Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts

SpiderWeb schrieb:Für mich stellt sich nach wie vor die Frage: Was mach ich da mitten in der Nacht bei Regen ?

Ich tippe genau das gleiche wie Daniel. Er wollte von A nach B wegen des starken Regens oder aber er war auf Beutezug wegen des Hammers

Gibt es denn Infos zu sonstigen Verbrechen in der Gegend, Einbrüchen, wurden Menschen belästigt im Umfeld? Also irgendetwas polizeiaktenkundiges? Ich glaube kaum noch, dass man über Profiler oder eine vermutete Motivlage den Fall wird lösen können.

Daher müsste Bayreuth mal umfassend unter die Lupe genommen werden. Welche gewaltaffinen Milieus gibt es dort, welche Gruppen von Drogenkonsumenten, Trinkermilieu, evtl. entflohene Straftäter, Vorfälle auf dem Unigelände oder an der nahen Autobahn, welche Personen in geschlossenen Einrichtungen im offenen Vollzug etc.

Was wir sicher wissen, ist, dass der Täter impulsiv und gewaltaffin ist. Daher ist es doch sehr wahrscheinlich, dass er schonmal auffällig wurde, wenn auch nicht in einem solchen Maße (vielleicht sogar in anderen ungeklärten Fällen in der Region). Ich persönlich glaube nicht an den ansonsten bisher unauffälligen Egoshooter-Spieler.

Pizzeria schrieb:Daher müsste Bayreuth mal umfassend unter die Lupe genommen werden. Welche gewaltaffinen Milieus gibt es dort, welche Gruppen von Drogenkonsumenten, Trinkermilieu, evtl. entflohene Straftäter, Vorfälle auf dem Unigelände oder an der nahen Autobahn, welche Personen in geschlossenen Einrichtungen im offenen Vollzug etc.

Aber gerade aus/ in diesen Milieus wird man schlecht eine Aussage bekommen, selbst in Anbtracht der Annahme das jemand etwas wissen könnte. Selbst wenn jemand auffällig und/ oder sogar Aktenkundig ist, vlt. sogar im Fokus, wird es schwer sein etwas nachweisen zu können, wenn man denn gar nichts gefunden hat das Zu Überfuhrung dienen könnte.

Mal zurück zur Filmischen Umsetzng bei XY.
Warum hat die Kripobeamtin das Geschwisterpaar gefragt welche Verletzungen diese feststellen oder sehen konnte ? Das hat sich mir nicht so richtig erschlossen. Vlt. steh ich da aber auch auf dem Schlauch !

In Anbetracht der Örtlichkeit und des Geschehens, der Uhrzeit, des Wetters, Corona Zeit sind mir 4 Personen in einem Quadrat das, wenn man es umrundet, gerade mal 600 - 800 Meter umfasst fast zuviel des guten. Es gibt doch schon beachtliche, bemerkenswerte Zufälle.

Pizzeria schrieb:Gibt es denn Infos zu sonstigen Verbrechen in der Gegend, Einbrüchen, wurden Menschen belästigt im Umfeld?

Die Fälle, die um den Mord-Zeitraum herum passiert sind, wurden alle bereits hier mit Quellenangaben während der Diskussion besprochen und sind natürlich bei der Polizei aktenkundig, ebenfalls mit Ermittlungstätigkeit und wurden bestimmt in Bezug auf den Mord ins Auge gefasst.
Es sind z.B. Einbrüche mit exzessiver Gewalt, ein Einbruch mit Großbrand, der "Hammermann", Belästigungen auf der Straße, eine versuchte Vergewaltigung mit Messereinsatz durch zwei Betrunkene (in der Nähe des Studentenwohnheims, wo auch Daniel zuletzt war) und Straßenraub mit Messereinsatz. Das sind so grob die bemerkenswerten Ereignisse letztes Jahr, auf die man schauen sollte.

SpiderWeb schrieb:Warum hat die Kripobeamtin das Geschwisterpaar gefragt welche Verletzungen diese feststellen oder sehen konnte ?

Das fiel mir auch auf. Vielleicht hatten die Zeugen beim Notruf nur einen normalen Radunfall gemeldet und die Beamten wollten jetzt wissen, ob die Zeugen evtl. schon beim ersten Anblick Daniels ungewöhnliche Verletzungen bemerkt hatten. Es könnte natürlich auch damit zu tun haben, festzustellen, wer alles die Leiche direkt angefasst hat und wie. Wegen der Spurensicherung, Tatortverunreingigung mit Fremdspuren.

https://www.youtube.com/watch?v=UYMBhW5cFLk (Video: Aktenzeichen XY ... ungelöst - XY Retro - Der Mord am Akazienweg)

Hier ein alter Fall. Der Täter wurde auch gefasst, bekam für Doppelmord 15 Jahre und ist mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Grausam.

