"Promi"-Kosmetikerin Oksana Romberg (50) aus Berlin ermordet

Kielius schrieb:Du hast vielleicht einen besseren Einblick in "diese Kreise" und von wem sie versorgt werden mit dem, "was sie so benötigen".
Klischees müssen allerdings nicht immer stimmen.

und

Kielius schrieb:Nehmen wir mal an, OR bezog ihren "Schnee" von einem ganz gewöhnlichen Dealer, der hin und wieder bei ihr vorbeischaute.
Das läuft anders in Berlin. Da kann man bestellen, wenn man die richtige Telefonnummer hat.
Dann kommt der Lieferservice Tag und Nacht.
Auch da gibt es Abstufungen. Ich denke mal, das Oksana, die ja wohl zur gehobenen Schicht gehörte auch entsprechende Dealer hatte, die davon lebten, das sie sicher und seriös in diesen Gesellschaftsschichten Geschäfte machten. Die Adressen gehen durch Mundpropaganda, im Falle Oksana kann ich mir auch vorstellen, das sie einen Dealer hatte, der auch nur entsprechende Schichten bedient

Es kam zu irgendwelchem Streit (z.B. über die Qualität der Ware, den Preis oder OR wechselte ihre Bezugsquelle) und der sich übervorteilt oder gedemütigt sehende Dealer beschloss (spontan), sich zu rächen und brachte OR um.

Das Glaub ich ganz und gar nicht.
Oksana wurde direkt im Flur abgefangen und ohne weitere Diskussion angegriffen u,a. mit Kieselscteinen.
Sie hatte also gar keine Zeit mehr um irgend etwas zu diskutieren.
Außerdem streitet man in solchen Kreisen nicht um so etwas. Die Qualität ist wie sie ist und der Preis auch. Mal abgesehen davon, das es illegal ist ein professionell betriebenes Business in dem keiner seine Kunden umbringen will.

LackyLuke77 schrieb:Dementsprechend halte ich es für denkbar, dass der Dealer seine wohlhabende Kundin aus Habgier ermordet haben könnte, v.a. weil diese dafür bekannt gewesen zu sein scheint, ein prall gefülltes Portemonnaie mit sich zu führen:

Auch das wäre für die Berliner Szene ungewöhnlich. Wenn ein Drogenkurier, und mit nur diesen wird Oksana zu tun gehabt haben, seine Kundin ausrauben würde, würde mit seinen Bossen der organisierten Kriminalität entsprechende Behandlung erfahren und das wüsste er.

LackyLuke77 schrieb:Ich halte es ebenfalls für nachvollziehbar, dass der Täter vor der Tat schon das eine oder andere Mal in der Wohnung des Opfers gewesen sein könnte.

Das ist gut möglich . Er stand ja auch genau vor ihrer Wohnung und hat sie quasi abgefangen.

Das mit den Steinen bleibt ein Rätsel. Es könnte auch ein Irrer aus dem Kiez gewesen sein, der O. vom sehen kannte. Nachdem was ich heute wieder in dieser Stadt erlebt habe halte ich gar nichts mehr für ausgeschlossen

Nightrider64 schrieb:Oksana wurde direkt im Flur abgefangen und ohne weitere Diskussion angegriffen u,a. mit Kieselscteinen.
Sie hatte also gar keine Zeit mehr um irgend etwas zu diskutieren.

Das wissen wir nicht. Daher macht es keinen Sinn, dies zu behaupten. Das Spurenbild sieht aber so aus, dass sie überrascht wurde.

Kennst du OR oder wieso sprichst du über sie mit dem Vornamen?

Swagger schrieb:Das wissen wir nicht. Daher macht es keinen Sinn, dies zu behaupten

In der Fahndungssendung "Täter-Opfer-Polizei" sagt der leitende Ermittler Uwe Isenberg, dass der Täter Oksana Romberg in der Wohnung sofort überfallen habe. Dass es in der Wohnung noch zu einer Diskussion zwischen Täter und Opfer gekommen sein könnte, erscheint somit äußerst fraglich. Ebenso spricht das Spurenbild (Opfer vollständig bekleidet, Straßenschuhe, Einkäufe liegen im Flur) für eine sofortige Attacke bei Betreten der Wohnung. Oder wie siehst Du das?

