Solingen: mehrere Kinder getötet, Mutter unter Tatverdacht

@xy2017

Da würde ich doch mal sagen, das klingt, als hättest du Ahnung von dem, worüber du geschrieben hast.
Danke für deinen Beitrag. Sehr erhellend.

@xy2017

Sehr guter Beitrag…das sehe ich auch so…auch wenn man sich Zeit dafür nehmen möchte, dann kommt irgendetwas unvorhergesehenes dazwischen, wie Kind krank usw…bei so vielen Kindern war es zeitlich absolut nicht vorstellbar, das sie regelmäßig Termine hätte einhalten können…

emz schrieb:Da würde ich doch mal sagen, das klingt, als hättest du Ahnung von dem, worüber du geschrieben hast.

Nein, es klingt gelinde gesagt nach recht wenig Ahnung.
Jede Traumatherapie arbeitet als allerserstes mit Stabilisierung, Stabilisierung und nochmal Stabilisierung.
Keine fachlich versierte:r Therapeut:in startet mit aufdeckender Arbeit, solange die Person nicht stabil ist. Schon gar nicht bei einer Mutter mehrerer Kinder.
Das sind recht abenteuerliche Vorstellungen von Therapie, die hier kursieren.
Es gibt unzählige Mütter kleiner Kinder, auch Alleinerziehende, die erfolgreich Therapien absolvieren.

fischersfritzi schrieb:Keine fachlich versierte:r Therapeut:in startet mit aufdeckender Arbeit, solange die Person nicht stabil ist. Schon gar nicht bei einer Mutter mehrerer Kinder

Genauso ist es. Das bedeutet, dass der Versuch der Aufarbeitung ihres Traumas in ihrer familiären Situation unverantwortlich gewesen wäre, da die psychosoziale Stabilität nicht gegeben war. Nichts anderes habe ich geschrieben.

xy2017 schrieb:Das bedeutet, dass der Versuch der Aufarbeitung ihres Traumas in ihrer familiären Situation unverantwortlich gewesen wäre, da die psychosoziale Stabilität nicht gegeben war.

Nein, das bedeutet, dass eine Therapie zur Stabilisierung der Lebenssituation der KM hätte beitragen können.
Das bedeutet, dass Bewältigungs- und Lösungswege für Überforderungssituationen gesucht -und im besten Fall entwickelt- worden wären.
Und noch eine Menge mehr.





Unverantwortlich war, diese Mutter mit all ihren Problemen sich selbst zu überlassen.
Wie das ausging wissen wir.
Noch schlimmer hätte es durch eine Therapie nun wirklich nicht werden können.

fischersfritzi schrieb:Unverantwortlich war, diese Mutter mit all ihren Problemen sich selbst zu überlassen.

Das ist uns doch wohl allen klar! Aber wer hätte da eingreifen sollen? Das Jugendamt? Die Eltern?
Es hätte von ihr selbst ausgehen müssen und hier ging es um den Versuch zu erklären, warum sie keine Therapie angefangen hat.

xy2017 schrieb:Das Jugendamt?

Ja, zum Beispiel.
Sie hat ihr erstes Kind als Minderjährige bekommen. Da hätte das Jugendamt sofort auf der Matte stehen müssen. Das war vielleicht auch so, wissen wir nicht.
Es gab, Medienberichten zufolge, zwei Polizeieinsätze wegen häuslicher Gewalt. Da hätte das Jugendamt informiert werden müssen
Wenn ich mich erinnere, gab es auch Kontaktaufnahme durch das Jugendamt. Das blieb aber offenbar ohne Folgen. Warum?

xy2017 schrieb:Es hätte von ihr selbst ausgehen müssen

Sehe ich anders.

Entbindet sie nicht von ihrer Verantwortung von der Tat, das habe ich bereits mehrfach klar gestellt.
Aber sie war in einer Situation, in der sie ihren Unterstützungsbedarf überhaupt nicht erkannt hat. Das liegt in der Natur der Sache und ist Teil des Problens.
Kommt auch nicht so selten vor.

