Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

1.632 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen, Erschossen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 23:23
Zitat von duvalduval schrieb:Dem Buchhalter fällt auf, dass mit der Anruferin irgendetwas nicht stimmt. Dennoch hält er Linzmaier nicht davon ab, sich so spät am Abend noch mit ihr zu treffen.
Der Buchhalter hat versucht, Linzmaier abzuhalten, zum Heidkrug zu fahren. Aber er war diplomatisch und sagte den Scholli-Satz, den ich bereits zitiert hatte:
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb am 22.08.2025:„Mein lieber Scholli! Also wenn das nicht eine Kundin von Dir wäre, würde ich sagen, da ist etwas faul!“
Linzmaier geht sogar auf das Gesprächsangebot ein und fragt: „Warum?“ Er verschränkte dabei die Arme und mauerte schon in der Körperhaltung. Er versteht einfach nicht, dass, wenn jemand sagt „Es gibt 20000 für Sie“ damit meint „Das Geld werden Sie nie bekommen!“. Ich denke, man gibt so einigermaßen wieder im Filmfall, wie Linzmaier wirklich war.

Wir kennen Linzmaier und den Buchhalter gar nicht. Vielleicht hat man noch hin und her diskutiert. Vielleicht fragte der Buchhalter: „Ist sie denn eine Kundin, wenn ihr euch noch nicht mal gesehen habt? Es könnte alles platzen, dann ist nie eine Kundenbeziehung zustande gekommen. Also ich würde sie nicht Kundin nennen!“

Im Filmfall gibt der Buchhalter zu bedenken, dass man auf Stimme und Inhalt achten muss und sagt: „Wie sie spricht!“. Er befürchtet zu Recht, dass Linzmaier die 20000 nie sehen wird.

Linzmaier laut Filmfall: „Ja, sie spricht ein bisschen komisch, und?“. Buchhalter: „Da ist etwas fingiert. So klingt das!“ AL: „Ich weiß nicht… Die Dame kommt aus Hildesheim. Warte mal. Ich habe das doch irgendwo aufgeschrieben…. Hier! … 20000! So ein Projekt kann ich mir doch nicht durch die Lappen gehen lassen.“ Eine Frau ist für AL wohl die Harmlosigkeit in Person. Das ist sein erstes Argument.

Es gibt Menschen, die keine Gesichter lesen können, solche, die sich nicht einfühlen können in den Klang einer Stimme, in den genauen Wortlaut oder in die Angemessenheit von Situation und Inhalt.

Das „Und bringen Sie ihre nette Frau mit!“ ist eine Aufforderung. Es hat einen Hauch von Bedeutungsschwangerheit bis Drohung, so höre ich das heraus. Da kann ich auch nur sagen: „Mein lieber Scholli!“ Aber Linzmaier hatte keine Antennen, um diese Botschaften zu empfangen.

In Aktenzeichen xy verhält AL sich sehr zielsicher, man könnte es geldgierig nennen, weil sein zweites Argument „20000 Mark!“ ist. Aber so einfach sehe ich die Sache nicht. Linzmaier hatte ein bedauernswertes Defizit bei der Erkennung von Subtexten.

Im Filmfall bringt er die ganze Diskussion auf den Punkt mit seiner Aussage, dass er das Geld im Blick hat; als Geschäftsinhaber zeigte sich Linzmaier seinem Buchhalter gegenüber durchsetzungsstark, der Möchtegern-Kundin gegenüber äußerst schwach.

Da hat jemand Linzmaier sehr gut gekannt, dass man ihn so einfach locken und sich dabei auch Patzer erlauben konnte.

Den Buchhalter trifft keine Schuld. Er hat getan, was er konnte. Die Polizei wird wissen, wie lange das Gespräch zwischen Buchhalter und AL wirklich dauerte, eine Minute, fünf Minuten oder fünfzehn Minuten. Sie hatten ja ein Vertrauensverhältnis, Linzmaier kochte Kaffee für seinen Buchhalter und der Buchhalter traute sich, AL mit etwas Heiklem zu konfrontieren, das ihn eigentlich nichts anging.


