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Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts

2.435 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bayern, 2020 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts

09.11.2020 um 07:32
Zitat von pannettonepannettone schrieb:Kurze Zeit später brennt eine Behindertenwerkstatt der Diakonie ab. Der Vater von Daniel war evangelischer Pfarrer. Im het-forum gibt es einen Hinweis, dass es einen Suizid eines Jugendlichen in einer Jugendgruppe gab (leider nichts näheres). Sollte das zutreffen, wäre mir das etwas viel evangelischer Zufall.
In jeder x-beliebigen Kommune ausreichender Größe kommt es in jedem x-beliebigen Zeitraum zu einer mehr oder weniger großen Anzahl von Straftaten und privaten Dramen, aus denen man nach Belieben Fälle auswählen könnte, um fast jede x-beliebige Hypothese zu untermauern.

Was in Bayreuth den Unterschied macht ist einzig und alleine, dass es hier zusätzlich zu dem normalen Aufkommen an Straftaten und privaten Dramen noch einen mehr oder weniger spektakulären Tötungsfall gab und deshalb genauer hingeschaut wird. Die verschiedenen Straftaten die hier bereits mit dem Tötungsfall in Verbindung gebracht wurden sind aber nicht ungewöhnlich für eine Stadt wie Bayreuth. Dass sie im selben Zeitraum in derselben Stadt auftraten, genügt daher bei weitem nicht, um einen Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt herzustellen.

Da sich mit jedem zusätzlichen Delikt die Wahrscheinlichkeit erhöht dass ein Täter geschnappt oder zumindest identifiziert wird, ist es angesichts der Dauer der Ermittlungen sogar unwahrscheinlicher, dass der Täter vorher oder nachher in Bayreuth irgendwelche Straftaten begangen hat.

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Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts

10.11.2020 um 12:52
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Da sich mit jedem zusätzlichen Delikt die Wahrscheinlichkeit erhöht dass ein Täter geschnappt oder zumindest identifiziert wird, ist es angesichts der Dauer der Ermittlungen sogar unwahrscheinlicher, dass der Täter vorher oder nachher in Bayreuth irgendwelche Straftaten begangen hat.
Bin hier grundsätzlich bei dir, dies aber setzte ehrlicherweise voraus, dass es sich jeweils um den oder die selben Täter handelt. Vielleicht dachte der User aber auch an umfassendere Abgründe, Konflikte oder solche Geflechte, dass da mehr als einem die Sicherung durchbrannte und entweder zeitlich abgestimmt gehandelt wurde oder sogar unabhängig voneinander. Man kann auf diese Festlegung aber auch gleich verzichten, schließlich ist ohnehin davon ausgehen, dass im Zuge einer vermeintlichen Häufung von Straftaten relativ mehr davon aufgeklärt werden. Egal durch wen begangen und auch ohne Zusammenhang über den zeitlichen hinaus. Gut möglich, dass das auch hier so liegt, davon würden wir mutmaßlich nicht viel wissen (oder ist hier'n Anwohner?) aber man kann dann zumindest spekulieren, dass sich bis dato keine Verbindung zum Mord an W. ergeben hätte. Und auch diesen Nebenschauplatz dann vielleicht einfach mal abhaken, jedenfalls hinten an stellen.

Wir haben hier jetzt schon wieder mehr Text produziert als die versammelte Presse scheint mir, das letzte nennenswerte Lebenszeichen dort liegt fast einen Monat zurück. Das Verbrechen bald drei. Ist soweit ich sehe völlig aus den Medien getilgt, wie kann das jetzt sein? So schnell und abrupt ging das nicht mal beim Koblenzer Friedhofsfall damals. Ich kann mir das irgendwie nur noch auf zwei Weisen erklären, keine davon erscheint wirklich überzeugend. Entweder es laufen parallel doch umfangreichste und wahrsch. empfindliche Ermittlungen in Daniels persönlichem oder familiären Umfeld, dann müsste es was Intimes sein, also Hintergründe, die hinsichtlich Pietät, Ethik oder Persönlichkeitsrechten nicht in die Öffentlichkeit gehören. Oder es laufen nicht weniger empfindliche Ermittlungen in ganz anderer Richtung und es wird aus taktischen Überlegungen zurückgehalten, dann wäre ich doch wieder bei der Eventualität einer auch überräumlichen Verbindung zu anderen Verbrechen, sprich Serientäter, ich hatte hier anfangs schon auf m.M.n. Ähnlichkeiten zum (z.B.) Koblenzer Fall verwiesen und zu der Zeit war jedenfalls das mediale Echo noch gar nicht auffällig. Das käme jetzt nur noch hinzu. An einen bloß vollkommenen Stillstand der Ermittlungen - jetzt schon - oder dass das da de facto bereits eingestellt wurde, will ich nicht glauben. Kann ich auch nicht.

