fakten nicht kennt.

Ich möchte deshalb alle bitten sich entweder den Podcast anzuhören oder vorerst nicht weiter in diesem Thread zu posten.

Ach nee, Du hast keine Zeit, aber alle anderen sollen sich einen siebenstündigen (!) Podcast antun oder hier nichts mehr schreiben?

Danke fürs Gespräch, ich bin raus.

Den Weg zum Strand kann er ja an den Tagen zuvor kennengelernt haben. Vieleicht hatte er, nachdem er aus dem Club geschmissen wurde, noch vor gehabt, nachzuschaun, ob am Strand eine Party stattfand. Als da nichts los war, wollte er erst zurückgehen, überlegte es sich und entschloss sich, vor seiner Abreise nochmal auf das Cap hoch zu gehen, um die Aussicht zu genießen (Mondstand?). Er setzt sich oben irgendwo hin, muss vielleicht pieseln, rutscht aus...verliert das Gleichgewicht ...und fällt die Klippen runter. Starke Strömung, Haie...kann sein, dass er nie mehr auftaucht.

Das Bewegungsprofil finde ich jetzt eher nicht mysteriös. Auf eine "Flucht" deutet für mich auch nichts hin. Dass er eine französisch sprachige Komödie auf youtube schaute, spricht dafür, dass er sie selber ansah. Dass er kurz vor seinem Verschwinden noch ein paar scheinbar harmlose mails schrieb, spricht dafür, dass er weder innerlich noch äußerlich unter Druck stand.

Der "verschwundene" Obdachlose hatte wahrscheinlich keine Lust, dass bei der Suche nach dem Verschwundenen dauernd Leute an seinem Lager vorbei kamen und vermutlich auch wiederholt Fragen stellten. Da zog er um. Die allermeisten Vermisstenfälle an Gewässern sind schrecklich banal. Erinnert mich an den Mythos der gehäuften Smilie-"Morde" an Gewässern der USA.

Ok, war Neumond..... :-(

https://www.timeanddate.com/moon/australia/byron-bay?month=6&year=2019

trailhamster schrieb:Das Bewegungsprofil finde ich jetzt eher nicht mysteriös.

Im Laufe der letzten Monate seit dem Verschwinden von Théo haben sich Hunderte an der Suche nach ihm beteiligt. Niemand der das Terrain und die nächtlichen Lichtverhältnisse kennt teilt deine Einschätzung.

Ist es möglich dass Théo einen tragischen Unfall hatte? Ja, und viele der freiwilligen Helfer gehen davon aus dass es so war. Aber dennoch stellt sich die Frage wie sein äußerst merkwürdiges Bewegungsprofil zustande kam. Folgende 4 Varianten werden derzeit als am wahscheinlichsten angesehen, wobei die meisten Einheimischen vom ersten Szenario ausgehen, einige der Gründe dafür wurden bereits im Thread erwähnt:

1. Théo war nicht alleine unterwegs sondern in Begleitung von mindestens einer ortskundigen Person die eine Taschenlampe oder andere Lichtquelle dabei hatte, die Begleitung hatte gute Gründe warum sie diesen Weg gewählt hat, die Gründe dafür sind aber völlig unklar.

2. Théo war allein unterwegs und stand unter dem Einfluß von Drogen, ob er die Drogen selbst zu sich genommen hat oder ob sie im ohne sein Wissen verabreicht wurden und zu welchem Zweck ist unklar.

3. Théo waren das Terrain und auch das Ziel des nächtlichen Spaziergangs egal, weil er sich von einem augmented reality game wie zum Beispiel Ingress oder Pokemon Go hat leiten lassen. Diese Theorie kam erst in den letzten Tag auf, viele freiwillige Helfer möchten direkt vor Ort austesten wie realitisch dieses Szenario ist. Das Problem ist aber dass es jetzt im Sommer aufgrund der vielen Schlangen höchst gefährlich ist sich im Buschland aufzuhalten. Aus diesem Grund wurden auch die Suchaktionen vor ein paar Wochen vorerst abgebrochen, sollen im Winter aber wieder aufgenommen werden.

