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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

1.324 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, 2022 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

09.06.2022 um 15:28
Wie haben die das eigentlich hingekriegt, das Lacy keine Thrombose bekam, die müssten ihr ja dann Thrombosespritzen gegeben haben, oder gibts noch ne andere Art das zu verhindern?
Zitat von SkorpiusaSkorpiusa schrieb:Wenn ich dran denke, dass Weihnachten mit "frommen Liedern", Baum, Geschenken und gutem Essen gefeiert wird, während das Kind im Sterbe-Prozess ist...
Es wird einem nur einfach kotzübel... :-((
Ja, das ist so eine schreckliche Vorstellung und heuchlerisch ohne Ende.

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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

09.06.2022 um 15:29
ich denke beim bild mit der couch wurde die öffnung in der sie versank irgendwie abgedeckt und die couch generell etwas "aufgeräumt", ich kann schon verstehen dass man das bild das sich einem bot nach aussen etwas abschwächen wollte, das muss ja schrecklich gewesen sein
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Es muss ja auch einen Grund für die anfängliche Lüge der Mutter gegeben haben. Sie sagte ja, Lacey hätte etwas gegessen und sie (Sheila) wäre dann bei ihr eingeschlafen. Warum diese Darstellung?
um sich als liebevolle, sich kümmernde mutter darzustellen?


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

09.06.2022 um 15:36
@TimScott

Klar, aber warum genau diese Darstellung? Die waren ja nicht völlig blöd, denen muss ja klargewesen sein, dass der Mageninhalt Aufschluss gibt, Todeszeitpunkt ermittelbar ist, es sicherlich Zeugen für ihre Abwesenheit gibt usw.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

09.06.2022 um 16:10
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Klar, aber warum genau diese Darstellung? Die waren ja nicht völlig blöd, denen muss ja klargewesen sein, dass der Mageninhalt Aufschluss gibt, Todeszeitpunkt ermittelbar ist, es sicherlich Zeugen für ihre Abwesenheit gibt usw.
also auf mich wirkt das in etwa wie wenn man ein kind erwischt, das etwas kaputt gemacht hat, und es schreit "ich wars nicht! ich wars nicht!".
So in etwa kommt mir das hier vor, das man das anhand vom mageninhalt etc klären wird, war ihr bestimmt bewusst (ich halte die eltern für weder doof noch naiv), aber das ist halt mMng so eine typische erste abwehrreaktion, um alle verantwortlichkeit und schuld von sich zu weisen. Rational nicht immer einleuchtend..


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

09.06.2022 um 16:20
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Ich krieg das auch nicht zusammen, weil dafür das Loch tiefer gewesen sein müsste und die Couch mMn auch viel zu niedrig ist, also die Sitzfläche. Und weiter nach hinten kann sie auch nicht gerutscht sein, weil es sonst stärkere Abdrücke in den hinteren Kissen geben müsste.
Genau, einzig plausibel ist wohl nur, daß es aufgrund des Schneidersitzes (und der Totenstarre) so wirkte als sei sie in dem Loch gefangen oder begraben. Ich weiß gar nicht wie ich das am besten be- bzw. umschreiben kann damit es ethisch noch vertretbar ist.

