Solingen: mehrere Kinder getötet, Mutter unter Tatverdacht

https://www.aachener-nachrichten.de/nrw-region/vier-der-fuenf-kinder-vermutlich-erstickt_aid-60390621

Die Ergebnisse der Rechtsmedizin:

Vier der fünf in Solingen umgebrachten Kinder sind vermutlich erstickt worden. ... Lediglich bei der zweijährigen Leonie sprächen die Spuren eher für ein Ertrinken des Kindes, sagte die 42-Jährige. Rechtsmedizinerin.

... Den Todeszeitpunkt habe sie nicht mehr genau feststellen können, weil die Raumtemperatur zur Tatzeit unklar sei: Die Fenster seien von der Polizei nach dem Eintreffen am Tatort sofort geöffnet worden, weil diese Gas als Todesursache zunächst nicht ausschließen konnte.

Die Angeklagte selbst habe nach ihrem Suizidversuch im Düsseldorfer Hauptbahnhof ein Schädel/Hirn-Trauma, Rippenverletzungen, einen Leberriss und eine Lungenverletzung aufgewiesen, führte die Rechtsmedizinerin weiter aus. Eine akute Lebensgefahr habe aber nicht bestanden.

Ob die Kinder erstickt oder ertränkt wurden, darauf komme es letztlich nicht an, sagte Nebenklagevertreter Jochen Ohliger nach der Aussage der Sachverständigen: „Man muss die Brutalität dahinter sehen: Ein Kind so umzubringen und das dann noch vier Mal zu wiederholen.“

Aus dem link von @emz

Das sehe ich ähnlich wie der Anwalt. Es ist eine verstörende Vorstellung, dass sie die Kinder einzeln getötet hat. Einfach immer weiter gemacht hat, ohne zur Besinnung zu kommen. Das muss sich ja über eine ganze Weile hingezogen haben. Wirklich furchtbar die Vorstellung.

Diese Frau ist doch insgesamt verstörend. Ich frage mich auch (wie manche Medien) wieso man im schulterfreien Shirt, sorgsam geflochtenen Haaren und pinkfarbenem Nagellack ausgerechnet zu dem Gerichtstermin kommt, der die Todesursache der Kinder zum Thema hat.
Oder ist das irrelevant?

Ich muss auch sagen - diese Tat ist absolut unverständlich und unverzeihlich. Selbst wenn man ihre vermutlich belastete Biographie beachtet gibt es keinerlei Grund für eine dermaßen brutale, herzlose Tat. Die Geplantheit, die Dauer deutet nicht auf einen Wahn sondern auf vollkommene Kaltblütigkeit hin.
Ich möchte wirklich wissen, was sie jetzt grade denkt und fühlt.

Marinette schrieb:Ich frage mich auch (wie manche Medien) wieso man im schulterfreien Shirt, sorgsam geflochtenen Haaren und pinkfarbenem Nagellack ausgerechnet zu dem Gerichtstermin kommt, der die Todesursache der Kinder zum Thema hat.
Oder ist das irrelevant?

Für mich persönlich ist das völlig irrelevant. Welchen Unterschied macht es, ob sie so vor Gericht erscheint oder in einem "Kartoffelsack" ? Würde letzteres für mehr Demut sprechen, für mehr Reue ? Solange sie da nicht halbnackt erscheint oder mit verbotenen Symbolen oä, soll sie doch tragen was sie will. Der Neo-Nazi, der in Springerstiefeln und Bomberjacke zu seinem Verfahren erscheint, mag vielleicht auch nicht wirklich seriös rüberkommen, aber gerade hier, in einem Fall, bei dem 5facher Mord angeklagt ist, spielt das nun wirklich keine Rolle. Hier hätte auch der Sekretärinnen Look keine Wirkung.

Bei den

Marinette schrieb:sorgsam geflochtenen Haaren

verstehe ich sowieso überhaupt nicht, was daran merkwürdig oder verstörend sein soll. Und bei den Klamotten weiß man auch nie, welche Kleidung ihr im Moment zur Verfügung steht, für die Verhandlungstage.