4. Théo wollte zum Strand und wurde von Google Maps zum Milne Track gelotst, kam dort aber vom Weg ab und ist deshalb durch das Buschland geirrt bis er am Strand ankam. Diese Variante kann zwar nicht ganz ausgeschlossen werden, gilt aber als höchst unrealistisch.

misfit schrieb:Théo wollte zum Strand und wurde von Google Maps zum Milne Track gelotst, kam dort aber vom Weg ab und ist deshalb durch das Buschland geirrt bis er am Strand ankam. Diese Variante kann zwar nicht ganz ausgeschlossen werden, gilt aber als höchst unrealistisch.

warum hälst Du die Variante für unrealistisch?
Er ist ja wohl anfänglich auf dem Milne Track losgelaufen, dh. dass er mittels Google Maps den Eingang dazu fand und den Track entlang laufen wollte, klingt erstmal plausibel. Dass er vom Wege abgekommen sein könnte in dunkler Nacht, nur mit Handy-LED als Beleuchtung und angesichts des Zustandes des Milne Track (danke für die Bilder an @Schachter1946 ) klingt ebenso gut möglich. Dass er, als er erstmal von dem Track abgekommen ist, den Weg Luftlinie zum Strand durch den Busch gewählt hat über eine Strecke von etwa 300 bis 400 Metern, klingt ebenso nicht unwahrscheinlich.

otternase schrieb:warum hälst Du die Variante für unrealistisch?

Die Leute die sich dort auskennen halten die Variante für unrealistisch.

@misfit
das könnte allerdings auch damit begründet sein, dass die Leute, die sich dort auskennen, eben dort auskennen und daher nicht mit dem Blick eines belgischen Touristen rangehen...


Ich möchte in dem Kontext mal an diesen Fall erinnern: Death Valley Germans/Familie im Urlaub verschollen
Eine deutsche Familie verschwand im Death Valley. Es war eine Abfolge von Fehlentscheidungen, die zu deren Tod führten, die ein Ortskundiger nie getätigt hätte, die jeweils in sich für einen mit den Verhältnissen dort nicht vertrauten Touristen aber durchaus logisch erschienen haben mögen.
Bezogen auf den Fall also ist es sehr wohl denkbar, dass Theo Dinge tat, die einem Einheimischen unrealistisch erscheinen, eben weil er sich nicht auskannte... Und er hat diesen Teil doch wohl sogar tatsächlich überlebt, schliesslich hat er anschliessend noch einige Zeit am Strand verbracht und wohl auch noch bei Gesundheit und ohne sich in Gefahr zu wähnen.

misfit schrieb:Die Leute die sich dort auskennen halten die Variante für unrealistisch.

Die, die von entsprechend eingestellter Seite zitiert werden, oder eine repräsentative Mehrheit der mit den Örtlichkeiten vertrauten Einheimischen?

Es gab mal einen alkholbedingten Unfalltod in Trier, von dem manche heute noch glauben, es wäre foul play gewesen.

Ich sehe im vorliegenden Fall halt keine zwingenden Hinweis auf ein Verbrechen, aber viele Indizien für einen typischen Alk/Wasser Unfall.

otternase schrieb:Es war eine Abfolge von Fehlentscheidungen, die zu deren Tod führten, die ein Ortskundiger nie getätigt hätte, die jeweils in sich für einen mit den Verhältnissen dort nicht vertrauten Touristen aber durchaus logisch erschienen haben mögen.

Wenn, dann war ja die Strecke vor Erreichen der Klippen ungewöhnlich. Aber er kam da ja an und verschwand dann. Ockhams Rasiermesser.

trailhamster schrieb:Es gab mal einen alkholbedingten Unfalltod in Trier, von dem manche heute noch glauben, es wäre foul play gewesen.

Spielst du auf Tanja Gräff an?
TG war eine junge, attraktive Frau und es gab einige angebliche Sichtungen von ihr in Begleitung, die eine Entführung und ein Sexualdelikt nahe gelegt haben. Die Fälle sind verschieden

msbarnaby schrieb:Spielst du auf Tanja Gräff an?
TG war eine junge, attraktive Frau und es gab einige angebliche Sichtungen von ihr in Begleitung, die eine Entführung und ein Sexualdelikt nahe gelegt haben. Die Fälle sind verschieden

Es geht mir um die Attraktion des Mysteriums bzw. eines Verbrechens gegenüber der banalen Realität eines Unfalls.

Die ANGEBLICHEN Sichtungen wie bei Tanja Gräf sind Bestandteil eines jeden zunächst unklaren Verschwinden.

Hätte man dem alten Ockham Glauben geschenkt und das Wahrscheinlichste zeitnah und konsequent abgeklärt, wäre deren Verschwinden allerdings nach spätestens zwei Wochen geklärt gewesen.

trailhamster schrieb:Es geht mir um die Attraktion des Mysteriums bzw. eines Verbrechens gegenüber der banalen Realität eines Unfalls.