Anhand der Totenstarre, die sich nach nach 2-3 Tagen wieder löst, konnte der Rechtsmediziner ja den Todeszeitpunkt bestimmen, also muss diese bei der Auffindung noch annähernd vollständig ausgeprägt gewesen sein https://flexikon.doccheck.com/de/Totenstarre.
Durch den Schneidersitz wirkte Lacey ja nur halb so groß als sie tatsächlich war, ich vermute, daß sich ihr Unterkörper also die gekreuzten Beine bis hin zur Hüfte tatsächlich in diesem Loch befand -möglicherweise nicht genau mittig (Ihr Hintern wohl dort wo man auf den unverpixelten Fotos deutlich erkennen kann das die Couch relativ frisch als Toilette fungierte) - und dadurch das sie zur Seite gekippt ist, liegt sie dann tatsächlich bis zu den Schultern in diesem Loch buchstäblich gefangen. Das Handtuch würde dann dort liegen wo sich etwa ihr Oberkörper befand, evtl. wurde das ja auch erst von Rettungspersonal untergelegt als man den Leichnam barg?
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Das hab ich mich auch schon gefragt. Theoretisch wäre es dementsprechend sogar möglich, dass Lacey im sterben lag, als die Fletchers das Haus verließen oder sogar schon gestorben war.
Im Sterben lag sie definitiv, man darf nicht vergessen, daß ihr Allgemeinzustand mit der Sepsis ja wirklich mies war und dann die Corona Infektion, die ihr bei dem AZ mMn den Rest gegeben hat!
Ernsthaft, mich interessier ob die Eltern am WoE Gespräche hatten i.S.v. „hoffentlich ist es vorbei wenn wir kommen“, „was sagen wir den Sanitätern“, „hast du die Nasentropfen ins Wohnzimmer gestellt“ …..“Okay, gehen wir das nochmal durch damit wir beide die gleiche Version erzählen“
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Es muss ja auch einen Grund für die anfängliche Lüge der Mutter gegeben haben. Sie sagte ja, Lacey hätte etwas gegessen und sie (Sheila) wäre dann bei ihr eingeschlafen. Warum diese Darstellung?
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:arum genau diese Darstellung? Die waren ja nicht völlig blöd, denen muss ja klargewesen sein, dass der Mageninhalt Aufschluss gibt, Todeszeitpunkt ermittelbar ist, es sicherlich Zeugen für ihre Abwesenheit gibt usw.
Vielleicht wollte sie wirklich auf fürsorglich machen und dachte man kauft ihnen die Story ab, dass die Tochter sich nicht über den Zustand beschwerte und glücklich mit dem Decubitus den Maden und dem Kot auf der Couch ihrem Alltag nachging. Das LF obduziert werden würde dachte sie vielleicht genauso wenig wie das sie vor Gericht kommt.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

09.06.2022 um 17:16
Jemand, der eine so offensichtliche Realitätsverweigerung lebte wie die Eltern, der kann sich die Konsequenzen ebenso schön reden wie den Zustand der Tochter.

Damit meine ich: die Eltern haben sich so weit von der Realität entfernt, sie lebten in ihrer Lacey-Welt einen anderen Glauben. Und diesem Glauben nach wird schon keiner mitbekommen, dass sie tatsächlich nix gegessen hatte. "Wir sagen einfach, sie hat gegessen und gut ist"

Krank, einfach nur krank.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

09.06.2022 um 18:47
Zitat von Hailey25Hailey25 schrieb am 28.05.2022:... Arztbesuch 2010, wo sie geäußert haben, dass Lacey von sich aus nicht mehr raus will. Und in einem Artikel war auch die Rede davon, dass sie überlegt hatten sie einweisen zu lassen, aber es dann doch nicht getan hätten. Die Frage ist nur warum haben sie es nicht getan? Warum so lange gewartet?
Was für ein furchtbares Schicksal.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Situation im Laufe der langen Zeit eskaliert ist.
Lacey könnte wie viele andere Jugendliche eine psychische Störung entwickelt haben, vielleicht eine soziale Phobie, generalisierte Angststörung oder auch ein Trauma erlitten haben.

Anstatt sich Hilfe zu suchen, hat sie sich anfangs geweigert das Haus zu verlassen und irgendwann auch die Couch. Sie hat ihren Radius quasi immer mehr reduziert.

Vielleicht waren ihre Eltern anfangs hilflos und überfordert und hofften, wenn sie sie in Ruhe ließen, würde sich ihr Verhalten wieder stabilisieren. Wer weiß, vielleicht war Lacey damals auch sehr resolut und hat vehement Hilfe abgelehnt.