Warum ich das einstelle? Ein junges Mädchen (2. Opfer) hatte ihn am Nachmittag in einem Freibad abblitzen lassen. Daraufhin ging er zu ihrem Haus und tötete die Mutter im Haus, während das Mädchen noch mit Freunden im Garten sass. Anschließend tötete er das Mädchen.
Die Profiler sehen es zwar so, dass Daniel ein Zufallsopfer war. Aber wenn ich so etwas wie den o.a. Fall sehe, so kann man eigentlich nicht wirklich ausschließen, dass der Täter Daniel aus einem nichtigen Grund aufgelauert und getötet hat.

@SpiderWeb: Bei XY werden Informationen, die für das Publikum relevant sind, anregend dargestellt. Sprich: man wollte die Verletzungen nicht direkt darstelle oder man wollte zum Ausdruck bringen, dass diese sehr auffällig waren oder ähnliches und deshalb die Befragung. Die muss in Wirklichkeit nie so stattgefunden haben.

Dass sich dort so viele Leute aufhielten, finde ich auch erstaunlich. Im Polizeibericht irgendwann im Herbst wurden ja eine Vielzahl von Spaziergängern und Autofahrern gebeten, sich zu melden. Man darf aber nicht vergessen, dass 1. in der unmittelbaren Nähe ein Wohngebiet ist und viele Studentenwohnheime. 2. war es eine Samstags-Sommernacht (trotz Regenschauer), da spazieren Leute, kommen nach Hause von Feiern/aus der Kneipe etc. (das war alles im Sommer in Bayern möglich). 3. Konnte man zu diesem Zeitpunkt den Komenten noch gut beobachten. Gut möglich, dass Leute da auf dem freien Feld waren, die zurückkehrten von den Beobachtungen.
Der Weg ist, wie ich oben schon schrieb, mitnichten abgelegen, er mündet unmittelbar in das (gutbürgerliche) Wohngebiet.

vielleicht ist es nicht unrealistisch, alle Tierärzte in Bayreuth aufzufordern, Daten von verletzten Hunden, die am nächsten Tag behandelt wurden, der Ermittlungsbehörde zu melden. einen Versuch ist es wert, finde ich.

Hathora schrieb:vielleicht ist es nicht unrealistisch, alle Tierärzte in Bayreuth aufzufordern, Daten von verletzten Hunden, die am nächsten Tag behandelt wurden, der Ermittlungsbehörde zu melden. einen Versuch ist es wert, finde ich.

Das ist nicht nur ein Versuch wert, das würde ich sogar für zwingend erforderlich halten das abzufragen.

orakel09 schrieb:Bei XY werden Informationen, die für das Publikum relevant sind, anregend dargestellt. Sprich: man wollte die Verletzungen nicht direkt darstelle oder man wollte zum Ausdruck bringen, dass diese sehr auffällig waren oder ähnliches und deshalb die Befragung. Die muss in Wirklichkeit nie so stattgefunden haben.

Das kann natürlich noch mal eine Unterstreichung der Verletzungen gewesen sein von denen man spricht.

orakel09 schrieb:2. war es eine Samstags-Sommernacht

Es war die Nacht vom 18. auf den 19. August. Und das macht mich ja ein wenig stutzig, eben weil es keine Samstag Nacht war. In Anbetracht von Home Office und man ggf. auch am nächsten Tag raus zum arbeiten muss. Es war von Dienstag auf Mittwoch.

orakel09 schrieb:Der Weg ist, wie ich oben schon schrieb, mitnichten abgelegen, er mündet unmittelbar in das (gutbürgerliche) Wohngebiet.

Das mit der kurzen Entfernung zum Wohngebiet wurde hier schon mal deutlich mit Fotos dokumentiert. Für einen Täter dann doch nicht gänzlich so ohne weiteres Risiko. Vom Tatort bis zum ersten Haus werden das wohl gerade mal 100 - 120 Meter sein. Wenn überhaupt.

xoxalb schrieb:Das fiel mir auch auf. Vielleicht hatten die Zeugen beim Notruf nur einen normalen Radunfall gemeldet und die Beamten wollten jetzt wissen, ob die Zeugen evtl. schon beim ersten Anblick Daniels ungewöhnliche Verletzungen bemerkt hatten. Es könnte natürlich auch damit zu tun haben, festzustellen, wer alles die Leiche direkt angefasst hat und wie. Wegen der Spurensicherung, Tatortverunreingigung mit Fremdspuren.

Das ist eine gute Erklärung. Womöglich konnten Sie den Umfang der Verletzungen gar nicht wahrnehmen, schon gar nicht wenn man Blutüberströmt daliegt (laut XY Filmdialog). Da kann man nur erahnen.