Ich favorisiere auch das naheliegenste, einen Unfall. Hatte ich hier auch geschrieben

Das naheliegenste ist meistens das richtige. 
Heißt am ehesten, er wollte zum Strand. 
Dann gibt es zwei Möglichkeiten: 

Er war alleine. In den Minuten, in denen er irgendwo allein stand hat er recherchiert, welche Wege er nehmen kann. Er entschied sich für den durch den Busch. Auf einem der Fotos sieht der Eingang dazu parkähnlich aus. Er merkte also erst mittendrin, dass es unwegsam war. Hatte aber sein Handy als Lichtquelle.
Wo es ging, joggte oder lief er, verlor dabei sein Cap. Die Camps der Obdachlosen umlief er einfach zufällig. Am Ende schaffte er es raus, war erschöpft und erleichtert, wollte sich nach dem beschwerlichen Weg mit dem Ausblick entlohnen, rutschte auf den Felsen ab, stürzte ins Meer und wurde fortgetrieben.

trailhamster schrieb:Hätte man dem alten Ockham Glauben geschenkt und das Wahrscheinlichste zeitnah und konsequent abgeklärt, wäre deren Verschwinden allerdings nach spätestens zwei Wochen geklärt gewesen.

Das tragische ist, dass die Mutter so lang im Unklaren war und der Stiefvater sogar die Aufklärung von TGs Verschwinden nichg mehr miterlebt hat. Ich wage allerdings nicht, die Ermittlungsarbeit zu kritisieren, denn ich kann mir nicht anmaßen, zu sagen, dass die Natur dort definitiv einsehbar gewesen wäre, hätte man nur besser gesucht. Vielleicht, vielleicht auch nicht

marlonc schrieb:Hier noch ein Artikel über junge bzw. minderjährige Obdachlose

https://narratively.com/the-roaming-beach-kids-of-byron-bay/

Ich habe im Artikel von dir gelesen, dass es nicht ungefährlich ist, ins Buschland zu gehen. Ich habe den englischen Text per Deepl übersetzt:

„Die Zigeunerkinder spalten die öffentliche Meinung. Am Wochenende vor Weihnachten wurde ein Gemeindevorsteher bei einem Blitzangriff auf ein illegales Camping in den Dünen angegriffen. Er erlitt ein blaues Auge, Schnittwunden im Gesicht und einen gebrochenen ausgekugelten Daumen. Vorfälle wie dieser schüren die Wahrnehmung der Zigeunerkinder als ein Problem der öffentlichen Sicherheit. "Geht nicht nachts dorthin", warnen die Leute, "diese Kinder haben psychische Probleme."

Unklar ist natürlich, ob Theo wusste, wie gefährlich es sein kann bzgl. Schlangen und Obdachlosen. Aber ich vermute, dass sein Onkel ihm sicher viel erzählt hat, als er am Anfang seiner Australien Reise bei ihm war. Und man informiert sich meist ja auch, bevor man für so lange Zeit auf einem ganz anderen Kontinent lebt.

Wie dem auch sei, Theo könnte die Obdachlosen mit Absicht umgangen haben, damit ihm nichts passiert. Oder die zweite Person hat ihn drum herum gelotst.

trailhamster schrieb:Das Bewegungsprofil finde ich jetzt eher nicht mysteriös. Auf eine "Flucht" deutet für mich auch nichts hin. Dass er eine französisch sprachige Komödie auf youtube schaute, spricht dafür, dass er sie selber ansah. Dass er kurz vor seinem Verschwinden noch ein paar scheinbar harmlose mails schrieb, spricht dafür, dass er weder innerlich noch äußerlich unter Druck stand.

So sehe ich das auch. Egal ob sich später am Strand ein Unfall oder ein Verbrechen ereignete, die Ereignisse bis er an den Strand gelangte scheinen nichts damit zu tun zu haben.

Rick_Blaine schrieb:So sehe ich das auch. Egal ob sich später am Strand ein Unfall oder ein Verbrechen ereignete, die Ereignisse bis er an den Strand gelangte scheinen nichts damit zu tun zu haben.

Das weiß man nicht. Er könnte z.B. als er Minuten irgendwo verweilte, jemandem nach dem Weg gefragt haben, sich mit jemandem unterhalten und erzählt haben, dass er nochmal ans Meer möchte. Als Touri ist er natürlich mit Handy, suchend aufgefallen. Derjenige ist ihm dann vllt. gefolgt bzw. hat ihn bewusst Richtung Busch geschickt um ihn entweder da abzufangen oder später am Strand. Er könnte den Tipp bekommen haben, dass der Weg durch den Busch zwar etwas unheimlich ist, aber viel kürzer,deshalb finde ich die Frage ob es noch einen anderen Weg zum Strand gibt, auch gut gestellt und alkoholisiert sieht man manches ja auch etwas anders als ohne Alkohol intus, man traut sich mehr zu, sieht gefahren nicht etc.