Und im Laufe der Zeit haben sich die Eltern mit der Situation abgefunden, dass Lacey auf dem Sofa sitzt. Vielleicht aus Schwäche, Ratlosigkeit, eigener Krankheit - und irgendwann aus Gleichgültigkeit, Abstumpfung und völliger Verdrängung/Verleugnung der Realität.
Dafür spricht für mich auch, dass sie außerhalb des Hauses ihr Leben weitergelebt haben... z.B. in der Kirchengemeinde und in der Stadtverwaltung.

Es gibt einen Point of no return. Ab da verselbstständigen sich die Dinge und es ist den Betroffenen unmöglich, ihre Situation aus eigenem Antrieb zu ändern. Bei sehr stark übergewichtigen Menschen gibt es das auch - irgendwann ist einfach alles egal und einige lassen sich völlig gehen.

Hier ist es besonders tragisch, da mehrere Menschen, v.a. ihre Eltern über viele Jahre hinweg Hilfe hätten holen können und müssen.

Dies ist nur ein Erklärungsversuch, auf keinen Fall will ich das Verhalten der Eltern entschuldigen oder ihnen die Verantwortung absprechen, dass sie verpflichtet gewesen wären, Hilfe zu holen.
Vielleicht irre ich mich auch, ich kenne die Details nicht, aber hier gibt es nur Verlierer. Eine tote Tochter und Eltern, die offenbar jegliche Kontrolle, Humanität, Empathie und Verantwortung verloren haben.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

09.06.2022 um 20:53
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Wie darf man sich das „begraben“ oder bis zu den Schultern in der Couch eingesunken vorstellen?
Ich denke sie hat auf der linken Seite gelegen, wobei die eine Schulter eben in der Couch versunken war und der "Hintern in der bekannten kuhle" Das würde auch erklären, warum der Arm den Oberkörper umfasste. Ich kann mir die Beschreibung eigentlich nur so vorstellen. Zu einer sitzenden Haltung passt das eingegraben sein nicht, auch nicht der Zustand der Couch und nicht die Lage des Armes. Ich denke, dass das unglücklich übersetzt oder beschrieben wurde. Es ist auch sehr unwahrscheinlich, dass jemand über Jahre hinweg nur sitzt, besonders nicht in dem Zustand, sitzen ist anstrengender als liegen. Deswegen halte ich eine Liegende Position für realistischer. Nur das mit dem Schneidersitz kann ich mir nicht so Recht vorstellen, vielleicht waren die Beine nur angewinkelt und ineinander verschränkt und dazu passte am besten der Ausdruck Schneidersitz.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

09.06.2022 um 21:10
Nachtrag: ich liege auch gerne auf der Seite und meistens habe ich den Arm der anderen Seite auch in der Nähe des Halses oder unter dem Kopf. Eine ganz typische Position. Auch die Beine habe ich dabei angezogen oder angewinkelt, das einzige was sich allerdings evtl kreuzt sind die Füsse. Eine typische Schlafposition. Es würde mich nicht wundern, wenn üblicherweise eine Decke über Lacey lag, so dass es einfach aussah wie eine schlafende oder ruhende Person. Wobei die Eltern sich eingeredet haben können, dass Lacey wohl Mal wieder schläft.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

09.06.2022 um 22:51
Zitat von AberacadaberaAberacadabera schrieb:Es würde mich nicht wundern, wenn üblicherweise eine Decke über Lacey lag, so dass es einfach aussah wie eine schlafende oder ruhende Person. Wobei die Eltern sich eingeredet haben können, dass Lacey wohl Mal wieder schläft.
Ich denke auch, dass sie eine Decke hatte. Zumal sie nur ein T-Shirt trug.
Und so war der furchtbare Zustand ihres Körpers zumindest oberflächlich nicht sofort sichtbar und die Eltern konnten offenbar soweit möglich 'ausblenden', dass sich der Körper ihrer Tochter lebendig zersetzt. Anders kann ich mir nicht vorstellen, wie sie mit der Situation so viele Jahre leben konnten.

Allein die Gerüche müssen doch unerträglich gewesen sein...


