Bianca (26 Jahre) aus Oranienburg ermordet aufgefunden

Ich habe bisher nur mitgelesen. Alles was @Klarmann schreibt, finde ich sehr logisch.

Der "Umweg über den Bunker" erschliesst sich mir auch nicht. Umweg wohin? Man kann leicht auf Google Maps den Weg vom Bahnhof Oranienburg zum Bunker Karo Ass ansehen. Es geht 6km hinaus ins Grüne. Alle anderen Orte, wie Bahnhof, Wohnort, Ärzte und Seniorenheime befinden sich augenscheinlich innerhalb des Ortes. Einzig EIN Seniorenheim befindet sich weiter außerhalb hinter dem Bunker. Nur wenn sie dort arbeiten würde, würde eine Fahrt über den Bunker Sinn machen. Dann wäre es aber der einzige gezielte Weg dort hin und die Freundin müsste ihn auch nehmen. (Soweit meine persönlichen Schlussfolgerungen)

Deshalb halte ich die Aussage der Freundin für unglaubwürdig.

Genauso könnte B. die Aussage mit dem Arzttermin gegenüber ihrer Oma gemacht habe, um sich etwas zeitlichen Freiraum zu schaffen. Als alleinerziehende Mutter, die zudem bei der Oma wohnt, hatte sie ja kaum Gelegenheit für private Treffen. Das wäre ja im Normalfall auch keinem aufgefallen.

Ich denke, B. ist gezielt zum Bunker gefahren und hat sich mit einigen "Ausreden" den Weg dafür freigeschaufelt, weil sie den Grund dafür geheim halten wollte. Ich denke, dass es ihr nicht um Lost Places und Geocaching ging, aufgrund dessen, wie sie sich in den Sozialen Medien präsentiert hat.

Das Motiv für den Mord kann ich mir nur so erklären, dass jemand durch sie massive Nachteile erfahren würde, wie zum Beispiel eine Anzeige (für Leute, die eine Bewährungsstrafe haben fatal) oder Abschiebung.

Sie hat einer Freundin am Bahnhof noch kurz gesagt: „Ach, ich fahr dann doch den Umweg über den Bunker, da ist mehr Schatten auf der Strecke. Bis gleich.“

Hm...oder ganz anders. Vll war ihre Freundin vom Bahnhof tatsächlich eine Kollegin und sie wollte sie "loswerden" und hat sie praktisch abgewimmelt, nach dem Motto: "fahre schon mal vor, ich muss eh noch zum Arzt und fahre dann über den Bunker."
Vll hatte sie etwas vor, wo sie die Freundin/Kollegin nicht dabei haben wollte. Vll wirklich eine Aussprache, von der die Freundin nichts wissen sollte.

Vll war mit "bis gleich" aber auch gar nicht das (gemeinsame) Meeting gemeint, sondern danach. Vll wollten sie danach den Kleinen abholen und nochmal Baden fahren?

Mailaika schrieb:Hm...oder ganz anders. Vll war ihre Freundin vom Bahnhof tatsächlich eine Kollegin und sie wollte sie "loswerden" und hat sie praktisch abgewimmelt, nach dem Motto: "fahre schon mal vor, ich muss eh noch zum Arzt und fahre dann über den Bunker."

Aber "über den Bunker" macht keinen Sinn, wenn du mal auf die Karte schaust. Wer fährt denn einen Umweg von 12km?? Und warum?

Falls ich falsch liege, erklärt es mir bitte.

Ansel schrieb:Aber "über den Bunker" macht keinen Sinn, wenn du mal auf die Karte schaust. Wer fährt denn einen Umweg von 12km?? Und warum?

Umweg zu was? Zu irgendeinem Arzt oder zur Arbeitsstelle? Wir wissen doch weder gesichert, zu welchem Arzt sie wollte, noch wo ihre Arbeitsstelle tatsächlich war. Oder hab ich da was übersehen?

Und wenn sie so einen großen Umweg tatsächlich gefahren ist, dann war das (mögliche) Treffen vll sehr wichtig, so dass sie das in Kauf genommen hat.

