Unbekannte weibliche Leiche in Waldstück bei Freudenstadt

Straßbourg ist halt die größte Stadt im näheren Umkreis mit 270k Einwohnern und aufgrund des Grenzstadtstatus, des Europaparlaments und vieler anderer europäischer Einrichtungen und als größte franz. Stadt im weiten Umkreis ist Straßbourg somit auch großstädtischer (mit allen Vor- und Nachteilen) als Freiburg, Karlsruhe und vielleicht sogar Stuttgart.

Die B28 führt zweispurig über die Grenze, man kommt also wirklich relativ schnell aus der Stadt in den Schwarzwald.
Somit ist eine Spur nach Frankreich auf jeden Fall durchaus möglich. Dass der Täter nicht aus der näheren Umgebung stammt und entlang der B28 nach einer geeigneten Stelle gesucht hat, scheint ja sehr wahrscheinlich.


Allerdings ist dann noch die A5, die eine Ausfahrt auf die B28 hat, eine der Hauptverkehrsachsen Nord/Süd. Ein Täter müsste nur ausreichend risikobereit sein, zwei, drei Stunden mit dem Auto unterwegs zu sein und schon ist das Einzugsgebiet unüberschaubar.

Stan_Marsh schrieb:Allerdings ist dann noch die A5, die eine Ausfahrt auf die B28 hat, eine der Hauptverkehrsachsen Nord/Süd. Ein Täter müsste nur ausreichend risikobereit sein, zwei, drei Stunden mit dem Auto unterwegs zu sein und schon ist das Einzugsgebiet unüberschaubar.

Dies ist auch eine meiner Erwägungen.

Meine Einschätzung:

Verdeckungsabsicht vs. Risikobereitschaft.

Wie gesagt, ich setze reduzierte Ortskenntnis in dem von mir skizzierten Verhaltensmuster voraus.

Und dann würde deine Option mich noch bestärken: A5=unsicheres Terrain, wo komme ich raus, wie hoch ist die Gefahr?

Dann vielleicht eher: Fahr' sie über die Grenze, in den Wald, da ist nur Landstrasse...

Der Bereich Freudenstadt ist in Frankreich (auch historisch bedingt) als risikoarmes "Niemandsland" bekannt.

Auf mich wirkt es nach "Da oben im Wald ist sie weg..."

Da könnte m.E. -btw- auch nur ein Handlanger am Werk gewesen sein...


Able_Archer.

Able_Archer schrieb:Da könnte m.E. -btw- auch nur ein Handlanger am Werk gewesen sein...

Ja, wenn das eine Tat aus dem Dunstkreis des organisierten Verbrechens war, dann wird die Aufklärung wohl noch schwieriger

Able_Archer schrieb:Der Bereich Freudenstadt ist in Frankreich (auch historisch bedingt) als risikoarmes "Niemandsland" bekannt.

Ca. eine Stunde Fahrzeit entfernt und somit weit genug entfernt, dass keine direkte örtliche Verbindung hergestellt werden kann bzw. andere Regionen eben auch als Täterherkunft denkbar sind (Stuttgarter Raum)

Weiter als bis zu diesen möglichen Szenarien kann man das ohnehin nicht durchdenken. Straßbourg ist eine mögliche Optionen, die ja offenbar auch von Anfang an einbezogen wurden, die franz. Polizei ist ja wohl informiert bzw. angefragt worden. Vielleicht wurden die Bilder ja in der Szene in Straßbourg hier und da mal durch die Polizei rumgezeigt.

Stan_Marsh schrieb:Ja, wenn das eine Tat aus dem Dunstkreis des organisierten Verbrechens war, dann wird die Aufklärung wohl noch schwieriger

Nicht notwendigerweise. Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Und genau dies liegt hier m.E. möglicherweise vor.

Stan_Marsh schrieb:Ca. eine Stunde Fahrzeit entfernt und somit weit genug entfernt, dass keine direkte örtliche Verbindung hergestellt werden kann bzw. andere Regionen eben auch als Täterherkunft denkbar sind (Stuttgarter Raum)

U.A. ja.

Stan_Marsh schrieb:Weiter als bis zu diesen möglichen Szenarien kann man das ohnehin nicht durchdenken. Straßbourg ist eine mögliche Optionen, die ja offenbar auch von Anfang an einbezogen wurden, die franz. Polizei ist ja wohl informiert bzw. angefragt worden. Vielleicht wurden die Bilder ja in der Szene in Straßbourg hier und da mal durch die Polizei rumgezeigt.

So eine Tat kann -und muss- man natürlich auf verschiedenen Abstraktionsebenen betrachten, also "Flughöhen".

Und diese Tat, deren einzige -resp.-, finale Sequenz wir kennen, hat m.E. zum Glück ein entscheidendes Merkmal:

Ihre Primitivität.

Danke für den Diskurs,


Able_Archer.

Able_Archer schrieb:Dann vielleicht eher: Fahr' sie über die Grenze, in den Wald, da ist nur Landstrasse...