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

09.06.2022 um 22:56
Vllt war der Schneidersitz eine Schonhaltung, bei der sie mehr auf dem Steissbein "sass"? Steissbein und verschränkte Beinknochen als stützender Halt, weil sich die Muskeln in den Jahren zurückgebildet hatten?
Man kennt ja bei älteren Menschen, dass sie "schrumpfen / krumm gehen", dh kein aufrechter Gang bzw Sitz mehr möglich ist. Was an fehlenden Muskeln, fehlender Körperspannung, Veränderungen im Stützapparat liegt. Vllt kann es mal ein Mediziner besser erklären. Ich könnte mir vorstellen, dass es aufgrund von fehlendem Sonnenlicht, fehlender Bewegung, evtl Mangelernährung bei Lacey auch zu solchen Beeinträchtigungen kam, die man sonst nur von Hochbetagten kennt. Schneidersitz als einzige "Konstruktion", damit sie nicht vollständig in ihren eigenen Fäkalien liegen musste.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

09.06.2022 um 23:06
In einem Bericht über die Autopsie war die Abmagerung und der Knochenschwund beschrieben.
Wenn sich ein Mensch nicht bewegt, baut sich kontinuierlich Muskelmasse ab. Lacey wird irgendwann gar nicht mehr die Kraft besessen haben, im Schneidersitz aufrecht zu sitzen.

Irgendwann wird der Körper nur von Sehnen und Bändern gehalten und sackt immer mehr zusammen. Die Knochendichte nimmt ab und der Körper verkümmert. Wenn sie nicht draußen war, wird sie auch unter einem Vitamin-D-Mangel gelitten haben, der den Knochenabbau beschleunigt haben wird.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

09.06.2022 um 23:13
@FrokenLisbeth
Was mir nicht klar ist: in welchem Zeitraum passiert so was? Oder wie lange kann man damit überleben? Also diese 12 Jahre auf der Couch, das ist doch fast nicht vorstellbar.
Ihr kennt sicher alle den Fall Kaspar Hauser aus dem 19. Jh, da wurde ein Junge ab dem frühen Kindheitsalter bis zu seinem ca. 12. Lebensjahr in einem Kellerloch gehalten, ohne Licht, ohne nennenswerte Bewegungsmöglichkeit und mit einem Minimum an Nahrung. Trotzdem hat er das bis zu seiner Befreiung überlebt. Ist zwar ein ganz anderer Fall, aber ich muss immer dran denken.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

09.06.2022 um 23:33
Zitat von FrokenLisbethFrokenLisbeth schrieb:Und im Laufe der Zeit haben sich die Eltern mit der Situation abgefunden, dass Lacey auf dem Sofa sitzt. Vielleicht aus Schwäche, Ratlosigkeit, eigener Krankheit - und irgendwann aus Gleichgültigkeit, Abstumpfung und völliger Verdrängung/Verleugnung der Realität.
Dafür spricht für mich auch, dass sie außerhalb des Hauses ihr Leben weitergelebt haben...
Das ist für mich der Knackpunkt: Nachdem sie "ausserhalb des Hauses" ihr normales Leben gelebt haben und dort in der Lage waren, ihre Aufgaben und Pflichten zu erfüllen (!) ... sollen sie in ihr Haus zurückgekehrt sein und dort ratlos, schwach und krank (eigene Krankheit) ihrer kranken Tochter gegenübergetreten sein? Es fällt mir schwer, mir diesen Wechsel zwischen innen und aussen vorzustellen!
Ich kenne aus der Pflege meiner Mutter auch solche Situationen, in denen ich am liebsten auf der Türschwelle kehrt gemacht hätte. Aber dann lag es an mir (Gesunden), wieder Ordnung und Hygiene herzustellen und mir etwas zu überlegen, damit sich solche Zustände nicht wiederholen.
Ich finde einfach keine Entschuldigung für das Verhalten der Eltern - zumal es ihr Haus, ihr Heim, ihre Couch war. Wenn sie finanziell oder physisch nicht in der Lage waren, hätten sie doch trotzdem unzählige Möglichkeiten gehabt, den Aufenthaltsbereich ihrer Tochter anders zu gestalten! Das Leben meiner Omi hat sich in den letzten Monaten auch nur in ihrem Wohnzimmer abgespielt, mit Bett und Toilettenstuhl und Waschschüssel darin. Aber wenn doch einmal ein Malheur passiert ist, war ihr Bett spätestens am nächsten Morgen wieder blütenweiss und die Omi gewaschen und frisch gekleidet. Was hier im Verhältnis (Ur-/Enkel-) Kind - (Ur-/Gross-) Mutter möglich gemacht wurde, müsste doch im Verhältnis Eltern - Kind auch zu schaffen gewesen sein.
Der Fall macht mich sehr traurig.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