@LillyLego

Naja, das mit dem Teammeeting klingt sehr gehoben. Es wird nichts anderes gewesen sein als eine stinknormale Teamsitzung.
Komme selbst aus dem Bereich Pflege. Dort werden dann Dinge im Team besprochen, die nicht so laufen wie sie sollen, Neuerungen bekannt gegeben, Dienstanweisungen ausgegeben und zum Ende kann jeder nochmal selber was loswerden wenn er was hat etc.
Da sitzt bei uns jeder in normalen Klamotten. Keiner sitzt da mit Bluse, Schlips und Schleife. Sondern genauso wie Bianca was anhatte. Wer im Frühdienst war oder zum Spätdienst kam, saß im Arbeitskasack.

Freigestellt war nur wer krank oder im Urlaub war. Sowie im Nachtdienst. Wer frei hatte musste trotzdem kommen. Es galt als Arbeitszeit.

Die Teamsitzung wurde entweder vom Wohnbereisleiter oder Bereichsleiter abgehalten. Geschaftsführung hatte damit nichts am Hut.

@Klarmann

In der Altenpflege arbeitet man aber im Schichtsystem. Die einzige Möglichkeit mal etwas mit Freunden ohne Kind zu machen ginge im Spätdienst oder Frei am Vormittag, wenn das Kind in der Kita ist.
Vielleicht deswegen.
Nun kenne ich ja ihre Arbeitsbedingungen nicht. Vielleicht hatte sie ja auch nur Frühdienste. Da wird so ein freier Tag in der Woche gold wert. Ihre Oma wird ja auch nicht mehr so jung sein um ständig allein aufzupassen. Ich gehe davon aus das sie nicht viele Möglichkeiten hatte, alleine etwas zu unternehmen. Nachmittags als Mutter eher nicht.

Ich kenne kaum ein Kind welches erst um 9 Uhr in die Kita gebracht wird, das ist hier bei uns schon spät.

Ich habe wie gesagt bis vor kurzem auch noch in der Altenpflege gearbeitet. Als Alleinerziehende blieb mir nur der Vormittag ohne Kind.

So viel steht fest. Sie war dort mit Freunden vormittags unterwegs.

@Deleila
So wie du es beschrieben hast, hat sie an ihrem Todestag auch den Vormittag genutzt um sich mit Freunden zu treffen. Ihrem Outfit nach, vielleicht wirklich zum Baden oder Sonnen. Ich kann leider auf den Bildern nicht erkennen,ob das blaue "Tuch" über dem Kindersitz ein Handtuch ist.

Auch ich habe nichts mehr von einem Arztbesuch gelesen. Das war vermutlich eine Fehlinformation.

„Ach, ich fahr dann doch den Umweg über den Bunker, da ist mehr Schatten auf der Strecke. Bis gleich.“ Das war es. Ihre letzten Worte.

Klingt für mich so, als ob ihre Arbeitsstelle zumindest in der Richtung vom Bunker lag, sie nur durch den Wald den längeren Weg gewählt hat.

Quelle: https://www.bz-berlin.de/berlin/umland/was-verraten-die-aufnahmen-aus-der-ueberwachungskamera-am-bahnhof (Archiv-Version vom 25.07.2021)

LillyLego schrieb:Wahrscheinlicher scheint mir zu sein, dass sie sich vor dem Teammeeting umziehen wollte.

Ja, das wäre auch eine logische Erklärung. Weiß jemand, ob der „schattige Radweg“ auf ihrem Heimweg lag? Auch wenn man zum Teammeeting salopp gekleidet kommt, wollte sie sich vielleicht frisch machen.

FritzPhantom schrieb:Ja, das wäre auch eine logische Erklärung. Weiß jemand, ob der „schattige Radweg“ auf ihrem Heimweg lag? Auch wenn man zum Teammeeting salopp gekleidet kommt, wollte sie sich vielleicht frisch machen.

Oberhalb des Waldgebietes gibt es zwei Pflegeheime, bei denen der Umweg am Bunker vorbei einen Sinn ergeben würden.
Der direkte Weg dort hin verläuft komplett auf einer Straße und ist auch kürzer,als der schattige Waldweg.

Ev. Seniorenzentrum Wasserschloss

Evangelisches Seniorenzentrum Elisabethstift

Über die Zeugenaussage wurde am 20.07.2021 noch nichts berichtet.
M.u. findet jetzt ein Zeugenaufruf der Polizei statt und benennt den Bunker:

Am Donnerstag wurde sie zuletzt in Oranienburg in der Bernauer Straße in der Nähe des Bahnhofs gesehen.
Die Polizei bittet Zeugen, die die 26-Jährige nach ihrem Verschwinden noch gesehen haben, und Spaziergänger, denen Besonderheiten nahe der Bunkeranlage aufgefallen sind, sich bei der Polizeiinspektion Oranienburg oder jeder anderen Polizeistelle zu melden.