Nightrider64 schrieb:Auch das wäre für die Berliner Szene ungewöhnlich. Wenn ein Drogenkurier, und mit nur diesen wird Oksana zu tun gehabt haben, seine Kundin ausrauben würde, würde mit seinen Bossen der organisierten Kriminalität entsprechende Behandlung erfahren und das wüsste er.

Das lässt sich unter Umständen unter einen Hut bekommen: es wäre möglich, dass der Täter zeitnah nach der Tat Berlin verlassen haben könnte und sich somit seinen "Vorgesetzten" erst gar nicht rechtfertigen musste? Handelt es sich bei dem Täter tatsächlich um den Kokain-Lieferanten, wäre dieser "beruflich" wohl kaum an einen Ort gebunden. Jedenfalls wird mit der Behandlung des Falls im Mai in "XY" nun ganz Deutschland angesprochen, vielleicht vermuten die Ermittler den Mann ebenfalls nicht mehr in Berlin und Umgebung.

Swagger schrieb:Kennst du OR oder wieso sprichst du über sie mit dem Vornamen?

Na ja, der Name ist hier in der Überschrift so und ich nenne Leute halt beim Vornahmen. Vielleicht auch weil sie das Opfer ist und nicht irgend eine Frau R. aus B.

LackyLuke77 schrieb:as lässt sich unter Umständen unter einen Hut bekommen: es wäre möglich, dass der Täter zeitnah nach der Tat Berlin verlassen haben könnte und sich somit seinen "Vorgesetzten" erst gar nicht rechtfertigen musste? Handelt es sich bei dem Täter tatsächlich um den Kokain-Lieferanten, wäre dieser "beruflich" wohl kaum an einen Ort gebunden.

Das ist aber naiv gedacht.
Das ist Unterwelt
Diesen Leuten kann man sich nicht so einfach entziehen.
Die haben es auch nicht gerne, wenn ein "Angestellter" eine Kundin überfällt.

Inwieweit Oksana selbst in irgend welche Drogengeschäfte verwickelt war,sollte durch Ermittlungen ausgeschlossen werden
Ich finde ihr Geschäft warf doch mehr als zu erwarten ab.
Da sollte man auch mal nachhaken, wieso das so war.
Aber ich denke die Buchhaltung der Frau hat man überprüft.

Vielleicht gibt es bereits Spuren in irgend eine Richtung, denen noch nachgegangen wird.

Wenn es aber wirklich ein Irrer war, wie es sie in dieser Großstadt immer mehr von gibt, dann wirds schwer ihn zu finden.
Die DNA hat man wohl, was wiederum dagegen spicht, das es sich um jemanden handelt der schon vorher durch Gewalttaten in Erscheinung trat

Die Art der Tatausführung würde mich auch eher an ein privates Motiv der Rache, aber eher noch an einen spontanen Raubmord denken lassen. Eher nicht an eine geplante Tat durch „Profis“ der Organisierten Kriminalität.

Ich würde mir das Umfeld nur wegen der Begriffe Kudamm und Charlottenburg und Promi-Kosmetik jetzt auch nicht zu chic, gehoben und sicher vorstellen. Das ist irgendwie so ein alter Mythos. Klar gibt es einige Boutiquen und elegante Altbaugebiete, aber ein paar Meter weiter dann auch schnell Elend, Drogen und dubiose Gestalten - gerade in Richtung Zoo oder in Richtung S Charlottenburg/Stuttgarter Platz. Ihre Praxis war da wohl auch in der Nähe und das ist sogar ein bekanntes Rotlichtgebiet „Stutti“. Auch im Tiergarten wurde erst vor einigen Jahren eine Frau auf dem Heimweg von einem Restaurant aus Raubmotiven ermordet. Also ich würde hier angesichts der Gegend einen Raubmord im Drogenkonsumenten Umfeld vermuten. Glaube nicht dass es etwas mit ihrem Beruf zu tun hatte.