Hoffe dieser Kommentar ist nicht wieder "OT" oder dem geneigten Moderatoren unverständlich: sollte es an dieser Stelle mit dem Deutschen haken, bitte um netten Hinweis, ich kann weitere Sprachen in Grenzen. Und Google Translate erst recht.


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Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts

10.11.2020 um 16:35
Zitat von pannettonepannettone schrieb:Warum hat kein Nachbar etwas gehört?
Warum wurden diese nicht systematisch befragt, wie man es sich vorstellen würde? Stattdessen hofft man, dass die Leute sich melden, wenn ihnen was aufgefallen ist... (Quelle: persönliche Bekannte in dem Wohngebiet)


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10.11.2020 um 16:37
Zitat von pannettonepannettone schrieb:Warum nimmt er die?
Wenn man von Richtung Uni kommt, gibt es eigentlich nur 2 Möglichkeiten ins Storchennest. Beide sind ungefähr gleich lang. Die genommene Variante hat den psychologischen Vorteil, dass es erst mal leicht bergab geht.


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10.11.2020 um 16:42
Zitat von pannettonepannettone schrieb:Wie wurde er dann gestoppt?
Ein mögliches Szenario wurde hier geschildert:
Zitat von schärlookschärlook schrieb am 29.08.2020:Zwei junge Männer vom Typ Dnipropetrowsk-Maniac, Mord Phantasien, zu spontanen Zufallstaten bereit. Einer hat einen Hammer bei sich, der andere ein Messer. Beide laufen in der Dunkelheit auf dem Radweg, als sich von hinten ein Radfahrer nähert. Spontan beschließen sie, ihre Phantasie in die Tat umzusetzen. Als der Radfahrer langsamer geworden ist, treten sie zur Seite der eine nach rechts, der mit dem Hammer nach links. Der rechte hebt sein Handy vors Gesicht und richtet es auf seinen Komplizen um die Tat zu filmen (mit Handylampe). Der Radfahrer ist irritiert, schaut nur nach rechts und hat gegen den Hammerschlag von links gegen den Kopf keine Chance als er langsam zwischen beiden hindurchfährt...



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10.11.2020 um 17:42
Zitat von schärlookschärlook schrieb:Warum wurden diese nicht systematisch befragt, wie man es sich vorstellen würde? Stattdessen hofft man, dass die Leute sich melden, wenn ihnen was aufgefallen ist... (Quelle: persönliche Bekannte in dem Wohngebiet)
Die Anwohner wurden nicht befragt? Finde ich komisch.


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Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts

10.11.2020 um 18:25
Zitat von m.1806m.1806 schrieb:Die Anwohner wurden nicht befragt?
Das hast du falsch verstanden. Ich sagte, nicht systematisch befragt im Sinn von alle.


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Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts

10.11.2020 um 18:36
Zitat von schärlookschärlook schrieb:Das hast du falsch verstanden. Ich sagte, nicht systematisch befragt im Sinn von alle.
@schärlook
Wenn mehrere Anwohner zB aussagen, das sie trotz geöffnetem Fenster und Stille in der Wohnung zur Tatzeit keine Geräusche von draußen vernommen haben, dann muss man wohl auch nicht alle Anwohner befragen. Wenn beispielsweise 10 Anwohner bestätigen, das es ruhig war und einer aber behauptet, (laute) Schreie vernommen zu haben, dann würd ich da eher von ausgehen, das er (wenn überhaupt) den Fernseher seines Nachbarn gehört hat.


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Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts

10.11.2020 um 18:48
@F.Einstoff
Es geht hier nicht nur um evtl. wahrgenommene akustische Eindrücke, sondern um alles mögliche, z. B. Verdächtige Personen, Ereignisse, fremde Autos, etc.


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10.11.2020 um 18:54
Zitat von schärlookschärlook schrieb: Warum wurden diese nicht systematisch befragt, wie man es sich vorstellen würde?
Falls das stimmt, vielleicht Personalmangel. Die vorhandenen Beamten werden an anderen - aus Ermittlersicht ergiebigeren - Ermittlungsschwerpunkten angesetzt.


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Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts

10.11.2020 um 19:14
Zitat von F.EinstoffF.Einstoff schrieb:Wenn mehrere Anwohner zB aussagen, das sie trotz geöffnetem Fenster und Stille in der Wohnung zur Tatzeit keine Geräusche von draußen vernommen haben, dann muss man wohl auch nicht alle Anwohner befragen
Da hast du auch recht.
Falls jemandem dennoch etwas Ungewöhnliches aufgefallen sein sollte und er wurde "übergangen", kann er sich doch trotzdem melden. Dazu wurde ja aufgerufen.