Hierzu habe ich eine Frage an diejenigen, die an besagter deutsch-französischer Grenze leben: Wie war es denn in den letzten Monaten um coronabedingte Grenzkontrollen bestellt? Konnte man denn ungehemmt vom einen Land ins andere reisen? Wir wohnen auch in Grenznähe, allerdings im Norden und hier hätte man nicht einfach eine Leiche ins Nachbarland transportieren können, denn man musste sich an der Grenze a) mit einem Pass ausweisen, b) einen Coronapass vorlegen und c) angeben, was man im Land vorhat. Hinzu kamen stichprobenhafte Kontrollen der Ladung von Fahrzeugen, die größer als ein PKW sind.

@WatchDogs2

Ich kann Dir leider keine -auf den Fundzeitpunkt bezogenen- Informationen beisteuern, leider wurde ja auch der Ablagezeitpunkt nicht veröffentlicht.

Ich würde zu dem damaligen Zeitpunkt von Stichproben ausgehen, GÜP Kehl, -basierend auf den aktuellen Infos des Auswärtigen Amtes-
unter Berücksichtigung des entsprechenden Pendleraufkommens im Rushhour.


Able_Archer.

PS:

Dies ist die B28-Brücke:


Original anzeigen (0,3 MB)



https://www.badische-zeitung.de/aerger-um-taufe-von-helmut-kohl-bruecke-zwischen-strassburg-und-kehl--138664727.html

PPS: Achso, Du fragtest ja nicht nach Grenz-, sondern Corona-Kontrollen.

Danke für das Foto von der Brücke @Able_Archer!

Able_Archer schrieb:Ich kann Dir leider keine -auf den Fundzeitpunkt bezogenen- Informationen beisteuern, leider wurde ja auch der Ablagezeitpunkt nicht veröffentlicht.

In einem der hier verlinkten Artikel stand geschrieben, dass die Ermittler davon ausgehen, dass das Mädchen noch nicht lange tot gewesen sei, als man es fand.

Able_Archer schrieb:PPS: Achso, Du fragtest ja nicht nach Grenz-, sondern Corona-Kontrollen.

Ich meinte coronabedingte Grenzkontrollen. Gab es davor denn auch schon welche? Jedenfalls braucht es in so einer Zeit besonders viel Abgebrühtheit (oder Dummheit) um innereuropäische Grenzen mit einer Leiche zu überqueren. Man muss ja damit rechnen, kontrolliert zu werden.

Wie dem auch sei, die Polizei war heute erneut am Fundort und hat offenbar (nicht näher bezeichnete) Versuche unternommen.

Sogenannte "Brand-Tests".

Da es ja, wie bekannt ordentlich gebrannt hat, finde ich den Ansatz interessant und ggf zielführend.

Dabei war auch die Feuerwehr 🤔

Eine Reihe von Versuchen zum Brandverlauf haben Kriminaltechniker mit Unterstützung des Landeskriminalamts am Fundort der toten Frau bei Kniebis am Montag vorgenommen.

Quelle:

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.brandtests-nach-leichenfund-feuerwehr-und-landeskriminalamt-am-fundort-bei-freudenstadt-kniebis.1b4adf28-dc4d-4335-a890-181db0ffef30._amp.html (Archiv-Version vom 19.10.2021)

WatchDogs2 schrieb:Ich meinte coronabedingte Grenzkontrollen. Gab es davor denn auch schon welche? Jedenfalls braucht es in so einer Zeit besonders viel Abgebrühtheit (oder Dummheit) um innereuropäische Grenzen mit einer Leiche zu überqueren. Man muss ja damit rechnen, kontrolliert zu werden.

Nicht nur das. Auf dem Weg von Straßburg bis zum Fundort, hat man schon sehr viele abgelegene Waldstücke und viele Kilometer hinter sich.

Warum ausgerechnet erst dort, falls man von Straßburg kommt?

@Forester

Hast du mir einen Link wo das steht das es Ordentlich gebrannt haben soll ?

@WatchDogs2 wo in welchem Link steht das die Frau noch nicht so lange tot gewesen sein soll ? Bzw dass man das annimmt ? Seitens der Polizei gab es hierzu keine Aussagen, da es wohl Täterwissen sei.

Ich bin nie über die Grenzen getestet worden.... und auch nicht in Frankreich selbst.

https://fahndung.polizei-bw.de/tracing/fds-leichenfund/ (Archiv-Version vom 13.10.2021)
Und auch hier:

Die Leiche hatte Brandspuren aufgewiesen, am Fundort waren Spuren eines Feuers.

Quelle: https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.tote-frau-bei-kniebis-hinweise-aus-ganz-deutschland-gehen-bei-kripo-ein.65c00176-827f-4547-8768-3d58f2fc430c.html

@PalomaPicasso
Vllt nicht "ordentlich gebrannt", aber Brandspuren.

PalomaPicasso schrieb:@WatchDogs2 wo in welchem Link steht das die Frau noch nicht so lange tot gewesen sein soll ?