Es wurde -vermutlich- von vielen wegguckt.
Und das, sollten die Aussagen hinsichtlich sexueller Gewalt in ihrer Kindheit sich bestätigen, schon sehr früh in ihrem Leben.

fischersfritzi schrieb:Das bedeutet, dass Bewältigungs- und Lösungswege für Überforderungssituationen gesucht -und im besten Fall entwickelt- worden wären.

Sie hat sich nicht als überfordert angesehen. Sie hat ihre ganze Energie in das "perfekte" Funktionieren gelegt und sich so als
stark wahrgenommen. Es war ihr nicht bewusst, dass sie Hilfe in Anspruch hätte nehmen sollen. Ihr Partner war alkoholabhängig, arbeitslos, depressiv, lebte in seinem Alter bei der Mutter. Sie sah ihn als schwach und wollte stark für die Kinder sein.
Tatsächlich aber befand sie sich in einer starken Abhängigkeitsbeziehug zu ihm und genau da hätte man ansetzten müssen. Ich nennen hier zur Verdeutlichung die Sätze, ich schaffe das ohnen dich nicht oder ich kann nicht ohne dich etc. . Aus so einer Abhängigkeit herauszukommen ist enorm schwer und der erste Schritt wäre das Bewusstmachen der Abhängigkeit.
Wie hätte es dazu kommen sollen?

fischersfritzi schrieb:Es wurde -vermutlich- von vielen wegguckt.
Und das, sollten die Aussagen hinsichtlich sexueller Gewalt in ihrer Kindheit sich bestätigen, schon sehr früh in ihrem Leben.

Da sind wir vollkommen einer Meinung und da ist sie bei weitem keine Seltenheit!

Karajana schrieb:Um den Entschluss zu fassen eine Therapie zu beginnen, muss man sich erst zuallererst einmal eingestehen, dass man krank ist.

Naja, nicht nur Menschen die an einer Krankheit/Störung leiden gehen zu einer Therapie. Oftmals geht es um Auf- und Verarbeitung.

SkylarBlue schrieb:Und vor allem für Mütter gibt es viele niedrigschwellige Angebote.

Wo denn?

fischersfritzi schrieb:Ja , zum Beispiel.
Sie hat ihr erstes Kind als Minderjährige bekommen. Da hätte das Jugendamt sofort auf der Matte stehen müssen. Das war vielleicht auch so, wissen wir nicht

Absolute Zustimmung, das Jugendamt hätte darauf bestehen sollen, dass eine Therapie angefangen wird. Weiß aber nicht, inwiefern das rechtlich möglich ist.

Karajana schrieb:Dass sie soviele Kinder gezeugt hat, hat sie sicher nicht gemacht, um gegen ihr Umfeld zu rebellieren.
Vermutlich war das genau 'ihre Art" der Therapie - Endlich eine Familie zu haben, die einen bedingungslos liebt und zudem noch den Vater der Kinder zwanghaft an sich binden zu können - Zumindest bis zu einem gewissen Punkt

Eben. Dass sie mit ihrer Vorgeschichte so viele Kinder in so kurzer Zeit bekommt, zeugt doch schon von einer wenig durchdachten Bewältigungsstrategie. Von so einer Person dann zu erwarten, sie könne mal eben ne Therapie anfangen ist nicht eben realistisch.

Von den praktischen Hindernissen ganz zu schweigen. Therapietermin absagen weniger als 24 Stunden vor Termin = da darfste dann selber zahlen. Bei 6 Kindern tritt so ein Fall vermutlich häufiger auf.
Außerdem dürfte sie nur selten mal ein paar Monate am Stück alle Kinder in der Kita gehabt haben. Und es dauert ja auch erst Mal, einen Therapeuten zu finden, probatorische Stunden zu absolvieren, dann auf den eigentlichen Therapieplatz zu warten.

