Füchschen
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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)
gestern um 23:23Der Buchhalter hat versucht, Linzmaier abzuhalten, zum Heidkrug zu fahren. Aber er war diplomatisch und sagte den Scholli-Satz, den ich bereits zitiert hatte:duval schrieb:Dem Buchhalter fällt auf, dass mit der Anruferin irgendetwas nicht stimmt. Dennoch hält er Linzmaier nicht davon ab, sich so spät am Abend noch mit ihr zu treffen.
Linzmaier geht sogar auf das Gesprächsangebot ein und fragt: „Warum?“ Er verschränkte dabei die Arme und mauerte schon in der Körperhaltung. Er versteht einfach nicht, dass, wenn jemand sagt „Es gibt 20000 für Sie“ damit meint „Das Geld werden Sie nie bekommen!“. Ich denke, man gibt so einigermaßen wieder im Filmfall, wie Linzmaier wirklich war.Füchschen schrieb am 22.08.2025:„Mein lieber Scholli! Also wenn das nicht eine Kundin von Dir wäre, würde ich sagen, da ist etwas faul!“
Wir kennen Linzmaier und den Buchhalter gar nicht. Vielleicht hat man noch hin und her diskutiert. Vielleicht fragte der Buchhalter: „Ist sie denn eine Kundin, wenn ihr euch noch nicht mal gesehen habt? Es könnte alles platzen, dann ist nie eine Kundenbeziehung zustande gekommen. Also ich würde sie nicht Kundin nennen!“
Im Filmfall gibt der Buchhalter zu bedenken, dass man auf Stimme und Inhalt achten muss und sagt: „Wie sie spricht!“. Er befürchtet zu Recht, dass Linzmaier die 20000 nie sehen wird.
Linzmaier laut Filmfall: „Ja, sie spricht ein bisschen komisch, und?“. Buchhalter: „Da ist etwas fingiert. So klingt das!“ AL: „Ich weiß nicht… Die Dame kommt aus Hildesheim. Warte mal. Ich habe das doch irgendwo aufgeschrieben…. Hier! … 20000! So ein Projekt kann ich mir doch nicht durch die Lappen gehen lassen.“ Eine Frau ist für AL wohl die Harmlosigkeit in Person. Das ist sein erstes Argument.
Es gibt Menschen, die keine Gesichter lesen können, solche, die sich nicht einfühlen können in den Klang einer Stimme, in den genauen Wortlaut oder in die Angemessenheit von Situation und Inhalt.
Das „Und bringen Sie ihre nette Frau mit!“ ist eine Aufforderung. Es hat einen Hauch von Bedeutungsschwangerheit bis Drohung, so höre ich das heraus. Da kann ich auch nur sagen: „Mein lieber Scholli!“ Aber Linzmaier hatte keine Antennen, um diese Botschaften zu empfangen.
In Aktenzeichen xy verhält AL sich sehr zielsicher, man könnte es geldgierig nennen, weil sein zweites Argument „20000 Mark!“ ist. Aber so einfach sehe ich die Sache nicht. Linzmaier hatte ein bedauernswertes Defizit bei der Erkennung von Subtexten.
Im Filmfall bringt er die ganze Diskussion auf den Punkt mit seiner Aussage, dass er das Geld im Blick hat; als Geschäftsinhaber zeigte sich Linzmaier seinem Buchhalter gegenüber durchsetzungsstark, der Möchtegern-Kundin gegenüber äußerst schwach.
Da hat jemand Linzmaier sehr gut gekannt, dass man ihn so einfach locken und sich dabei auch Patzer erlauben konnte.
Den Buchhalter trifft keine Schuld. Er hat getan, was er konnte. Die Polizei wird wissen, wie lange das Gespräch zwischen Buchhalter und AL wirklich dauerte, eine Minute, fünf Minuten oder fünfzehn Minuten. Sie hatten ja ein Vertrauensverhältnis, Linzmaier kochte Kaffee für seinen Buchhalter und der Buchhalter traute sich, AL mit etwas Heiklem zu konfrontieren, das ihn eigentlich nichts anging.