09.06.2022 um 23:57
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Was mir nicht klar ist: in welchem Zeitraum passiert so was? Oder wie lange kann man damit überleben? Also diese 12 Jahre auf der Couch, das ist doch fast nicht vorstellbar.
Gute Frage. In Niedersachsen gab es 2015 einen ähnlichen Fall. Ein Mann und seine Tochter haben die Mutter auch auf der Couch mitten im Wohnzimmer sterben lassen. Die Mutter war gestürzt, hatte einen offenen Bruch an der Hüfte und war dadurch nicht mehr in der Lage aufzustehen. Sie ist verhungert, verdurstet, hat sich ebenfalls auf dem Sofa erleichtert und war voller Maden. Nach 7 Wochen war sie mit der Couch "verschmolzen" und tot.

Quelle
https://www.stern.de/panorama/stern-crime/mama-ist-tot---familie-in-niedersachsen-laesst-mutter-verhungern-7198360.html
Die Mutter wird sterben auf dem Sofa im Wohnzimmer vor dem Fernseher, der Tag und Nacht läuft. Seit sieben Wochen liegt sie auf dem Sofa, das von Urin durchnässt ist und voller Kot. Sie steht nicht mehr auf, dreht sich nicht um, liegt nur da unter der schwarzen Decke mit dem Katzenmotiv.

Unter der Decke fressen sich Maden in den Leib der Mutter. Aber niemand schaut unter die Decke. Sieben Wochen lang nicht. Die Mutter wird sterben, wenn ihr jetzt niemand hilft, sie wird verhungern und verdursten.
Ab und zu stellen sie der Mutter ein Toastbrot hin. Abends ist das Brot weg. Keiner fragt, ob es die Mutter gegessen hat, die Katze Mandy oder der Hund Pepsi.
Oben die Unterwelt von Mama, die im Frühjahr 2015 endgültig zu einer Hölle voll Maden, Fliegen und Spinnweben wird. Über allem hängt der Gestank nach verwesendem Fleisch und menschlicher Notdurft, nach Erbrochenem und Urin.

"Man gewöhnt sich an den Geruch" , sagt der Vater. "Man lebt damit. Es wird von Tag zu Tag schlechter, und irgendwann hat man auch keine Lust mehr, was zu tun."
Die Rettungsleute müssen durch den Mund atmen, schon auf den Stufen zum Obergeschoss schlägt ihnen der Gestank von Exkrementen, Verwesung, Schimmel und Rauch entgegen. Im Wohnzimmer liegt die Mutter mit offenen Augen auf dem Sofa, der Fernseher läuft, die Sanitäter sehen sofort, dass sie tot ist. Ein Polizist zieht mit einer Küchenzange die Decke vom Leichnam und bemerkt Hunderte von Maden am ganzen Körper. Die Mutter ist nur noch Haut und Knochen. Sie wiegt 26 Kilo
Haare und Zehennägel lassen sich einfach aus dem Körper ziehen. So etwas habe sie noch nie gesehen, wird die Notärztin später vor Gericht aussagen – nur auf Fotos von verhungerten KZ-Häftlingen am Ende des Kriegs.

Die Mutter hatte sich bei einem Sturz sieben Wochen zuvor die linke Hüfte gebrochen, deshalb war sie nicht mehr aufgestanden vom Sofa. Als der Leichnam zum Abtransport hochgehoben wird, bleiben Hautfetzen am Sofa kleben. Daneben liegen verschimmelte Brotreste und Kothaufen. Das ganze Möbel ist wie ein Schwamm voller Urin.