Dass sie eine Therapie hätte machen sollen steht ja außer Frage. Aber dafür hätte sie viel Hilfe von aussen gebraucht, und die hatte sie nicht. Sehr sehr traurig.

SkylarBlue schrieb:Außerdem steht das ja nicht auf ihrer Stirn geschrieben ob sie zur Therapie geht. Das muss doch niemand wissen.
Ich finde da wird ihr einfach die Verantwortung abgenommen.

Das sehe ich auch so. Wenn vielleicht auch mit Unterstützung durch Ämter, aber auch diese können nichts erzwingen. Es gab ja wohl auch Vorschläge bez Hilfen, die aber abgelehnt wurden. In erster Linie sehe ich hier die Angeklagte in der Pflicht. Sie hätte früher etwas unternehmen müssen.

fischersfritzi schrieb:Es gibt unzählige Mütter kleiner Kinder, auch Alleinerziehende, die erfolgreich Therapien absolvieren.

So ist es. Und mittlerweile gibt es auch die Möglichkeit der Online Therapie.

Hier wird ja gerade so getan als gâbe es einen leichten Zugang zu einem Trauma-Therapieplatz. In der Realität gibt es jahrelange Wartezeiten und zweijährige Zwangspausen, wenn die (viel zu geringe Stundenzahl) aufgebracht ist. Teilweise gibts Regionen, die völlig unversorgt sind, selbst in dem Ballungszentrum Rhein-Main kenne ich Leute, die müssen ne Stunde Zug fahren zur Therapiestunde. Und wenn man das emotional nicht schafft (ÖPNV hat viele Trigger, Rückfahrt nach belastender Sitzung kann zum Teil gar nicht bewältigt werden, … ), muss Strafgeld bezahlt werden. Sollte man vielleicht auvh mit dazu sagen.

angellost schrieb:Hier wird ja gerade so getan als gâbe es einen leichten Zugang zu einem Trauma-Therapieplatz.

Genau das ist der Punkt.
Neben der Erkenntnis, dass man eine Therapie benötigt, wachsen Therapeuten und Therapieplätze nicht auf Bäumen.
Dazu die Frage, bei einer stationären Therapie, wohin mit den Kindern ?
Es gibt natürlich Einrichtungen, in denen es möglich ist, die Kinder mitzunehmen. Problem dabei, diese sind völlig überlaufen.

@wagner
@angellost

Das ist aber erst die Konsequenz, die entsteht, wenn sich um eine Therapie bemüht wird. Hat die Angeklagte dies denn jemals getan ? Die Hilfsangebote der Ämter wurden jedenfalls von ihr abglehnt. Ich sehe da wenig Bereitschaft von ihrer Seite.

Es ist ein Unterschied ob man sich bemüht einen Therapieplatz zu bekommen oder nicht.
Sie hätte niemals 6 Kinder bekommen dürfen die waren nur Mittel zum Zweck um ihren Mann an sich zu binden.
Und wo sie ihre Kinder nicht mehr gebraucht hat hat sie sich ihrer erledigt.

@DerDoctor11
Zum Kinder zeugen gehören meines Wissens immer zwei

angellost schrieb:Zum Kinder zeugen gehören meines Wissens immer zwei

Stimmt er hätte sich lieber Sterilisieren lassen sollen wo bemerkt hat das sie es nicht schafft Ordentlich zu verhüten.

@DerDoctor11

Warum denn sterilisieren? Vielleicht wollte er ja die Kinder?
Aber genau, Verhütung ist Frauensache.

emz schrieb:Warum denn sterilisieren? Vielleicht wollte er ja die Kinder?

Er hat doch schon vor Gericht gesagt das sie immer behauptet hat das sie verhütet.
Und Kondome biteten auch keinen 100% Schutz entwer Enthaltsam Leben oder sich sterilisieren lassen, wenn Frau die Vergütung nicht gebacken bekommt.