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2021/07/oranienburg-friedrichsthal-leiche-gefunden-wald-bunker-tot.html (Archiv-Version vom 23.07.2021)

Am 21.07.2021 wird dann (meines Wissens nach) erstmals von der Zeugenaussage bzgl. Arzttermin berichtet. Zudem heisst es nun "am Bahnhof Oranienburg".

Bianca S. wurde am Donnerstagmittag noch am Bahnhof Oranienburg gesehen. Sie war laut einer Freundin offenbar auf dem Weg zum Arzt.

https://m.bild.de/regional/berlin/berlin-aktuell/ermordet-junge-mutter-26-tot-in-altem-nazi-bunker-gefunden-77142380,view=amp.bildMobile.html

Lt Bericht vom 23.07.2021 weist die Zeugenaussage schlussendlich konkreten Bezug zum Bunker (Fundort) auf, bzw. benennt diesen sogar konkret:

Sie hat einer Freundin am Bahnhof noch kurz gesagt: „Ach, ich fahr dann doch den Umweg über den Bunker, da ist mehr Schatten auf der Strecke. Bis gleich.“ Das war es. Ihre letzten Worte.

https://m.bild.de/regional/berlin/berlin-aktuell/tote-aus-dem-nazi-bunker-die-letzten-bilder-von-bianca-s-26-77169874.bildMobile.html

Vielleicht wurde die Zeugin mehrmals befragt und ihre Zeugensussage änderte sich im Laufe der Zeit?

@lucyvanpelt
Ich denke ja.

Am Morgen das Kind zur Kita gebracht. Dann mit Freunden getroffen. Im Anschluss mit dem Zug ins Gebiet wo ihre Arbeit liegt.
Das sie dort am Bahnhof sagte "bis später" könnte es auf eine befreundete Arbeitskollegin hindeuten oder aber eine Freundin die sie nach dem Meeting nochmal ansteuern wollte. So eine Teamsitzung geht sich erfahrungsgemaß nie unter einer Stunde aus.
Wenn sie aber um 16 Uhr schon das Kind abholen wollte ist das sportlich. Deshalbschließe ich ein treffen danach aus.

Das heisst aber auch das sie an dem Tag dann frei oder Urlaub gehabt haben muss.

Deleila schrieb:Wenn sie aber um 16 Uhr schon das Kind abholen wollte ist das sportlich. Deshalbschließe ich ein treffen danach aus.

Oder sie wollten das Kind gemeinsam holen und dann zu dritt irgendwo hin.

Die Freundin, die Bianca am Bahnhof als Letzte gesehen hat, ist laut einem Zeitungsbericht wohl auch eine Arbeitskollegin. Es heißt in diesem Artikel, dass jene Freundin misstrauisch geworden sei, als Bianca am nächsten Morgen nicht zur Arbeit erschien. Also bezog sich das "Bis später" auf die anstehende Teamsitzung.

@patientnull
Welche Zeitung?

@Raissa
Ich glaube, das war ein Artikel aus der Bild, würde hier in einem Posting verlinkt.

@Raissa

Die Oma sprang ein, kümmerte sich um den Enkel. Misstrauisch wurde die Freundin, als Bianca S. auch am Freitagmorgen nicht zur Frühschicht erschien.

Die Quelle wurde im Post von @Blaubeeren verlinkt

Fortsetzung noch zu meinem letzten Beitrag. (Der missglückte mir vorhin und musste daher raus).
Die Zeugenaussage, dass Bianca über den Bunker habe fahren wollen, ist deswegen besonders interessant, weil sie den Fundort Bianca's namentlich benennt.

Nicht zu vergessen, dass offenbar keiner diesen Waldweg zum Bunker vor ihrem Fund abgesucht hat, sonst wäre sie früher gefunden worden. Weder Bekannte, Familie, Freunde oder Polizei. Die Zeugin soll jedoch auch eine Freundin gewesen sein?

Dürfte man nicht erwarten, dass man nach ihrem Verschwinden genau diesen von der Zeugin angeblich benannten Ort ganz besonders gründlich absucht?

