"Promi"-Kosmetikerin Oksana Romberg (50) aus Berlin ermordet

Nightrider64 schrieb am 29.04.2023:Absolut nicht
Ihre Praxis und Wohnung war in der Gegend vom Ku- Damm wo die teuren Boutiquen sind und viele Leute reich oder prominentsind.
Der Stutti ist ganz woanders und die Gegend um den Bahnhof Zoo auch weit entfernt

Ich vermute, dass du nicht aus Berlin bist? Fußweg vom Walter-Benjamin-Platz bis Stuttgarter Platz = 15 min oder 1,2 km. Das sind aus Berliner Sicht sozusagen Nachbarn und läuft man hier ganz nebenbei jeden Tag. (Die Ausdehnung Berlins beträgt allein von West nach Ost 45 km!)
Natürlich wohnen dort Gutbetuchte und es gibt die entsprechenden Geschäfte, aber wie gesagt ein paar Meter weiter sieht es schnell ganz anders aus. Zoo sind 2 km, also das Einzugsgebiet für ziemlich prekäre Verhältnisse ist also schon ziemlich nah! Nicht alle Drogenabhängigen, Obdachlose usw tummeln sich innerhalb von zehn Metern um die Bahnhöfe herum. Dort wird die Lage auch angespannter und der Radius vergrößert sich, man sucht einen ruhigen Ort zum Schlafen, Fixen usw und geht nach und nach mehr in die Nachbarschaften. (Das kann man auch an anderen Orten sehen wie an der U8 usw, das wird aber off topic.)

Auch der 2. Filmfall heute vom Überfall am Ku’damm zeigt ja, dass es eben keine sichere friedliche Enklave der Wohlhabenden ist. Luxus und Elend liegen in Charlottenburg schon sehr nah beieinander! Ich bin leider überzeugt, dass es sich um einen Raubmord handelt. Hoffentlich ergibt XY neue Hinweise.

Barista schrieb:Nicht alle Drogenabhängigen, Obdachlose usw tummeln sich innerhalb von zehn Metern um die Bahnhöfe herum.

Auch wenn die Kripo in verschiedenen Richtungen ermittelt: Ein Drogenabhängiger, der Geld für seinen Stoff brauchte und dem Opfer nachlief, würde als Täter schon passen.
Der Täter war schlecht vorbereitet, sammelte sich spontan Steine, um sein Opfer zu attackieren, beging "leichtsinnige Fehler" am Tatort und ging insgesamt wenig professionell vor.

Barista schrieb:Luxus und Elend liegen in Charlottenburg schon sehr nah beieinander!

Nicht nur dort. Das dürfte in der Realität der Regelfall sein.

Barista schrieb:Ich bin leider überzeugt, dass es sich um einen Raubmord handelt.

Für mich sah es nach dem Beitrag gestern auch nach klassischer Beschaffungskriminalität aus. Aus der Wohnung wurde ja kaum etwas mitgenommen und dort dürften einige Wertgegenstände gewesen sein. Sprich, dem Täter ging es um das "schnelle" Geld - ob er den Schlüssel mitgenommen hat, um ggf. im Geschäft nochmal nach Geld zu schauen?

@Barista
Ich bin Berliner in 3, Generation und weis , das Berlin sich in einzelne Kieze aufteilt.

Der Stuttgarter Platz,(Stutti) der im Übrigen in den letzten Jahren entkriminalisiert wurde, ist halt ganz woanders.
Egal ob es jetzt 1, 5 km sind oder nicht. Das Publikum ist dort ein ganz anderes.
Ich schätzte mal Du kannstDir auch nicht vorstellen, das es entlang des Ku’damm durchaus unterschiedliches Klientel anzutreffen ist.
Ab Olivaer Platz sind fast nur noch Luxusgeschäftwe und entsprechendes Klientel. In denNebenstraßrn findet man luxuriöse Restaurants und insgesamt eine gutbürgerliche Gegend.
Natürlich sind Verbrecher auch mobil.
Aber die Gegend ist eher eine gut bürgerliche mit vielen Anwaltskanzleien, Privatpraxen und Nobelrestaurants.