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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

10.06.2022 um 00:10
Das ist das, was ich mit Point of no return meinte.

Eine Situation, die bis zu einem gewissen Punkt noch vielfach relativ einfach hätte gestoppt und korrigiert werden können, eskaliert dadurch, dass sie laufen gelassen wird, irgendwann so dermaßen, daß die Hürde zu intervenieren plötzlich so hoch ist, dass der Selbst-Überlebensmodus stärker wird als Empathie und das Bedürfnis zu helfen.

Wie lange dieser Prozess dauert: keine Ahnung, da spielen sicherlich viele Faktoren eine Rolle (wohl auch die ursprüngliche Weigerung/Vehemenz der Tochter).


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

10.06.2022 um 00:16
Ich bin immer wieder schockiert darüber, dass ähnliches anscheinend öfter als man denkt vorkommt. Beim recherchieren bin ich auch auf mehrere Fälle gestoßen. Menschen, die zwei Jahre auf dem Klo sitzenbleiben und mit der Klobrille verwachsen, während der Partner das Essen ins Bad bringt, mit dem Sofa verwachsene Personen, die Jahre dort verbrachten. Oder auch dieser Fall aus den USA.
Dieser Anblick war sicher auch für hartgesottene Tatort-Ermittler nicht leicht zu verdauen: Im US-Bundesstaat Ohio war ein stark übergewichtiger Amerikaner an seinem Wohnzimmer-Sessel festgewachsen, von dem er zwei Jahre lang nicht aufgestanden war. Das Möbelstück war mit Urin und Kot getränkt sowie mit Maden übersäht. Der Mann musste aus dem Sitzmöbel geschnitten werden, berichtete die Wochenzeitung "The State Journal" am Mittwoch auf ihrer Internetseite.
Und auch hier lebten andere Mensch mit im Haus und unterstützten das Ganze anscheinend, weil es eine freie Entscheidung war.
Der 43-Jährige aus dem Bundesstaat Ohio war am Sonntag von seinen beiden Mitbewohnern – darunter seine Freundin – bewusstlos gefunden worden.

Nach übereinstimmenden Berichten örtlicher Medien hatte er darauf bestanden, sein Leben in dem Sessel zu fristen. Seine Freundin habe ihn während dieser Zeit gefüttert. Durch das andauernde Sitzen bildeten sich Wundstellen an seinem Körper, die allmählich mit dem Stoff des Sessels zusammenwuchsen.
Wer weiß, wie hoch die Dunkelziffer bei sowas ist. Ernsthaft, es geht mir nicht in den Kopf, wie man als Angehöriger, Partner, Freund so leben kann und sowas unterstützen oder zulassen kann und erst dann Hilfe holt, wenn es fast zu spät ist oder es bereits zum Tode kam.

@Hailey25

Der Fall ist nochmal krasser, weil es da eindeutig um einen Menschen ging, der sich sein Schicksal nicht selbst ausgesucht hat.

In dem og war es anders. Und ich hoffe so sehr, dass die Fletchers nicht damit durchkommen, nur weil Lacey bereits erwachsen und es angeblich ihre freie Entscheidung war.



https://www.bz-berlin.de/archiv-artikel/usa-dicker-mann-waechst-in-sessel-fest


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

10.06.2022 um 00:27
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:In dem og war es anders. Und ich hoffe so sehr, dass die Fletchers nicht damit durchkommen, nur weil Lacey bereits erwachsen und es angeblich ihre freie Entscheidung war.
stand nicht iwo dass lehrer sie bereits in der grundschule informiert hatten dass mit lacey etwas nicht ok war? Sie waren die eltern, sie wussten sicherlich nicht erst seitdem sie volljährig war, dass etwas nicht stimmte.. es wäre ihre verdammte pflicht gewesen es nicht so weit kommen zu lassen, unfassbar, das kam ja alles sicherlich nicht über nacht. Erwachsen oder nicht erwachsen, hier in diesem fall sehe ich die eltern in der verantwortung, denn wie gesagt, es kam nicht über nacht über die bereits erwachsene lacey