SpiderWeb schrieb:Aber gerade aus/ in diesen Milieus wird man schlecht eine Aussage bekommen, selbst in Anbtracht der Annahme das jemand etwas wissen könnte. Selbst wenn jemand auffällig und/ oder sogar Aktenkundig ist, vlt. sogar im Fokus, wird es schwer sein etwas nachweisen zu können,

Vielleicht keine Aussage, aber Puzzlestücke für weitere Indizien, die sich zusammenfügen könnten, generell Wissen darüber, welche Dynamik es in kriminellen Gruppierungen im Ort gibt usw

xoxalb schrieb:Es sind z.B. Einbrüche mit exzessiver Gewalt, ein Einbruch mit Großbrand, der "Hammermann", Belästigungen auf der Straße, eine versuchte Vergewaltigung mit Messereinsatz durch zwei Betrunkene (in der Nähe des Studentenwohnheims, wo auch Daniel zuletzt war) und Straßenraub mit Messereinsatz. Das sind so grob die bemerkenswerten Ereignisse letztes Jahr, auf die man schauen sollte.

Danke für die Info, omg also das finde ich für eine gehobene Wohngegend im beschaulichen Bayreuth schon ganz schön viel! Oder bezieht sich das auf die ganze Stadt?

SpiderWeb schrieb:Vom Tatort bis zum ersten Haus werden das wohl gerade mal 100 - 120 Meter sein.

es sind exakt 121m luftlinie (auf geoportal bayern kann man das gut nachmessen) zw. vermutetem tatort und dem ersten haus.
aber mal so am rande, wohin wollte eigentlich das geschwisterpärchen? die nächste wohnbebauung in der anderen richtung kommt erst hinter dem unicampus bzw dem zapf betriebsgelände... 🤔 und das sind jeweils 1 km luftlinie...

pannettone schrieb:wohin wollte eigentlich das geschwisterpärchen?

laut dem XY-Beitrag war das Geschwisterpaar bei Freunden und wollten danach zu ihr nach Hause. Also zurück in die Wohnung der jungen Frau, wenn ich es richtig verstanden habe.

Ich finde es schön beachtlich, dass die beiden mutig genug waren bei der Leiche stehen zu bleiben. Ich hätte auf jeden Fall Angst gehabt, dass sich mögliche Täter noch dort in der Nähe aufhalten und mich als Zeuge betrachten könnten, den es dann gilt schnell zu "entfernen"...

versteht mich jetzt bitte nicht falsch, aber da läuft ein 17 jähriger und eine 21 jährige, die völlig hysterisch beim anblick der leiche reagiert haben, dass sie sogar stationär aufgenommen werden mussten, die aber davor kein problem damit hatten über den leeren unicampus und dann über einen „stockfinsteren“ weg zu gehen...
also irgendwie ist das jetzt komisch.

So wirklich hysterisch kam für mich persönlich nur die junge Frau rüber. Der jüngere Bruder saß gefühlt irgendwie fast teilnahmslos neben ihr im RTW. Aber jeder geht anders um mit traumatischen Erlebnissen. Jedenfalls hatte ich mich eher gewundert, dass hauptsächlich die Schwester "umsorgt" wurde mit Decke und darüber reden was passiert ist etc. Die hatten sich, im Film zumindest, gar nicht groß um den Jüngeren gesorgt.

bin ich jetzt auf dem holzweg oder woher kamen die? wenn die von stadtgebiet bayreuth kamen, dann müssen die mind 20 min durch nicht/kaum bewohntes gebiet gegangen sein?
und dann treffen 4 personen fast zeitgleich um 1 uhr nachts am adw von bayreuth in der nacht von einem dienstag auf mittwoch fast aufeinander????

Ich glaube nicht dass Daniel ein Zufallsopfer war. Nur weil niemand aus seinem Umfeld etwas von potentiellen Feinden wusste heißt das nicht zwangsläufig dass es tatsächlich niemanden gab der einen Groll gegen ihn hegte. Manchmal hat man Feinde ohne es überhaupt zu wissen. In den allermeisten Mord-Fällen kannten sich Täter und Opfer, wobei hier auch die zahlreichen Stiche für einen ihm bekannten Täter sprechen. Kann mir daher also gut vorstellen dass Daniel seinen Mörder (vielleicht auch flüchtig) kannte und dieser ihm auflauerte.

pannettone schrieb:versteht mich jetzt bitte nicht falsch, aber da läuft ein 17 jähriger und eine 21 jährige, die völlig hysterisch beim anblick der leiche reagiert haben, dass sie sogar stationär aufgenommen werden mussten, die aber davor kein problem damit hatten über den leeren unicampus und dann über einen „stockfinsteren“ weg zu gehen...
also irgendwie ist das jetzt komisch.