2x zitiertmelden

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 23:28
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Linzmaier hatte ein bedauernswertes Defizit bei der Erkennung von Subtexten.
Gute Beschreibung. Den Eindruck hatte ich auch vom Filmfall. Man weiß natürlich nicht, wie gut man den Charakter des Opfers überhaupt getroffen hat. Und ob es überhaupt Anteil am Motiv hatte oder nicht.


1x zitiertmelden

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 23:32
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Man weiß natürlich nicht, wie gut man den Charakter des Opfers überhaupt getroffen hat. Und ob es überhaupt Anteil am Motiv hatte oder nicht.
Was meinst Du damit? Linzmaiers Charakter hatte Anteil am Motiv des Täters?


1x zitiertmelden

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 23:53
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Da hat jemand Linzmaier sehr gut gekannt, dass man ihn so einfach locken und sich dabei auch Patzer erlauben konnte.
Richtig, derjenige muss Linzmaier sehr gut gekannt haben und genau gewusst haben, wie er in bestimmten Situationen reagiert.

Außerdem wusste er ganz genau, wie es um Linzmaiers Finanzen stand und dass Linzmaier sofort zuschlagen würde, wenn ihm 20.000 DM für Maurerarbeiten in Aussicht gestellt werden.

Genau deshalb hat man diesen Anruf auch mit einer Frauenstimme durchgeführt und nicht mit einer männlichen Stimme. Derjenige wusste ganz genau, dass Linzmaier einer Frau nicht so schnell widersprechen würde.

Die Frage ist wer kam Linzmaier so nah, dass er seine Vorgehensweise zumindest ansatzweise voraussagen konnte?


melden

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 23:59
Zitat von duvalduval schrieb:Das setzt allerdings auch das entsprechende Fahrzeug voraus.
Naja, der Toyota war vielleicht watfähig, aber schwimmfähig doch eher nicht.
Das hätte sicher gut funktioniert mit dem versenken.
Zitat von Ahn-DungAhn-Dung schrieb:Bei einem versenkten Toyota mit Linzmaier und Kopfschuss im Kanal wäre wohl auch wegen Mordes ermittelt worden.
Und ohne Leiche, wäre von einem Unfall oder ggfs Suizid ausgegangen worden und Linzmaier dann irgendwann als tot erklärt worden.

Ist am ersten Treffpunkt das Motiv zu erkennen gewesen und deshalb haben xy und EB da nix genauer zur Örtlichkeit gezeigt/gesagt?

Warum stellen die EB keine Fragen, ob jemand am ersten Treffpunkt was beobachtet hat?


2x zitiertmelden

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

um 02:38
Zitat von Ahn-DungAhn-Dung schrieb:Warum stellen die EB keine Fragen, ob jemand am ersten Treffpunkt was beobachtet hat?
Der in der Aktenzeichen XY Filmrekonstruktion genannte Treffpunkt wurde lediglich als außerhalb der Stadt bezeichnet. Wo genau sich dieser Ort befand und zu welcher Uhrzeit das Treffen stattfand, ist unbekannt. Zu diesem Treffen begleitete ihn seine neue Freundin.

Da sie sich in der Gegend nicht auskannte, konnte sie später vermutlich auch keine näheren Angaben zu dem Treffpunkt machen. Sie berichtete lediglich, dass sich dort ein Spanner aufgehalten hat.


1x zitiertmelden

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

um 09:19
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Auf diese Container bezog sich nur der Filmfall, oder? Als Hintergrund? Sonst gab es nirgends Hinweise auf Container? Sprich, das XY-Team könnte sich für diese Container als Hintergrund entschieden haben?
Ja, das ist möglich, deshalb bezogen sich meine Fragen eher nicht auf einen großen Container-Umschlagplatz.

Deshalb halte ich mich nie 100% an den Filmdarstellungen fest – weil sie bei solchen Fällen immer nur eine lückenhafte Rekonstruktion sein können und in den allermeisten Fällen auch nicht an den Originalorten gedreht werden
Zitat von duvalduval schrieb:Da sie sich in der Gegend nicht auskannte, konnte sie später vermutlich auch keine näheren Angaben zu dem Treffpunkt machen.
Mit der Betonung auf "vermutlich", wissen wir nicht sicher.


