Verschwinden und Tod von Gabby Petito

adolphesax schrieb:Hä? Du tust so, als könne man ein Zungenbein brechen wie einen Hühnerknochen. Ein Zungenbein bricht i.d.R nur bei starker Gewalteinwirkung gegen den Hals und starke Gewalteinwirkung gegen den Hals verletzt auch den Halswirbel automatisch.Wir reden hier nicht von einem ausgeschlagen Zahn und nicht jede Wirbelverletzung führt zu einer Querschnittslähmung.

Du erzählst halt wieder Unsinn, das Zungenbein ist ein kleiner Knochen, der bricht, wenn er in ungünstiger Lage (wie beim Würgen oder Drosseln) festgehalten wird. Deshalb bricht er dabei auch so gut wie IMMER. Wirbelverletzungen hingegen kommen fast ausschließlich beim Erhängen vor, dafür reicht die Kraft zweier Hände in der Regel nicht aus - es sei denn, es wird ruckartig daran gedreht, das hat aber nichts mit Würgen oder Drosseln zu tun, sondern mit relativ professionellem Genickbrechen.

Zudem redest du von einem Halswirbel - welcher denn? Und wie stellst du dir vor, dass sowas vonstatten geht?
Du umfasst den Hals einer Person zB von vorne und hast in den Fingerspitzen genug Kraft um Knochen zu verletzen? Oder drückst du Kehlkopf und Schildknorpel nach hinten raus und ruinierst dabei Wirbelkörper?

Wäre der Anlass nicht so tragisch, müsste ich lachen.

Und nein, natürlich führt nicht jede Wirbelverletzung zu Lähmungen, aber sie wäre sicherlich relevant. Es wurde ja auch die Kopfverletzung erwähnt, die nicht todesursächlich war, aber in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Tod stand.

Blutgräfin schrieb:Wie kann man ernsthaft annehmen, er wäre mit seiner "Gnadenmord-Nummer" vor einer Jury durchgekommen?

Bitte im Zusammenhang sehen: Wir wissen nicht was er seinen Eltern erzählt hat.

Blutgräfin schrieb:Er muss sie also unbedingt wach halten und kann sie nicht allein lassen (woher kam dann das Holz in seiner Geschichte?), damit sie nicht an einer Gehirnerschütterung (die er wie diagnostiziert hat?) stirbt und deshalb erwürgt er sie? Ja, klingt logisch.

Nein, klingt es eben nicht. Ich nehm ihm die Story ja auch nicht ab.
Das Gedankenspiel ob es überhaupt möglich ist dass es so abgelaufen ist wie er schreibt muss aber trotzdem erlaubt sein (in dubio pro reo).

Boho schrieb:Am 27.8. hat sich BL entschieden, das Leben von GP zu beenden.

Ich finde diese Formulierung immer etwas deplatziert, denn sie wirkt auf mich viel zu harmlos.

"Das Leben zu beenden" - das käme mir bei aktiver Sterbehilfe in den Sinn oder bei einem Suizid. Wir sprechen hier aber von Mord und das kann man dementsprechend auch benennen. BL brachte sie um, ermordete GP.

wobel schrieb:Das Gedankenspiel ob es überhaupt möglich ist dass es so abgelaufen ist wie er schreibt muss aber trotzdem erlaubt sein (in dubio pro reo).

Natürlich ist das erlaubt nur frage ich mich, wer ein solches Gedankenspiel/Szenario überhaupt für möglich erachtet. Ich vermute mal, niemand.

Photographer73 schrieb:Ich finde diese Formulierung immer etwas deplatziert, denn sie wirkt auf mich viel zu harmlos.

Ja, genau so sehe ich das auch

Photographer73 schrieb:Ich finde diese Formulierung immer etwas deplatziert, denn sie wirkt auf mich viel zu harmlos.

"Das Leben zu beenden" - das käme mir bei aktiver Sterbehilfe in den Sinn oder bei einem Suizid. Wir sprechen hier aber von Mord und das kann man dementsprechend auch benennen. BL brachte sie um, ermordete GP.

Danke, das sehe ich genauso!

Warum wird denn überlegt, ob und wie BLs Aufzeichnungen wahr sein können?
Dass das verzweifelter (vielleicht auch kranker) BS ist, ist doch wohl mehr als eindeutig...

