Gewaltverbrechen an Karsten M. aus Groß Döhren, Landkreis Goslar

@Papaya64
Ja, aber besser als die Ja/Nein/Vielleicht/Hätte/Könnte-Aussagen dazu wäre es allemal.

Meiner Meinung nach sind die Zeugenaussagen blanker Unsinn. Dennoch erzeugen sie ein gewisses Restrisiko, dem sich das Gericht evtl. nicht aussetzen will.

Zu Verdeckung/Unterlassung: Polomski ist nicht der Hardliner der so etwas durchzuziehen versucht ;-)

ExilHarzer schrieb:Polomski ist nicht der Hardliner

In der Tat, das war auch der Eindruck meiner Recherche. Während in dem o.a. Fall im Frankfurter Raum Richter Drescher der war, der auch Armin Meiwes wegen Mordes verurteilt hat, was wohl jeder andere als Tötung auf Verlangen ansah.

Papaya64 schrieb:die beiden Zeugen, die mit einem Mann reden, den man von hinten sieht und dessen Ohren mittelmäßige Ähnlichkeit mit denen von KM haben können…

😂😂
So sieht's aus.
Wenn daraus mal nicht ein "im Zweifel für den Angeklagten" wird 🙄.

Tiergarten schrieb:Ein Mord liegt schon deshalb nicht vor, weil es keine Leiche gibt und das vermeintliche Opfer noch lebt(e).

Zieht man nicht in dem Fall Erfaahrungswerte zu anderen "Mord ohne Leiche" Fällen heran zur Beurteilung, von denen es ja einige gibt, wo Zeugen das Opfer quicklebendig angeblich iwo gesehen haben, wo sich hinterher rausstellt, dass die Person nachweislich zu dem Zeitpunkt längst tot war (fällt mir ad hoc M. Baumer ein) ?

Das kann doch nicht unberücksichtig bleiben.

Dr._Schneider schrieb:Zieht man nicht in dem Fall Erfaahrungswerte zu anderen "Mord ohne Leiche" Fällen heran zur Beurteilung, von denen es ja einige gibt, wo Zeugen das Opfer quicklebendig angeblich iwo gesehen haben, wo sich hinterher rausstellt, dass die Person nachweislich zu dem Zeitpunkt längst tot war (fällt mir ad hoc M. Baumer ein) ?

Das kann doch nicht unberücksichtig bleiben.

Man kann nun wohl auch schlecht jemanden wegen Mordes verurteilen, weil sich in einem ähnlichen Fall mal Zeugen geirrt hatten ...

@Papaya64

Ich beziehe mich nicht auf eine konkrete Verurteilung aus obigem Grund, sondern darauf dass man den obigen Umstand im Hinterkopf hat aus aus Erfahrungsfällen, die
ein ganz anderes Ergebnis hervor brachten und so diese zweifelhaften Zeugenaussagen noch mehr hinterfragt werden müssten.

Wenn ein Laie das schon so sieht, kann ich mir schwer vorstellen, dass ein Gericht das ausblendet.

Man sollte die nicht unerheblichen Mengen an aufgefundenen Blutspuren unterschätzen,die zweifelsfrei den KM zuzuordnen sind.

Bin mir sicher die werden im Urteil eine wichtige Rolle spielen.

Zu einem Mordurteil könnte es schon sehr wahrscheinlich allein deswegen kommen,
weil der Leichnam von KM beseitigt wurde.

Heimtücke aus niedrigen Beweggründen wäre ebenfalls nicht auszuschließen.

Eine andere Variante brachte der TV nicht hervor.

Aber klar auch sein gutes Recht sich auf den Verteidiger zu verlassen.

-King- schrieb:Man sollte die nicht unerheblichen Mengen an aufgefundenen Blutspuren unterschätzen,die zweifelsfrei den KM zuzuordnen sind.

Eben... und von denen die Ermittler sagten, dass das Opfer diese Verletzung kaum überlebt haben dürfte.

Dr._Schneider schrieb:Eben... und von denen die Ermittler sagten, dass das Opfer diese Verletzung kaum überlebt haben dürfte.

Das ist dann wieder die Frage, inwieweit "Ermittler" in der Lage sind darüber zu urteilen, bzw. wie beständig solche Aussagen sind.
Wenn der vorsitzende Richter den Sohn als Nebenkläger schon fragt ob er glaubt das sein Vater noch lebt....

ExilHarzer schrieb:Das ist dann wieder die Frage, inwieweit "Ermittler" in der Lage sind darüber zu urteilen, bzw. wie beständig solche Aussagen sind.

Auch hier würde ich Erfahrungswerte zugrunde legen, die diese Aussage veranlasst haben. Auch ohne ärtzliche Ausbilung der Ermittler.

ExilHarzer schrieb:Wenn der vorsitzende Richter den Sohn als Nebenkläger schon fragt ob er glaubt das sein Vater noch lebt....

Ich kenne jz den Kontext und die Intention nicht in dem das gefragt wurde.
Aber erstmal ist es ja nur eine offene Frage, wie der Sohn das einschätzt.