@sundra
theoretisch natürlich möglich, aber warum hat dieser unbekannte Dritte dann rund eine Stunde damit gewartet, zuzuschlagen, warum hat er Theo nicht bereits im Buschland überfallen? Wozu soll der Unbekannte Theo durch den Busch gelotst haben, um ihn dann erst viel später an Cosy Corner zu überfallen.
Nein, ich stimme da eher @Rick_Blaine zu, egal was später passiert ist, der vielleicht seltsame (aber wie ich ober schrieb, vielleicht auch gar nicht so seltsame) Weg von Theo an den Strand dürfte in keinem kausalen Zusammenhang mit seinem späteren Verschwinden stehen.

otternase schrieb:aber warum hat dieser unbekannte Dritte dann rund eine Stunde damit gewartet, zuzuschlagen, warum hat er Theo nicht bereits im Buschland überfallen? Wozu soll der Unbekannte Theo durch den Busch gelotst haben, um ihn dann erst viel später an Cosy Corner zu überfallen.

Weil dieser unbekannte Dritte oder vielleicht waren es auch mehrere nicht sofort geplant hatte(n), was sich am Ende ereignet hat.

Was wir hier betreiben ist keine Wissenschaft und jeder versucht von seinem subjektiven Standpunkte aus Mutmaßungen anzustellen. Dabei fließen die persönlichen Lebenserfahrungen jeweils ein.

Ich persönlich empfinde es schon als seltsam wenn ein leicht angetrunkener rationell denkender angehender Ingenieurstudent (für manche vielleicht schon wieder zuviel der Extrapolation), sich des Nachts durch so unwegsames Gelände schlägt, wenn er sich wenig auskennt und kein klares Ziel wie eine Strandparty oder sowas hat.
Es ist eine Sache nach ein paar Bier fremde Leute im Wohnbereich des Örtchens anzuquatschen, aber sich durch die Pampa nachts allein zu kämpfen in der Hoffnung vielleicht noch mal an den Strand zu kommen...ganz allein in totaler Finsternis... also da verlässt mich persönlich, auch leicht angetrunken, der Mut.

Etwas anderes ist es wenn man sich etwa einer Gruppe von locals anschließt, die behaupten Bescheid zu wissen.

Wenn man diesen zunächst vertraut, könnte ich mir vorstellen einfach mitzulaufen. Etwa wenn versprochen wird noch am Strand zu einer Party zu gehen oder so.

Es wurde schon einiges angedeutet über Jugendliche und junge Erwachsene die in dem Örtchen für brenzliche Situationen gesorgt haben. Menschen die nichts mit sich anzufangen wissen, diverse Drogen nehmen und teilweiese unterschwellig, teilweise offenkundig Touristen verachten.

Ich bin auch früher viel allein unterwegs gewesen und habe hier und da im angesäuselten Zustand fremde Leute angequatscht, um einen netten Abend zu haben. Die meisten sind auch recht nett, wenn man selbst freundlich ist.

Aber manchmal trifft man wirklich auf die Falschen. Frustrierte Menschen, die auf einen ihre eigenen Probleme projizieren und einem irgendwann blöd kommen, ohne, dass man da groß was gegen machen kann. Gerade wenn Alkohol und Naivität im Spiel ist, erkennt man zu spät die ersten Warnsignale und bleibt zu lange bei der Gruppe, so dass die Situation über die Zeit eskalieren kann.

Ich habe mal (hier nüchtern) die Bekanntschaft mit einem esoterisch abgedrehten Surfer in einem Hostel in Neuseeland gemacht. Ich habe mich ganz normal verhalten und der Typ hatte es irgendwie auf mich abgesehen. Je vernünftiger ich wurde, desto agressiver sein Unterton. Zum Glück habe ich damals schnell die Reißleine gezogen und war nicht mit ihm allein des Nachts irgendwo am Strand.

Manche Leute haben wirklich einen verbaut und ihr Leben ist so verkorkst, dass sie überall den Schuldigen suchen nur nicht bei sich selbst.
Gerade junge erfolgreiche Männer aus wohlhabenden Familien (hat er sich den Flug als Schüler selbst durch Arbeit verdient?) können bei Menschen mit schlechteren Startbedingungen extreme Neidgefühle erzeugen.
"Der reiche Verwöhnte Europäer aus guten Verhältnissen, der auch noch Französisch spricht, bläst ohne Ende CO2 in die Luft, um uns hier unsere Wellen, Frauen, or whatever wegzunehmen..." ,so oder so ähnlich könnte manch ein alternativer, gescheiterter "Obdachloser" insgeheim denken.