Für mich sind die wichtigsten Fragen in diesem Fall:
Haben die beiden am creek (im Zelt) genächtigt oder im Van?
Stimmt die Sichtung als Tramper zurück zum Campingplatz?
Was steht in dem Brief der Mutter?
Was hat BL seinen Eltern erzählt? (Wobei ich davon ausgehe, dass sie nicht die Wahrheit sagen würden, wüssten sie diese! Das sagt mir mein Gefühl, nach deren Verhalten.)
Wann genau und ab wann kontaktierten GPs Eltern BLs Eltern?
Was schrieb BL in den Nachrichten zwischen den beiden Handys?

Blutgräfin schrieb:Du erzählst halt wieder Unsinn, das Zungenbein ist ein kleiner Knochen, der bricht, wenn er in ungünstiger Lage (wie beim Würgen oder Drosseln) festgehalten wird. Deshalb bricht er dabei auch so gut wie IMMER. Wirbelverletzungen hingegen kommen fast ausschließlich beim Erhängen vor, dafür reicht die Kraft zweier Hände in der Regel nicht aus - es sei denn, es wird ruckartig daran gedreht, das hat aber nichts mit Würgen oder Drosseln zu tun, sondern mit relativ professionellem Genickbrechen.

"Zungenbein festhalten"? Verstehe ich nicht. Und das Zungenbein bricht eben nicht immer beim Würgen oder Drosseln, sondern nur bei sehr starker Kraftanstrengung gegen den Hals, die dann auch tatsächlich zum Tod führt. Eine Wirbelsäulenverletzung betrifft im Übrigen nicht nur die knöchernen Strukturen, sondern auch Bandscheiben, Muskeln, Bänder, Nerven und Rückenmark. Warum du hier die ganze Zeit auf brechende Wirbel oder gar Genickbruch hinweist, erschließt sich mir also nicht.

Blutgräfin schrieb:Wäre der Anlass nicht so tragisch, müsste ich lachen.

Blutgräfin schrieb:Genau das! Ich verstehe diese Sympathie und das Wohlwollen für den Täter nicht, während dem Opfer allerhand Behauptungen ins Grab nachgespuckt werden, für die es nicht den geringsten Anhaltspunkt gibt.

Du übertreibst wirklich extrem und solltest mal einen Gang zurückschalten. Deine künstliche Aufregung ist völlig deplatziert, weil nämlich niemand hier den gewaltsamen Tod von Gabby rechtfertigt.

ringelnatz schrieb:Warum wird denn überlegt, ob und wie BLs Aufzeichnungen wahr sein können?
... ...
Haben die beiden am creek (im Zelt) genächtigt oder im Van?

Ja, die Antwort wäre interessant. Wenn ich richtig verstanden habe, stand der Van auf der einen Seite des Creeks, und eine ebene Fläche / mglw ihr Zeltplatz befand sich auf der anderen Seite. (Wobei ich nicht einschätzen kann, wie breit der tatsächliche Wasserlauf - "Platsch" - zum Zeitpunkt der Tat war.)
In Bezug auf Brians "Tathergangsgeständnis" stellt sich mir die Frage, warum sie überhaupt versucht haben, bei "einbrechender Dunkelheit" den Creek zu durchqueren bzw so nah am Wasserlauf bzw durchs Wasser gelaufen sind, wenn sie doch hätten trockenen Fusses ihr Zelt erreichen können?
Der Sturz über einen wackeligen Stein erzeugt ja allein noch kein "Platsch"-Geräusch.

Photographer73 schrieb:Ich finde diese Formulierung immer etwas deplatziert, denn sie wirkt auf mich viel zu harmlos.

Das geht mir auch so.
Vor allem übernimmt man damit das Verharmlosungs Vokabular des Mörders.
Das muss ja nicht sein.

fischersfritzi schrieb:Das geht mir auch so.
Vor allem übernimmt man damit das Verharmlosungs Vokabular des Mörders.
Das muss ja nicht sein.

Da sieht man wieder wie unterschiedlich Menschen reine Worte interpretieren.

Ich habe diese Formulierung schlicht aus Pietätsgründen gewählt. "Ihr den Hals zugedreht" wäre eine Alternative gewesen, "sie umgebracht" eine Alternative. Am Ende hat er ihr Leben beendet, aus seiner Entscheidung und mit seiner Handlung. Für mich selbst ist das keine Verharmlosung, wenn ein anderer Mensch sich entscheidet, Gott zu spielen und das Leben eines anderen Menschen einfach so beendet, wegnimmt, auslöscht.