1x zitiertmelden

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

um 09:25
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:megavolt schrieb:
Man weiß natürlich nicht, wie gut man den Charakter des Opfers überhaupt getroffen hat. Und ob es überhaupt Anteil am Motiv hatte oder nicht.

Was meinst Du damit? Linzmaiers Charakter hatte Anteil am Motiv des Täters?
Ich finde wahrscheinlicher, dass es auf irgendeiner Ebene einen Konflikt gab, dass diese Tat also eine Vorgeschichte hat. Sei es geschäftlich oder privat. Ich glaube nicht, dass die Tat aus ganz heiterem Himmel geschah (obwohl natürlich nicht auszuschließen ist, dass es hier jemandem um einen thrill kill ging und es praktisch gar keine Beziehung zwischen Täter und Opfer gab).
Und ich denke, dass Hr. Linzmaier da evtl. Zeichen übersehen oder auch falsch eingeschätzt hat. Er hatte ja überhaupt keine Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Adresse, Name, Telefonnummer anscheinend nicht verifiziert. Damals gab es noch Telefonbücher, normalerweise hat man als alteingesessene Familie doch, i.d.R. sogar mit Adresse, im Telefonbuch gestanden. Selbst als schon alle mit Smartphone rumgerannt sind, hatten solche Menschen wie "Fr. Lohmeier" (älter, eingesessen, wohl Immobilienbesitz, das ist ja der Eindruck der vermittelt werden sollte) einen Festnetzanschluss mit Telefonbucheintrag.
Spätabends zu Treffen gefahren, zumindest im ersten Treffen in eine abgelegene Gegend - beim zweiten Treffen mag ihn der Treffpunkt einer Gaststätte in Sicherheit gewogen haben. Er hat z.B. einen Freund nicht in eigenem Auto mit etwas Abstand warten lassen. Wenn sein Buchhalter nicht zufällig das Gespräch überhört hätte, hätte keiner gewusst, wo er hinfährt.
Er war völlig arglos.Vielleicht hat es vorher Warnungen oder Signale gegeben, die Hr. Linzmaier so auch nicht registriert hat. Er hätte also auch keine Chance gehabt, einen evtl. Konflikt von seiner Seite zu entschärfen, bevor es zu dieser Eskalation kam (den Täter hat natürlich zur Eskalation auch niemand gezwungen).
Das Kuddelmuddel, was der Buchhalter vorfand, sollte da vielleicht ein Hinweis auf fehlenden Überblick sein.

Das meinte ich damit. Habe mich aber sicher schief ausgedrückt.


2x zitiertmelden

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

um 09:38
Zitat von soomasooma schrieb:Mit der Betonung auf "vermutlich", wissen wir nicht sicher.
Ich stelle mir schon die Frage, ob diese Aufforderung "Und bringen Sie Ihre Frau mit!" nicht tatsächlich so gedacht war, sie mitzubringen. Der Täter ging davon aus, die Beifahrerin beim ersten Mal sei seine Frau gewesen und diese soll er nun mitbringen. Evtl. befürchtete der Täter, dass "seine Frau" ihn beim ersten Mal soweit gesehen hat, dass sie ihn ggf. auch beschreiben könnte. Er rechnete beim ersten Mal mit Hr. Linzmaier alleine und hat sich anscheinend nur eine Kapuze übergezogen. Er hatte z.B. keine Skimaske an. Hr. Linzmaier leuchtete ihn mit der Taschenlampe an. Er muss damit gerechnet haben, dass man ihn ausreichend gesehen hat, um ihn ggf. auch beschreiben zu können. Während das für das zweite Treffen für Hr. Linzmaier kein Hemmnis gewesen wäre, hätte eine Zeugin bzw. die Polizei nach dem Mord eins und eins zusammenzählen können und dann hätte die Annahme, wie jetzt ja auch, nahegelegen, dass dieser "Spanner" der spätere Täter war.
Die Aufforderung, sie beim zweiten Mal mitzubringen, sollte möglicherweise das Ziel haben, sie als mögliche Zeugin zu beseitigen.
Das würde dann eher dafür sprechen, dass der Täter aus dem Umfeld (räumlich in erster Linie gesehen) kam. Es wird kein angeheuerter Täter aus einer der hintersten ex-Sowjetrepublik gewesen sein. Der bräuchte eher keine Angst zu haben, wenn die Kripo Braunschweig ein Phantombild mit seiner Visage veröffentlicht. Die Angst, anhand eines Phantombildes erkannt zu werden, muss eher ein Täter haben, der im Umkreis wohnt.