Vielleicht haben ihn Leute erstmal mitgenommen und sind dann beim Kennenlernen auf dem Weg immer aggressiver geworden. Wenn eine Frau dabei ist, die auch nur ein wenig Interesse an dem Fremden zeigt, kann das bei den männlichen Mitstreitern extremen Zorn auslösen.

Es muss ja nicht zu einem Kampf gekommen sein. Vielleicht hat man ihn einen gefährlichen Weg absichtlich entlang geschickt. Vielleicht hat ihn jemand "aus Versehen" ins Wasser geschubst. Vielleicht hat man ihm aus Spass eine exotische Droge untergejubelt, um ihn mal aus seiner "heilen Welt" rauszuholen. Es gibt viele denkbare Szenarien.

Warum gab es dann keine Hilferufe per WhatsApp und warum wurde ein youtube Video geschaut?
Zunächst einmal kennt jeder das Gefühl, wenn man sich unwohl fühlt, jedoch niemanden (zumal am anderen Ende der Welt) verunsichern will. Man wartet zunächst noch ab, ob sich die Wogen wieder glätten.
Dann sei auch noch erwähnt, dass oft gerade zum Tagesende hin man oft ein Akku Problem bekommt. Gerade GPS in Kombination mit Google Maps frisst viel Strom. Man wird irgendwann vorsichtiger mit seinem Handygebrauch.
Warum dann ein Youtube Video?
Manch einer mutmaßt, dass er einfach den Browser oder die App öffnete und ein vorher schon einmal aufgerufenes Video noch einmal geladen und abgespielt wurde. Oder aber er wahr wirklich durch Drogen so irrational unterwegs, dass er auf die restliche Akkukapazität pfiff und jemandem oder sich selbst noch einmal ein gutes Video zeigen wollte.

Vielleicht habe ich hier nicht alle verfügbaren Informationen mit einfließen lassen. Ich wollte lediglich mal ein wenig die Phantasie anregen.

Leider habe ich bisher keine Zeit gehabt mich gut in den Fall einzuarbeiten. Aber die Leichtigkeit mit der hier manche mit Ockhams Katana zu Werke gehen, ist für meinen Geschmack etwas zu arg.

Letztendlich ist es halt jedem selbst überlassen, was er aus den Informationen macht.
In diesem Sinne:
Nichts für ungut.

ArchibaldReiss schrieb:Gerade junge erfolgreiche Männer aus wohlhabenden Familien... können bei Menschen mit schlechteren Startbedingungen extreme Neidgefühle erzeugen.
"Der reiche Verwöhnte Europäer aus guten Verhältnissen, der auch noch Französisch spricht, bläst ohne Ende CO2 in die Luft, um uns hier unsere Wellen, Frauen, or whatever wegzunehmen..." ,so oder so ähnlich könnte manch ein alternativer, gescheiterter "Obdachloser" insgeheim denken.

Vielleicht haben ihn Leute erstmal mitgenommen und sind dann beim Kennenlernen auf dem Weg immer aggressiver geworden. Wenn eine Frau dabei ist, die auch nur ein wenig Interesse an dem Fremden zeigt, kann das bei den männlichen Mitstreitern extremen Zorn auslösen.

Es muss ja nicht zu einem Kampf gekommen sein. Vielleicht hat man ihn einen gefährlichen Weg absichtlich entlang geschickt.

Bis hierhin geh ich mit.
Kann so gewesen sein. Vielleicht saßen sie zusammen, in Klippennähe, weil cooler, er hat sich der Cliquendynamik angepasst. Dann haben sie ne Weile gesessen, vll hat er sich dann nebenbei noch kurz am Handy beschäftigt. Irgendwann schwappte die alberne, unbeschwerte Dynsmik um in etwas provozierendes, wer weiß....
Aber verschweigen dann mehrere Personen einen Unfall/eine Tat, ohne, dass einer einbricht?
Der Vater ist in diesem Videoausschnitt ("I promised his younger brother to keep Theo home. Please help me keep my promise!" ) echt herzzerreißend traurig - mich hat das erreicht, ...

Und ja, er mag ein reicher, privilegierter Junge (gewesen) sein, aber auch sympatisch und augenscheinlich nicht der hassenswerte Proll o.ä.