Damit habe ich weder seine Version übernommen (ich weiß gar nicht, wie oft ich das hier schon geschrieben habe - offensichtlich nicht oft genug, weil es immer wieder unterstellt wird). Ich glaube seine Version des "Tötens aus Mitleid und/oder auf Verlangen" nicht. Wenn es hilft, setzte ich das gerne stets als ersten Satz zu jedem Post - vielleicht sitzt es dann endlich.

ringelnatz schrieb:Warum wird denn überlegt, ob und wie BLs Aufzeichnungen wahr sein können?

Weil auch in einer solchen Geschichte Teile der Wahrheit enthalten sein können und auch Andere ganz ähnliche Fragen wie Du haben und diese eben durch Abgleich, etc. zu beantworten versuchen. Damit nimmt man weder die Geschichte für bare Münze, sondern klopft diese einfach auf Möglichkeiten ab. So etwas geschieht doch regelmäßig bei Gerichtsverhandlung in solchen Fälle. Ob ein Mörder seine DNA vor Ort mit einer Verletzung vom Vortag erklärt und einem zufällig Fund der Leiche (Mord an Irina A), ein Mörder angibt, aus Angst mit der Flasche zugeschlagen zu haben und betrunken gewesen zu sein (Mord an Carolin G), ein Mörder angibt die Freundin für einen Einbrecher gehalten zu haben (Mord an Reeva S), ein Mörder angibt, dass ihm der Handschuh des Täters nicht gehört, weil er zu klein ist (OJ Simpson), ein Mörder immer neue Versionen des Geschehens bring (Mord an Kim W)....immer wieder werden die Geschichten auch hier auf Plausibilität abgeklopft, das ist nunmal auch Teil eines solchen Forums.

Boho schrieb:Damit habe ich weder seine Version übernommen

Ich habe dich nicht direkt angesprochen,sondern mich ganz allgemein auf die Formulierung bezogen.

Mir zumindest ist die Umschreibung "er hat ihr Leben beendet" für einen Mord vorher noch nie begegnet. Und ich bin nun auch schon eine Weile im True Crime Bereich und im Forum unterwegs.
Für mich ist das eine Übernahme von BLs wording (I ended her life), das ganz klar nichts anderem als der Verharmlosung dient. Vielleicht auch nur ihm selbst gegenüber.

fischersfritzi schrieb:Für mich ist das eine Übernahme von BLs wording (I ended her life), das ganz klar nichts anderem als der Verharmlosung dient.

Nochmal - Ich als Ausprechender dieser Worte habe das nicht in dieser Form genutzt und es ganz klar nicht als Verharmlosung gemeint. Das wirst Du so hinnehmen müssen, wenn auch Du gerne eine andere Interpretation meiner eigenen Worte vornehmen möchtest.

Was ich sage:
Er hat sie ermordet
Er hat ihr die Luft abgedreht
Er hat sie getötet
Er hat ihr Leben mutwillig beendet
Er ist ein Mörder

Boho schrieb:Das wirst Du so hinnehmen müssen

Was soll das jetzt?
Ich habe meine Haltung zum Verharmlosungs Wording dargestellt.
Nicht mehr und nicht weniger.
Wir alle müssen hier Positionen von anderen hin nehmen.
Das ist Teil eines Austauschs unterschiedlicher Positionen.

Was für unnötige Wortklaubereien. :palm:
Niemand verharmlost den Mord- aber diese überspitzt, übertriebene Empörung ist auch nicht zielführend.
Und wieso muss man sich positionieren? Wir diskutieren doch nur?!

Ich habe gerade das Gefühl, dass hier absichtlich zwischen den Zeilen gelesen wird, weil die Diskussionsgrundlagen ausgehen.

Da wird jedes einzelne Wort auf die Goldwaage gelegt um einander Verharmlosung und Pietätlosigkeit vorzuwerfen, was angesichts der Tragik dieses Falles auch nicht taktvoller ist.