Boho schrieb:ob er den Schlüssel mitgenommen hat, um ggf. im Geschäft nochmal nach Geld zu schauen?

Motivation der Schlüsselbundmitnahme scheint wohl das dadurch mögliche Abschließen der Wohnung gewesen zu sein:

Der Täter hat die Wohnung beim Verlassen abgeschlossen. Dabei hat er wahrscheinlich den Schlüssel von Oksana Romberg benutzt, der seit dem Mord verschwunden ist. Am Schlüsselbund befand sich ein Herzanhänger.
 

https://www.rbb-online.de/taeteropferpolizei/archiv/20230326_1900/mord-berlin-kosmetikerin-romnberg-fahndung.html (Archiv-Version vom 06.06.2023)

Die Tür wäre aber ja auch zu gewesen, wenn er sie einfach hinter sich zugezogen hätte. Deshalb den doch sehr auffälligen Herzanhänger mitzunehmen, ergibt -wie vieles, was der Täter gemacht hat- wenig Sinn...

Eins steht mal fest.
Das dürfte wohl kaum ein Täter im Umfeld der Drogenbeschaffung/-lieferung gewesen sein. Das wäre erstens absolut unüblich und die Tatbegehung ist dafür zu speziell und dilletantisch mit diesen Steinen. Das macht vorne und hinten keinen Sinn.

@Nightrider64 hat das schon gut ausgeführt bzgl der Probleme mit Hierarchie in der OK, die in B in fester Clan-Hand ist.

Ich bin da eher bei den Ermittlern, die einen psychisch Kranken in Erwägung ziehen.
Auch das altbekannte Video von dem Mann im Innenhof könnte dazu passen. Das ist mit Sicherheit kein Drogenkurier und schon dreimal nicht in den Kreisen.

@Barista
Weil du selbst die Entfernung angibst ... also für mich sind da 1,2 km oder 2 km schon eine Entfernung und würde ich jetzt nicht als nah dran bezeichnen.

Kielius schrieb am 30.04.2023:Hier war eher ein verrückter und unorganisierter Einzeltäter am Werk.

Volle Zustimmung.

LackyLuke77 schrieb am 29.04.2023:Jedenfalls wird mit der Behandlung des Falls im Mai in "XY" nun ganz Deutschland angesprochen,

Ich schaue AZ schon lange nicht mehr, höchstens gezielt für iwas als Konserve, aber wird das nicht seit eh und je deutschlandweit + Schweiz + AT ausgestrahlt? Das hat doch keine Bewandnis.

Serecato schrieb:Das dürfte wohl kaum ein Täter im Umfeld der Drogenbeschaffung/-lieferung gewesen sein. Das wäre erstens absolut unüblich und die Tatbegehung ist dafür zu speziell und dilletantisch mit diesen Steinen.

Kurze Nachfrage.
Einen Verrückten oder, korrekter ausgedrückt, "psychisch Schwerkranken" kann ich mir als Täter auch vorstellen.
Aber wieso sollte ein Junkie ausscheiden. Junkies sind auch oft "verrückt". Bei der Vorstellung der Kandidaten für den XY-Preis ging es gestern gerade wieder um einen verhaltensauffälligen und gewalttätigen Junkie mit "durch Drogenkonsum ausgelösten Psychosen (Wahnvorstellungen)".
Ich halte es deshalb durchaus für möglich,
dass OR das Opfer von Beschaffungskriminalität wurde.

Kielius schrieb am 30.04.2023:Hier war eher ein verrückter und unorganisierter Einzeltäter am Werk.

Ist auch meine Meinung.
Ich denke, dass Sie zufällig ausgewählt wurde. Keine Vorbeziehung.
Sie ist ihm vielleicht durch teure Kleidung/Schmuck etc. aufgefallen. Oder beim Verlassen ihres Studios als sie mit viel Geld ungeschickt hantierte. Irgendwie so. Denke es wird schwer den Täter zu finden.....es sei denn, er wird wieder straffällig und lässt DNA zurück.
In den Jahren vor der Tat und auch danach hat er ja leider keine DNA hinterlassen.
Dass er davor keine Straftaten begangen hat und die zwei Jahre danach glaube ich nicht.