Ich denke doch mal, dass schon ein kleiner Unterschied besteht zwischen "lass uns die Abkürzung gehen, auch wenn es da dunkel ist" und dem Auffinden einer Leiche ?

@Pizzeria: Das bezieht sich auf ganz Bayreuth (ca. 60.000 Einwohner) und fast alle dieser Vorkommnisse waren weit weg von dem Wohngebiet.

@pannettone: Das Nahverkehrssystem in Bayreuth ist nicht gut ausgebaut. In diese Gegend fährt abends kaum noch ein Bus, so dass man als junger Mensch ohne Auto genau drei Möglichkeiten hat: den ganzen Weg laufen, Fahrradfahren oder von einer weiter entfernten Bushaltestelle, die noch angefahren wird, heimlaufen. Ich nehme an, dass das Geschwisterpaar genau das getan hat. Außerdem, außer aus der Innenstadt, kann man in der Gegend auch aus dem Stadtteil Birken (auf der anderen Seite des Campus), von den Wohnheimen, vom Hohenzollernring und den anschließenden Wohngebieten (z.B. auf Höhe des Kreuzsteinbades) heimlaufen. Das ist in Bayreuth nicht unüblich - gerade wegen des schlecht ausgebauten Nahverkehrs in den Abendstunden.
Zur Reaktion: da ist man als Geschwisterpaar zu zweit, kommt von einem lustigen Abend, läuft nach Hause und plötzlich liegt da eine blutüberströmte Person? Die meisten Leute würden da hysterisch reagieren, egal ob es ein Mord, ein Unfall oder sonstwas wäre. Abgesehen davon weiß die Polizei natürlich viel mehr als du und wir - die Story und Reaktion ist sicher abgeprüft und plausibel, den Auffindezeugen wird man sicher als erstes überprüfen

Aber Fakt ist, dass Profiler eigentlich nur zwei Menschengruppen genannt haben, die in Frage kommen könnten. Was macht sie da so sicher?

Hätte man von einem verletzten Hund nicht Blut am Tatort oder in der Nähe finden müssen?

pannettone schrieb:versteht mich jetzt bitte nicht falsch, aber da läuft ein 17 jähriger und eine 21 jährige, die völlig hysterisch beim anblick der leiche reagiert haben, dass sie sogar stationär aufgenommen werden mussten, die aber davor kein problem damit hatten über den leeren unicampus und dann über einen „stockfinsteren“ weg zu gehen...
also irgendwie ist das jetzt komisch.

Du ziehst in Betracht, dass diese beiden Jugendlichen mit dem Mord etwas zu tun haben könnten? Wäre natürlich möglich, dass die beiden eh schon verunsicherten Jugendlichen sich wahnsinnig erschrocken hatten, als Daniel mit dem Fahrrad kam und total überzogen reagiert hatten. Aber das schließe ich aus. Diese beiden wurden bestimmt eingehendst überprüft und ich denke auch nicht, dass sie so eine Tat seelisch ohne Hilfe verarbeiten hätten können.

Staller schrieb:Diese beiden wurden bestimmt eingehendst überprüft

Sie wurden sicher nach den Gründen gefragt warum sie dort waren, also woher sie kamen und wohin sie wollten.
Das ist Standard bei Zeugen in so einem Fall. Bei einer Schlägerei vor einem Club wo ich vorbei kam wurde ich das auch gefragt weil die Polizei gerade kam , es Verletzte gab und alle Anwesenden wurden das gefragt.

Die Ermittlungsbehörden geben das aber nicht an die Presse , warum auch?

pannettone schrieb:und dann treffen 4 personen fast zeitgleich um 1 uhr nachts am adw von bayreuth in der nacht von einem dienstag auf mittwoch fast aufeinander?

Es wurde im Film dargestellt als wären sie sich direkt beim Studentenwohnheim begegnet. Ich glaube nicht, dass es real so gewesen ist. Es sollte bestimmt nur heißen, dass sie ebenfalls in etwa den gleichen Weg einschlugen wie Daniel. Viele Möglichkeiten gibt es da nicht. Entweder direkt durch den Uni-Campus oder entlang der Universitätsstraße.
Du betonst immer, dass es ungewöhnlich viele Menschen seien, die da um die Zeit unterwegs sind. In Anbetracht von allen Stadtteilbewohnern finde ich es eine geringe Anzahl. Es gibt einige, die noch frische Luft schnappen gehen, auf dem Nachhauseweg sind oder mit Hunden Gassi gehen. Schließlich war es nicht 3 Uhr nachts.