Barista schrieb:erade in Richtung Zoo oder in Richtung S Charlottenburg/Stuttgarter Platz. Ihre Praxis war da wohl auch in der Nähe und das ist sogar ein bekanntes Rotlichtgebiet „Stutti“. A

Absolut nicht
Ihre Praxis und Wohnung war in der Gegend vom Ku- Damm wo die teuren Boutiquen sind und viele Leute reich oder prominentsind.
Der Stutti ist ganz woanders und die Gegend um den Bahnhof Zoo auch weit entfernt

Barista schrieb:uch im Tiergarten wurde erst vor einigen Jahren eine Frau auf dem Heimweg von einem Restaurant aus Raubmotiven ermordet.

Ja, wie sich herausstellte ein normaler Raubmord.
Aber auch das war in der nähe des Bahnhof Zoo und hatte Bezug zu dem Millieu dort.

Barista schrieb:Eher nicht an eine geplante Tat durch „Profis“ der Organisierten Kriminalität.

Da bin ich bei dir.
Organisierte Kriminalität wäre nicht so unvorbereitet und dilettantisch vorgegangen wie der Mörder von OR.
Hier war eher ein verrückter und unorganisierter Einzeltäter am Werk.

Der rätselhafte brutale Mord an Oksana R. Ist bei Aktenzeichen XY morgen Abend als Filmfall geplant (ZDF 20.15 Uhr).
https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/aktenzeichen-xy-ungeloest-vom-10-mai-2023-100.html (Archiv-Version vom 10.05.2023)
Einigermaßen überrascht bin ich, dass Online-Medien auch einen Tag vor der Sendung die bevorstehende TV-Fahndung bisher nicht mit Vorberichten flankiert haben.

Kielius schrieb:Einigermaßen überrascht bin ich, dass Online-Medien auch einen Tag vor der Sendung die bevorstehende TV-Fahndung bisher nicht mit Vorberichten flankiert haben.

Der "stern" berichtet über die Behandlung des Tötungsdelikts an Oksana Romberg in der morgigen "Aktenzeichen XY"-Sendung. Viel neues gibt es aber nicht, auf folgende Fragen erhoffen sich die Ermittler Antworten:

Jetzt  ist der Fall Oksana Romberg am Mittwoch, den 10. Mai um 20.15 Uhr erneut Thema in der Fahndungssendung. Die Ermittler der Berliner Mordkommission wenden sich mit folgenden Fragen an die Zuschauer:

Wer kennt den verdächtigen Mann?

Wer hat Oksana Romberg am 31.3. oder 1.4.2021 noch gesehen oder hatte Kontakt mit ihr?

Wer hat im Bereich des Ku’Damms 61 und Walter-Benjamin-Platz zum Zeitpunkt der Tat ungewöhnliche Beobachtungen gemacht?

https://www.stern.de/panorama/verbrechen/-aktenzeichen-xy---polizei-bittet-um-hinweise-im-fall-oksana-romberg-33450862.html

Bin schon sehr darauf gespannt, wie der Tathergang und die Tatwaffe im Film dargestellt werden.

Also die Polizei geht davon aus, dass der Täter mit Oksana im Aufzug in den fünften Stock gefahren ist und sie dann dort überwältigt hat. Es wurde auch an zwei Stellen auf Oksanas Kokainkonsum verwiesen. Ist natürlich keine neue Info aber mir fiel das trotzdem auf.

Die DNA des Täters konnte gesichert werden, was natürlich top ist.

Hab erst durch den XY Beitrag von dem Mord erfahren und lese mich nochmal quer.

War ihre „Fake Ehe“ schon bekannt?