Serecato schrieb:nicht mehr, höchstens gezielt für iwas als Konserve, aber wird das nicht seit eh und je deutschlandweit + Schweiz + AT ausgestrah

Da hast Du natürlich recht. Mein Punkt war auch ein anderer: vorher wurde überwiegend regional, z.B. im "rbb", über den Fall berichtet und somit eine kleinere Bevölkerungsgruppe angesprochen. Mit "Aktenzeichen XY" ändert sich das erfahrungsgemäß jetzt - auch wenn natürlich nicht alle 82 Millionen Einwohner einschalten.

Kielius schrieb:Ich halte es deshalb durchaus für möglich,
dass OR das Opfer von Beschaffungskriminalität wurde.

Ist für mich das wahrscheinlichste Szenario.

Die Tat mit der Verwendung der Steine ist halt arg brutal abgelaufen, deshalb hält man sich wohl auch noch eine Beziehungs- bzw. Auftragstat offen. In der Inhaltsangabe zu dem Fall wurde die Frage aufgeworfen, ob der Täter sein Opfer habe leiden sehen wollen.

Organisierte Kriminalität - in welcher Form auch immer, halte ich für absolut ausgeschlossen.
Vor der Tat blöd in der Nähe des Opfers rumlungern, Steine sammeln und sich dabei von einer Kamera aufzeichnen lassen UND DANN AUCH NOCH dünne Gummihandschuhe tragen, sich bei der Tat verletzten und den Gummihandschuh am Tatort zurücklassen. EH NEIN.

Wie sieht es mit einer Rachetat aus? Wurde durch die Steine nicht auch ihr Gesicht zertrümmert? Vielleicht gab es mal bei einer kosmetischen Behandlung ein ernsthaftes Problem mit Entstellung oder Schlimmeren?

An Zufall will ich nicht so recht glauben. Die Steine hat er ja in einem Innenhof nahe der Praxis (evtl.) gesammelt, und ist ihr dann zu ihrem Wohnhaus gefolgt. So scheint es in der Darstellung.

redsherlock schrieb:Wie sieht es mit einer Rachetat aus? Wurde durch die Steine nicht auch ihr Gesicht zertrümmert?

Die Idee finde ich vom Grundsatz her gut.
An eine Zufallstat glaube ich auch nicht. OR ist gezielt im Visier des Täters gewesen.
Die Steine hat er gesammelt, um damit auf das Opfer einzuschlagen.

Gleichwohl wäre Rache durch Entstellen des Gesichts des Opfers natürlich auch ohne einen "Steinbeutel" möglich gewesen. Ein Messer oder ein Hammer wären da naheliegender gewesen.

redsherlock schrieb:Vielleicht gab es mal bei einer kosmetischen Behandlung ein ernsthaftes Problem mit Entstellung oder Schlimmeren?

Ich weiß nicht. OR war ja keine Schönheitschirurgin, die an ihren Kundinnen herumschnippelte. Selbst wenn beim Aufspritzen mal etwas schief gegangen sein sollte oder jemand die Injektion nicht vertragen hätte, wären wohl kaum irreparable Schäden entstanden.

Davon abgesehen machte der mysteriöse "Hinterhof-Steinesammler" auf mich nicht im Entferntesten den Eindruck, als könnte er mit der eher gehobenen und gut betuchten Klientel der Promi-Kosmetikerin auch nur das Geringste zu tun haben.

redsherlock schrieb:Wurde durch die Steine nicht auch ihr Gesicht zertrümmert?

Das ist meines Kenntnisstandes nach nicht bekannt. Berichtet wurde bislang von Verletzungen an Kopf und Oberkörper:

Oksana Romberg, Besitzerin eines Kosmetikstudios, war am 1. April 2021 mit tödlichen Verletzungen an Kopf und Oberkörper in ihrer Wohnung am Kurfürstendamm in Berlin-Charlottenburg gefunden worden.

https://m.bild.de/regional/berlin/berlin-aktuell/aktenzeichen-xy-diese-zwei-berliner-faelle-sind-thema-83870196.bildMobile.html?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Gestern wurde zudem noch erwähnt, dass sie gewürgt worden sei.