Auch werden einzelne Gedankengänge dazu, wie es zu dem Mord an Gabby kam gleich als Mitgefühl gegenüber dem Täter dargestellt. Egal, was vorher passiert ist, er hat sie umgebracht und das ist durch nichts zu rechtfertigen. Weltweit hat dieser Fall das Interesse der Menschen geweckt, viele haben gehofft, dass Gabby lebendig gefunden wird, doch dann kam die grauenvolle Gewissheit und weltweit zeigten sich die Menschen geschockt und berührt. Es blieben viele Fragen und Ungereimtheiten offen und man versucht sich vorzustellen, was hätte passiert sein können, dass es dazu kam. Auch ich sehe es als eine Möglichkeit, dass es so im Streit ausartete, dass Brian absolut die Kontrolle über sich verlor. Und das hat nichts mit Verständnis, Mitgefühl oder Verharmlosung zutun, im Gegenteil. Ich denke, in jedem Menschen herrscht ein gewisses Aggressionspotential, nur haben die meisten sich zum Glück so weit unter Kontrolle, dass sie niemanden ermorden, oder sie gelangen zum Glück gar nicht erst in eine solche Situation.
Wir alle kannten die beiden nicht persönlich, dennoch neigen wir dazu, ihre Psychen zu analysieren um Erklärungen oder vorangegangene Red Flags zu finden. Vielleicht wäre es angebrachter und taktvoller, sich hier nicht ständig gegenseitig Vorwürfe der Verharmlosung zu machen. Auch Gabbys Eltern hätten gerne Antworten. Ich denke nicht, dass jemandem daran gelegen ist, die Tat zu verharmlosen, man versucht nur zu verstehen, nicht zu rechtfertigen. Dies alles wird vielleicht für uns für immer verborgen bleiben. Ich wünsche nur, dass Gabbys Eltern ihre Antworten bekommen. Verstehen, werden sie wohl auch nie, warum ihr Kind sterben musste.

fischersfritzi schrieb:Mir zumindest ist die Umschreibung "er hat ihr Leben beendet" für einen Mord vorher noch nie begegnet. Und ich bin nun auch schon eine Weile im True Crime Bereich und im Forum unterwegs.

Mir auch eher nicht und ich finde es deshalb auch weiterhin sehr befremdlich. BL präsentiert sich in seinem "Geständnis" quasi als Märtyrer, der GP von ihren Qualen erlöste, der diese schwere Last auf seine Schultern nahm, damit sie nicht weiter leiden mußte. Jedes seiner Worte in diesem Zusammenhang ist ekelerregend und muss deshalb nicht auch noch übernommen werden, während in anderen Fällen ganz selbstverständlich von "ermordet" gesprochen wird, wenn ein Mord vorliegt.

Photographer73 schrieb:. Jedes seiner Worte in diesem Zusammenhang ist ekelerregend und muss deshalb nicht auch noch übernommen werden, während in anderen Fällen ganz selbstverständlich von "ermordet" gesprochen wird, wenn ein Mord vorliegt.

Jetzt ist aber mal gut.
Wenn ich Beratung haben möchte, welche Worte ich zu nutzen habe, frage ich einen Lehrer.

Ich habe jetzt schon mehrfach erklärt, wie es zu dieser Wortwahl kam und dass die Interpretation der "wie kann man das nur so sagen" Fraktion unzutreffend ist. Ich habe auch nicht BL's Worte übernommen - bis hier das Theater losging hatte ich das gar nicht mehr auf dem Schirm, dass er das so sagte.
Am Ende ist es wahrscheinlich auch schlicht mein Englisch übersetzt - to end someone's life.

Um es mit Dr. Curry zu sagen "can we stop talking about Muffins"

er hat sie ermordet, erwürgt - period.

@Boho

Ich weiß nicht, warum du dich so aufregst. Du hast deine Meinung bez. der Formulierung, ich eine andere, der sich einige User angeschlossen haben, fertig.

Brian Entin war im The Crime Analyst podcast von Laura Richards, aber viel Neues gibt es nicht.

Es geht um die weiteren Geständnisse, über die aber nicht mehr bekannt wird als aus dem Gespräch mit dem Anwalt der Petitos. Außerdem wundert man sich über den guten Zustand der veröffentlichten confession, und Brian Entin berichtet noch einmal von seinem Besuch am Spread Creek - wenig Wasser und sehr guter Mobilfunkempfang.

Quelle: https://www.thesun.co.uk/news/19348489/brian-laundrie-letter-slammed-gabby-petito-new-confession/

Papaya64 schrieb:Außerdem wundert man sich über den guten Zustand der veröffentlichten confession

Die haben da Spezialisten und offenbar das Beste rausgeholt, meine persönl. Vermutung geht allerdings dahin, daß das dann mit den digitalen Möglichkeiten noch in diese perfekte Form gebracht wurde. Also die Nachbearbeitung am PC um das Geschriebene bestmöglichst herzustellen, und die Wischspuren zu reduzieren.

Ich las nach dem Fund von Brian und seinen Hinterlassenschaften, daß es bzgl. des notebooks möglich sei dieses wiederherzustellen, weil man da Spezialverfahren zur Trocknung habe.