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Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts

10.11.2020 um 23:48
ich habe mich mal mit einem früheren radprofi, der später ingenieur wurde, unterhalten, da ich die endstellung des rades und der leiche irritierend und für mich falsch fand. hier seine antwort:
das sieht so aus, als ob das Hinterrad weggerutscht ist durch z.B. Bremse ziehen, rutschige Straße. Bei einem solchen Sturz dreht es den Stürzenden um fast 90 Grad bis er am Boden landet und dem Rad hinterher rutscht. Das Rad kann sich bis zu 180 Grad weiter drehen. Das Rad liegt meist 90-180 Grad bei einer Linkskurve entgegen dem Uhrzeigersinn vor dem Radfahrer.
heisst für mich nun folgendes: es gab ein ereignis, welches daniel veranlasst hat, eine massive vollbremsung zu machen. worauf er auf der regennassen fahrbahn wegrutschte.
das wiederrum spricht gegen einen zweiten radfahrer.


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Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts

11.11.2020 um 00:22
wenn ich diese aussage als technisch richtig unterstelle, zusätzlich den sachverhalt simplifiziere und mich nebenbei an kriminalstatistiken orientiere:

über 90% aller mordtaten sind beziehungstaten, heisst täter und opfer kennen sich.
zu weniger als 10% kann ich also von einem/mehreren psychopathen, und oder auf drogen, ausgehen, die mordend und brandschatzend durch die lande ziehen.

nach aussage des polizeisprechers gab es massive gewalt gegen das opfer mit einem „messer“. die auffinder hatten einen massiven schock. wie hoch ist also die wahrscheinlichkeit, dass es so eine freilaufende person gibt. und warum mordet sie nicht weiter?

alternativ dazu das bezugs-mordkomplott:
wie soll man sich das vorstellen? der täter hätte wissen müssen, dass daniel exakt zur fraglichen zeit den tatort passieren wird? dazu müsste er infos gehabt haben, wann daniel von dem studentenwohnheim losfuhr und zusätzlich, dass er den dunklen weg und nicht den alternativweg nimmt. woher konnte der täter dieses wissen und die informationen haben? vielleicht durch eine manipulation des handys?
oder der täter ist neben daniel gefahren und hat diesen in eine mordfalle dirigiert.

beides ist irgendwie schwer vorstellbar...


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Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts

11.11.2020 um 00:43
Zitat von pannettonepannettone schrieb:der täter hätte wissen müssen, dass daniel exakt zur fraglichen zeit den tatort passieren wird?
@pannettone
Der Täter muss die exakte Uhrzeit nicht gewusst haben. Es hätte gereicht, wenn er einfach nur gewusst hätte, wann er ungefähr bzw ob er überhaupt da vorbeikommt. Der Täter hätte früh genug dort gewesen sein und auf sein Opfer warten können..


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11.11.2020 um 08:53
naja @F.Einstoff, wie soll denn dann der täter , der im gebüsch lauert, sehen, dass daniel kommt? kann ja auch sonstwer sein. wohl gemerkt, es ist dunkel, regnerisch und daniel hat ein beleuchtete fahrrad, sprich er blendet erst mal den täter. sorry, aber das müsste anders gelaufen sein


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Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts

11.11.2020 um 10:38
Den technischen, möglichen Ablauf finde ich schon mal spannend und könnte sich so ereignet haben. Auf der anderen Seite gibt es die simple Möglichkeit, dass der Täter am Ende Daniels Fahrrad einfach genommen hat und an die Auffindestelle gelegt hat. Aus dem Grund, damit kein anderer Fahrradfahrer oder Fußgänger darüber stolpert und die Leiche eventuell in der Dunkelheit gar nicht so schnell entdeckt wird. Falls keine Katzenaugen in den Speichen waren, wäre es einem weiteren Radfahrer mit Licht womöglich im Verborgenen geblieben.
Zitat von pannettonepannettone schrieb:wie soll denn dann der täter , der im gebüsch lauert, sehen, dass daniel kommt?
Falls es jemand war, der Daniel und seine Gewohnheiten privat sehr gut kennt, der könnte sehr wohl gewusst haben, dass er diesen und zwar NUR diesen Weg benutzt. Kommt drauf an, in welchem Haus seine Wohnung lag. Lag sie unmittelbar am Ende dieses Weges, war es für ihn vermutlich selbstverständlich, genau dort entlang zu fahren. Das kann man wissen, wenn man Daniel kennt und ihn des öfteren selbst auf diesem Weg begleitet hat. Zum anderen gibt es mehrere, leichte Möglichkeiten, ihn genau dort anzutreffen. Vielleicht bestand eine Verabredung zu einer bestimmten Uhrzeit und der Wartende hat ihm signalisiert, dass er ihm auf dem besagten Radweg entgegenkommt. Das müsste im nachhinein über einen der Messengerdienste ausfindig gemacht werden können oder über die Emails. Andere Möglichkeit: Zwei Personen sind an der Tat beteiligt. Sie wissen, dass er nach Hause fährt. Einer wartet auf der Strecke und gibt dem anderen ein Signal, sobald D. die Teilstrecke im Storchennest nimmt. Der Schmieresteher holt indes ein Fahrzeug und wartet gewissermaßen auf den anderen. Das würde ein Verschwinden erleichtern und enorm beschleunigen.