Zu den Steinen und der Vermutung es mit einem psychisch auffälligen Täter zu tun haben zu können: ich könnte mir vorstellen, dass der Mann vor der Tat schon durch Handlungen mit Kieselsteinen auffällig geworden sein könnte. Dabei denke ich an das Abwerfen von Tieren oder Umständen auch schon Menschen in Parkanlagen und ähnlichem.

LackyLuke77 schrieb:Zu den Steinen und der Vermutung es mit einem psychisch auffälligen Täter

Er versucht einfach nur schlau zu sein, wenn er sich im Laden einen Totschläger kauft, wird er garantiert von einer Kamera erfasst. Gleichzeitig ist er unprofessionell, denn das mit den Steinen funktioniert nur, wenn man weit ausholen kann. Es wundert mich auch, daß es nicht mehr Kamerabilder gibt, er ist doch relativ leicht zu identifizieren. Wie kam er ungesehen vom Tatort weg?

Hat der Täter versucht diese ominösen Kieselsteine als Tatwerkzeug einzusetzen?

Er könnte gemerkt haben, dass diese sich dafür nicht eignen, noch nervöser, noch gestresster geworden sein. Die psychische Ausnahmesituation könnte sich weiter zugespitzt haben. Folge: Gewaltexzess.

Naheliegend ist ein Drogenabhängiger, der aufgrund seines akuten Leidensdrucks allenfalls dilettantisch planen konnte. Ein zielgerichtetes Vorgehen war womöglich nicht drin.

Bargeld. Koste es was es wolle.

Dancingfool schrieb:Er versucht einfach nur schlau zu sein, wenn er sich im Laden einen Totschläger kauft, wird er garantiert von einer Kamera erfasst.

Und wenn er Steine im Hinterhof sammelt, wird er auch von einer Kamera erfasst... ;-)
Aber du hast ja zu Recht geschrieben, dass er lediglich versuchte schlau zu sein...
Ich würde sogar noch weiter gehen: Der Täter war dumm und agierte einigermaßen planlos. Deswegen rechne ich auch damit, dass er bald gefasst wird.

Kielius schrieb:Und wenn er Steine im Hinterhof sammelt, wird er auch von einer Kamera erfasst... ;-)

Daß ausgerechnet in diesem Hinterhof eine Kamera ist, ist schon ein großer Zufall. Aber es ist in jedem Waffengeschäft eine Kamera. Ich glaube fast, daß es ein Fremder ist, sonst hätter er ja die Waffe von zuhause mitbringen können.

Dancingfool schrieb:Ich glaube fast, daß es ein Fremder ist, sonst hätter er ja die Waffe von zuhause mitbringen können.

Der Täter hat aber doch eine weitere Waffe mitgebracht (im Film als Schlagstock dargestellt)? Die Tasche mit den Steinen ist wohl zusätzlich zum Einsatz gekommen - aus welchen Gründen auch immer.

Dancingfool schrieb:Daß ausgerechnet in diesem Hinterhof eine Kamera ist, ist schon ein großer Zufall. Aber es ist in jedem Waffengeschäft eine Kamera. Ich glaube fast, daß es ein Fremder ist, sonst hätter er ja die Waffe von zuhause mitbringen können.

Ich weiß... War auch eher scherzhaft gemeint.
Auf Privatgrundstücken muss man aber heutzutage schon zunehmend mit Videoüberwachung rechnen. Steine kann man nun wirklich - selbst in Berlin - an anderer Stelle sammeln, wo es niemand mitbekommt.

Und wenn sich der Täter in irgendeinem Supermarkt ein Küchenmesser oder in irgendeinem Baumarkt einen Hammer (beides gibt es immer wieder auch bei den Discountern) gekauft hätte, wäre er anhand dieser Käufe wohl kaum ins Visier der Ermittler geraten.