Cheaha schrieb:Also die Polizei geht davon aus, dass der Täter mit Oksana im Aufzug in den fünften Stock gefahren ist und sie dann dort überwältigt hat

Das ist ein mögliches Szenario. Der Kommissar im XY-Studio erwähnte auch noch die Möglichkeit, dass der Täter oben auf sie gewartet haben könnte.

Cheaha schrieb:War ihre „Fake Ehe“ schon bekannt?

Das ist neu. Ebenso der durchgeführte Frankreich-Urlaub kurz vor der Tat.

Interessant finde ich vor allem die erwähnten möglichen Motive: Beziehungs- und Auftragstat sind genauso möglich wie ein geplanter Raubmord oder die Tat eines Nachläufers. Zudem kann das Motiv im Drogenmilieu zu finden sein. Knifflige Ausgangssituation...

LackyLuke77 schrieb:ein geplanter Raubmord

Im Bericht wurde auf das Bargeld in der Wohnung hingewiesen aber nicht ob dieses gestohlen wurde.

1cast schrieb:Im Bericht wurde auf das Bargeld in der Wohnung hingewiesen aber nicht ob dieses gestohlen wurde.

Die Tageseinnahmen vom 31.03 scheinen gestohlen worden zu sein:

Beitrag von LackyLuke77 (Seite 6)

Es gibt schon 20 Hinweise. Es ging um die Identifizierung des Mannes aus den Fotos und um die Steine (und eine potentielle Verbindung zum Motiv, sollte ich das jetzt richtig verstanden haben). Ob da eine Symbolik mit rein spielt?

Wirklich viel Neues gab es in dem Film nicht und die Bilder aus der Überwachungskamera sind ja schon länger veröffentlicht worden.

Der Fall ist traurig.

Die Dame soll nach einem Einbruch in den ihrer Wohnung penibel auf Sicherheit bedacht gewesen sein. Offenbar nicht konsequent und vor allem nicht dort, worauf es ankommt: Sie ist offenbar sehr lax mit Bargeld umgegangen, und zwar so lax, dass es für Fremde durchaus zu erkennen gewesen wäre. Sie scheint förmlich nach Geld gerochen zu haben. Eine gewisse Magnetwirkung der Frau will ich nicht ausschließen. Sie war leichtsinnig.

Das macht den Fall für mich umso tragischer.

Es scheint auch eine weitere Tatwaffe verwendet worden zu sein (im Film ein Schlagstock), dies macht das Mitbringen der Steine für die Tat noch rätselhafter. Gebraucht hätte der Täter diese wohl nicht.

Die Verwendung von Kieselsteinen als Waffe bleibt das größte Mysterium in dem Fall.

Hier noch ein Bild des Wohnhauses des Opfers:



Bildquelle: https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xy590-fall1-mord-an-oksana-romberg-100.html (Archiv-Version vom 10.05.2023)

Siebengard schrieb:Sie ist offenbar sehr lax mit Bargeld umgegangen, und zwar so lax, dass es für Fremde durchaus zu erkennen gewesen wäre.

Eduard Zimmermann hat in seiner dreißigjährigen Karriere als XY-Moderator (Frauen) immer vor drei Sachen gewarnt:

- trampen
- (zu viele) Männerbekanntschaften
- prahlen mit Vermögen

Die Dame war ihrem eigenen wirtschaftlichen Erfolg nicht gewachsen. Dafür spricht auch ihre Drogenabhängigkeit, wobei das keine Einstiegsdrogen mehr gewesen zu sein scheinen. Sie muss Kontakte ins Milieu gehabt haben. Sie scheint auch sehr viel Zeit in den sog. "sozialen Medien" verbracht zu haben. Waren "echte" private Kontakte darunter? Hatte sie, von ihrer Mutter und ihren Angestellten abgesehen, überhaupt ein
soziales Umfeld? Für mich ergibt sich das Bild einer unglücklichen, um nicht zu sagen abgestürzten Person. Erfolg und Absturz sind kein Widerspruch, das bedingt sich mitunter sogar gegenseitig. Auch deshalb tut mir das alles so leid.