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

10.06.2022 um 00:29
Ein Beispiel, wie eine Situation derart entgleiten kann: ein Mensch, der übergewichtig ist, kann einen Arzt aufsuchen, der ihm beim Abnehmen unterstützt. Ein Mensch hingegen, der vielleicht mehrere solcher Versuche erfolglos abgebrochen hat, ist so resigniert, dass er im Lauf der Zeit alle Hemmungen verliert - ist ja eh alles egal - und steigert sein Gewicht von übergewichtig hin zu schwer adipös. Dadurch wird er schwerfällig und irgendwann bettlägerig und kann keinen Sport mehr treiben, nimmt weiter zu und ist in einer fatalen Abwärtsspirale gefangen. Irgendwann ist es dann auch egal, ob er 99, 200 oder 350 Kilo wiegt.
Ein ähnlicher Prozess könnte auch auch bei Lacys Eltern abgelaufen sein. Irgendwann ist ihnen die Situation so dermaßen entglitten, dass sie 'dicht' gemacht haben und einfach nur noch 'Augen-zu-und-durch'-Schadensbegrenzung betrieben haben.

Für jeden empathischen Menschen schwer vorstellbar, aber ich kann kann mir vorstellen, dass es Situationen gibt, in denen Menschen in einen Modus schalten, der für uns unvorstellbar und unerträglich erscheint.

Natürlich müssen sich sich dafür verantworten, dass ihre Tochter unter unsäglichen Qualen gestorben ist. Aber die beiden dürften derart kaputt sein, dass in irgendeiner Form auch sie Opfer sind.

Eine Verurteilung der beiden ist sicherlich notwenig, wird aber hier aber zu keiner Gerechtigkeit führen können.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

10.06.2022 um 00:33
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Das Handtuch würde dann dort liegen wo sich etwa ihr Oberkörper befand, evtl. wurde das ja auch erst von Rettungspersonal untergelegt als man den Leichnam barg?
Apropos Handtuch. Für mich sieht das aus wie ein Kissen. Für ein Handtuch sind die Ecken zu dick.
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Im Sterben lag sie definitiv, man darf nicht vergessen, daß ihr Allgemeinzustand mit der Sepsis ja wirklich mies war und dann die Corona Infektion, die ihr bei dem AZ mMn den Rest gegeben hat!
Ernsthaft, mich interessier ob die Eltern am WoE Gespräche hatten i.S.v. „hoffentlich ist es vorbei wenn wir kommen“, „was sagen wir den Sanitätern“, „hast du die Nasentropfen ins Wohnzimmer gestellt“ …..“Okay, gehen wir das nochmal durch damit wir beide die gleiche Version erzählen“
Ja, im sterben lag sie definitiv. Ich meinte jetzt die wirklich allerletzten Minuten. Es wäre durchaus möglich, dass die Eltern das noch mitbekommen haben, je nach dem, wann sie das Haus genau verließen.

Und ich gehe schon davon aus, dass es da Absprachen gab. Und evtl auch Anrufe bei Mitwissern. Mir geht dieser angebliche Nachbar nämlich nicht aus dem Kopf, der den Eltern riet, die Polizei zu rufen.
Zitat von FrokenLisbethFrokenLisbeth schrieb:Wenn sich ein Mensch nicht bewegt, baut sich kontinuierlich Muskelmasse ab. Lacey wird irgendwann gar nicht mehr die Kraft besessen haben, im Schneidersitz aufrecht zu sitzen.
Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass die Fletchers sich am Anfang noch Tips beim Onkel holten, der Physiotherapeut ist. Er muss ja nichts genaues gewusst haben, vielleicht haben sie ihn aber am Anfang gefragt, ob er Übungen empfehlen könnte, weil Lacey sich wenig bewegen würde oä.


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