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Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts

11.11.2020 um 23:25
Zitat von pannettonepannettone schrieb:heisst für mich nun folgendes: es gab ein ereignis, welches daniel veranlasst hat, eine massive vollbremsung zu machen. worauf er auf der regennassen fahrbahn wegrutschte.
das wiederrum spricht gegen einen zweiten radfahrer.
Das spricht für mich eher auch dafür, dass EINE Person plôtzlich in seinen Fahrweg getreten ist , und zwar so plötzlich, dass er stark abbremste.
Vielleicht um dem Hindernis dann auszuweichen , wozu es nicht mehr kam .
Wahrscheinlich war er auch relativ schnell unterwegs u auf kein Hindernis gefasst, da blieb ihm keine Zeit mehr auszuweichen sondern er bremste voll u rutschte dadurch weg .


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Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts

12.11.2020 um 01:11
ja @Stradivari, das erscheint mir subjektiv auch das wahrscheinlichste, nur dann, wenn der attentäter von vorne gekommen wäre, würde ich von einem zufallsopfer ausgehen, eben weil er nicht sehen konnte, wer oder was da auf ihn zukam.

wobei ich gerade eine doku über serienmörder gesehen habe, da sah man, wie ein überholender radfahrer sein opfer abdrängte, das dann stürtzte. das rad lag in der selben position, wie in unserem fall. das wäre für mich die konstellation einer beziehungstat.


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Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts

12.11.2020 um 01:15
mich erstaunt ja immer noch, dass der/die täter keine verdunkelungshandlungen vorgenommen haben. der tatort ist wirklich unmittelbar neben einem teich. das hineinschleifen des opfers hätte zumindest die entdeckung über stunden verzögert sowie einen grossteil der dna spuren eliminiert. zeitaufwand vielleicht eine gute minute.


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Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts

12.11.2020 um 03:00
Zitat von pannettonepannettone schrieb:ich habe mich mal mit einem früheren radprofi, der später ingenieur wurde, unterhalten, da ich die endstellung des rades und der leiche irritierend und für mich falsch fand.
Womöglich färbt seine Vergangenheit als Radprofi hier seine Perspektive. Rund 3/4 der verfügbaren Bremskraft entstehen am Vorderrad. Wegen eines Verbremsens am Hinterrad stürzt eigentlich nur jemand, der die Vorderradbremse perfekt im Griff hat, diese genau bis zum Übergang von der Haftreibung zur Gleitreibung modulieren kann, aber schulmäßig auch hinten mitbremst, um maximale Bremswirkung zu erzielen, und sich dabei leicht verschätzt.

Einen solchen Verbremser hinten kann man aber oftmals noch auffangen, zumindest wenn man damit rechnet. Im Gelände gehört der Brake-Slide hinten sogar zur schnellen Kurventechnik für enge Kurven. Ganz anders sieht es vorne aus. Insbesondere ein dicker MTB-Reifen wird beim Fahren permanent tüchtig gewalkt, die Luft im Reifen (bzw. Schlauch) zirkuliert darum in Gegenrichtung zur Drehrichtung des Reifens. In Fahrtrichtung vor dem Aufstandspunkt des Reifens bildet sich beim Fahren ein sogenannter Druckwulst. Bremst man nun kräftig, "überfährt" man zunächst einmal diesen Druckwulst, die Karkasse des Reifens entspannt sich und nimmt eine rundere, ebenmäßigere Form an. Klingt gut, ist es aber nicht, denn genau dies ist der Moment, in dem das Rad die Haftung verliert und wegschmiert. Am Vorderrad, das durch die Kippkräfte beim Bremsen besonders belastet wird, ist dieser Effekt besonders dramatisch. Ist man einmal an diesem Punkt angelangt, sind Hirn und Hand nicht schnell genug, um rechtzeitig von der Bremse zu gehen und den drohenden Sturz zu verhindern. Am Hinterrad, das beim Bremsen entlastet wird, ist dieser Effekt hingegen eher geringer ausgeprägt. Zugegeben, bei knallhart aufgepumpten Rennradreifen merkt man davon wahrscheinlich gar nichts, bis es zu spät ist, aber mit MTB-Reifen ist das ein gradueller, kontrollierbarer Prozess.


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