Die Motivation der Polin, viel zur Aufklärung beizutragen, dürfte m.E. eher gering gewesen sein. Sie hätte eher befürchten müssen, dass hinter so einem Anschlag jemand steckt, der sie als möglichen Zeugen dann eher auch ausschalten würde. Edit: und bis auf das nun tote Opfer gab es ja keinerlei Verbindungen zwischen ihr und Fam. Linzmaier.


melden

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

um 09:39
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Damals gab es noch Telefonbücher, normalerweise hat man als alteingesessene Familie doch, i.d.R. sogar mit Adresse, im Telefonbuch gestanden. Selbst als schon alle mit Smartphone rumgerannt sind, hatten solche Menschen wie "Fr. Lohmeier" (älter, eingesessen, wohl Immobilienbesitz, das ist ja der Eindruck der vermittelt werden sollte) einen Festnetzanschluss mit Telefonbucheintrag.
Die Telefonbücher hatte man daheim ja – wenn überhaupt – eher nur von seinem eigenen Wohnort, auch in den Zellen gab es maximal noch ein paar von näheren, kleinen Ortschaften. Wollte man eine Nummer von jemandem aus einer anderen Stadt herausfinden, rief man die Auskunft an oder musste in eine größere Post, wo alle Telefonbücher auslagen. 1990/95 herum begann das gerade erst mit den Telefonbüchern auf CD, die waren also nicht verbreitet.


1x zitiertmelden

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

um 09:42
Zitat von soomasooma schrieb:Die Telefonbücher hatte man daheim ja – wenn überhaupt – eher nur von seinem eigenen Wohnort, auch in den Zellen gab es maximal noch ein paar von näheren, kleinen Ortschaften. Wollte man eine Nummer von jemandem aus einer anderen Stadt herausfinden, rief man die Auskunft an oder musste in eine größere Post, wo alle Telefonbücher auslagen. 1990/95 herum begann das gerade erst mit den Telefonbüchern auf CD, die waren also nicht verbreitet.
Das stimmt. Aber ich denke, als Gewerbetreibender hatte man da ein paar mehr Telefonbücher liegen? Aber ich weiß natürlich nicht, wie Hr. Linzmaier das gehandhabt hat.
Er hat anscheinend aber auch nicht bei der Auskunft angerufen, sonst wäre ihm ja aufgefallen, dass etwas nicht stimmt?


1x zitiertmelden

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

um 09:53
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Aber ich denke, als Gewerbetreibender hatte man da ein paar mehr Telefonbücher liegen?
Kann ich so nicht erinnern, kann aber bei dem einen oder anderen durchaus möglich gewesen sein – bei Kleinkrautern wohl eher selten. Die zusätzlichen Verzeichnisse musste man dann auf jeden Fall bestellen, nur die vom Ort wurden verteilt. Er hatte anscheinend keine Möglichkeit zur Gegenkontrolle parat und die Adresse nur notiert (handschriftlich, nehme ich an).


melden

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

um 10:06
Ergänzende Überlegung. Vielleicht hatte dieser Anruf "Entschuldigung, wir fahren jetzt nach Grömitz" auch den Zweck, in der Zwischenzeit in Erfahrung zu bringen, mit welcher Frau Herr Linzmaier aktuell verkehrt? Zeit zu gewinnen, um noch Informationen zu sammeln? Ob das noch seine Ehefrau gewesen sein kann, die der Täter beim ersten Treffen im Wagen gesehen hat?