Hab nochmal nachgeschaut und besagten Link nicht gefunden. Das habe ich wohl falsch erinnert. Auf den ersten Seiten dieses Threads wird die Liegezeit diskutiert. Leider handelt es sich dabei nur um Vermutungen, ohne dass diese belegt werden können.

Unbekannte weibliche Leiche in Waldstück bei Freudenstadt

Forester schrieb:Nicht nur das. Auf dem Weg von Straßburg bis zum Fundort, hat man schon sehr viele abgelegene Waldstücke und viele Kilometer hinter sich.

Warum ausgerechnet erst dort, falls man von Straßburg kommt?

Dazu eine korrespondierende Darstellung eines anderen TN:

Stan_Marsh schrieb:Ca. eine Stunde Fahrzeit entfernt und somit weit genug entfernt, dass keine direkte örtliche Verbindung hergestellt werden kann bzw. andere Regionen eben auch als Täterherkunft denkbar sind (Stuttgarter Raum)

Die "Freudenstädter Hochebene" liegt tatsächlich ziemlich mittig innerhalb der bisher genannten Metropolregionen.

Von Karlsruhe, Pforzheim, Stuttgart, Tübingen/Reutlingen, und eben Strasbourg ähnlich weit weg.

PalomaPicasso schrieb:Ich bin nie über die Grenzen getestet worden.... und auch nicht in Frankreich selbst.

Ich bin zwar weit vor Corona letztmals über diese Brücke, aber auch nie kontrolliert worden...


Able_Archer.

Able_Archer schrieb:Ich bin zwar weit vor Corona letztmals über diese Brücke, aber auch nie kontrolliert worden...

Dann hat derjenige, der die Tote verbracht hat, wohl gewusst, dass man unbehelligt die Grenze überqueren kann —> Ortskunde. Anhand dessen, was man den Medien entnehmen konnte, hätte ich als ortsfremde Person mit Grenzkontrollen gerechnet.

WatchDogs2 schrieb:Dann hat derjenige, der die Tote verbracht hat, wohl gewusst, dass man unbehelligt die Grenze überqueren kann —> Ortskunde. Anhand dessen, was man den Medien entnehmen konnte, hätte ich als ortsfremde Person mit Grenzkontrollen gerechnet.

Da ich als Ursprungsort -meiner Meinung nach- Strasbourg im Fokus habe, gehe ich dort von direkter oder indirekter (Millieukenntnis) Ortskenntnis aus.

In Strasbourg kennt man Kehl. Das ist so grenznah wie Aachen, Saarbrücken, Passau oder Görlitz.

(Auf dem Foto liegt der ehemalige Grenzübergangspunkt übrigens oben links, am Endes des Linksknicks, auf der vorderen, "deutschen" Seite ist er m.E. abgebaut.)

Ab dann eher nicht mehr, vor allem nicht -fast eine Stunde später- am Kniebis kurz vor Freudenstadt.

Ab Kehl vermute ich Landkartenkenntnis.


Able_Archer.

Also von Karlsruhe aus kann ich es mir kaum vorstehen. Da hat man ein paar Kilometer in den Nordschwarzwald, wo es viele abgelegene Waldstücke gibt.

Von Karlsruhe nach Freudenstadt fährt man kilometerweit durch den Schwarzwald. Warum man ausgerechnet so weit fahren sollte, erschließt sich mir nicht. Da könnte man genau so gut die Leiche 20 oder 40 km früher ablegen.

Soviel zum Wetter (Freudenstadt) am 11.09.21:

Höchstwert 19,5 Grad

Tiefstwert 11,3 Grad

Niederschlag 0,9l/m²




https://www.wetterkontor.de/de/wetter/deutschland/rueckblick.asp?id=61&datum0=13.09.2021&datum1=10.10.2021&jr=2021&mo=10&datum=10.10.2021&t=5&part=2


Able_Archer.

@WatchDogs2
@PalomaPicasso

Hier habe ich das korrespondierende Zitat:

Die Tatsache, dass die Tätowierung gut zu erkennen ist, lässt den Schluss zu, dass die Frau beim Auffinden des Leichnams noch nicht allzulange tot gewesen sein kann.

Quelle:

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.leichenfund-bei-freudenstadt-sollte-frauenkoerper-im-wald-verbrannt-werden.65f2b540-ab34-48a4-96aa-7eeb812f28fd.html


Able_Archer.

Danke fürs Heraussuchen @Able_Archer! Sie wurde also im Sommer diesen Jahres und höchstwahrscheinlich im September dort abgelegt (Fundtag: 11.09.2021).

@WatchDogs2

Gerne.

Und hier wohl der definitive Fundort:

(zum Vergleich das Pressefoto, man sieht gut die asphaltierte Fläche und den Holzstapel)

Koordinaten: 48.46478980357271, 8.323487420022895

(GE darf ja nicht verlinkt werden oder so...)

Quelle:

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.leichenfund-bei-freudenstadt-sollte-frauenkoerper-im-wald-verbrannt-werden.65f2b540-ab34-48a4-96aa-7eeb812f28fd.html


Able_Archer.