Dr._Schneider schrieb:Auch hier würde ich Erfahrungswerte zugrunde legen, die diese Aussage veranlasst haben. Auch ohne ärtzliche Ausbilung der Ermittler.

Aber doch nicht in einem Verfahren in dem eine lebenslange Haftstrafe droht.

Ich bin der Meinung das bei den Ermittlungen einiges schief gelaufen ist, das sich im Nachhinein rächen wird.
Der letzte Knaller war für mich, das das besagte Video vom Baumarktparkplatz nicht einfach als Kopie zu den Akten gelegt wurde. Nur um zu zeigen, das :

Die Aussage blanker Unsinn ist
oder
Das dort tatsächlich ein Mann (der mit Sicherheit nicht KM war) stand der mit den Zeugen geredet hat.

@ExilHarzer

ExilHarzer schrieb:Aber doch nicht in einem Verfahren in dem eine lebenslange Haftstrafe droht.

Gibt es denn dazu keine Einschätzung von med. Fachpersonal?
Ich les zwar ständig mit, aber habe jetzt nicht alle Seiten im Kopf.

ExilHarzer schrieb:Ich bin der Meinung das bei den Ermittlungen einiges schief gelaufen ist, das sich im Nachhinein rächen wird.

Das ist unstrittig.

Dr._Schneider schrieb:Eben... und von denen die Ermittler sagten, dass das Opfer diese Verletzung kaum überlebt haben dürfte.

Über die Blutmenge wurde hier früher schon exzessiv diskutiert. Es ist nicht einmal klar, ob der Wagen nun gereinigt (gekärchert) wurde oder nicht. Falls ja, könnte man vermutlich nachweisen, dass Blut aus den Polstern gewaschen wurde, aber keinesfalls sinnvolle Aussagen zur Menge oder Herkunft machen.

Falls nein, fände ich es immer noch ambitioniert, aus Blut in den Polstern die genaue und damit womöglich tödliche Menge zu bestimmen. Ein Experte wurde dazu mW nicht gehört, ebenso wenig gibt es ein Gutachten.

Ähnlich seltsam sind die angeblichen Blutfunde im Transporter. Es ist nicht nur generell erstaunlich, dass die Leiche nach einer Woche überhaupt noch so heftig geblutet haben soll; sie soll ja schon vorher in Garten und Caddy eine tödliche Menge verloren haben, so dass man sich fragen muss, wo das ganze Blut dann hergekommen sein soll.

Für mich fällt das alles auch in die Kategorie "die Ermittler sind davon ausgegangen, dass".

Dr._Schneider schrieb:Gibt es denn dazu keine Einschätzung von med. Fachpersonal?

Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass das irgendwo berichtet wurde.

Papaya64 schrieb:Dr._Schneider schrieb:
Gibt es denn dazu keine Einschätzung von med. Fachpersonal?
Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass das irgendwo berichtet wurde.

Mir auch nicht.
Deswegen können Nitschmann & Zott ja auch die "KM lebt noch" Schiene fahren.

Das hört sich zwar blöd an, aber das könnte reichen um die Mordanklage zu kippen.

Sehr bedauerlich !!!

Da kann ich nur hoffnungsvoll darauf spekulieren, dass die StA doch bitte mehr in der Hand hat, als uns aus den spärlichen Veröffentlichungen bekannt ist.

Wieder ein Fall wo man den Glauben an Recht/Gesetz/Justiz verlieren kann, wenn MG durch solche Umstände davon kommt oder eine belanglose Strafe bekommt im Hinblick auf die Tötung eines Menschen.
😞

Was ich halt nicht verstehe :

KM verschwindet spontan, ohne Geld und Papiere. Ohne Medikamente. Danach keine Kontobewegungen. Hinzu kommt, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass ein Vater seine Kinder absichtlich glauben lässt er sei tot. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob er der leibliche Vater ist.

Dass er morgens einfach im Garten lamentiert und dann die Biege macht, während G mit dem Mietwagen vorfährt und ihm bei der Flucht zusieht bzw nach Hannover mitfährt, ist schlicht vollkommen abwegig.

@Papaya64

Du glaubst ernsthaft an ein Absetzen von KM?

Dr._Schneider schrieb:Du glaubst ernsthaft an ein Absetzen von KM?

Nein, natürlich nicht. Das schreibe ich ja gerade. Ich verstehe nicht, warum man nicht die Verteidigung fragt, was sie in ihren Pfeifchen rauchen. Das Zeug würde ich auch gerne mal probieren.

@Papaya64
Klar ist das Absetzen abwegig. Aber sobald der kleinste Restzweifel besteht, kann G nicht wegen Mordes verurteilt werden.

Ich kann mich noch gut an die Frau in Wolfsburg erinnern, die in den 80ern verschwunden ist. Dann wurde der "Mörder" zu lebenslanger Haft verurteilt (ok, auch wegen eines zweiten Tötungsdeliktes das nachweisbar war). Jahrzehnte später taucht die Frau wieder auf. Hat die ganze Zeit unter falschen Namen gelebt.

KM wurde doch auch total verarscht. Den Gedanken das er sich abgesetzt hat kann mal wohl mal haben, auch wenn es unrealistisch ist.