Die Taten, die Vorgeschichte, die Ermittlungsergebnisse, Beweise und Indizien sind entscheidend, nicht ob die Angeklagte mal kurz lächelt, Nagellack trägt oder ähnliches.

Mag sein. Nur - wenn ich einen Funken Reue und Trauer in mir trage, beschäftige ich mich nicht mit meinem Äußeren. Da habe ich schlicht keine Muße für….

@Marinette

Marinette schrieb:Mag sein. Nur - wenn ich einen Funken Reue und Trauer in mir trage, beschäftige ich mich nicht mit meinem Äußeren. Da habe ich schlicht keine Muße für….

Ich nehme an, Du warst nie in einer solchen Situation und kannst deshalb gar nicht beurteilen, womit man sich dann beschäftigt, was in einem vorgeht und wofür man "Muße" hat.

Da kann ich mich nur ganz @Photographer73 anschließen:

Photographer73 schrieb:Die Taten, die Vorgeschichte, die Ermittlungsergebnisse, Beweise und Indizien sind entscheidend, nicht ob die Angeklagte mal kurz lächelt, Nagellack trägt oder ähnliches.

Da sollte man sich nicht aufs BILD-Niveau ziehen lassen.

Photographer73 schrieb:Für mich persönlich ist das völlig irrelevant. Welchen Unterschied macht es, ob sie so vor Gericht erscheint oder in einem "Kartoffelsack" ? Würde letzteres für mehr Demut sprechen, für mehr Reue ?

Ganz im Gegenteil. Es würde genauso zerrissen werden, wenn sie ungepflegt zu den Terminen erscheint, vll sogar noch mehr. Frei nach dem Motto "Das sieht man der ja schon an"

Marinette schrieb:Mag sein. Nur - wenn ich einen Funken Reue und Trauer in mir trage, beschäftige ich mich nicht mit meinem Äußeren. Da habe ich schlicht keine Muße für….

Sie sitzt in U-Haft. Viel Beschäftigung wird sie da nicht haben. Sie wird kaum was anderes tun, als über die Tat nachzudenken (in welche Richtung ihre Gedanken gehen, weiß allerdings nur sie allein).

Und zu den Haaren.
Ich habe auch sehr lange Haare. Die Haare in verschiedenen Varianten zu flechten ist absolute Routine und dauert in der Regel nicht länger als ein paar Minuten. Davon sollte man nicht ableiten, dass sie sich "extra zurecht" macht.

Würde sie ungewaschen, unfrisiert und ungeschminkt vor Gericht auftreten, die Bild würde sich ebenso aufregen. Kein Wunder, so wie die aussieht, sieht man halt gleich, was für eine Asoziale das ist.

Mailaika schrieb:Sie sitzt in U-Haft. Viel Beschäftigung wird sie da nicht haben. Sie wird kaum was anderes tun, als über die Tat nachzudenken (in welche Richtung ihre Gedanken gehen, weiß allerdings nur sie allein).

weiß man eigentlich wo?

Also zwischen ungepflegt und aufgebrezelt gibts noch was anderes…Mir egal, was ihr denkt, ich finde es unpassend. Sie denkt wohl ein bisschen „Sex appeal“ senkt das Strafmaß. So sehe ich das.
Und nein - ich war nie in solch einer Situation. Komme ich auch nicht, denn ich liebe meine Kinder und freue mich jeden Tag darüber, dass ich sie habe. Mir Wurscht ob der Vater sich aus dem Staub macht.
Das war eine brutale Tat, die gar nichts mit durchgemachten Missbrauchserfahrungen zu tun hat. Viele haben ihr Schicksal zu tragen und bringen keinen um. Schon gar keine Kinder!
Vielleicht sollte man mal ein bisschen mehr an die Opfer denken als den Täter ständig zu verteidigen….dafür gibts nicht einen Grund.