2x zitiertmelden

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

um 10:25
Zitat von Ahn-DungAhn-Dung schrieb:Warum stellen die EB keine Fragen, ob jemand am ersten Treffpunkt was beobachtet hat?
Alles, was es zu beobachten gab, hatten die EB von der Polin. Aus ihrer Sicht stellt es sich so dar, wie ich vermute:

„Der Artur hat mir so einen schönen Liebesbrief geschrieben. Er schrieb, dass er viel unterwegs ist und es viele romantische Ecken in der Gegend dort gibt. Und er würde mich mitnehmen.

Ich war sehr enttäuscht, als wir dann nachts zu diesem gottverlassenen Ort fuhren. Da standen nur Container. Das ist doch nicht romantisch. Es gab da nichts weiter. Ich habe ihm das gesagt, aber er sagte, es gehe nicht um Romantik, sondern um seine Arbeit. Das war alles nicht stimmig. Irgendetwas stimmte mit Artur nicht.

Es war ja auch dunkel, ich konnte nichts sehen. Was er da wirklich wollte, kam mir nicht in den Sinn. Es war langweilig. Als dann so eine dunkle Gestalt in unser Auto guckte, dachte ich für einen Moment, ich kenne den Artur gar nicht wirklich. Kommt jetzt ein gruseliger Mann zu uns ins Auto? Was will Artur von mir hier an diesem Ort? Ich bekam Angst.

Und zu Hause hier in Polen dachte ich, dass Artur irgendwie anders ist als Menschen, die ich so kenne. Zum Glück wollte Artur mir mit diesem blöden Mann vor dem Auto nichts antun, es gibt ja so schlimme Familien, wo einer den anderen schlägt, das kennt man ja auch hier.

Artur ist anders. Er sah überhaupt nicht die Gefahr - und ich habe das Gefühl bekommen, dass er mich auch nicht wirklich gesehen hat. Die Erklärung mit dem Spanner hat mich nicht überzeugt. Wir hätten den Abend gemeinsam schöner verbringen können.“

Daraus können die EB keine Fragen an die Zuschauer ableiten.


melden

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

um 10:29
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Ergänzende Überlegung. Vielleicht hatte dieser Anruf "Entschuldigung, wir fahren jetzt nach Grömitz" auch den Zweck, in der Zwischenzeit in Erfahrung zu bringen, mit welcher Frau Herr Linzmaier aktuell verkehrt? Zeit zu gewinnen, um noch Informationen zu sammeln? Ob das noch seine Ehefrau gewesen sein kann, die der Täter beim ersten Treffen im Wagen gesehen hat?
Oder vielleicht, um den möglichen Personen im Hintergrund ein "normales" Gespräch vorzugaukeln? (Wenn es nicht ein TV-Gerät oder Ähnliches war.)


melden

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

um 10:52
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Vielleicht hatte dieser Anruf "Entschuldigung, wir fahren jetzt nach Grömitz" auch den Zweck, in der Zwischenzeit in Erfahrung zu bringen, mit welcher Frau Herr Linzmaier aktuell verkehrt? Zeit zu gewinnen, um noch Informationen zu sammeln? Ob das noch seine Ehefrau gewesen sein kann, die der Täter beim ersten Treffen im Wagen gesehen hat?
Das denke ich auch.

Ich vermute ja einen Auftragsmörder, der nur den Auftraggebenden kennt. Er wurde instruiert: „Linzmaier hat eine Ehefrau, lebt in Scheidung und getrennt. Er ist jetzt eigentlich immer allein unterwegs. Du kannst ihn irgendwo hinlocken, wo niemand sieht, was geschieht. Rufe ihn einfach an, verstelle die Stimme, spreche wie eine Frau. Biete einen guten Preis. Da kann er nicht widerstehen. Wenn jemand aus seiner Familie zufällig dabei sein sollte oder jemand anders, dann darfst Du nichts tun. Niemand aus seinem bekannten Umfeld soll etwas mitbekommen.“

Ich kann mir vorstellen, dass Grömitz eine Ausrede war, aber darauf verweist, dass der Anrufer Grömitz als Urlaubsort nutzt. Da Herr Linzmaier den Anrufer sowieso nicht kennt, kann dieser Anrufer frei aus seinem Privatleben etwas einflechten in den Anruf. Er muss sich nicht verbiegen und nicht auf jedes Wort achten, damit Herr Linzmaier ihn nicht erkennt, denn er kann ihn nicht erkennen, weil er ihn nicht kennt.