Ich zitiere mal:

Zunächst haben offenbar dann Freunde, Bekannte und Verwandte die junge Mutter gesucht.​

Beamte suchten am Lehnitz- und am Grabowsee nach ihr.​ Laut Ermittlern soll Bianca S. zuletzt an der Bernauer Straße in Oranienburg gewesen sein. Von der Fundstelle der Leiche bis zu dem Ort, wo sie sich mittags von ihrer Freundin verabschiedete, sind es 6 Kilometer.

Die Polizei suchte mit einem Großaufgebot nach ihr.

https://m.bild.de/regional/berlin/berlin-aktuell/ermordet-junge-mutter-26-tot-in-altem-nazi-bunker-gefunden-77142380,view=amp.bildMobile.html

Mit 14 Suchhunden hatte die Polizei nach eigenen Angaben auf die Vermisstenanzeige einer Familienangehörigen hin am Samstag nach der Frau gesucht, auch ganz in der Nähe der Anlage am Grabowsee, wo sich die junge Frau öfter aufgehalten haben soll - ohne Erfolg.

https://www.rtl.de/cms/vermisste-bianca-s-26-lag-tot-in-bunker-vergewaltigung-nach-obduktion-ausgeschlossen-4800554.html

Das Fahrrad wurde auch nicht versteckt, man hätte es finden müssen:

Das Fahrrad, so viel steht auch fest, wurde an einen Baum vor dem Bunker gelehnt, später gefunden. „Es lag nicht versteckt im Wald“, so der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft.

https://www.bz-berlin.de/berlin/umland/was-verraten-die-aufnahmen-aus-der-ueberwachungskamera-am-bahnhof (Archiv-Version vom 25.07.2021)

Da hätte man Bianca früher finden können, mit dieser Zeugenaussage.
Vorausgesetzt diese lag bereits zu den Suchmaßnahmen vor.

Mal sehen, ob alles korrekt berichtet wurde.

Blaubeeren schrieb:Die Zeugenaussage, dass Bianca über den Bunker habe fahren wollen, ist deswegen besonders interessant, weil sie den Fundort Bianca's namentlich benennt.

Nicht zu vergessen, dass offenbar keiner diesen Waldweg zum Bunker vor ihrem Fund abgesucht hat, sonst wäre sie früher gefunden worden. Weder Bekannte, Familie, Freunde oder Polizei. Die Zeugin soll jedoch auch eine Freundin gewesen sein?

Dürfte man nicht erwarten, dass man nach ihrem Verschwinden genau diesen von der Zeugin angeblich benannten Ort ganz besonders gründlich absucht?

Sehr guter Punkt! Du hast absolut recht! Letztendlich war es ein Zufallsfund und unter normalen Umständen hätte dort wohl niemand gesucht.

@lucyvanpelt
Danke, ich hatte es zwischenzeitlich gefunden. In den ersten Vermisstenartikeln hieß es noch, dass der Kleiner bei seiner Oma sei.

Interested schrieb:Die Zeugenaussage, dass Bianca über den Bunker habe fahren wollen, ist deswegen besonders interessant, weil sie den Fundort Bianca's namentlich benennt.

Nicht zu vergessen, dass offenbar keiner diesen Waldweg zum Bunker vor ihrem Fund abgesucht hat, sonst wäre sie früher gefunden worden. Weder Bekannte, Familie, Freunde oder Polizei. Die Zeugin soll jedoch auch eine Freundin gewesen sein?

Dürfte man nicht erwarten, dass man nach ihrem Verschwinden genau diesen von der Zeugin angeblich benannten Ort ganz besonders gründlich absucht?

Das hast du super herausgearbeitet. Allerdings weiß man nicht, wann die Kollegin vernommen worden ist. Kann auch sein, dass sie in die Suche nicht involviert war. Wir hatten es weiter oben ja für möglich gehalten, dass Bianca der Kollegin itgendetwas erzählt hat, um die Zeit bis zum Teammeeting nicht mit ihr verbringen zu müssen.

Vielleicht war es wie bei Melanie in Berlin: Sie ruhte sich in der Natur aus und wurde überfallen...?

@Raissa

Das hat @Blaubeeren rausgearbeitet. :Y: Ich finde den Punkt wirklich bemerkenswert.