Marinette schrieb:Vielleicht sollte man mal ein bisschen mehr an die Opfer denken als den Täter ständig zu verteidigen…

Wer tut das denn?

Ihr, wer sonst

Marinette schrieb:Ihr, wer sonst

Vielleicht solltest du etwas von deiner zu emotional aufgeladenen Schiene runterkommen. Wir sind nicht hier um uns gegenseitig anzukeifen.

Sorry, Mach ich nicht oder will ich nicht. Ja, dieser Fall erregt durchaus mein Gemüt. Aber ich schweige jetzt….

@Marinette
Wieso unpassend?Vielleicht dachte Sie ich mache mich schön um einen besseren Eindruck zu hinterlassen.Und was ist so schlimm daran sich die Nägel zu lackieren?Diese Frau muss sich damit auseinandersetzen was Sie getan hat ,sie sitzt in UHaft.Wahrscheinlich wollte Sie einen guten Eindruck vor Gericht machen .Soll Sie ungepflegt dort erscheinen?

Marinette schrieb:Vielleicht sollte man mal ein bisschen mehr an die Opfer denken als den Täter ständig zu verteidigen….dafür gibts nicht einen Grund.

Zunächst mal hat hier niemand die Angeklagte verteidigt.
Es geht auch bei so einem Verfahren erst mal nicht um die Opfer, auch wenn du das anders sehen magst, sondern um die Angeklagte.
Und da die Frau bislang nicht verurteilt wurde, gilt nach wie vor die Unschuldvermutung, weshalb wir nicht von Täter sprechen.

Marinette schrieb:Das war eine brutale Tat, die gar nichts mit durchgemachten Missbrauchserfahrungen zu tun hat.

Das sehe ich anders - ist aber auch nur meine Sichtweise. Wenn man mal die Geburten nachrechnet, hängt vielleicht auch ihr Erwachsenenleben damit zusammen. Sie ist 27, ihre Kinder 11, 8, 6, 3, 2, 1. Das heißt, sie bekam mit 16 ihr erstes Kind, das nächste mit 19, das dritte mit 21 und dann die letzten mit 24, 25 und 26. Ich denke, da steckte auch der Wunsch nach einer "heilen Familie" dahinter. Der Vater der letzten Kinder hat sie anscheinend während der letzten Schwangerschaft oder nach der Geburt verlassen. Da sehe ich schon auch eine Überforderungssituation. Letztendlich kann das aber nur ein Psychologe beurteilen.

Rahtoren schrieb:weiß man eigentlich wo?

Ist das denn für uns von Belang?

Ich weiss nicht, ob einer von euch die Doku " die Kinder sind tot" von aelrun goette kennt. Früher war die immer kostenlos auf YouTube, aktuell wohl nicht mehr, allerdings auf TV now.

Wikipedia: Die Kinder sind tot

Diese Doku erinnert mich streckenweise sehr an diesen Fall hier. Nicht so sehr vom tatgeschehen her, aber was eventuelle Hintergründe angeht. Wie kann es zu einem solchen Verbrechen kommen, was sind die Beweggründe. Auch dort eine junge überforderte Frau mit zweifelhafter Familiengeschichte und Missbrauch, die mit wechselnden Partnern ein Kind nach dem anderen bekommt, bis am Ende zwei Tot sind.

Ich wollte nur drauf hinweisen, falls jemand Interesse an möglichen Hintergründen hat.

emz schrieb:Und da die Frau bislang nicht verurteilt wurde, gilt nach wie vor die Unschuldvermutung, weshalb wir nicht von Täter sprechen.

Vom juristischen Standpunkt her gesehen, absolut richtig.
Allerdings kommt der Begriff Täter ja von Tat und tun. Somit ist die Angeklagte trotzdem eine Täterin. Sie hat "eine Tat getan". Also ist sie eine noch nicht verurteilte Täterin.

@Masine

Wie wäre es mit dem Attribut mutmaßlich?