Als klar war, dass die Frau nicht zum alten, bekannten Umfeld von AL gehört, war die Sache klar für den Auftragsmörder.


melden

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

um 11:49
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Das Kuddelmuddel, was der Buchhalter vorfand, sollte da vielleicht ein Hinweis auf fehlenden Überblick sein.
Oder dass es vorher zumindest kleinere Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung gab. Darauf deutet zumindest auch der Fehler von "vor drei Jahren" hin, den der Buchhalter im Filmbeitrag erwähnte: Offenbar eine Buchung, wo der Beleg fehlte. Aus der Zeit, wo die Ehefrau noch die Buchhaltung machte, was bei der Gelegenheit auch gleich erwähnt wird.


1x zitiertmelden

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

um 13:05
Zitat von sören42sören42 schrieb:Darauf deutet zumindest auch der Fehler von "vor drei Jahren" hin, den der Buchhalter im Filmbeitrag erwähnte: Offenbar eine Buchung, wo der Beleg fehlte. Aus der Zeit, wo die Ehefrau noch die Buchhaltung machte, was bei der Gelegenheit auch gleich erwähnt wird.
Das mag ein versteckter Hinweis sein.

Es gibt aber auch sehr große Firmen, wo jedes Jahr wieder die gleiche Rechnung wiedergefunden wird, die längst hätte bezahlt werden müssen.

Die Kripo wird wissen, um welchen Vorfall es genau ging. Und vor allem wird sie wissen, wie hoch die Rechnung war. Und wie die damalige Buchhalterin, die zweite Ehefrau, gearbeitet hat. Darüber konnte der neue Buchhalter Helmut Auskunft geben.

Dass es erwähnt wurde, in einem Kriminalfall, zeigt doch möglicherweise, dass ein Chaos von der Vorgängerin hinterlassen wurde. Aus diesem Chaos mit den Verbindlichkeiten hat der Buchhalter dann erstmal AL die Augen geöffnet. Und die Kripo hat geschlussfolgert, dass Herr Linzmaier sich fortan nur gerade so über Wasser halten konnte kurz vor seinem Ende. Das mag vorher anders für ihn ausgesehen haben. Er vertraute Frauen vollkommen, gerade was Finanzen anging, siehe Frau Lomeier. Mich würde es kribbelig machen, wenn ich nicht Bescheid wüsste über alles.

So eine Rechnung, die immer wieder verschoben wird, ist würdelos. Das habe ich selbst mal erlebt in einer großen Firma. Ich werde es nicht vertiefen hier.


melden

Ähnliche Diskussionen
Themen
Beiträge
Letzte Antwort
Kriminalfälle: Mord an dem Wiener Friseur Arnold S.
Kriminalfälle, 83 Beiträge, am 14.09.2024 von FritzPhantom
kittyka am 11.09.2020, Seite: 1 2 3 4 5
83
am 14.09.2024 »
Kriminalfälle: Mord an Frankfurterin Blanca Zmigrod
Kriminalfälle, 42 Beiträge, am 04.02.2021 von RedRalph
vermuter am 15.09.2015, Seite: 1 2 3
42
am 04.02.2021 »
Kriminalfälle: Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994
Kriminalfälle, 124 Beiträge, am 23.08.2025 von brigittsche
Duchovny am 25.01.2023, Seite: 1 2 3 4 5 6 7
124
am 23.08.2025 »
Kriminalfälle: Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)
Kriminalfälle, 293 Beiträge, am 08.06.2025 von LackyLuke77
LackyLuke77 am 05.12.2022, Seite: 1 2 3 4 ... 12 13 14 15
293
am 08.06.2025 »
Kriminalfälle: Mord an Frauke Liebs
Kriminalfälle, 96.491 Beiträge, am 25.08.2025 von orenoa
Able_Archer am 15.02.2009, Seite: 1 2 3 4 ... 4885 4886 4887 4888
96.491
am 25.08.2025 »
von orenoa